Landsitz Gens Tiberia

  • Durch ihr Lächeln bezaubert tat er es ihr gleich, lächelte ebenfalls.


    "Nein, doch ich denke, dass dies nur eine Frage der Zeit ist. Ich bete zu den Göttern, dass der Zeitpunkt spätestens nach unserer Hochzeit eintritt. Diese muss jedoch wohl leider bis zu meiner Rückkehr warten."


    Es tat gut sie zu sehen, wenigstens urteilte sie nicht über ihn und das war eine nicht geringe Erleichterung.

  • Sie deutete auf einen Sessel, der ihr gegenüber stand. "Bitte setz dich. Erzähl mir, warum er diese Entscheidung getroffen hat." sagte sie und überlegte bereits, ob sie nicht eine Möglichkeit sah, diese Entscheidung noch nachträglich zu beeinflussen.

  • Furianus setzte sich, war jedoch verwundert warum es sie so sehr interessierte. Doch nichts ahnen fing er an.


    "Warum weiß ich nicht, vielleicht um mich zu prüfen. Vielleicht soll ich so unter Beweise stellen, ob ich bereit bin mich dem Reiche zu opfern, sowie er es auch von seinen Senatoren verlangt. Er bot mir an Hispania als Architekt zu bereisen und mich um die Areale zu kümmern. Ich nahm an."


    Das war es eigentlich im Grunde, auf die kleine Konservation bezüglich seiner Erhebung ging er bewusst nicht ein.

  • "Bis zur übernächsten Wahlperiode müsste ich wieder in Rom sein."


    Über ihre letzten Worte schüttelte er lächelnd den Kopf.


    "Sag doch nicht sowas, du wirst zwar nicht jünger, doch deine Schönheit ist noch die selbe, als an jenem Tage, an welchem uns Venus zusammengeführt hatte."

  • "Bis zur übernächsten Wahlperiode? Das ist eine halbe Ewigkeit." sagte sie resignierend.


    "Aber nun gut, wenn der Kaiser dich schickt, so werde ich dich sicherlich nicht davon abhalten dem Imperium zu dienen." sagte sie lächelnd und fügte in Gedanken hinzu: Vor allem, wenn dadurch vielleicht doch die Berufung in den Senat näher rückt.


    "Aber genug davon. Wie ist es dir ergangen während ich in Hispania war?"

  • Mit einem wohlwollenden Nicken nahm er dies zur Kenntnis und ordnete sogleich seine Gedanken. Es war einiges geschehen, doch wo er anfangen sollte, das wusste er nicht.


    "Nun, zuerst sei erwähnt, dass ich einen Bruder habe. Sein Name ist Milo und wir scheinen Zwillinge zu sein, sehen uns jedoch nicht gerade überaus ähnlich. Er lebte vor kurzer Zeit noch in Baiae, doch nun ist er zurückgekehrt. Als Zweiter wäre mein neuer Vetter Aquilius aus Achaia zu erwähnen, dieser wird bald in die Dienste des Mars treten. Zu guter letzt kam der Bruder des Vettern Gracchus aus Oberitalia nach Rom, er heißt Lucullus. Dieser wird sich in die Dienste des Quirinus stellen."


    Er lächelte auf.


    "Merkwürdig, meine neuen Verwandten wollen alle den Göttern dienen und wer weiß, vielleicht stellt die Gens Flavia ja bald eine Dynastie an Flamen Maiores, will doch Gracchus dem Iuppiter, Aquilius dem Mars und Lucullus dem Quirinus dienen."

  • Claudia musste bei seinen Worten schmunzeln.


    "Immer gleich so hoch hinaus, liebster Lucius? Gleich drei Flamines zur gleichen Zeit in der Familie, während deine Frau als Pontifex daneben steht? Mir scheint, du willst die indirekte Herrschaft über den Cultus übernehmen."


    Sie grinste leicht.


    "Es freut mich, dass deine Familie immer zahlreicher wird. Aber ist denn bei allen sicher, dass sie tatsächlich die sind, die zu sein sie vorgeben?"

  • "Ich bin ein in die ferne Zukunft blickender Mensch, Claudia."


