• "Nein, Nein, das reicht vollkommen aus", beeilte er sich anzufügen, dass das nicht notwendig sein. Was für ein schäbiger Ort um seine letzten Lebenstage zu verbringen. "Ich denke, die werden ganz gut brennen", fügte er scherzhaft an, während er seinen Scriba sah, der nun immer mehr Abstand nahm, um irgendwie dem Gestank zu entkommen. "Ach, hab dich doch nicht so, Hamilkar." Lepidus gab den Soldaten zu verstehen, dass sich von diesem 'Schacht' gern wieder entfernen können, mit Mühe ließ er Hamilkar wieder bei Fuß kommen und bat ihn, während er redete, ein paar Sachen zu notieren. "Die Hinrichtungen werden folgendermaßen ablaufen: Die beiden Verurteilten, die ihren Kopf verlieren, werden in vier Tagen exekutiert. Sie sind am PRIDIE KAL FEB DCCCLXV A.U.C. (31.1.2015/112 n.Chr.) auf das Forum Boarium zu überführen. Sollten euch in der Zwischenzeit noch weitere Verurteilte derselben Hinrichtungsart vom Gericht übergeben werden, dann sind diese ebenfalls am besagten Tag mit zu überführen" Das macht sich gut, wenn man das alles in einem Wisch erledigt. Schließlich sollte man Lepidus nicht vorwerfen, dass die Verurteilten hier allzu lange auf ihr Ende warten mussten. "Die beiden zum Feuertod verurteilten werden am ANTE DIEM III ID FEB DCCCLXV A.U.C. (11.2.2015/112 n.Chr.) auf das Marsfeld überführt. Feuerholz und Pfähle sind mitzuführen. Auch hier gilt, wenn in der Zwischenzeit Leute mit der gleichen Todesart inhaftiert werden, so sind diese ebenfalls mitzubringen. Die restlichen Hinrichtungsinstrumente für beide Fälle werden vom Magistrat bzw. dem Carnifex gestellt." Der Scriba Hamilkar hatte alles aufgeschrieben, anschließend überreichte er dem Optio die beschriebene Tabula mit den Anweisungen. "Optio Iunius, es würde mich freuen, wenn du selbst den Hinrichtungen beiwohnst und darüber hinaus zwei bis drei Männer abstellst, welche die Exekutionen begleiten und überwachen."

  • Der Cluvius machte weiter mit seiner Führung durch den Kerker und überraschenderweise war sich der Magistrat nicht einmal zu fein, einen Blick in das dunkle, stinkende Loch zu werfen, welches das Gefängnis der beiden letzten Verurteilten darstellte. Musste wohl in der Familie liegen. Die Schwester bettelte um blutige, aufregende Soldatengeschichten, der Bruder warf liebend gern einen Blick in einen Schacht, in dem sich unter dahinsiechenden Gefangenen der Dreck mehrerer Jahre sammelte.
    Noch einmal rümpfte Avianus die Nase, doch es half nichts. Der penetrante Gestank, der sich innerhalb kürzester Zeit tief in sein Geruchsorgan gefressen hatte, ließ sich nicht einfach vertreiben.
    "Nun, Magistrat... selbstverständlich. Und irgendwer muss die Gefangenen ja zu ihrem großen Aufritt bringen", antwortete er dem Tiberius in nüchternem Ton und nahm die Tabula entgegen. Noch einmal überflog er das geschriebene. "Wir werden dafür sorgen, dass alles problemlos abläuft. Je nachdem, wie viele Schaulustige zu erwarten sind, werde ich vielleicht noch ein paar Leute mehr mitbringen. Gibt es sonst noch etwas zu besprechen?"

  • "Nein, das wäre dann eingentlich alles", sprach er Magistrat und zeigte sich zufrieden mit der Tour. "Dann sehen wir uns wieder, wenn diese Gestalten hier ihres Lebens verlustig gehen. Wenn alles gut über die Bühne geht, werde ich eurem Führungsstab ein paaar lobende Worte zukommen lassen", stellte der Tiberier in Aussicht und ließ sich anschließend aus dem Cacer hinaus geleiten.

