Landsitz Gens Tiberia

  • Ich war lange krank gewesen und nun ging es mir langsam besser. Es tat mir leid, da meine Herrin sicher auf mich gezählt hatte, aber als ich mit Fieber zusammenbrach, konnte ich niemandem mehr dienlich sein. Niemand war sich wirklich sicher, was es war, denn ich wechselte von Frieren in Brenen in Schwitzen und fühlte mich immer wieder nur matt. Mehrmals hatte ich versucht aufzustehen und war nach kurzer Zeit wieder zusammengeklappt. Nun, blasser als sonst aber wieder halbwegs gesund, war ich auf und versuchte mich wieder dem Alltag zu widmen.

  • Der Tag war für mich anstrengend gewesen und nun, am Abend fieberte ich wieder leicht. Aber es ging von mal zu mal besser und ich hatte, was die anderen Sklaven betraf Glück und sie nahmen mir Arbeit ab. Nun lag ich auf meinem Lager und hing in Gedanken bei meiner alten Heimstatt, früher, als alles noch anders gewesen war.

  • Von Rom waren es nur wenige Meilen bis zur kleinen Villa, die als Landsitz der Gens Tiberia fungierte. Flaccus kannte das Gut noch von damals, bevor er auf Reisen gegangen war und die Familie noch keine große Stadtvilla in Rom besaß, sondern nur die in Hispania.
    So hatte er sich mit einer Sänfte zu den Stadttoren Roms tragen lassen und war von dort aus mit einem Wagen zum Landsitz aufgebrochen. Diese Straße war er auch entlanggefahren, als er damals aus Achaia zurückgekommen war und sich auf dem Weg nach Rom befand. Immer wieder strich er mit der Hand den dünnen Vorhang beiseite und schaute auf die Felder und die Landschaft.
    Er hatte nur damals, als er sie nicht erkannt hatte, mit seiner Cousine Claudia sprechen können und sie seitdem kaum oder nur in den Hallen des Cultus Deorum gesprochen. Es war an der Zeit, sie auf dem Landgut, auf das sie sich zurückgezogen hatte, zu besuchen.
    An der Villa angekommen half Stesichoros, der Sklave des Flaccus, jenem aus dem Wagen und ging vorneweg auf das Tor des Hauses zu, wo er für seinen Herrn klopfte.

  • Den Landsitz ausserhalb der Stadt erreicht Titus gerade noch vor Einbruch der Dunkelheit.



    Tiberia Claudia



    Salve Schwester,


    nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen in die Politik einzutreten. Anlässlich meiner Ankunft in Roma möchte ich dich zu einem Abendessen ANTE DIEM III ID IUN DCCCLVI A.U.C. (11.6.2006/103 n.Chr.) im Kreise der Familie in der Villa Tiberia einladen.
    Ich hoffe dich an diesem Tag begrüssen zu können,


    vale bene,


    Quintus T.V.


  • Zitat

    Original von Titus Tiberius Flaccus
    Von Rom waren es nur wenige Meilen bis zur kleinen Villa, die als Landsitz der Gens Tiberia fungierte. Flaccus kannte das Gut noch von damals, bevor er auf Reisen gegangen war und die Familie noch keine große Stadtvilla in Rom besaß, sondern nur die in Hispania.
    So hatte er sich mit einer Sänfte zu den Stadttoren Roms tragen lassen und war von dort aus mit einem Wagen zum Landsitz aufgebrochen. Diese Straße war er auch entlanggefahren, als er damals aus Achaia zurückgekommen war und sich auf dem Weg nach Rom befand. Immer wieder strich er mit der Hand den dünnen Vorhang beiseite und schaute auf die Felder und die Landschaft.
    Er hatte nur damals, als er sie nicht erkannt hatte, mit seiner Cousine Claudia sprechen können und sie seitdem kaum oder nur in den Hallen des Cultus Deorum gesprochen. Es war an der Zeit, sie auf dem Landgut, auf das sie sich zurückgezogen hatte, zu besuchen.
    An der Villa angekommen half Stesichoros, der Sklave des Flaccus, jenem aus dem Wagen und ging vorneweg auf das Tor des Hauses zu, wo er für seinen Herrn klopfte.


