Praxis des Medicus Marcus Decimus Mattiacus "Clinicum Silva Nigra"

  • Zack, die Ohrfeige hatte gesessen und nun schien Gabriel sich zu beruhigen. Er hielt sich verdattert die Wange und starrte seinen Optio verwundert an.
    Was war nur passiert? Gabriel erinnerte sich an nichts. Hatte er im Fieberwahn gesprochen?


    Er selber wußte nicht, was wirklich mit ihm war, aber dafür war der Medicus ja da, dies herauszufinden. Denn die Anzeichen waren nicht eindeutig ...


    »Äh ja ... Optio ... ich ...habe ... eh ... *stöhn* ich beruhige mich!« stammelte er. Jegliches Grinsen war aus seiner Mimik seit dem Zusammenbruch verschwunden.


    Aus dem Augenwinkeln sah er irgendwo weiter weg den Centurio Metellus, aber Gabriel war viel zu verwirrt, um zubegreifen wo er war. Er ging davon aus, daß er noch in der Kaserne war.

  • Mattiacus war estaunt, wieviele Leute auf einmal in seiner Praxis standen. Soviel war sont nie los.


    "Wir können uns gerne später darüber unterhalten, Octavius. Besuch mich doch einfach in der Casa Decima Mercator."


    Nun wandte er sich an die Vigiles.


    "Ich bin Medicus Marcus Decimus Mattiacus. Wie kann ich euch helfen ? Was ist mit ihm geschehen ?"

  • Überrascht sah er den Medicus an und beachtete den Probatus gar nicht mehr.
    Schnell eilte er auf ihn zu.


    "Optio Flavius mein Name. Dieser Mann hier, ein Probatus, ist bei seiner Grundausbildung zusammengebrochen. Schweiß rann ihm die Stirn herunter und er sakte immer wieder zusammen, verlor das Bewußtsein. Vorhin stammelte er etwas von einer Stechmücken-Krankheit. In Medizin bin ich nicht groß bewandelt und unser Medicus ist selbst krank. Darum habe ich ihn hierher gebracht."


    Dann schaute er wieder zu den beiden anderen Vigiles, die Didianus noch immer auf der Barre trugen.


    "Medicus, er scheint sich offenbar an die letzteren Geschehenisse nicht zu erinnern vielleicht deutet es ja auf irgendwas."


    Angst war nicht in seinen Augen, doch war Furianus um den Mann besorgt.

  • Weiter lief Gabriel der Schweiss von der Stin und er wunderte sich über diese verdammten Gedächnislücken. Aber viel mehr machten ihm seine Schmerzen in der Magendgegend Sorgen. Überhaupt, was war nur los? Er war doch fast nie krank.
    Er lag einfach nur da und hielt sich den Magen und dann schien er wieder irgendwie wegzudösen, fern ab dieser Welt und blinzelte an die Decke und stammelte leise:


    »Rachel, meine kleine Rachel ...« Und dann sagte er noch etwas auf hebräisch, was wohl kaum wer verstand.


    (Für die, die es verstehen sollten: "Ich liebe dich und ich werde dich retten!")

  • Mattiacus betrachtete sich seinen neuen Patienten.


    Er betastete dessen Stirn. Er war sehr geschwitzt.


    Mattiacus holte eine kalte Kompresse, in die er zuvor ein paar Kräuter gelegt hatte.


    "Das wird ihn erstmal kühlen. Es scheint ein Fieber zu sein. Deswegen spricht er auch im Fieberwahn. Die Stechmückenkrankheit hat er erwähnt ? Wartet einen Moment."


    Mattiacus ging zu seinem Regal mit Schriftrollen und nahm eine heraus.


    "Mhm, wenn es das ist, was ich vermute......."


    Mattiacus lass ein wenig weiter


    "Hat sich der Probatus in letzter Zeit in sumpfigen Gebieten aufgehalten ?"

  • Furianus hörte gebannt zu, bemerkte den Centurio, welcher hinter ihnen stand, auch gar nicht.


