Auf dem Weg zu den Unterkünften

  • "Ach schade!", sagte Drusus ein wenig enttäuscht. Er tastete sein Cingulum Militarae nach seinem Geldbeutel ab und stellte zufrieden fest, dass sich jener auch dort befand. "Na dann gehn wir, es bleibt ja bei einer germanischen Taverne oder?", meinte er schließlich und blickte seine Freunde fragend an.


    Sim-Off:

    och schade :D

  • "Wie schade Valerian.", meinte Sabinus "Doch dazu wird es sicher später noch kommen...", sprach er heiter.
    "Jawohl, ich denke das tut uns allen mal gut, nicht wahr?"


    Sabinus blickte kurz gen Himmel. Der Abend würde noch eine Weile dauern, dachte er.

  • Auch Valerian grinste breit, als er den beiden anderen zur Porta Praetoria folgte. "Bin schon sehr gespannt auf die germanische Taverne." Auch wenn das vermutlich bedeutete, daß er wieder Bier trinken mußte. Oder hatte Sabinus nicht was von Met gesagt? Das war vermutlich besser.

  • Während Brutus Gesicht auf der linken Hälfte blauer und blauer wurde, stapfte er missmutig zu den Unterkünften. Diese blöde Reiterabwehr hatte nun sein halbes Gesicht verschandelt. Er hatte eben in der Taverne den Anblick oft genug ertragen und zum Glück stand nirgens mehr ein Eimer Wasser herum. Sonst hätte er erneut sein Spiegelbild sehen können. In diesem Fall wäre seine Laune sicherlich noch schlechter gewesen.
    Als er vor seinem Contubernium ankam standen auf seinem Weg einige Soldaten aus dem Contubernium VI herum und begannen, als sie ihn erblickten umgehend Witze zu reißen und um ihn herum zu routieren:


    "He Brutus! Ist das mit deinem Gesicht auf dem Campus passiert oder hast du dich zu ner Lupa geschlichen?"


    "Ne, der hat draußen ein Weibchen, das ihn mit dem Wellholz verdrischt."


    "Ach was. Er ist blos gestolpert. Nicht so leicht nicht hinzufallen, wenn man so ein Riese ist oder?"


    "Nene das war seine Mami. Der hängt doch sicher immer noch an ihrem Rockzipfel!"


    "Sag ich doch, ne Lupa!"


    Bis dahin hatte Brutus sie ignoriert, doch den Anführer er Vier, der den letzten Satz von sich gegeben hatte und direkt vor ihm stand, fühlte sich umgehend am Kragen gepackt und wurde aus nächter Nähe angezischt:


    "Würdest du das nochmals wiederholen? Oder fehlt dir dazu der Mut?"


    "Deine Mutter geht dem horzontalen Gewerbe nach!"


    Nun war es mit Brutus Geduld und Gutmütigkeit definitiv zu Ende. Seine Rechte Hand entlies den Kragen und hätte umgehend das Gesicht seines Gegenüber derangiert, wäre ihm nicht einer dessen Kumpane in den Arm gefallen. Wie auf ein Sichwort begannen die anderen auf ihn einzuschlagen. Brutus ignorierte die Schläge so gut es ging, entriss dem Kerl zu seiner Rechten den Arm und hämmerte seine Faut in das Gesicht des Anführers. Dieser sackte erstmal zusammen und Brutus nutzte die Gelegenheit um den nächsten zu packen und von sich zu schleudern. Dieser krachte gegen die Tür von Brutus Contubernium, wo er erstmal benommen liegen blieb. Den beiden übrig gebliebenen gelang es kaum Brutus zu bändigen, doch sie erhielten Unterstützung von zwei weiteren aus dem VI. die dazukamen und ohne nach den Gründen zu fragen ihren Kamerden beistanden. Jeweils beide Arme mit zwei Mann belegt, konnte der Anführer, der wieder stand und dessen Nase nun Brutus Tunika befleckte ungehemmt auf Brutus Oberkörper einschlagen.


    Sim-Off:

    An alle Mann des Dritten: einer der euren braucht Hilfe..


    edit1+2: aufgehübscht und simoff ergänzt

  • Drusus hatte es sich auf seinem Lager ein wenig bequem gemacht als er einen Schlag gegen die Tür hörte.


    Unmutig, weil in seiner Ruhe gestört, stand er auf, öffnete und schon fiel ihm ein unbekannter miles vor die Füße. Dann sah er Brutus, der sich wie ein Berserker gegen weitere milites wehrte, nicht ohne ihnen vorher einige Blessuren beigebracht zu haben.


    Ohne lange zu fackeln langte er nach dem vollen Wassereimer, der neben der Tür stand, rief


    "Brutus, paß` auf!"


    und schon schoß ein Schwall Wasser durch die Luft und traf genau diejenigen, die er treffen sollte und die damit nicht gerechnet hatten.