  • "In die Zelle mit ihm", ordnete Avianus an, nachdem die Milites den Schläger aus der Taberna auf Befehl des Tribunus durch die halbe Stadt gezerrt hatten. Hätte der es gewagt, noch ein weiteres Mal ein Theater zu veranstalten... die Götter wären ihm hoffentlich gnädig gewesen – der Iunius nämlich ganz bestimmt nicht.
    Jetzt würde der Kerl erst einmal ein wenig schmoren, allein in seiner stickigen Zelle, vielleicht hatte er ihnen nach ein paar Tagen hungern in der Dunkelheit mehr zu sagen und gab sich kooperativer als in der Taberna, wo er es anscheinend als passende Antwort auf seine Fragen empfunden hatte, seine Faust im Gesicht eines Miles zu vergraben.
    "Und lasst die Fesseln dran." Wenn das nächste mal wer die Zelle öffnete, wollte schließlich niemand, dass eine weitere Nase dran glauben musste.
    "Ich will, dass er erstmal hungert, klar? Der wird schon noch sehen, was er von seiner tollen Vorstellung in der Taverne hat."

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    Sextus Peducaeus Hispo


    So kann man sich täuschen, dachte sich Hispo zerknirscht, während er mit weit ausgreifenden Schritten auf die Porta des Carcerkomplexes zu marschierte. Hinter ihm war das schwere Stapfen des Centurios zu hören, untermalt vom wütenden Schnaufen der jungen Schönheit. Zwar wusste Hispo noch immer nicht, was in Avianus’ Habitatio vorgefallen war, mit Zärtlichkeit aber hatte das alles augenscheinlich nichts zu tun, so viel stand schon mal fest. Ohne erst zu klopfen riss er die Tür auf, trat schallenden Schrittes in den Flur und sah sich sofort mit einem rotäugigen nach billigem Wein müffelnden Cluvius Sulca konfrontiert, der mit Pugio und Lucerna bewaffnet aus dem Officium stürmte. „WER DA?“


    "Ich bin's." Hispo blieb stehen und blickte zur Tür. Vielleicht hatte er seine langen Keulen doch etwas zu schnell geschwungen. Der Centurio war mit seiner störrischen Beute noch eine gute Pertica entfernt.
    „Beim Riemen des Augustus! PEDUCAEUS! WARUM BIST DU NICHT AUF WACHE?“ röhrte Sulca mit hervorquellenden Augen.
    „Das geht dich einen Feuchten an, Cluvier! Wir haben hier einen Neuzugang!“
    „WIR? Was heißt hier wir?“
    Gerade als der Cluvius im Begriff war, Hispo die flackernde Lucerna um die Ohren zu hauen, erschien hinter einer schnaubenden jungen Frau Centurio Avianus' breite Gestalt im Türrahmen. Sulca wich grunzend zurück. Hispo grinste still in sich hinein. „Wohin mit ihr, Centurio? Übergangszelle oder Einzelunterbringung?“


  • [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/141021/e4ctfnz5.jpg] | Sarah


    „Bitte tut meinen Leuten nichts,“ hatte Sarah auf dem Weg zum Carcer immer wieder verzweifelt gebettelt. „Ihr dürft ihnen nichts tun! Sie haben nicht böses getan! Hört ihr?!“ Die junge Frau hatte eigentlich gewusst, wie zwecklos ihr Bitten war, sie ließ aber trotzdem nicht davon ab. Sie spürte die Wut in sich aufkeimen. Die eut auf sich, aber auch auf die Urbaner. Sie hatte da etwas losgetreten, was sie nie und nimmer mehr aufhalten konnte, ganz gleich, was sie tat oder sagte.