    Immer wieder nickte er.


    "Nein, er war immer in der Castra, Medicus. Wo er aber vorher war, ihr müsst wissen, dass er noch ziemlich neu bei uns ist, das weiß ich auch nicht genau."


    Besorgt blickte er wieder zu Didianus, der irgendwas Unsinniges stammelte.

  • "Mhm, um Gewissheit für meinen Verdacht zu haben, müsste ich das genau wissen. Ich habe nämlich keine schöne Vermutung, die ich jetzt noch nicht äussern will."


    Mattiacus ging zu seinem Tisch mit dem Mörser und den anderen Gerätschaften. Dort nahm er einige Kräuter aus einem Kräuterkasten und warf sie in den Mörser. Er zermahlte die Blätter und und füllte sie in einen kleinen Sack.


    Er reichte diese dem Furianus.


    "Diese Blätter müssen mit heissem Wasser aufgegossen werden. Jede Stunde muss er einen Becher davon trinken. Das müsste das Fieber senken. Dazu kalte Kompressen mit diesen," Mattiacus rupfte einige Blätter aus dem Kräuterkasten,"Kräutern."

  • Überrascht nahm er die Käuter und war hinsichtlich verwundert des großen Informationsflusses.


    "Wie lange wird er denn nicht am regulären Dienst teilnehmen können, Medicus?"


    Dies war zwar unpassend, doch musste man sich auch um die Ausbildung des Probatus sorgen, die sicherlich nicht stillhalten würde für ihn.

  • Mattiacus zuckte mit den Schultern.


    "Mindestens so lange, bis das Fieber abgeklungen ist. Es besteht die Gefahr, dass sich andere damit anstecken könnten. Er sollte sich in der Zeit der Genesung viel schohnen. Wenn er dann regelmässig die Arzneien zu sich nimmt, wird er, so Aesculap will, bald wieder gesund und bereit für den Dienst sein. Solange euer Medicus noch krank ist, werde ich den Probatus regelmässig besuchen und sehen, dass er versorgt wird."

  • Nun auch noch Ansteckungsgefahr. Furianus war gar nicht gut bei diesem Gedanken, doch zusammenreissen musste er sich.


    "Mit Arzneien meintet ihr die Blätter im heißen Wasser?"


    Unklarheiten müssten gleich behoben werden, schließlich sollte es keine Todesfälle aufgrund Krankheiten bei den Vigiles geben.

  • Gabriel bekam von dem Gespräch nichts mit. Er hatte Fieberträume und so tastete er nach einer Hand, und es war, wenn auch nicht beabsichtigt, die seines Optio ;)


    Er ergiff sie fest und klammerte seine Finger darum und stöhnte: »Rachel, meine Rachel ...«

  • "Richtig, die meine ich. Vorerst werde ich sie selbst verabreichen, denn vorerst sollte keiner eurer Männer mit dem Probatus in Kontakt kommen, um eine Ansteckung mit Fieber völlig auszuschliessen."


    Mattiacus wechselte die Kompresse auf der Stirn.


    "Diese Kräuter in den Tüchern wirken fiebersenkend. Sag mir Optio, welche Mahlzeiten nehmt ihr bei den Vigiles ein, falls ihr zusammen esst."

  • "Gut, ich werde geeignete Maßnahmen treffen, Medicus."


    Als Didianus plötzlich seine Hand ergriff wusste Furianus nicht was er in einer solch peinlichen Lage nun machen sollte. Vorsichtig streifte er sich die Hand Didianus`von der seinigen.


    "Wir essen Puls, genau so wie die anderen römischen Militäreinheiten."


    So viel Abwechslung gab es nun doch nicht, wie Furianus resignierend feststellen konnte, als er sich damit befasste.

  • Mattiacus war zwar nicht beim Militär gewesen, er wusste aber, was Puls war, und dass es nicht besonders gut schmeckte im Vergleich zu anderen Sachen.


    "Ihr solltet die Puls Rationen durch Obst ergänzen, am besten Äpfel, damit die Kräfte der Vigiles gestärkt werden. Auch unser Patient hier braucht viel Obst."

