Heute war ein guter tag. Am frühen Morgen hatte ich die casa meines Vetters Falco verlassen. das hatte zweierlei Vorteile. Zum einen war es noch nicht so heiß und zum anderen waren die Straßen und Gassen der urbs recht übersichtlich, denn die Märkte füllten sich gewöhnlich erst um 4.Stunde des Tages. Falcos Villa lag am Aventin, einem noblen viertel Villenviertel, in dem viele politiker und wohlhabende römer ihre Häuser stehen hatten.
Ich wollte ein paar einkäufe machen. Falco gab mir einen sklaven mit, einen muskelbepackten Hühnen, aber nach Falcos Aussage lammfromm.
also stiefelte ich dem Sklaven folgend den hang hinunter an das Ufer des Tiber. durch die vielen, kleinen und wendigen Gassen fiel es mir nicht leicht immer sofort die übersicht zu behalten, aber der Sklave lotste mich souverän durch die römische Labyrinth.
Und schließlich erreichten wir auch den Vieh-und Rindermarkt unterhalb des tempels der Vesta.
Es war doch überraschend mehr los, als ich erwartet hatte. ich wußte, daß Buccio noch seinen stand hatte und ich suchte mir den weg dahin.
Da sah ich ihn. Er bekam gerade neue ware, dessen anlieferung er hektisch koordinierte.
'Der alte Buccio', dachte ich,'immer in Bewegung, unermüdlich.' Ich trat auf ihn zu,
Seit unserem letzten Treffen hatte ich doch einiges zugelegt, eigentlich hautpsächlich seit dem ich aus der Legion raus war. Das Haar war etwas lichter geworden, insbesondere an den schläfen und zeigte gräuliche erscheinungen.
Buccio war immer noch derselbe - korpulente erscheinung und kein einziges Haar auf seinem Haupt.
ich baute mich vor ihm auf und er sah mich an, als wolle er mich gleich davonpfeiffen.
Es dauerte ein wenig bis sich ein augescheuchter Blick in ein freudiges lächeln verwandelte.
Gordiane, diis id es. gaudeo te videre.
"Buccio, etiam mihi gaudium est te videre. Quid mihi donare potes ?"
Das lächeln auf Buccios Wangen festigte sich. Er witterte ein gutes Geschäft.
"oh, veneras, ut emeres." Buccio grinzte verschmitzt.
Er führte mich durch seine neuesten Auslagen. ich setzte eine prüfende Miene auf und begutachtete kritisch die angebote. mal packte ich eine Ware etwas fester am Arm, um den Körperbau zu überprüfen.
Buccio gab sich alle Mühe, aber er konnte mich nicht überzeugen und das merkte man.
Plötzlich blieb Buccio stehen.
"Obside ! modo venio."
Dann verschwand er und ließ mich verdattert zurück.