    Schließlich erreichten sie den Carcer. Allein schon der Name jagte ihr einen riesen Schrecken ein. Dann der mufflige Geruch und die Soldaten, die ihr nachschauten. So eingeschüchtert wie sie war, verstummte sie recht bald. Doch dass noch immer die Wut sie gepackt hatte, war unübersehbar.
    Sie wollte nicht eingesperrt werden! Weder in einer Übergangszelle noch in Einzelunterbringung!

  • Avianus ignorierte Sarahs Bitten und ebenso die Wut in ihrem Blick und führte sie schweigend in den Carcer. Sarah war kein schlechter Mensch, dessen war er sich bewusst, aber ein Teil der Gruppe, die schlechte Menschen hervorbrachten, und zu naiv es zu einzusehen. Sie verstand nichts, rein gar nichts. Wie könnte es auch anders sein. Manipuliert von ihrem eigenen Glauben, sah sie die Wahrheit nicht. In ihren Augen waren er und seine Männer die Unruhestifter, dass die Situation genau umgekehrt war, darauf schien sie nicht zu kommen und schützte stattdessen lieber ihre Geschwister, die sich gegen Rom stellten. Hätte er sie gehen lassen, vielleicht hätte sie diese Leute sogar vor den Cohortes gewarnt.
    Im Carcer hielt Sulca die Stellung, erwartungsgemäß schlecht gelaunt. Verdenken konnte man es ihm nicht. Wer wollte schon den Abend damit verbringen, den Carcer zu hüten? Er selbst hatte schließlich auch nicht vor länger zu bleiben als notwendig.
    "Einzelunterbringung. Sie wird etwas länger hier bleiben", antwortete Avianus dem Peducaeus. Eine oder auch mehrere einsame Nächte in einer stickigen Zelle und sie würde ihm verraten, was er zu wissen brauchte, das hatte er nämlich auch nötig, falls der messerstechende Christianer dazu nicht mehr in der Lage war, den sie vor ein paar Monaten eingekerkert hatten.
    "Und du, Miles Cluvius, wirst nachsehen, ob der andere Christianer noch lebt, den wir damals aus Trans Tiberim mitgenommen haben. Wenn ja, sieh zu, dass er auch die nächsten paar Tage noch übersteht."

  • [Blockierte Grafik: http://oi58.tinypic.com/2zggn7o.jpg]
    Sextus Peducaeus Hispo


    Der Cluvius salutierte widerwillig. Hispo dagegen bestätigte die Anweisungen mit einem knappen „Jawohl, Centurio!“ und schob die junge Frau dem Cluvier geradewegs in die Arme. Ein flüchtiges Blitzen erhellte den Blick des Veteranen, erlosch aber sofort wieder, als der leicht orientierungslos wirkende Miles Rabuleius Caprarius aus dem Officium tappte. Hispo nahm es mit einem unguten Gefühl zur Kenntnis. Sulca und Capra. Da hatte man ja ein wirklich illustres Pärchen zur Carcerwache eingeteilt. Der eine hatte gewiss weit mehr auf dem Kerbholz als so mancher Insasse, und der andere gehörte eigentlich in die Obhut eines Medicus.
    „Werdet ihr alleine mit ihr fertig oder muss ich mit?“ fragte Hispo gallig. Wie erwartet erhielt er von keinem der beiden eine Antwort. Capra wuselte zurück ins Officium, wohl um die Schlüssel zu holen, und Sulca war bereits im Begriff, seinen Schützling den Flur entlang zu geleiten. Nickend drehte Hispo sich wieder zum Centurio um. Das war es dann wohl für den heutigen Abend. Er musste zurück an’s Tor. Fimbria würde sich ohnehin schon die haarsträubendsten Szenarien ausmalen. „Gibt es noch weitere Befehle, Centurio Iunius Avianus?“


  • [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/141021/e4ctfnz5.jpg] | Sarah