    Und auch er lächelte bei seinen Worten. Es tat gut sie zu sehen, zu lange war die letzte Begegnung her.


    "Ja, sie scheinen sich untereinander zu kennen, auch meinen Vater, dieser wohl auch sie. Ahja, bei so vielen Verwandten, da habe ich doch tatsächlich einen vergessen."


    Eine peinliche Situation, jedoch auch ein Zeichen der stetig steigenden Mitgliederanzahl der Familie.


    "Ich vergaß den Ziehbruder meines Bruders. Er heißt Flavius Aristides und zog nach Germanien, zu den Legionen."

  • "Also werde ich zwei Schwager haben." sagte sie und setzte hinzu "Aber wenigstens kann mich vorerst nur einer von ihnen kontrollieren."


    Sie lächelte und streckte ihm ihre Hand ein Stück entgegen.


    "Ich habe übrigens jemanden aus Hispania mitgebracht." sagte sie lächelnd.

  • "Ich denke, dass der Ziehbruder die Rolle eines Schwagers wohl nicht einnehmen wird. Doch wer weiß, ich kenne ihn nicht so lange."


    Sogleich ergriff er sachte ihre Hand und hielt diese fest. Es erfreute ihn, dass sie ihm ein wenig Zuneigung zeigte, war doch immer er derjenige gewesen, der versuchte ihr näher zu kommen.


    "Mitgebracht? Wer ist das?"


    Fragte er überrascht, denn selbstverständlich hatte er keine Ahnung wen sie da mitnehmen konnte. Doch, nein, das war zu abwegig - sein erster Gedanke waren Kinder, vielleicht ihre Kinder, aber es war unwahrscheinlich.

  • Sie genoss es seine Hand zu spüren und war fast versucht etwas näher zu rücken, doch war sie der Meinung, dass eine Möbelrückende Patrizierin sich nicht schickte.


    "Du erinnerst dich sicherlich an die kleine Minervina, die Tochter von Maximus und Helena."

  • "Ich verstehe."


    Noch ein Leben, welches sich dem Götterdienst bereitwillig opferte. Vielleicht hätte er auch solch ein Leben in Erwägung ziehen sollen, doch es war schon zu spät, sein Weg war gewählt.


    "Natürlich stört es mich nicht, wenn du dich der kleinen Minervina annimmst."


    Sagte er lächelnd und hatte ihm Hinterkopf seinen eigenen Nachwuchs, der dann hoffentlich nicht im Schatten der kleinen Minervina stehen würde, die doch ein süßes Kind war.

  • Sie hatte ihn zwar nicht um seine Zustimmung gebeten, doch war sie irgendwie froh diese zu erhalten.


    "Es freut mich, dies zu hören." sagte sie.


    Sie lächelte ihn an.


    "Ich freue mich, dass du hier bist." sagte sie nach einer Weile des Schweigens.

  • "Ich freue mich auch dich endlich wieder zu sehen."


    Sagte er lächelnd und drückte ihre Hand ein wenig fester. Mit einem Blick aus dem Fenster versicherte er sich und deutete mit den Augen in des Fensters Richtung.


    "Doch leider kann ich wohl nicht lange bleiben, ein Gewitter scheint aufzuziehen."

  • Claudia brachte ihn noch zur Porta und winkte ihm sogar hinterher. Nachdem er weg war, zog sie sich ins Haus zurück um dort die letzten Vorbereitungen für den Umzug in die Stadt zu treffen.

  • Ein Bote aus dem Palast brachte einen Brief.



    Salve Pontifex Tiberia Claudia,


    Du bist herzlichst eingeladen, am


    ANTE DIEM IV ID AUG DCCCLVI A.U.C. (10.8.2006/103 n.Chr.)


    am Bankett zu Ehren des aus dem Amt geschiedenen Praefectus Praetorio Marcus Vinicius Hungaricus im Palast teilzunehmen. Für das leibliche Wohl wird ausreichend gesorgt sein. Bitte teile mir vorher mit, ob du erscheinen kannst!


    Im Namen des Kaisers


    Marcus Matinius Metellus
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