Ein VERSCHLOSSENER Anbau an der Rückseite der Casa[closed]

  • Kaum wahrnehmbar atmete Commodus erleichtert aus.


    "Ja, diese Bilder, besonders die, die du siehst, wenn du nicht deine direkte Umgebung betrachtest, sondern in Gedanken an andere Orte reist, sind Eingebungen göttlicher Natur. Du solltest dies jedoch nicht verwechseln mit Eingebungen, die ein Priester hat, der direkt mit seinem Gott in Kontakt steht. Vielmehr sind es Eingebungen, die durch die göttliche Urkraft vor deinen Augen entstehen."

  • Nun Begriff ich zu begreifen, was dieser Satz im Codex bedeutete und ich war sichtlich erleichtert.....


    Commodus würde es nciht leicht mit mir haben..... dies hatte sich hier schon abgezeichnet.....


    "Ich verstehe nun, was der Codex bedeutet, in diesem Fall!"



    Aber schon beim nächsten Punkt hang ich wieder in der Luft...


    Zitat

    -3-
    Der Weise sieht die Welt kommen und gehen, doch seine Seele befindet sich in den Gefilden des Lichts.
    Die Kulissen wechseln, der Seher bleibt stets derselbe.
    Der Körper ist nur der Ort, den unsere Erinnerungen Heimstatt nennen.


    "Also der erste Satz ist mir schleierhaft! Der zweite und dritte Satz lässt sich eigentlich damit erklären, was ich garde erlebt habe?!"

  • Ob er wirklich verstand würde sich noch zeigen. dachte Commodus.


    "Ja, das mit dem zweiten und dritten Satz könnte man so sehen."


    Er ging wieder einige Schritte.


    "Der erste Satz, mhh. Um es dir einfach zu machen werde ich dir etwas sagen, dass ein anderer griechischer Philosoph sagte. 'Alles befindet sich ständig im Fluss und verändert sich, einzig die Seele bleibt gleich.'"

  • Sichtlich war Commodus ein wenig erleichtert


    "Wollen wir weitermachen, oder für heute Schluss machen?"


    Ich überlegte kurz


    "Um ehrlich zu sein, die nächsten Punkte habe ich nicht mehr im Kopf, um weiter zumachen, müsstest dur mir den Codex nochaml vorlegen, damit ich mich erinnern kann!"


  • Die Halle der Communitas Philosophorum


    Es hängt ein Exemplar des Codexes an einer der Wände


    Der Codex


    Der Weg der Communitas in 14 Lektionen;
    niedergeschrieben von Magister Primus Yodos vor vielen Jahrzehnten



    -1-
    In jedem von uns verbirgt sich ein ein Weiser.
    Der Weise befindet sich jenseits aller Polarität;
    Licht und Dunkel, Gut und Böse, Freude und Schmerz sind für ihn keine Gegensätze.
    Alles, was ein Weiser sieht, beruht auf göttlichen Eingebungen.


    -2-
    Das Wesen eines Weisen ist die innere Wandlung.


    -3-
    Der Weise sieht die Welt kommen und gehen, doch seine Seele befindet sich in den Gefilden des Lichts.
    Die Kulissen wechseln, der Seher bleibt stets derselbe.
    Der Körper ist nur der Ort, den unsere Erinnerungen Heimstatt nennen.


    -4-
    „Wer bin ich?“ ist die einzige Frage, die es wert ist, gestellt zu werden, und die einzige, die nie beantwortet wird.
    Es ist unser Schicksal, unzählige Rollen zu spielen, doch diese Rollen sind nicht wir selbst.
    Der Geist ist an keinen Ort gebunden, aber er hinterlässt einen Fingerabdruck, den wir Körper nennen.


    -5-
    Weise glauben an das Elysium und das Weiterleben dort, nachdem ein Körper gestorben ist.
    Im Licht des Bewusstseins ist alles lebendig.
    Es gibt weder Anfang noch Ende.
    Für den Weisen sind dies nur mentale Konzepte.
    Um das Leben voll auszuschöpfen, muss man für die Vergangenheit tot sein.
    Körper sind Auflösung und Verfall preisgegeben, doch das Bewusstsein überlebt den Tod des Körpers, die es als Vehikel benutzt.


    -6-
    Wenn die Tore der Wahrnehmung gereinigt sind, entdecken wir die unentdeckte Welt - die Welt des Weisen.
    In unserem Innern sprudelt eine Quelle des Lebens, die der Reinigung und Wandlung dient.
    Reinigung bedeutet, sich der Gifte im Leben zu entledigen:
    vergiftete Gefühle, vergiftete Gedanken, vergiftete Beziehungen.


    -7-
    Der Weise lebt im Zustand der Erkenntnis.
    Diese Erkenntnis bewirkt ihre eigene Erfüllung.
    Die Dimension des Bewusstseins richtet sich an unseren Absichten und Vorsätzen aus.
    Erkenntnis und Vorsätze sind Kräfte.
    Was wir uns vornehmen, verändert die Dimension des Bewusstseins zu unserem Vorteil.
    Der Weise versucht nicht, das Geheimnis des Lebens zu lüften.


    -8-
    Wir alle besitzen ein Schatten-Ich, das ein Element unserer gesamten Wirklichkeit darstellt.
    Der Schatten ist nicht da, um uns zu verletzen, sondern um auf Unvollkommenheiten hinzuweisen.
    Wenn wir den Schatten bereitwillig annehmen, kann er geheilt werden.
    Wenn er geheilt ist, verwandelt er sich in Liebe.
    Wenn wir gelernt haben, mit all unseren Widersprüchen zu leben, leben wir in Harmonie mit unserem Selbst – in der Welt des Weisen.


