Am frühen Morgen des ANTE DIEM IV ID AUG DCCCLV A.U.C. war eine ganze Zenturie nach Mantua aufgebrochen, um am südlichen und nördlichen Ende der städtischen Via Principalis, sowie an deren Kreuzungen Straßensperren zu errichten.
Als die Männer auf klappernden Caligae durch die Gassen der Stadt marschierten, war das Land noch immer von dichten Nebelschwaden überzogen. Besonders viel Verkehr war zu solch früher Stunde noch nicht auszumachen. Lediglich ein ortsansässiger Bauer klapperte mit seinem alten Wagen über das Straßenpflaster. Offenbar hatte er nicht einmal bemerkt, dass es sich bei dem marschierenden Tross um Legionäre handelte - trugen die Männer doch weder Helme, noch waren Schilde und Panzerung unter den langen Reisemänteln zu erkennen.
'Nur gut, dass Festtag ist.', dachte Plautius - einer der Legionäre, welche mit zwei Contubernia den südlichen Wachposten bildeten, 'Da gibt es wenigstens Sonderrationen.'
In der Tat hatten die Soldaten etwas mehr Fett, Mehl und Salz als üblich erhalten. Auch Obst, Nüsse und sogar eine Extraportion Fleisch ermöglichten den Luxus, an diesem Morgen auf die eintönige Puls verzichten zu können.