    Erwartungsgemäß hatte der Centurio ihr Bitten ignoriert. Er richtete nun gar nicht mehr das Wort an sie, sondern sprach nur noch in einem dienstlichen Ton mit den anderen Soldaten, die an diesem Abend dienst im Carcer hatten.
    Die ganze Umgebung, diese Soldaten und die Aussicht, auf Wochen oder gar Monate eingesperrt zu sein, reichten aus, um Sarah einzuschüchtern und gefügig zu machen. Ängstlich blickte sie nun in die Gesichter dieser Männer. Einige schien recht erfreut über ihren Anblick zu sein, was nichts Gutes erwarten ließ. As man sie sie dann auch noch beinahe direkt in die Arme eines der Soldaten stieß, schrie sie spitz auf und hielt sich schützend die Hände vor ihren Körper.


    Dass der Centurio inzwischen entschieden hatte, sie einzeln einzusperren, bekam sie nur so am Rande mit. Im Augenblick hatte sie andere auch Sorgen. Doch als die Sprache auf den Christianer kam, den man vor etlichen Wochen in Tans Tiberim verhaftet hatte, glaubte sie ganz fest daran, dass es sich dabei um Evander handeln müsste. Evander – er war auch einer von der Sorte gewesen, der geglaubt hatte, alles mit Gewalt lösen zu können. Dass man ihn eingesperrt hatte, geschah ihm recht! Aber sie? Sie war doch gar nicht so wie er oder Narsah!
    Doch ehe sie sich versah, befand sie sich bereits auf dem Weg zu ihrer Zelle.

  • Dem Contubernium, welches den Germanicus und die Tirones aus der Principia beförderte, war ihr Unwohlsein, ihre eigenen Kameraden verhaften zu müssen, sehr wohl anzusehen. Doch wenn der Tribunus den Befehl gab, ließ sich nicht daran rütteln, zumal er schwere Vorwürfe gegen diese Leute vorgebracht hatte. So wurde erst der Germanicus wortlos in eine Einzelzelle befördert, die so bequem und sauber war, wie es eine Zelle eben sein konnte, und die Tirones würden an einem anderen Ort untergebracht. Stille und Einsamkeit hatten in der Vergangenheit schon so manches hitzige Gemüt abgekühlt.

  • Hämmert gegen die Türe.
    "Öffnet ihr Hunde ich Nero Germanicus Peticus, Mitglied der des Ehrbahren Hauses Germanius. Ich verlange,
    1. etwas zu essen, keinen Soldatenfraß
    2. man benachrichtige meine Familie, sie möge mir helfen
    3.man stelle mir einen Beistand
    4. meine sofortige Freilassung
    5. Schafft diesen drogensüchtigen Bengel ,namens Minor her, damit ich ihn verprügeln kann
    6. öffnet die verdammte Türe


    Peticus setzt sich auf die Pritsche und warte ab was passiert.

  • Peticus erhob sich und schritt auf die Türe zu, kräftig hämmerte er dagegen.
    Dann begann er die Zelle zu erkunden, der Lichtschacht ,war zu eng ,als das er sich hindurch zwingen konnte.
    Wütend kehrte er zur Pritsche zurück ,und legte sich hin. Etwas was er nun einmal überhaupt nicht besass, ward nun von ihm gefordert Geduld.

  • Es war kein besonders dankbarer Befehl, der Maro heute in den Carcer führte. Wiewohl es durchaus schon mal vorkam, dass einer der Kameraden Mist baute und für ein paar Tage hier landete, waren Gefangene, die wegen Insubordination auf ihr Tribunal warteten doch eher ein seltener Anblick.


    "Salve, Miles Nero Germanicus Peticus. Ich bin hier um dir mitzuteilen, dass ein ordentliches Militärtribunal über deine Strafe wegen Insubordination gegenüber Tribun Aulus Iunius Avianus befinden wird. Es sei dir geraten, dein Gedächtnis zu ordnen, damit du den Richtern wahrheitsgemäß auf ihre Fragen antworten kannst.


    So. Das wär das.


    Jetzt mal offen: Ich war mit dir in der Ausbildung. Du kamst mir vor wie ein vernünftiger Kerl. Was beim Cerberus hat dich geritten da in dem Officum?"


