• Es war bereits tiefe Nacht, als Margarita von der Casa Vinicia zurück zum Palast eilte. Vielleicht hätte sie Hungaricus Angebot, sie nach Hause zu begleiten, doch nicht ablehnen sollen. Andererseits, der Wache am Tor wäre sofort aufgefallen, wer da mit wem ankam. Dennoch war es dumm von ihr gewesen, um diese Zeit noch zurück zu wollen. Doch nun war es zu spät um umzukehren. So schlich sich Margarita eng an den Häusern vorbei um möglichst wenig aufzufallen, doch sie achtete stets darauf auf den Hauptstraßen der Stadt zu bleiben, wo immer wieder die Vigiles patrouillierten. Zum Glück schien der Mond voll über ihr und spendete ein wenig Licht.
    Sie dachte darüber nach, was sie angerichtet hatte. Maccius Plautus hatte ganz recht gehabt, homo homini lupus, der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. In einem verborgenen Winkel ihres Selbst bedauerte sie nichts von alldem, genoss noch immer die Nachwirkung des Abends. Doch das schlechte Gewissen überschattete diese Gedanken. Margarita wünschte sich, die Zeit zurückdrehen zu können, wünschte sich, niemals den Palast verlassen zu haben. Doch was geschehen war, war geschehen und das Geschehene musste ausgeglichen werden.
    Sie nickte der Palastwache am Hintereingang zu, murmelte ein "Salve und eine schöne Nacht noch." und eilte in den Palast hinein. Was die Wache von ihr denken mochte, war ihr gleich.

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