Nachwahl

  • "Senatores, ihr seht mich erschüttert. Erschüttert ob der Aussage eines Senators, welche in mir den Verdacht schürt, daß er nicht der einzige unter uns ist, der solcherlei Gedanken trägt.
    Unlängst wurde auf der Rostra von einem Senator zum Verzicht des Urnengangs bei der Nachwahl des Tribunus Plebis aufgerufen. Ein öffentlicher Aufruf um die Wahlen ungültig enden zu lassen.


    Senatores, warum gibt es Nachwahlen? Warum ließ unser Augustus jene zu? Weil es ihm Spaß macht? Oder doch eher, weil die letze Wahl ungültig endete?


    Ein Narr, wer zum Spekulieren gelaunt ist.


    Wer sind wir nun, die wir uns gegen seinen Willen stellen und öffentlich zum Bruch mit dem Kaiser auffordern? Wer sind wir, als daß wir es wagen, die Entscheidung unseres Kaisers in Frage zu stellen?


    Ich bin für einen starken, gesunden Senat der dem Kaiser zur Seite steht.
    Dieser öffentliche Aufruf aber schwächte den Senat. Er zeigt uns untreu gegenüber dem Mann, der uns unsere Rechte gab.


    ...


    Senatores, ein Gang zu den Urnen bestätigte mir meine Befürchtungen. Die Wahl wird aller Voraussicht nach wieder nicht für gültig erklärt werden, dem Willen des Kaisers wird nicht Genüge getan. Welche Folgen dies noch haben wird, wird sich zeigen.


    Was sollen wir nun tun? Ihr wollt Didia Sinona nicht zum Volkstribunen, nun gut. Der Wille des Kaisers wurde ignoriert, das ist schlecht.
    Es gibt keine Möglichkeit mehr, das Gesagte zurückzunehmen. Es gibt nur mehr die Möglichkeit, den Kaiser milde zu stimmen indem wir uns generös zeigen. Bitten wir den Kaiser, Didia Sinona in unsere Reihen aufzunehmen. Zeigen wir ihm hiermit, daß wir uns reuig zeigen, unseren Fehler eingestehen und gewillt sind, die Arbeit anderer zu honorieren wissen, entgegen aller Unkenrufe.
    In der Hoffnung, daß dann wieder Konstruktivität einkehrt.. in einen beschlußfähigen Senat.


    Denn ihr wisst alle, was das letzte Mal geschah, als sich der Senat gegen den Kaiser auflehnte. Ihr wisst es alle..."

  • Während der doch recht dramatischen Rede des Senators Lucidus runzelte Victor die Stirn.


    "Ich möchte keineswegs den Kaiser beleidigen noch seine Beweggründe in frage stellen, aber wer sind wir, dass wir die Entscheidung des Volkes in Frage stellen?


    Warum hat der Kaiser Wahlen anberaumt? Doch wohl, weil das Volk entscheiden wollte, wen es als Stellvertreter haben wollte und Didia Sinona war es deinen Worten nach ja nun nicht!


    Soll sie seinem Willen nach Volkstribunin werden, muss dafür keine ja wohl keine Wahl mehr abgehalten werden, er könnte sie doch schlichtweg ernennen! Wo jetzt allerdings der Senat schuld auf sich geladen hat ist mir schleierhaft. Haben wir für das Volk gewählt bzw. nicht gewählt? Oder hat das jeder Bürger gemacht?


    Wenn wir jetzt einfach Didia Sinona zum VT erheben, nachdem sie zweimal vom Volk abgelehnt wurde, und eine Stimmenthaltung kann man hier ganz deutlich als "Nein" werten, wird das Volk in Aufruhr geraten! Und ob das der Wille des Kaisers ist?"


    Nach einer kruezen Pause konnte sich Victor einen Spitze gegen den Konsul nicht verkneifen.


    "Seit wann wurde überhaupt zum Wahlboykott aufgerufen? Doch wohl erst nachdem die Kandidatur von Gaius Scribonius Curio, für den Großteil des Volkes ohne vernünftige Erklärung abgelehnt wurde! Ergo: Das Volk wollte vielleicht einen VT, aber entweder nicht die Person Didia Sinona oder es wollte nicht auf diese Weise einen Vt untergejubelt bekommen."