    Maro hatte es zuerst nicht glauben wollen, als er die Geschichte zuerst von einem Kameraden in der Principia gehört hatte. Sowas passierte wahrlich nicht alle Tage.

  • Peticus saß auf der Pritsche und war erfreut über den Besuch des Maro.
    "Salve Miles Marcus Octavius Maro, wenn man einen Auftrag bekommt führt man ihn durch mit allen Mitteln. Der mir Schutzbefohlen stand von Anfang bis Ende der reise unter Drogen. Also war es an mir als Rangeltesten und aus einer alten Familie stammend, das Kommando zu übernehmen. Dort angekommen meuterten die Sklaven ich schlug die Meuterei nieder. Dann begannen diese diebischen weit unter mir stehenden Verwalter der Mine, mich auf das Gröbste zu beleidigen, als ob ich nicht aus einer alten Familie, sondern dem Pöbel von Rom entstammte. Da gingen mit mir die Pferde durch und ich zeigte den diebischen Zivilisten wie ein römischer Soldat auf Beleidigungen reagiert. Hier wieder angekommen glaubt dieser tumbe Tribun, dem drogensüchtigen Minor mehr als mir und lässt mich Peticus arretieren. Das werden alle noch bitter bereuen. Meine Rache wird lange und furchtbar sein. Dabei habe ich dem Tribun ein Angebot unterbreitet, das man normalerweise nicht ablehnt, er hätte mich nach Germanien wegloben können, ich hätte bekommen was ich wollte meine Beförderung und alles wäre in Ordnung. Würdest Du vor dem Tribunal für mich sprechen? Ach ja besuche meine Verwandten, sie sollen mich gefälligst aus dem Loch holen."
    Peticus erhob sich von der Pritsche.
    "Eventuell könntest Du beim Gehen einfach vergessen die Tür zuveriegeln? Ich danke Dir für den Besuch."

  • Eine Wahnsinnsgeschichte in jedem Fall, dachte Maro. Ein drogensüchtiger Patrizier, ein Sklavenaufstand und mittendrin der Peticus. Vielleicht hatte der ja aus versehen was von diesen ominösen Drogen abbekommen und war nun verwirrt...


    "Tja Peticus, ich glaube du sitzt zu schlimm in der Scheiße, als dass ich jetzt einfach die Tür auflassen könnte. Und selbst wenn ich das täte, wär die komplette Garnison hinter dir her und nach mir auch. Hättest nichts gewonnen. Und ich würd meine wunderbare Beförderung auch nicht einfach so wegschmeißen. Tut mir leid.Mir scheint, dir ist der Ernst der Lage nicht so ganz klar. Dein "drogensüchtiger Minor" ist ein verdammter Patrizier und der Sohn eines Konsulars. Völlig egal, wie bekifft der auch durch die Gegend getorkelt sein mag: Wenn du auf ne Beförderung aus warst, hätteste ihm eher noch die Toga beim Pinkeln halten sollen. Statt dessen rennst du mit ihm zum Tribun und erpresst diesen, deinen Vorgesetzten noch um eine Versetzung und Beförderung."


    Laut nacherzählt käm ihm die Geschichte noch verrückter vor.


    "Egal, das wird das Tribunal klären. Welche Verwandten soll ich denn kontaktieren?"


    Maro hatte starke Zweifel daran, dass irgendjemand unterhalb irgendwelcher Senatoren oder ganz hoher Tiere beim Militär irgendetwas an Peticus Lage ändern würde können. Die Anschuldigungen gegen ihn waren ungemein schwer.


    Auch ob er für Peticus aussagen würde, würde Maro sich schwer überlegen. Er war sich sicher, dass Peticus Sache mehr oder weniger aussichtslos war. Und es war selten eine gute Idee, sich in eine verlorene Schlacht zu werfen. Man würde sehen.

