Landsitz Gens Tiberia

  • Kurz überlegte sie ihr diesen kleinen Duumvir aufs Auge zu drücken, damit sie selbst sich wieder um ihre Schriftrolle kümmern konnte. Doch das wollte sie ihrer Schülerin nicht antun, zumal es noch ein interessantes Gespräch zu werden schien.


    "Nein, behilflich kannst du mir zur Zeit nicht sein. Eine andere Arbeit hätte ich schon für dich. Du kannst sie auch direkt als Teil deiner Ausbildung ansehen. Ich möchte, dass du für mich eine Liste erstellst. Diese Liste soll möglichst alle Beinamen der Minerva, sowie die damit verbundenen Funktionen enthalten. Ich bin mir sicher, dass du dies schaffen wirst."


    Sie schaute noch einmal zu dem Octavier rüber, ob sich dieser mittlerweile seine Argumente zurecht gelegt hatte. Dann wandte sie sich wieder Livilla zu:


    "Wo wohnst du hier in Rom eigentlich?"

  • Ich werde mich gleich an die Arbeit machen! versprach ich ihr.


    Ich habe mir eine kleine Unterkunft in der Stadt gesucht, erklärte ich.


    Ich sah über ihre Schulter hinweg und erkannte Detrius. Salve, Dumvirr! begrüßte ich ihn, er war ja schließlich Chef meines Mannes.

  • "Gut." Sie deutete auf die junge Sklavin hinter ihr: "Gib ihr bitte die genaue Adresse, damit ich weiss wo ich dich erreichen kann."


    Noch einmal schaute sie zu Detritus.


    "Das wäre dann erst einmal alles. Morgen früh treffen wir uns im Tempel der Minerva in der Stadt. Dort werden wir weiter an deiner Ausbildung arbeiten."

  • Claudia wandte sich nun wieder ganz ihrem anderen 'Besucher' zu. Durch die kleine Unterbrechung war ihre Laune wieder etwas gestiegen und so schaffte sie es fast zu lächeln.


    "Nun, welche Gründe sind dir eingefallen?"

  • Zitat

    Original von Tiberia Claudia
    Also war der Punkt doch erreicht. Jetzt ging es an ihr hart verdientes Geld. Wie sollte es auch anders sein.


    "Ein Duumvir also. Gut, dann sag mir Duumvir, warum sollte ich für deinen Tempel spenden? Nenne mir gute Gründe."


    "Gute Gründe, nun gut die sollst du auch bekommen, ist es nicht wahr dass du einst eine Priesterin des Merkur warst ? ;)...Ist es nicht wichtig dass endlich das religiöse Leben in Ostia wieder erblüht und wäre es nicht von Vorteil für den Cultus Deorum, wenn eines der höchsten Mitglieder beim Neubau was spenden würde, wird dadurch nicht das Ansehen auch des Cultus Deorum gestärkt ?"

  • Sie hörte sich seine Ausführungen an. Obwohl sie schwer überlegen musste, woher dieser unbedeutende Plebejer Informationen über ihre Laufbahn hatte, musste sie ihm doch irgendwo auch Recht geben.


    "Ja, ich war einst eine Dienerin des Mercurius, doch ist dies meiner Meinung nach nicht unbedingt als ein wirklich gutes Argument zu verwenden. Ich habe in meiner Kindheit auch ein Haustier gehabt, doch spende ich deshalb trotzdem nicht unbedingt Geld für einen Verein, der sich um obdachlose Tiere kümmert."


    "Das religiöse Leben in Ostia sollte natürlich wieder aufblühen, jedoch frage ich mich, warum nicht die Bürger der Stadt, die ja scheinbar so fromm sind, dass dieser Neubau für sie das wichtigste Anliegen überhaupt ist, ihr Geld für diesen geben."


    "Bist du der Ansicht, dass das Ansehen des Cultus Deorum gestärkt werden muss?"

  • -.^ "Weibar...", dachte sich Detritus



    "Die Bürger haben gespendet was sie konnten, aber es reicht einfach nicht für einen Neubau aus, und es muss ein Neubau werden, denn das alte Gebäude droht bereits einzustürzen. Ich meinte damit sicher nicht, dass der Cultus Deorum kein Ansehen besitzt, nur ist es meine bescheidene Meinung dass mehr Ansehen nie schaden kann." ;)

  • "Ich finde es tragisch, dass die Götter den Tempel erst einstürzen lassen müssen, damit sich die Bevölkerung deiner Stadt darum kümmert. Es zeugt eindeutig davon, dass sich deine Bürger nur sehr geringe Gedanken um das Wohl der Götter machen, denn sonst wäre es nie soweit gekommen."


    "Bei der Sache mit dem Ansehen hast du natürlich Recht. Es schadet nie, wenn die Meinung des Volkes zu Gunsten des Cultus beeinflusst wird."


    Sie dachte einen Moment lang nach.


    "Über welchen Betrag reden wir hier?"

  • Sie hatte zwar damit gerechnet, das er einen höheren Betrag nennen würde, aber scheinbar war er nicht sehr geschickt im Spenden sammeln.


    "2000 Sesterzen? Verzeih mir, wenn ich etwas lachen muss, aber glaubst du, einer Priesterin wird das Geld hinterher geworfen?"

  • "Nun, ich werde dir eine Spende zukommen lassen. Aber glaube nicht, dass dies zur Gewohnheit werden wird."


    Sie gab der jungen Sklavin einen Wink. Diese näherte sich und beugte sich zu Claudia hinunter. Claudia flüsterte ihr etwas ins Ohr und die Sklavin verschwand.


    Einige Minuten später kehrte sie mit einem Beutel zurück, welchen sie Claudia übergab.


    "Hier ist das Geld. 2000 Sesterzen. Ich erwarte eine persönliche Einladung zur Einweihung." sagte sie und gab ihm den Beutel.

  • "Vale." sagte sie. Als er ausser Hörweite war sagte sie zu ihrer Sklavin: "Sag dem Alten, dass er, wenn er noch einmal jemanden hereinlässt ohne vorher mein Einverständnis einzuholen, werde ich ihn an den Circus Maximus verkaufen."


    Die Sklavin nickte und machte sich auf den Weg.


    Claudia nahm ihre Schriftrolle wieder in die Hand um weiterzulesen. Nach einigen Minuten legte sie sie jedoch wieder weg, da sie nicht mehr in Stimmung war. So stand sie auf und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer.

  • Endlich erreichte Imperiosus den Landsitz der Gens Tiberia...
    Man mag annehmen, dass es ein Landsitz war, doch ihm kam es eher wie ein kleiner Palast vor...


    Diese Patrizier, sie übertreiben einfach zu viel, dachte sich Imperiosus still und heimlich. Musste dabei sogar grinsen.


    Er ging nun den langen Weg zur Türe des Sitzes.
    Klopfte sich auf sein Gewand, um den Staub zu entfernen, strich das Gewand danach aber sogleich wieder glatt.
    Ein gepflegtes Äußeres würde bei der Pontifex von Vorteil sein. Ein Täfelchen und einen Schreibstock hatte er auch dabei...unvorbereitet vor der Pontifex zu stehen machte sicherlich auch keinen guten Eindruck.


    So nahm er sich zusammen, hustete noch ein wenig, um seine Stimmbänder in Wallung zu bringen und klopfte an die Türe.


    KLOPF...KLOPF

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