    "Und nichts wie rein in die gute Stube!"


    Drusus wartete auf Brutus. Für das kommende Treffen hatte er bereits zwei Prügel, die auf ihren Einsatz warteten, gefunden

  • Von der Wasserattacke überrascht mangelte es den Kerlen aus dem VI. an Konzentration und Brutus gelang es, sich loszureißen. Er stieß die im Weg stehenden beiseite und rannte zur Tür. Dort packte er den miles, der gerade wieder zu sich kam sorgte dafür, dass er den mittlerweile an seine Fersen gehefteten entgegen taumelte. Dann war er durch die Tür, die er hinter sich zu warf und die umgehend durch einen nicht eben leisen Knall, mit darauffolgendem Geschäpper bekannt gab, dass sie von einem Wassereimer getroffen worden war. Brutus atmete kurz durch tief durch, während sich draußen die Unruhestifter bereits wieder der Schmährufe bedienten:


    "Er hängt doch nicht an Mutters Rockzipfel. Er verkriecht sich lieber bei seinen lieben Kameraden!"


    "Er kann ja auch nicht zu Mutti. Germanen ham' keine. Die werden von mordlustigen Bären geboren!"


    "Nachdem er sonst mit den Ungeheuern der Wälder das Bett geteilt hat, teilt er es nun mit dem gesamten Contubernium III!"


    Allerdings hatte dies einen negativen Nebeneffekt. Als nun klar wurde wie der Streit begonnen hatte, verlor die Gruppe die zwei Kameraden, die zufällig vorbeigekommen waren. Sie waren trotz ihrer Zugehörigkeit zum VI. von ruhiger, besonnener und vernünftiger Natur. Sie wollten mit diesem Streit nichts mehr zu tun haben und zogen sich zurück. Allerdings strömten aus den anderen Baracken Schaulustige hinzu, die zwar nicht eingreifen, sich das Spektakel aber nicht entgehen lassen wollten.


    "Das ganze III. Contubernium besteht nur aus Lupasöhnen!"


    "Und Mumm ham sie auch keinen. Verkriechen sich, statt ihre Ehre zu verteidigen, eine Schande!"


    Klang es von draußen weiter. Das bedurfte dringend einer Antwort..

  • Primus, welcher gehört hatte, daß sich ein Aspirant für die Reiterei unter den Probati befand ritt mit vier Mann zu den Unterkünften der Legionäre, als er den Auflauf sah,...sofort schickte er seine Männer los um die Baracke von allen Seiten aus einzukreisen und einen zu Iulius Drusus...
    Die Legionäre waren so beschäftigt, daß sie die Equites nicht bemerkten, erst als Primus seinen Orcus langsam in die Menge der Schaulustigen trieb.
    Diese hatten natürlich nichts weiter zu tun als sich schnellstens zu verkrümeln, was sie auch taten.
    Probatus Appius Decimus Drusus,...zu mir!


    Rief er als er sah, daß seine Männer bereit waren.

  • Lupus blockierte den Zugang von Westen und zwang die stiftengehenden "Sehleute" sich einzeln zwischen seinem Pferd und der Wand durchzuzwängen. Der Decurio rief gerade einen Namen,...wahrscheinlich den des Aspiraten, angeblich ein Verwandter des großen Maximus Decimus Meredius,...na, wenn der hier mitprügelte,...konnte er sich aber warm anziehen,...die Reiterei mochte keine undisziplinierten Raufbolde,...egal aus welchem Stall sie kamen.

  • Drusus stand noch immer mit dem Prügel in der Hand, sah Brutus in voller Aktion und war gerade im Begriff einzugreifen als nach ihm gerufen wurde.


    Zitat

    Original von Gaius Terentius Primus
    Probatus Appius Decimus Drusus,...zu mir!


    Er kannte die Stimme nicht. Wer sollte da etwas von ihm?


    Er ließ seinen Prügel fallen, rannte hinaus und sah nur noch die Reiter und den decurio.


    "Probatus Appius Decimus Drusus zur Stelle, decurio."

  • Primus sah auf den Mann hinab...das sollte er also sein,...
    Probatus,...was ist hier los? Erkläre dich!
    Die Schaulustigen suchten schleunigst das Weite und aus der Mannschaftsbaracke kamen die merkwürdigsten Geräusche.
    Primus nickte seinen Equites zu und diese kamen sternförmig auf ihn zu...bis der Probatus von 5 Pferden eingerahmt war.
    ...nun? Decimus Drusus,...und bedenke was du von dir gibst!...ich kenne deine Ambitionen!

