Erkundungstour und Arbeitssuche

Lucius hatte die Trajans Märkte erreicht. Es war noch alles beim Alten, wie er es in Erinnerung gehabt hatte. Viel Trubel, viele Leute, eine Masse von Angeboten...

Neugierig sah er sich um. Blickte hierhin, blickte dorthin. Aber dennoch konnte er nicht finden, was er suchte. ....was suchte er eigentlich?
Gut, er wusste das sein Haus verlassen und heruntergekommen war, dass er neben dem Haus keinerlei Vermögen mehr besaß, geschweigedenn Geld hatte um es renovieren zu lassen, sich Angestellte zurück zu holen ODER gar sich momentan selbst zu ernähren. Dort wo er gewesen war, hatte man ihn ernährt und er hatte geglaubt, dass alles in Ordnung wäre, wenn er zurückkäme... doch dem war nicht so.
Letztendlich hatte er so gut wie alles verloren.

Irgendwo musste er Arbeit finden, egal was und wie hart sie auch für ihn sein würde. Zumindest hatte er eine Unterkunft in seinem Haus. Alles weitere würde sich hoffentlich ergeben.

Gerade als sich Lucius in Richtung einer Taverne begeben wollte sah er, dass eine junge Frau an ihm vorbeihetzte. Schelmisch grinste er ihr nach. Sie war schön, um nicht zu sagen, ausgesprochen schön. Doch eh er und sie sich versahen knickte ihr Fußgelenk in einer Unebenheit des Bodens und er sah wie sie drohte zu stürzen.
Schnell sprang er zu ihr und bewahrte sie vor dem Fall.

"Hoppla, vorsicht!" lächelte er freundlich und half ihr die Balance wiederzuerlangen.

Er lächelte sie freundlich an und zuckte mit den Schultern.
"Vielleicht könnt ihr mir helfen. Ich bin nach langer Zeit wieder nach Rom zurückgekehrt.. meine Familie ist nicht auffindbar und ich würde gerne wissen, was mit ihnen geschehen ist...wo kann ich das in Erfahrung bringen?
Und dann suche ich noch eine gute Arbeitsstelle, um mir ein wenig Geld zu verdienen." antwortete er.

Er musste sein Glück bei jedem versuchen, der ihm über den Weg lief.. nur so konnte er seine Zukunft retten. Wer würde einen armen Schlucker wie ihn schon heiraten? Und das wollte er auf alle Fälle.. seine eigene Familie gründen.

Sehr gut. Dachte Lucius sich. Das lief ja besser als er es sich erhoffen konnte. Er hatte jemanden gefunden, der ihm helfen würde.

"Salve Flavia Messalina, mein Name ist Lucius Artorius Castus, es ist mir eine Freude euch kennen zu lernen."

Lucius nickte "Ja, er ist mein älterer Bruder. Ich bin der jüngste in meiner Familie." erklärte er. "Kennt ihr ihn?"

Aufmerksam hörte Lucius ihr zu. Sein Bruder, früher das Oberhaupt der Familie war also zu einer anderen Gens gewechselt und nach Hispannia gezogen.
"Ich verstehe." antwortete er mit einem etwas enttäuschten Unterton. Hatte sich eigentlich irgendjemand sorgen um ihn gemacht oder sich gefragt, wo er abgeblieben war?

Zuversichtlich blickte er in Flavia's Augen und meinte "Nun, ich war Legionär und zum Kämpfen ausgebildet." begann er zu erklären.

"Aber dennoch lerne ich schnell und kann mich für vieles begeistern. Ich brauche eine Beschäftigung, ansonsten kann ich betteln gehen."
Seufzte er.

Er hatte zwar noch etwas Geld auf der Seite, aber das wollte er zum Teil auch dazu verwenden, die Casa zu renovieren.

Mit freudestrahlenden Augen und gar etwas ungläubig sah er die junge Frau vor sich an.
"Ist das euer ernst? Ich würde sehr gerne diese Arbeit übernehemen." bekündete er. Eigentlich hätte er jede erdenkliche Arbeit angenommen.. zu guter letzt hätte er sich bei den Gladiatoren beworben, wenn es nötig gewesen wäre. Doch jetzt hatte er ein solch grandioses Angebot erhalten.
Er fuhr sich durch die Haar und kniff kurz die Augen zusammen, doch es war kein Traum.

"Wo befindet sich dein Betrieb?" fragte er und verfiel ins Du, da sie ihn auch gedutzt hatte.

Lucius lächelte vor Freude, er konnte gar nicht glauben, das plötzlich alles so gut lief für ihn.

"Dann danke ich dir für das Angebot und nehme es gerne an. Können wir den Betrieb einmal besichtigen? Egal wann.. es muss nicht jetzt sein, denn ich denke, dass ich dich gerade ziemlich aufhalte, so eilig wie du es hattest eben." schmunzelte er nun schelmisch.

"In Ordnung" antwortete Lucius ihr und reichte ihr ebenso die Hand, die er sanft schüttelte.

"Auf bald, hoffe ich!" verabschiedete er sich. "und sei vorsichtig mit dem Pflaster" lachte er. "Es kann tükisch sein und ich kann nicht immer zur Stelle sein."
Er zwinkerte ihr noch ein letztes mal zu, dann entschloss er sich noch einen Blick in die Taverne zu werfen.