Die Händler beim Castellum

  • Severus kann sich das breite Grinsen nun nicht mehr verkneifen. Der schmächtige Sklave scheint seinen ehemaligen Decurio mit den Blicken förmlich auszuziehen. Und das enttäuschte Gesicht, als Magnus sich dem anderen Sklaven zuwendet, lässt ihn beinahe laut loslachen. Sev beißt die Zähne jedoch fest zusammen und versucht einen ernsten Gesichtsausdruck aufzusetzen.
    Der Sklavenhändler schlurft allmählich heran. Als er Magnus sieht und diesem einen ausreichenden finanziellen Hintergrund zuordnen kann, grinst er gierig.


    "Aaaaaaah... Werter Herr... Einen wunderbaren Sklaven habt Ihr euch da ausgesucht..."


    Er schubbst das kleine Goldlöckchen nach vorn, damit Magnus ihn noch besser sehen kann.


    "Einwandfreie Ware... Frisch aus Griechenland importiert... Kerngesund und keine... unangenehmen Krankheiten und Ausschläge..."

  • Was sollte das denn nu wieder.....


    "Nicht der" brüllte ich los, nun reichte es mir.....


    Ich deutete auf den Mann daneben "Den meinte ich!"


    "Ich brauche einen Arbeiter, keinen Lustknaben! Was glaubst du von mir, Händler???!"

  • Zutiefst erschrocken zuckt der Händler zusammen und weicht furchtsam einige Schritte zurück. Als er sich wieder gefasst hat, scheucht er den blonden Sklaven eilig fort.


    "Verschwinde! Hast du nicht gehört? Der Herr will dich nicht kaufen!!!"


    Er atmet noch einmal tief durch und schiebt dann eingeschüchtert den anderen Sklaven nach vorn.


    "Dies... Dies ist ein echter Illyrer... Ein kräftiger Sklave, der Zupacken kann. Er hat bislang auf einem Weingut gearbeitet, doch sein Vorbesitzer ist verstorben und die Hinterbliebenen mussten alles verkaufen. Sein Name ist Seppus..."


    Langsam sammelt der Sklavenhändler sich wieder und besinnt sich auf die gestellten Fragen.


    "28 Jahre alt ist er nun... Er war auf dem Weingut eine Art Allzweck-Sklave und hat wohl schon alle Arten von körperliche Arbeit ausgeübt, die so anfallen. Daher auch seine fantastische körperliche Konstitution..."


    So langsam findet er auch sein routinemäßiges Händler-Vokabular wieder.


    "...er kann sogar ein wenig Lesen. Ansonsten kann er das Feld bestellen, den Stall ausmisten, Tiere versorgen, sauber machen,..."

  • Ich musterte den Sklaven genau, fast wie bei der Pferdebeschau zuvor, ging um ihn herum und hörte dabei dem Händler zu.....


    "Ein Illyrer also..." murmelte ich vor mich hin.....


    Ich stellte mich vor den Sklaven "Sprichst du meine Sprache, Sklave?"

  • "Oida, wos schaust denn so bled..." murmelt der Sklave vor sich hin.


    Der Händler jedoch ist sogleich voll in seinem Element.


    "Oh, für diese einwandfreie Ware werde ich euch, weil ihr es seid, einen besonderen Freundschaftspreis anbieten. Was haltet ihr von 500 Sesterzen, mein Freund?"


    Das Lächeln des Händlers könnte schmieriger nicht sein.

  • Ernst blickte ich den Mann an, sah standhaft in seine Augen, ohne auch nur eine Mine zu verziehen.....


    "Erstens sind wir keine Freunde, HÄNDLER und zweitens: Für dieses Subjekt, dass nicht einmal unsere Sprache richtig beherrst, willst du 500sz? Das ist doch wohl mehr als lächerlich!"


    Noch immer blickte ich ihn an und wich keinen Millimeter


    "Überleg dir nochmal, welches Angeboit du mir machst und dann versuch es nochmal!"

  • "Wos redst da? Oida heast... spinnst... i konns bessa ois du, heast..." murmelt der Sklave vor sich hin.


    Der Sklavenhändler in erster Reihe ist da wortreicher.


    "Oh... Aber der Sklave ist weit gereist! Es hat mich wahre Unsummen gekostet, ihn hierher zu bewegen! Allein die teure Verpflegung auf dem Transport! Illyrische Sklaven, die so kräftig und kenntnisreich sind, sind äußerst selten. Es würde mich nicht wundern, wenn er sich sogar im Keltern von Wein auskennt... Er ist ein so prächtiger Bursche und ich habe schon mit zahlreichen Interessenten gesprochen..."


    Für einen Moment hält der Händler die Luft an und fährt dann in vertraulichem Tonfall fort.


    "Also gut... Weil du mir so sympathisch bist und ich sehe, dass du dieses gute Stück pfleglich behandeln wirst... Habe ich mich entschieden... Dir einen noch besseren Preis zu machen..."


    Er schluckt schwer und verzieht das Gesicht zu einer Grimasse.


    "Sagen wir... 400 Sesterzen?!"


    Gespannt mustert er Magnus Reaktion.

  • "Pahh" entfuhr es mir und ein hämisches Grinsen trat in mein Gesicht.....