  • Kaum war Brutus mit einem Knüppel bewaffnet mit Drusus wieder ans Tageslicht getreten, da veränderte sich die Großwetterlage erheblich. Mit dem Auftauchen der Equites verstreuten sich die Schaulustigen wieder. Brutus marschierte Prügelschwingend auf die Kerle vom VI. zu die daraufhin ebenfalls das nicht so ganz Weite suchten. Dann stellte er den Prügel hin und stützte sich darauf. Schmunzelnd beobachtete er, wie sich auch verzogen. Währenddessen wurde sein Waffenbruder zum Decurio, der die Equites fühte gerufen. Was mochten sie von ihm wollen? Er trat zurück zum Eingang, nahm den Knüppel auf und baute sich aus den Beiden eine Art Hocker, die nur an der Wand funktionierte. Irgendwie bedrohlich wie die Equites seinen Kameraden umringten. Wachsam beobachtete Brutus die Szene. Jederzeit bereit erneut loszulegen, wobei ein Mann auf einen Pferd ein schwierigerer Gegner war. Doch wer Brutus einmal unterstützte konnte jederzeit mit dessen Hilfe rechnen. Es war zwar unwahrscheinlich, dass die kamen um Stunk zu machen, aber was konnte man schon mit Sicherheit wissen?

  • Zitat

    Original von Gaius Terentius Primus
    ...nun? Decimus Drusus,...und bedenke was du von dir gibst!...ich kenne deine Ambitionen!


    Drusus mußte grinsen; aber nur innerlich. Die Lage in der er sich befand wirkte etwas grotesk: Einige milites, die ihre Meinungsverschiedenheiten auf ihre Weise bereinigen wollten und dann ein Reiteraufgebot - er sah noch einmal hin - das sogar ein decurio selbst befehligte und der auch noch seine Ambitionen zu kennen glaubte!


    Als Mittelpunkt der Pferde kam sich Drusus wie ein Sieger vor. Eine derartige Vorstellung, die ihm da geboten wurde, konnte ihn, der mit Pferden aufgewachsen war und mit ihnen umzugehen wußte, nicht beeindrucken.


    Er nahm Grundstellung ein und wandte sich an den decurio:


    "Einer meiner contubernales wurde von fünf milites aus dem contuberium VI in widerlicher Art beleidigt. Gegen diese ging er, als auch noch seine Mutter beleidgt wurde, handgreiflich vor. Ich war im Begriff ihm zu helfen, dann kamst du mit deinen equites, decurio."

  • Primus sah den Mann grinsen und dann in lapidarer Beschreibung gleich eine ganze Reihe von Verstößen offenzulegen. War der Mann noch bei Trost?


    "Legio mihi nomen est, quia multi sumus..."


    Wo war sie hin die vielbeschworenen Männergemeinschaft der mächtigsten Armee der Welt?


    " Wie kommt es, daß sich dein Kamerad beleidigen lassen kann,...entspricht es denn der Wahrheit was man ihm vorwarf?...kennt der Andere dessen Mutter und weiß´er was sie so treibt?


    Primus zog Orcus herum und nickten seinen Equites zu, welche sich in Formation vor ihm aufstellten.


    " Probatus Decimus Drusus,...es ist mit Sicherheit lobenswert, daß du dich für einen Kameraden einsetzt,...jedoch ist derjenige den du niederschlagen willst auch ein Kamerad,...vielleicht deckt er einmal deine Flanke,...vielleicht ist es sein Gladius der dich am Boden liegend schützt...


    Er sah auf den Probatus herab und schloß,


    " ...mit deinen Ambitionen meinte ich deinen Wunsch zu den Equites zu stoßen,...solltest du das wirklich noch wollen, empfehle ich dir, dich nicht nur deines Standes entsprechend sondern auch nach den Regeln des Kaisers Trajan zu handlen,...vielleicht,..."


    Primus blickte auf seine Männer,...


    "...vielleicht gelingt es dir dann zur Reiterei zu gelangen,...ob du dazu gehörst,...das liegt ganz bei dir!"


    Dann ritt er davon und seine Männer schloßen zu ihm auf.
    Er schüttelte bedauernd den Kopf,...einen Probatus mit einem gegeißeltem Rücken wäre der Zugang zur Reiterei auf ewig verwehrt.

  • Lupus stellte sein Pferd neben das von Labeo und hörte, was der Decurio dem Probatus sagte.
    Der Typ wollte zur Reiterei?
    Dann hatte er aber mit der Geschichte nicht gerade ein Stein im Brett. Auch wenn der Decurio kein Equites vom aristrokratischem Stand aus gesehen war,...so verkörperte er doch wie kein zweiter die Noblesse und Erhabenheit eines vornehmen und vor allem vorbildlichen Mannes.
    Er für seinen Teil war froh hier in der Turma Secunda seinen Dienst leisten zu dürfen,...die Kameradschaft war aussergewöhnlich.
    Seine Gedanken gingen zu den anderen Turmae,...auch hier wurde Kameradschaft gepflegt,...ja es schien wie eine Bruderschaft, welche ungeschriebene Gesetze befolgte,...er schüttelte innerlich den Kopf,...so etwas wie vorhin wäre in der Turmae undenkbar,...ja unmöglich.