    Zufällig war ich gerade an der Tür, als es an der Tür klopfte. Also öffnete ich sie und sah mich ein paar Fremden gegenüber. "Ja bitte, Herr," sprach ich dem mir direkt gegenüberstehenden an. "Kann ich Euch helfen?"


  • Da die Herrin nicht da war, brachte ich ihr den Brief in ihr Cubiculum und legte ihn offensichtlich auf ein Tischchen. Sobald sie aus Hispania zurück war, würde sie ihn sehen können.

  • Flaccus gab seinem Sklaven mit einem Wink zu verstehen, dass dieser sich nun ein paar Schritte zurückziehen sollte.
    Ich bin Titus Tiberius Flaccus. Ich möchte mit deiner Herrin, Tiberia Claudia, sprechen.

  • Oh, wohl ein Verwandter. "Ich bedauere, Herr, die Herrin weilt momentan nicht in Italia. Sie ist dienstlich in Hispania." Ich war mir nicht sicher, ob es auch um die Beerdigung von Tiberius Maximus ging, da hatte ich in den Wochen meiner Krankheit viel verpasst.

  • Flaccus war erstaunt, als er hörte, dass Claudia sich in Hispania aufhielt. Selten hatte er mit ihr Kontakt gehabt und sie lebte in Abgeschiedenheit auf dem Landsitz, doch dass sie ohne das Wissen der Familie nach Hispania aufgebrochen war, wunderte ihn zunächst.
    Nun, wann wird sie zurückkehren? Gibt es einen Hausverwalter, der sich während ihrer Abwesenheit um das Gut kümmert?


    Sim-Off:

    Sorry, hab das Thema tatsächlich total vergessen

  • "Es tut mir leid, Herr, darüber ist derzeit nichts bekannt. Sie wollte Nachricht senden, wenn alle Angelegenheiten in Hispania geregelt sind," erwiederte ich freundlich. "Ja, Martinus ist der Hausverwalter und er kümmert sich um alles. Soll ich ihn Dir holen, Herr?"


    Sim-Off:

    Kein Problem :) Kann passieren.

  • Flaccus schaute sich um, darauf wieder musternd die Sklavin an.
    Ich denke, dass es nicht nötig ist. Ich wollte nur sicher gehen, dass sich um das Landgut gesorgt wird und es in besten Händen ruht. Der Weg war jedoch durch die eingetretene Hitze ein unangenehmer; ich wünsche eine Pause zu machen. Du kannst mich in das Atrium führen, ich trinke Wasser!
    Flaccus gab den Sklaven Zeichen, dass man nicht sofort wieder aufbrechen würde.

  • "Jawohl Herr," antwortete ich sofort. "Bitte folge mir! Ich werde mich sogleich darum bemühen. Möchtest Du auch eine Kleinigkeit zu Essen zu Dir nehmen?" Ich führte ihn ins Atrium.

  • Nein, etwas zu trinken gegen den trockenen Hals hilft mir bereits.
    Flaccus stellte fest, dass es sich um eine äußerst fähige Sklavin handelte.
    Dienst du schon lange der Tiberia Claudia? Bist du die Haussklavin des Anwesens? Claudia lebt schon lange außerhalb der Mauern Roms und aus diesem Grund bin ich gekommen. Die Gens Tiberia sieht sich wie nie zuvor stärksten Angriffen ausgesetzt, die dem Ruf der Familie schaden und ihre Autorität vor dem Volke Roms zu unterwandern suchen. Meine Cousine hat ihren Platz an der Seite der Familie, dort, wo sie jetzt umso dringender benötigt wird.
    Flaccus hatte sich in einem Sessel niedergelassen und starrte aus dem Atrium in den wolkenlosen Himmel, während er der Sklavin seine Sorgen darlegte.

