• Claudius räumte den großen Schreibtisch komplett leer und breitete die mitgebrachten Lagepläne darauf aus. Sorgfältig studierte er die Werte der einzelnen Messpunkte, den Maßstab insgesamt und den damit zur Verfügung stehenden Platz.
    Nach einer Stunde intensiven Rechnens und Jonglierens war klar, dass der Platz für ein Projekt von 15.000 bis 18.000 Sitzplätzen nicht reichen würde. Maximal 13.000 überschlug Claudius, setzte sich zurecht und stellte konkrete Berechnungen an.


    Nach zwei geleerten Tischamphoren Wasser und einem geleerten Teller mit allerlei Knabbersachen hatte er sich auf folgende Maße festgelegt:


    Maximale Länge des Theaters: 46 Doppelschritt (69 m)
    Maximale Breite des Theaters: 35 Doppelschritt (52.5 m)
    Um auf wenigstens 13.000 Plätze zu kommen, musste eine Höhe von ca. 12 Doppelschritt (18 m) angestrebt werden.

    Claudius notierte diese Angaben und nahm sich vor, am nächsten Tag den Duumvir von Mantua aufzusuchen, um eine Freigabe für diese Planungsgrößen zu erhalten. Für heute schloß er den Raum ab und begab sich zurück ins Lager.

  • Einen weiteren Abend saß Claudius über den Skizzen und Zeichnungen für das neue Amphitheater. Die neuen Maße waren vom Duumvir der Stadt genehmigt worden. Da das Theater in erster Linie für schöngeistige Vorstellungen, Gladiatorenspiele und Tierhetzen gedacht war, musste Claudius einen ellipsenförmigen bis ovalen Platz vorsehen.


    Des Weiteren musste er die terrassenförmig ansteigenden Sitzreihen dermaßen anordnen, dass sie in keilförmige Segmente und Zwischenreihen untergliedert waren. Nach einigen Probezeichnungen nahm er sich den zuerst entworfenen Plan wieder zur Hand. Dessen Reihenanordnung gefiel ihm am besten und sie erschien zugleich die effektivste Platzausnutzung darzustellen. Auf dieser Detailgrundlage würde er morgen aufbauen und beginnen, die Zeichnung zu vervollständigen. Fast sah es so aus, als könne mit dieser Anordnung der Reihen die Zuschauerzahl sogar knapp über 13.000 steigen, aber das würde sich erst nach Abschluss des Gesamtentwurfes sagen lassen. Die derzeitigen Überschlagungen boten keine sichere Auskunft.


    Alles in allem zufrieden legte Claudius den Entwurf sorgfältig zur Seite. Er war heute ein gutes Stück vorangekommen.



    http://home.arcor.de/de_la_cha…hitheater%20zeichnung.jpg

  • Nach vielen Tagen emsiger Arbeit in den Abendstunden, müden Augen und deutlichen Schatten darunter, aufgrund des dauerhaft akuten Schlafmangels, war endlich der Bauplan für das Amphitheater fertig gestellt. Zufrieden lehnte sich Claudius zurück und ließ vollkommen erledigt, aber auch höchst zufrieden den Stift fallen.
    Alle möglichen und unmöglichen Erfordernisse waren berücksichtigt, der Platz optimal ausgeschöpft, die architektonische Form entsprach neuesten Erkenntnissen und dem neuesten Geschmack. Die zuvor angenommene Tiefe des Zuschauerraumes war bei den geschätzte 18 m in der Höhe geblieben. Hoch genug, um sogar knapp über die 13.000 an Plätzen zu kommen, niedrig genug, um die so oft passierten und gefürchteten Einstürze solcher Objekte von vorn herein auszuschließen.
    Natürlich kam es jetzt noch auf die fachgerechte Ausführung an, aber bei der Ausführenden, den Soldaten der Lego I, hatte Claudius da wenig Bedenken.


    Für heute beendete er seine Tätigkeit. Morgen würde er mit den Berechnungen für die Bauausführung beginnen. Schließlich benötigten die Soldaten konkrete Angaben über die Tiefe und Stärke der Fundamente, die Dicke und die Ausführung der Wände und die zu beachtenden Stabilisatoren, wie Träger, Stürze und ähnliches.


    Müde, aber sehr zufrieden, kehrte Claudius in das Lager zurück und legte sich für knapp drei Stunden noch aufs Ohr.



    http://home.arcor.de/de_la_cha…m/Amphitheater%20plan.jpg

  • Nach einer kurzen Absprache mit meinem Optio begleitete ich ihn am heutigen Abend zu seiner allabendlichen Tätigkeit in seine Casa. Die Berechnungen zu den inzwischen fertig gestellten Bauzeichnungen lagen an und ich hatte mich angeboten, ihm zu helfen. Die Angelegenheit war aufwändig, sein Zeit begrenzt und das Projekt wollte abgeschlossen sein.

  • "Flavian, ich habe beschlossen, alle weiteren Arbeiten im Lager auszuführen. Der Weg in die Casa verbraucht wertvolle Zeit und die Bauzeichnungen, welche extrem platzaufwändig waren, habe ich ja bereits fertig.
    Du könntest mir helfen, die Pergamente in das Kastell zu tragen, ebenso die Zeichengeräte und Wachstafeln.“


    Claudius verstaute die Pläne und Zeichnungen erneut in der weichen Lederhülle und machte sich auf den Weg zurück ins Lager. Flavian begleitete ihn.

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