  • Zwar hatten die Magenkrämpfe nun deutlich nachgelassen, aber Gabriel schien ein wenig wie von SInnen. Er lag auf der Liege und hob, nachdem sein Optio seine Hand weggezogen hatte, nun seine Hand und machte eine Geste wie ein Adliger, der einem Sklaven herbeiwinkte und murmelte mit einem versonnen Grinsen und einem schleierhaften Blick zur Becke: »Ja ... man bringe mir etwas zu essen: Äpfel, Organgen, Feigen, Oliven und gebratenes Huhn! Hurtig ... hurtig ... « :D
    Immer noch lag er im Fieberwahn und schien Dinge zu sehen, die sich nur vor seinem geistigen Augen abspielten.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    Mattiacus war zwar nicht beim Militär gewesen, er wusste aber, was Puls war, und dass es nicht besonders gut schmeckte im Vergleich zu anderen Sachen.


    "Ihr solltet die Puls Rationen durch Obst ergänzen, am besten Äpfel, damit die Kräfte der Vigiles gestärkt werden. Auch unser Patient hier braucht viel Obst."


    Furianus überlegte nicht lange, denn dieses Thema quälte ihn bei jedem Löffel Puls. Jetzt hatte er endlich einen Grund es zu beantragen.


    "Ich werde mich darum kümmern und sehen was sich durchsetzen lässt, Medicus. Aber für den Probatus sollte es doch genehmigt werden."


    Wahrscheinlich müsste er das Geld auch noch selbst aufbringen, hoffte seinetwegen auf einen milden Praefectus zu treffen, wenn er dies ansprechen würde.
    Als der Probatus wieder Unsinn zu reden schien wandte er sich wieder an den Medicus.


    "Wie lange wird der Mann in dieser Zustand bleiben? Besteht eine Gefahr, dass jener Probatus schäden anrichten könnte, denn wie mir scheint ist er nicht klarem Verstandes?"

  • Gabriel bekam immer noch nicht wirklich etwas mit, nur dann blickte er seinen Optio an, den er irgendwie kannte. Hatte der ihn nicht 50 Bahnen laufen lassen, ihn etliche Liegestütze machen lassen???


    Auf einmal richtete sich Gabriel schwach auf, aber er sah nun seinem Optio starr an und grinste: »Schäden? Ich und Schäden? Bring mir eine Frau und ich werde alles tun, was du in der Ausbildung verlangt!!«


    Dann wurde sein Blick wieder verschleihert und kraftlos sackte er halb bewußtlos auf der Liege zusammen ... mit einem kleinen Grinsen und viel Schweiss auf der Stirn. Nein, nein, er simulierte nicht, es war reiner Fieberwahn :D


    edit: Schreibfehler

  • "Ich hoffe, dass die Kräuter und der Tee das Fieber senken werden, und damit auch der Fieberwahn aufhört. Schäden kann er nicht anrichten, wenn ihr ihn im Bett lasst und von den anderen isoliert. Wie lange das aber dauern wird, kann ich leider nicht sagen."

  • Furianus nickte verständnissvoll, dachte ein wenig nach und blickte immer wieder zwischen dem Medicus und Patienten umher.


    "Im Namen der Vigiles danke ich euch für eure Hilfe. Ich gebe euch mein Wort den Probatus zu schonen, ihn von seiner Ausbildung für diese Zeit zu befreien. Verlangt ihr einen Sold für euren Dienst und die Besuche, die ihr mir versprochen habt?

  • Es schien Gabriel wirklich komisch zu gehen mit seinem Fieber, und dennoch war er kein Kind von Traurigkeit, nicht einmal jetzt, wo es ihm offensichtlich nicht gerade gut ging.


    War er eben wieder in eine Art Bewußtlosigkeit gefallen, so erwachte er scheinbar und murmelte nun leise singend:
    »Mein Optio ... mein Optio ...
    der schaut gar grimmig drein ... oho ...«

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