  • Kopfschüttelnd sah Drusus dem davonreitenden decurio nach. Mag sein, daß er in manchem recht hatte. Im Grunde genommen war es jedoch eine Frage der Auslegung.


    Aber woher wollte der von seinen Ambitionen wissen?


    Drusus hatte sich bisher niemandem gegenüber wegen seiner Pläne geäußert! Und ob er überhaupt zu den equites wollte? Darüber hatte er bisher nicht nachgedacht und nach dem Erlebten würde sich eine diesbezügliche Erörterung aller Wahrscheinlichkeit nicht stellen.


    Gedankenverloren strebte Drusus den Unterkünften zu.

  • Dort stand immer noch Brutus, dessen Stirn in Falten lag. Er hatte nur bruchstückhaft die Unterhaltung mitbekommen. Geschickterweise hatte er bein durchschnaufen in der Unterkunft Drusus über den bisherigen Verlauf der Auseinandersetzung augeklärt, so dass er selbst nicht vor die Reiter zitiert werden musste. Er mochte diese Kerle nicht, die sich anscheinend für etwas besseres hielten.
    War nicht auch jener dabeigewesen, der ihn dei der Abschiesfeier so unpassend auf sein - zugegebenermaßen vielleicht wirklich - zu lockeren Umgang mit den Offizieren angesprochen hatte. Missmutig schitt er eine Grimasse. Und nun hatte dieser Duplicarius sich hier eingemischt. Brutus bekam ein schlechtes Gewissen. Er hatte das von den Ambitionen des Decimers mitbekommen. Hoffentlich hatte dieser sich nicht durch seinen Beistand eine Chance verbaut, das angestebte Ziel zu erreichen. Daher sprach er ihn an:


    "Was wollten die denn?"

  • Nachdenklich, aber keineswegs seiner guten Laune beraubt, antwortete Drusus:


    "Ich wollte dir helfen, kam aber nicht einmal dazu. Dann mischte sich dieser decurio mit seinem Reiteraufgebot ein, so, als wäre eine Revolte im Gange, und fühlte sich bemüßigt, aus welchem Grund auch immer, mich wie einen Schwerverbrecher zu behandeln und mir Belehrungen und Maßregeln zu erteilen. Das Beste war, wie er von meinen angeblichen Ambitionen, zur Reiterei zu gehen, anfing. Muß ein Hellseher sein und mehr wissen als ich!


    Wenn nichts sicher ist, aber eines ist sicher: In dem seiner Truppe ist für mich kein Platz! Eingebildet bin ich selbst, dazu benötige ich die nicht!


    Aber ich habe jetzt keine Zeit mehr, ich will mal sehen, ob ich irgendwo die Regeln von Kaiser Trajan, von denen der decurio sprach und mir nach ihnen zu handeln empfahl, auftreiben kann."


    Damit wandte sich Drusus zum Gehen.

  • Sich mühsam am Pferd haltend erreichte Drusus schließlich den Ort des Geschehens, zumindest schien er das einmal gewesen zu sein. Doch mittlerweile tat sich hier gar nichts mehr! Niemand von der Reiterei war noch zugegen und auch sonst war niemand hier, wie ausgestorben wirkte der Platz vor den Barracken seiner Centurie. Erst verdutzt, dann immer wütender blickte Drusus von einer Ecke des Platzes zur anderen.


    Doch halt, da war doch noch jemand! Kurz bevor sie drauf und dran waren in ihrer Unterkunft zu verschwinden entdeckte der Centurio zwei Probati, die er allerdings noch nicht erkannte. "Probati!", brüllte der Iulier zornig. "Was ist hier geschehen?" Wütend wartete Drusus auf eine Meldung, er kam sich ziemlich gepflanzt vor!

  • Primus ritt gerade auf der Via Praetoria als er die Stimme des Iuliers hörte,
    anerkennend stellte er fest, daß er jedes Wort verstehen konnte.
    Er schickte seine Männer zurück zur Pabula und wendete sein Pferd und ritt zurück zu den Unterkünften.
    Dort stand der Iulier und pflaumte gerade zwei Männer an.
    Primus zügelte sein Pferd und stieg ab.
    "Salve Centurio Iulius!"
    Meldete er seinem Kameraden und angehenden Freund.
    " ...ich habe dir den Mann geschickt,...jedoch hat sich die Situation hier ziemlich schnell geklärt..."
    Was die Totenstille hier wohl am besten erklärte.

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