  • Peticus stand immer noch und sah Maro an.
    Schade dachte er bei sich, der gute Maro fürchtet sich vor dem Minor. Er scheint zu denken ich habe dies erfunden.
    "Ja lass mich überlegen entweder Paullus Germanicus Aculeo oder Medicus Germanicus Avarus, einen von beiden, das dürfte genügen. Hab Dank dafür.Noch etwas die Geschichte ist genau so abgelaufen und wenn ich hier wieder raus bin ,wird es im römischen reich einen Flavier weniger geben, denn so lasse ich mich nicht behandeln, das schreit nach Rache."
    Peticus begann in der Zelle auf und ab zugehen.
    "Sag mein lieber Maro, ist Dir der Termin des Tribunals bekannt?Im Übrigen ich verspreche jedem, der für mich aussagt eine Belohnung, das kannst Du ganz nebenher bei den Tirones und Miles fallen lassen."
    Er blieb vor Maro stehen und sah ihn an.

  • Die letzte Aussage des Germanicus, der sich direkt vor ihm aufgebaut hatte, ließ ein schiefes Lächeln auf Maros Gesicht erscheinen.


    "Du willst deine Kameraden bestechen - von welchem Geld frag ich mich - und hernach einen Patrizier umlegen? Hast du deinen Eid vergessen? Das wäre Mord und glatter Verrat, mein lieber Peticus. Und ein vollkommen sinnloser noch dazu."


    Wenn sie den Peticus nicht sowieso schon wegen so etwas dran bekamen.
    Maro fragte sich indes, ob die Zeit im Kerker dem armen Germanicus nicht vielleicht bereits zugesetzt hatte. Sein Geschwafel von Rache an den Flaviern und Belohnung verbuchte Maro deshalb unter Carcer-Koller und ließ es durchgehen. Peticus hatte so schon mehr als genug Probleme.


    "Wenn du vor dem Tribunal stehst rate ich dir jedenfalls von deinem hohen germanicinischen Ross herunter zu kommen und dir solches Geschwätz abzugewöhnen. Du bist nicht göttliche Augustus, sondern nur irgendein Miles der gewaltig in der Scheiße steckt.Obwohl, ein Miles der auch noch ein Germanicus ist. Das wird immerhin der Grund sein, warum du nicht schon längst deinen Vorfahren Gesellschaft leistest. Um aber auf deine Frage zurück zu kommen, nein ich weiß nicht wann das Tribunal stattfinden wird. Lange wirds wohl aber nicht mehr dauern, schätz ich.Paullus Germanicus Aculeo oder Medicus Germanicus Avarus, alles klar."


    Maro notierte sich die beiden Namen.

    Sim-Off:

    Info: Die sind beide im Moment anscheinend inaktiv (Desideratus respektive Exilium)


    "Nur die beiden?"

  • Sim-Off:

    Dann ist Peticus wohl der letzte Germanicus.


    Peticus überlegte, kurz.
    "Danke für die Mühen ,aber mehr Familienmitglieder sind mir persönlich nicht bekannt, ausser der Gro0mutter Germanica Levina!"
    Peticus verabschiedete sich von Maro und legte sich wieder auf die Pritsche um vor sich hinzudösen.

  • "Mitkommen!" lautete der knappe Befehl des Optio, der Dienst im Kerker schob und mit einem großen Schlüssel die Zellentür öffnete. "Und keine Faxen!" Die beiden Soldaten, die den Optio begleiteten, sahen so aus, als ob sie noch weniger Lust auf Faxen hätten als ihr Vorgesetzter.


    Der Weg ging auch nicht lang und führte noch nicht zum Prozess, sondern erst einmal nur in einen einfachen Raum, in dem Tribun Plaetorius Modestus wartete, ein dynamischer Kerl Mitte 30, mit dichtem Haar und klaren Augen. "Danke, Optio", sagte der, als der Gefangene vorgeführt wurde. "Du bist Miles Germanicus Peticus?", versicherte er sich bei jenem, dass er den richtigen vor sich hatte.

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