  • "Sehr wohl, Herr, ich werde Dir sofort etwas bringen," sagte ich und ging zu einem kleinen Tischchen wo für solche Fälle einige Krüge und Becher bereit standen. Mit einem gefüllten Becher kam ich zu ihm zurück. "Nein Herr, sie kaufte mich erst vor ein paar Monaten und hat mich in die Aufgaben einer Leibsklavin eingeführt. Jedoch erkrankte ich vor ihrer Abreise nach Hispania, weshalb ich sie nicht begleiten konnte." Ich hörte seinen Ausführungen freundlich zu, auch wenn ich damit nicht so viel anfangen konnte.
    "Ich bin sicher, es sind wichtige Dinge, die sie nach Hispania führten." Ich wusste nicht, ob er wusste, dass sie des öfteren Krank war, deshalb schwieg ich darüber denn ich wollte nicht ihr Vertrauen mißbrauchen.

  • Ihre Leibsklavin also...hmmm.
    Flaccus dachte wieder an die Briefe des plinius und den Umgang mit den Sklaven, demnach war sie wohl brauchbar, wenn Claudia sie nicht rechtzeitig verkauft hatte.
    Ja, zweifelsohne sind es wichtige Dinge, die sie dorthin führten, schließlich ist sie die Flaminca Minervae. Furianus jedoch berichtete nichts davon. Und in Rom gab sie ihren Abschied auch nicht bekannt.
    Flaccus sah sich etwas im Atrium um, bevor er weitersprach.
    Ist das Leben hier angenehm? Wie gefällt dir Rom?

  • "Ja, Herr," erwiederte ich auf seine wohl Überlegung. Was das Thema des Abschiedes und ähnliches betraf, nickte ich nur vorsichtig, weil ich mich in solchen Dingen sowieso nicht auskannte und nicht so recht wusste, was er wollte. Als er mich jedoch direkt ansprach und fragte, war ich einen Moment etwas irritiert, ehe ich, wie es sich gehörte, antwortete: "Ja, Herr, das ist es durchaus. Solange die Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit aller erledigt werden. Leider muss ich gestehen, Herr, das ich von Rom nur sehr wenig kenne. Ich war das erste Mal in der Stadt, als man mich an meine Herrin verkaufte. Davor habe ich auf einem Landsitz etwas weiter entfernt gelebt und gedient."

  • Flaccus runzelte die Stirn. Er selbst war lange gereist doch genoo er stets die Annehmlichkeiten der Städte, wenn er sich dort für einige Zeit niedergelassen hatte.
    Du dientest auf den Landgütern? Ein Mädchen wie dich sollte man in der Stadt für seine Dienste haben. Das Land bietet den Gutsverwaltern Arbeit, doch die Dienste einer Dienerin sind in der Stadt mehr wert als auf dem Land. Umso trauriger, dass du nur das Land kennst. Du solltest Rom sehen, in all seiner Pracht. Ich hoffe, dass Claudia sich entscheiden wird zurück nach Rom zu kehren. Doch sollte sie Flavius Furianus heiraten, so wird sie wohl in die Villa der Flavia ziehen und somit zumindest in das Herz des Reiches.
    Nach seinem Besuch bei den Flaviern war Flaccus wenig angetan von dem Verlobten seiner Cousine, was ihn dazu brachte, die Sklavin etwas näher noch zu diesem Thema zu fragen.
    Sag, weißt du mehr über den Flavier? Hält er sich oft bei deiner Herrin auf dem Landgut auf? Als Leibsklavin wirst du die Besuche der Tiberia Claudia bei den Flaviern ja stets begleiten, doch fanden diese Besuche denn nie statt, wenn du sagst, du seiest nie dort gewesen? Wie gut kennst du den jungen Flavier überhaupt?
    Wenn man sich Informationen über eine Frau holen will, so soll man die Dienerin befragen und sich zur Verbündeten machen, sagte Ovid. Wieso sollte dies auch nicht umgekehrt möglich sein und für Flaccus gewinnbringend.

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