    -9-
    Weisheit ist lebendig und deshalb immer unvorhersehbar.
    Ordnung ist nur ein anderer Aspekt des Chaos;
    Chaos ist ein anderer Aspekt der Ordnung.
    Die Ungewissheit, die man im Innern verspürt, ist das Tor zur Weisheit.
    Der Suchende wird stets von Ungewissheit begleitet –
    er stolpert fortwährend, aber er fällt niemals.


    -10-
    Die Wirklichkeit, die wir erfahren, ist nur ein Spiegelbild unserer Erfahrungen.
    Wenn wir jeden Tag die gleichen Bilder projizieren, ist auch unsere Wirklichkeit jeden Tag die gleiche.
    Durch konzentrierte Aufmerksamkeit entstehen Ordnung und Klarheit aus Chaos und Verwirrung.


    -11-
    Weise trauern nicht um einen Verlust, denn das einzige, was sie verlieren können, ist das Unwirkliche.
    Wenn wir alles verlieren, bleibt das, was wirklich zählt.
    Im Trümmerhaufen der Zerstörung und Katastrophen liegt ein verborgener Schatz.
    Wenn man in die Asche blickt, sollte man genau hinschauen.


    -12-
    In dem Maße, in dem wir Liebe kennen, werden wir Liebe.
    Liebe ist weit mehr als ein Gefühl.
    Es ist eine Naturgewalt, und deshalb muss sie wahrhaftig sein.
    Wenn wir das Wort Liebe aussprechen, erfassen wir vielleicht das Gefühl, aber das Wesen der Liebe lässt sich nicht in Worte kleiden.
    Die reinste Form der Liebe finden wir dort, wo wir sie am wenigsten erwarten –in der Ungebundenheit.


    -13-
    Suchende gehen nie irre, weil ihnen die Urkraft stets den rechten Weg weist.
    Suchende erhalten ständig Signale aus der göttlichen Welt.
    Menschen bezeichnen diese Hinweise als Zufall.
    Für einen Weisen gibt es keine Zufälle.
    Die elementare kosmische Kraft möchte mit uns in Kontakt treten.
    Wenn wir die Einladung annehmen, müssen wir die Waffen ablegen.
    Ausgangspunkt der Suche ist das eigene Herz.
    In der unerforschten Höhle des Herzens ist die Wahrheit beheimatet.


    -14-
    Weise verurteilen menschliche Sehnsüchte und Bedürfnisse nicht.
    Nur weil sie selbst ihren Wünschen gefolgt sind, wurden sie, was sie sind.
    Jede Sehnsucht entsteht aus einem früheren Bedürfnis.
    Die Kette der Wünsche und Bedürfnisse hat kein Ende.
    Sie ist das Leben selbst.
    Wir sollten kein Bedürfnis als unnütz oder falsch erachten –
    eines Tages wird sich jedes einzelne erfüllen.
    Bedürfnisse und Wünsche sind Saatkörner;
    sie gehen auf, wenn die Zeit reif dafür ist.
    Aus einem einzigen Saatkorn können ganze Wälder erwachsen.
    Bewahre jeden Wunsch in deinem Herzen, wie unwichtig er auch scheinen mag.
    Eines Tages werden diese Wünsche der Weg zur Urkraft sein.

  • Commodus stellte sich vor ihn.


    "Nachdem wir bei unserem letzten Mal über die ersten drei Punkte des Codex sprachen, werden wir uns heute dem vierten zuwenden. Allerdings nicht zu Beginn, sondern später."


    Er ging zu einem der Sessel und setze sich.


    "Nun mein junger Schüler, was hast du denn bei unserer letzten Sitzung gelernt?"

  • Ich überlegte kurz, war es doch schon länger her...


    "Nunja, zum einen, dass die Erinnerungen und Phantasien Eingebung göttlicher Natur ist und das wir alle in einer steigen Wandlung, einem Lernprozess sind!
    Und zum anderen, dass wir uns und die Welt um uns herrum sich stetig verändert, doch unser innerstes Selbst, unsere Seele bleibt die Gleiche!"

  • Commodus war froh, dass er scheinbar wirklich was gelernt hatte.


    "Gut. Kommen wir zur heutigen Sitzung."


    Er deutete auf den an der Wand hängenden Codex.


    -4-
    „Wer bin ich?“ ist die einzige Frage, die es wert ist, gestellt zu werden, und die einzige, die nie beantwortet wird.
    Es ist unser Schicksal, unzählige Rollen zu spielen, doch diese Rollen sind nicht wir selbst.
    Der Geist ist an keinen Ort gebunden, aber er hinterlässt einen Fingerabdruck, den wir Körper nennen.

  • "Hmm, gut, irgendwie hängen wohl all diese Punkte des Codex zusammen!
    Ich würde diesen so interpretieren:
    Wir sind immer auf der Suche nach uns Selbst, doch da iwr uns in stetiger Veränderung befinden können wir dies nicht finden.
    Und diese Rollen sollen eben diese Veränderung darstellen, doch wir selbst sind nur unsere Seele, da sich ja das 'Herum' andauernd ändert!
    Der Geist, nun das bringe ich wieder in Verbindung mit den göttlichen Eingaben.... wir können uns im Geiste an andere Orte begeben, doch der Körper bleibt dort, wo er sich gerade befindet!"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!