  • "Senator Sedulus Aufruf ist ein Schlag ins Gesicht des Imperators den man sich auch nur wagen kann wenn man im fernen Germania sitzt und meint unabkömmlich zu sein. Soetwas ist eines Senators unwürdig und fällt damit auf das ganze Haus zurück wenn wir uns nicht durch ein Zeichen davon deutlich distanzieren.


    Senator Lucidus zielte da allerdings in die Richtung Didia Sinona zur Senatorin und nicht zur Volktribunin zu machen werter Victor!"


  • :app:

  • Werter Lucidus, du sprichst, als wäre unser Imperator ein tollwütiger Wolf, der besänftigt gehört, und dem du jede Weisheit und Güte absprichst.


    Weiters ist die Nachwahl noch nicht gelaufen. Vielleicht kann man ja einen öffentlichen Aufruf ZUR Wahl bekanntgeben.


    Außerdem sehe ich den Konnex nicht, Didia Sinona zur Senatorin zu machen als Reuebekenntnis dafür, daß das Volk eben gegen diese protestiert. Tut mir leid, aber die Logik entzieht sich mir da. Vielleicht möge man mir das erklären.


    Außerdem möchte ich zu Bedenken geben, daß eben diese Didia Sinona erst vor kurzem in den Ordo Equester erhoben wurde.


    Und weiters würden wir das von Lucidus vorgeschlagene tun, könnte man im Volk den Eindruck einer Packelei innerhalb des Senats gewinnen, ich frage mich, ob das dem Senat nicht auch schwächen würde.

  • "Ich für mein Teil möchte nicht in der Nähe stehen wenn der Blitz den Senator Sedulus trifft weil dieser offen dazu aufrief den Willen des Imperators mit Füßen zu treten. Folglich rufe ich den Senat zu der von Senator Hungaricus vorgeschlagenen Resolution 'für eine Wahl' auf.


    Sein Argument der Ordo Equester wäre erst vor kurzem verliehen worden ist dagegen vor dem Hintergrund der Vita der meisten Anwesenden nicht sehr stichhaltig..."

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Und was die Vita der Sinona angeht... ich glaube, genau diese ist der Grund für ihre Nicht-Akzeptanz im Volke.


    "Was hast Du an ihrer Vita auszusetzen was nicht den Verleumdungen des Scribonius entspringt?"

  • Erstens weiß ich es nicht, ob es Verleumdungen sind oder nicht, aber egal.


    Was mich persönlich stört, sind ihre Familienhüpfereien, aber über die kann man noch hinwegsehen, aber - und das ist für Rom interessanter - ihre gelinde gesagt nicht bravourös bestandene Quästur.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Erstens weiß ich es nicht, ob es Verleumdungen sind oder nicht, aber egal.


    "Wenn Du es nicht weisst dann sind es Verleumdungen..."

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Außerdem möchte ich zu Bedenken geben, daß eben diese Didia Sinona erst vor kurzem in den Ordo Equester erhoben wurde.


    "Vor kurzem ist gut..." ich blätterte in einer Statistik
    "Vor 87 Tagen um genau zu sein... Der Durchschnitt vom Ordo Equester in den Senat liegt übrigens bei den aktuellen Vollsenatoren bei 81 Tagen, oder genauer ...


    Russata 49
    Aurata 50
    Veneta 57
    Praesina 99
    Purpurea 153


    Die Zahlen vom Ordo Plebeius in den Senat habe ich auch irgendwo..." ich kramte erneut in meinen Unterlagen


    "Also komm mir nicht mit: Vor kurzem...."

  • Aha, wenn also etwas nicht definitiv bewiesen ist, ist es eine Verleumdung. Daß die Wahrheit auch in der Mitte liegen könnte, ist für dich vollkommen undenkbar, wie? Egal.


    Und was soll diese Aufstellung? Heißt das, du bist der Meinung, daß man automatisch in den Senat kommen soll, wenn man seine Zeit absitzt? Ich bitte dich gar schön, Messi. Was soll denn das? Der Rang eines Ordo Senatorius ist ein Privileg, kein Anrecht!


    Sim-Off:

    Übrigens waren wir früher bei weitem weniger Spieler, auch das bitte mitbedenken.


