Gemächer des Lucius Claudius Priscus

  • Der Medicus hörte den Worten des Priscus aufmerksam zu, reichte ihm jedoch erst eine kleine Phiole und bedeutete ihm daraus zu trinken.


    "Dies wird dafür sorgen, dass sich euer Körper reinigt."


    Dann stand er auf und ging auf Vesuvianus zu, den er als ein Mitglied der Familie, oder zumindest als einen Nichtsklaven erkannte.


    "Er verlangt nach einem weiblichen Wesen, ich weiß nicht ob es ein Mitglied euer gens ist, aber ich glaube dass es ausserhalb meiner Möglichkeiten ist ihm solch einen Wunsch zu erfüllen..."


    Dann wandte er sich wieder zurück zu dem liegenden Priscus. Dies war ein äußerst ungewöhnlicher Fall, doch die prachtvolle Villa versicherten ihm, dass er zumindest gut bezahlt würde für seine Dienste.

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • Ganz ohne Grinsen ging es nicht, als der Medicus sein Anliegen äußerte. Woher sollte Vesuvianus eine Frau nehmen? Er kannte sich weder in Rom noch unter den Angestellten in der Villa aus. Nachdenklich kratzte er sich am Kopf und blies die Luft durch die Lippen.


    In diesem Moment fiel ihm die Lustsklavin ein, die vorhin das Atrium betreten hatte. Vesuvianus winkte Primus herbei.


    "Das Frauenzimmer von eben. Du weißt, welche ich meine? Bring sie her und setze sie dem Priscus aufs Bett."
    Zufrieden mit dieser Lösung nickte Vesuvianus dem Medicus zu. Er entlohnte ihn zunächst, bevor er eine Frage stellte.


    "Ist es nötig, weiterhin medizinisch nach dem Kranken zu sehen?"
    Vielleicht würde es ja reichen, wenn sich Sklaven um ihn sorgten.

  • "Nein, es sollte ihm langsam besser gehen. Er hat vielleicht etwas falsches gegessen. Wenn ihr meine Dienste erneut bedarft, euer Sklave weiß nun wo ich zu finden bin."


    Der Medicus ging freudigen Gesichtes aus der Villa, er wurde wie erwartet sehr gut bezahlt.


    Hingegen machte Primus nun einen umso verdutzteren Gesichtsausdruck. Erst sollte er sie an- dann wegschaffen und nun doch wieder? Langsam wurde ihm das alles zuviel... Aber er war nun einmal der Herr, also verblieb nur eine Antwort.


    "Jawohl, sofort."


    Nur wenig darauf, immerhin musste sich die gute Dame noch nicht einmal mehr fertigmachen, stand auch schon jemand vor Priscus Türe...


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  • Da dachte sich Priscus: Nun ja, hübsch genug für mich ist sie nicht. Aber sie soll ja nur meine Hand halten und mir Gesellschaft leisten.
    "Vale, Weib, halte mir die Hand. Ich hoffe, sie hat heilende Wirkung." Er wandte sich an einen in der Nähe stehenden Sklaven: "Ich bin nach wie vor überzeugt, dass ich vergiftet wurde, nur bei den Göttern, ich glaube und hoffe fast, das Gift ist falsch dosiert worden. Sag das dem Pater Familias, ich verlange, dass Untersuchungen in die Wege geleitet werden. Im schlimmsten Fall ist dies, Jupiter bewahre, nicht nur ein Anschlag auf mein Leben, sondern ein Zeichen dafür, dass eine Verschwörung gegen unsere gesamte Gens im Gange ist...Also eil Dich und richte dies aus. Und du", er wandte sich an die Frau, "tupfe mir den Schweiß von der Stirn. Ach ja, ausserdem wünsche ich frische Decken...und einen Spiegel, ich hoffe, mein Antlitz hat keinen Schaden genommen!"

  • Primus vernahm den Befehl und verlies alsbald den Raum, dem Vitulus über das Unmögliche zu berichten.


    Die im Raum stehende Sklavin schaute hingegen etwas verdutzt, so etwas wurde von ihr bisher noch nicht gefordert. Aber wenn es ihm freude bereitete...


    "Das werde ich tun Meister."


    Sagte sie in eine verzückenden Stimme und begann ihm zuerst den Schweiß von der Stirn zu tropfen und darauf einen kleinen Spiegel vorzuhalten.

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  • Von den seltsamen Wünschen des Priscus immer weiter verwundert stand die Sklavin schnell auf. Sie durfte sich immerhin nichts anmerken lassen.


    "Ich werde euch einige Trauben zu essen bringen und weitere Sklaven zu eurer Unterhaltung und körperlichen Pflege herbeirufen."


    Darauf verschwand sie schnell mit trappelnden Schritten.

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  • Einige Zeit später erschien sie zurück. Mit ihr ein weitere eine großgewachsene, blondharige germanische Sklavin und ein Sklave der eine schwere mit goldenen Mustern verzierte Harfe mich sich trug. Der Sklave setzte sich an einen samtbezogenen Platz am Fusse des Priscus. Wie auf ein Zeichen hin begann er mit der Harfe wunderbare Melodien zu spielen, während die Germanin begann sich im Rhythmus zu bewegen und ihr Körper den Melodien folgte.


    Rechts von Priscus erschien derweil die erste Sklavin, ein volles Tablett mit Trauben in der linken Hand. Mit der Rechten pflückte sie langsam eine saftige Traube und reichte sie Priscus...

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • Vollends entnervt und es nur noch kaum verhehlen könnend brachte sie sie das Tablett von dannen, während die Germanin weiter tanzte. Darauf betrat sie den Raum erneut und goß Priscus lediglich ein Glas Wasser ein.

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  • Priscus hatte viele Stunden geschlafen...und nun war das Gefühl der Übelkeit nur noch schwach. War das tatsächlich möglich? Priscus konnte es kaum fassen...einfach weg...Die Sklaven hatte er weggeschickt. Vorsichtig stand er auf.
    Es ging überraschend gut, er fühlte sich lediglich noch etwas wacklig auf den Beinen. Also beschloss er, sich ein bisschen im Anwesen umzusehen.

  • Balbus schaute sich in dem Zimmer etwas um. Nach einigen Minuten des Schweigens sagte er:


    "Ich bin mir sicher du kennst das, was man in dieser Stadt hier gewöhnlich findet nur zu gut: Frauen, die sich für wenig Geld um dich kümmern, Frauen die sich für viel Geld um dich kümmern, Frauen die sich einfach so um dich kümmern und so weiter. Sicher, es gibt auch die Seiten der Stadt, wo du Männer oder Knaben findest, die sich um dich kümmern, aber ich suche etwas anderes."


    Er wartete wieder einen Moment.


    "Ich suche mehr. Ich will nicht einfach jemanden, der sich um meinen Gelüste kümmert, nur weil ich dafür zahle oder weil sonst etwas schlimmes mit diesem Menschen passiert. Ich suche jemanden, bei dem das alles freiwillig ist. Jemand der es tut, nur um es zu tun. Nicht weil er es tun muss, oder weil ich es so will, sondern nur weil er es will. Verstehst du was ich meine?"


    Balbus verstand sich gerade selbst nicht wirklich.

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