    Ich drehte mich von dem Händler weg und ging auf Severus zu


    "Los, Decurio, lass uns gehen! Dieser Mann scheint mich nicht zu repektieren....."


    Ich nahm Severus am Arm und drehte den völlig verdutzten Decurio um, so als ob wir gehen wollten....


    Leise flüsterete ich zu ihm "Los, Severus, wir tun so, als ob wir gehen" und gingen ein paar Schritte.....

  • Severus hat gerade eine wunderschöne dunkelhäutige Sklavin entdeckt, der er sich in dem Augenblick zuwenden will, als Magnus ihn beiseite zieht. Er schaut enttäuscht, dass er seine eingehenden Betrachtungen des spärlich bekleideten Mädchens nicht fortsetzen kann, folgt jedoch gehorsam.
    "Ja, ja... Is ja schon gut... Zerr nich so..."


    Der Händler hinter ihnen bekommt es nun mit der Angst zu tun.


    "Oh... Aber, mein Herr! So wartet doch! Überlegt es euch noch einmal! Das ist wirklich allerbeste Ware! Die Illyrer sind absolute Elite-Sklaven! Devot und unterwürfig! Dieses Volk ist prädestiniert für die Sklavenarbeit! Gleichzeitig sind sie sehr kräftig und können zupacken!
    Ähm...
    Ähm...
    Ähm...
    Also gut! Wartet! Ich werde noch ein wenig runtergehen im Preis! Doch wartet!"


    Diese Worte haben den geizigen Mann viel Überwindung gekostet. Er keucht und nennt dann schweren Herzens einen weiteren Preis.


    "Na gut... 300... und dabei zahl ich noch drauf!"

  • Als er fertig war blieb ich stehen, liess Severus Arm wieder los, der sich sofort wieder der dunkelhäutigen Schönheit widmete.....


    Ich sah den Händler an.... "250sz und du musst einen Sklaven weniger durchfüttern!"

  • "Hrhr..."
    Mit einem breiten Grinsen wendet Severus sich wieder der schönen Sklavin zu.
    "Na, Mädel...?"
    Er überlegt, wie er Magnus davon überzeugen könnte, doch diese wunderschöne Frau statt dem langweiligen Sklaven da drüben zu kaufen.


    Der Sklavenhändler ist währenddessen hin- und hergerissen, doch schließlich siegt die Vernunft über die Gier.
    "Verkauft!"
    Erleichtert hält er Magnus seine zugegebenermaßen recht dreckige Hand hin, um das Geschäft zu besiegeln. Bei sich ist er ganz froh, den so unverständlich brabbelnden Sklaven endlich los zu sein... 8)

  • "Gut" sagte ich, girff in meine Tasche, holte einen Beutel herraus und drückte diesen dem Händler in seine dreckige Hand.....


    "Binde den Sklaven los, ich möchte mich wieder auf den Weg zurück machen"


    Dann wandte ich mich an Severus, dessen lüsternde Blicke mir nicht entgangen waren "Na, Decurio, meinst du, du kannst dich losreissen?"

  • Severus kann seine Blicke nur widerwillig von der wohlproportionierten Sklavin loseisen. Er zuckt bedauernd mit den Schultern.


    "Ach, wat is dat schade, dass ich noch kein Ritterstand hab... Willste nich lieber son hübsches Ding wie die da kaufen?"


    Er sieht noch einmal sehnsüchtig zu der Sklavin hinüber. Diese Ausgangssperre in letzter Zeit steht ihm schon bis oben hin und im Lager sind keine Frauen erlaubt.


    "Na, wat solls..." gibt Severus seine Träume vorerst auf und wendet sich nun wieder ganz Magnus und seinem neuen Kauf zu. Der Sklavenhändler hat diesen inzwischen losgebunden und der Sklave steht noch etwas planlos und überrumpelt neben Magnus.


    "Hoi, Sklave!" grinst Severus.

  • "Tja, das müsstest du dann vor Florus rechtfertigen, wenn du mit dieser Schönheit im Castellum auftauchst!"


    Ich sah zum Sklaven "Folge mir!", deutete dem Händler noch einmal und ging dann mit Severus zu seinem Pferdehändler, um auch gleich, das Pferd mitzunehmen......

  • "Griaß di..." murmelt der Sklave Severus noch zu, bevor Magnus auch schon wieder zum Aufbruch drängelt und Seppus ihnen mit unbewegter Miene hinterher trottet.


    Gemeinsam gehen sie zurück zu Rufus, der den stattlichen Hengst inzwischen noch einmal ordentlich herausgeputzt hat. Das Fell glänzt in der Abendsonne und Saevus blickt der kleinen Gruppe mit stolz erhobenem Kopf entgegen.


    "Hrhr... N schönes Tier, Tribun. Ich hoff, dass ihr euch gut aneinander gewöhnt. Er scheint ja noch son bißchen seinen eigenen Kopf zu haben..." grinst Severus.


    Rufus reicht Magnus die Leine, die am Halfter des Tiers befestigt ist.

  • Ich nahm das Tier entgegen....


    "Tja, Sevrus, mit eigensinnigen Wesen kenn ich mich ja inzwischen aus! ;)"


    Zusammen mit dem Pferd und dem Sklaven gingen wir zurück ins Castellum......

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