    Und was ist mit ihrer Quästur? Oder hast du dieses Problem überhört?

  • "Die Statistik bietet ja bekanntlich recht interessante Möglichkeiten formal korrekte und dennoch unbrauchbare Zahlen zu ermitteln."

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Und was soll diese Aufstellung? Heißt das, du bist der Meinung, daß man automatisch in den Senat kommen soll, wenn man seine Zeit absitzt?


    "Davon rede ich nicht und ich wende mich dagegen das Du mir das Wort im Munde herumdrehst. Was die Aufstellung soll ist folgendes: Belegen das dein Argument "daß eben diese Didia Sinona erst vor kurzem in den Ordo Equester erhoben wurde" Unfug ist. Nicht mehr und nicht weniger."

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Und was ist mit ihrer Quästur?


    "Mit diesem Argument wurde schon der Ritterschlag viel zu lange verweigert, dadurch und durch die fehlende Auszeichung ist die nicht gerade berühmte Quaestur in meinen Augen gesühnt. Wer bin ich denn darauf weiter herumzureiten wenn selbst der Kaiser Sinona der Adelung wertbefand?"

  • "Ich kann es dem Kaiser nicht verdenken, wenn er bei einer nochmaligen zu geringen Wahlbeteiligung wütend auf das Volk ist, und auch alle, die durch Aussagen und Aufrufe daran Teilschuld tragen.


    Aber als Ausgleich dafür Sinona, falls sie nicht gewählt wird, zum Senator zu erheben ist schon ein *räusper* außergewöhnlicher Vorschlag.


    Ich selbst möchte nur ungern die Wut des Imperators wieder auf den Senat lenken. Zu gut sind die Erinnerungen an das letzte Mal."


    Zum Sitznachbarn flüsterte sie:
    "Aber nachdem unser werter Mitsenator nun schon diesen Vorschlag gebracht hat, werden wir uns nur schwer verweigern können und gegen den Imperator, der ja für die Ernennung verantwortlich würde, zu stellen.
    Vielleicht sollten wir uns als BAGDL mal über Ludicus besprechen ;) "

  • Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor
    "Ich möchte keineswegs den Kaiser beleidigen noch seine Beweggründe in frage stellen, aber wer sind wir, dass wir die Entscheidung des Volkes in Frage stellen?"


    "Senator, das Volk hat NICHT entschieden. Es ist NICHT zur Wahl angetreten und hat demnach NICHTS entschieden. Daher hat der Kaiser in seiner Weisheit eine Nachwahl anberaumt. Er will die Meinung des Volkes hören, doch was ist nun? Eine einfache Wahl, für oder wider gegen die Kandidatin und was ist? Wiederum schreit das Ergebnis nach NICHTS. Das ist untragbar."


    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Werter Lucidus, du sprichst, als wäre unser Imperator ein tollwütiger Wolf, der besänftigt gehört, und dem du jede Weisheit und Güte absprichst.


    "Ja sind denn alle von plötzlicher Amnesie umnebelt? Was war denn, als der Senat die Augusta aus der Curia Iulia gegen den Willen des Kaisers vertreiben wollte? Erinnert sich denn gar keiner mehr? Habt ihr die Erinnerung mit Wein weggeschwemmt oder ging sie euch in den Armen einer Lupa verloren? Ich muß mich doch schwer wundern."


    Zitat

    Weiters ist die Nachwahl noch nicht gelaufen. Vielleicht kann man ja einen öffentlichen Aufruf ZUR Wahl bekanntgeben.


    "Ich halte nichts von der Beeinflussung des Volkes während einer laufenden Wahl. Jedoch, wenn du dich dazu berufen fühlst, dann tu es."

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Lieber Princeps Senatus, jetzt muß ich mich doch über dich wundern. Du tust so, als wäre diese Geschichte erst vor Tagen passiert.


    "Was hat denn das damit zu tun? Es ist geschehen, es kann wieder geschehen. Egal, ob es vor einem Jahr oder gestern geschehen ist."


    Zitat

    Und ein Aufruf zur Wahl zu gehen ist denke ich keine Beeinflussung des Volkes.


    "Dann geh und rufe zur Wahlbeteiligung auf anstatt hier wunderliche Reden zu schwingen."

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