Die Sterne über den Märkten

  • Aus der Taverna Apicia kommend schwankte Balbus über den Marktplatz. Als vor ihm der Weg anfing sich zu drehen wurde ihm klar, dass er vielleicht doch auf den Wirt hätte hören sollen, der ihm gesagt hatte, er solle nichts mehr trinken. Aber nun war es zu spät. Er stolperte über das Pflaster des Marktes in die ungefähre Richtung der Castra Praetoria und versuchte darüber nachzudenken, wie er ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen hineingelangen konnte.
    Das er sich die Gedanken hätte sparen können wusste er zu der Zeit noch nicht und schwankte munter weiter. Bis er auf ein Hindernis traf. Am Abend schien jemand hier einen Karren stehen gelassen zu haben und Balbus versuchte mehrfach an diesem vorbeizugelangen oder über ihn hinwegzuklettern. Nachdem der sechste Versuch scheiterte beschloss er es aufzugeben und setzte sich statt dessen einfach vor den Karren. Sein Blick schweifte über den Marktplatz und dann gen Himmel. Nachdem er eine Zeit lang die Sterne betrachtet hatte schlief er ein.

  • Irgendwann verlies auch Varus die Taverne.
    Zu viele unbekannte Gesichter saßen dort um ihn herum und die Händler von außerhalb sprachen eine, ihm nicht geläufige, Sprache.


    Die kühle Abendluft tat nach dem Aufenthalt in der stickigen Taverna richtig gut und erfrischte Varus zugleich.


    Er bewunderte noch kurz das Firmament, bevor er sich, über die Händler, die ihre Karren über Nacht in die Straßen gestellt hatten, ärgerte. Kaum hatter er sich an zwei Karren vorbeigeschoben stolperte Varus und fiel hin.


    "Bei allen Götter! Was zum Hades ist denn das?"


    Zuerst dachte Varus, es würde sich um ein paar Säcke handeln, die ein Händler zu allem Überfluss auch noch hier abgelegt hatte. Doch wie es sich herausstellte lag ein Mann, der dem Wein gut zugesprochen hatte, eingenickt vor seinen Füßen.


    "He, bei Merkur. Ihr seid wohl auf eurem Heimweg eingeschlafen. Und habt eine ganz schön große Beule am Kopf. War der Karren wohl stärker als euer Schädel. Ist euch was passiert? Kann ich euch nach Hause geleiten?

  • Durch Varus' Sturz wurde Balbus wach. Er versuchte den Worten des Octaviers zu folgen, verstand sie aber kaum. Irgendwie schwirrte in seinem Kopf eine andere Sprache als die seine herum.


    Als er glaubte etwas von 'nach Hause geleiten' zu verstehen schüttelte er den Kopf. Wie hätte es denn ausgesehen, wenn ein Civis einen Centurio der Praetorianer an der Castra ablieferte, nur weil dieser zu betrunken war um den Weg zu finden.


    Er rappelte sich langsam auf und als er, leicht schwankend, neben Varus stand sagte er: "Nicht nötig. Danke. Aber ich schaffs schon."


    Er wollte sich auf den Weg machen und begann den Karren zu umrunden, als er erneut stolperte und flach auf den Pflaster landete.

  • Zuerst dachte Varus, dass der Unbekannte es alleine schaffen könne und ging von dannen, ohne das folgende dumpfe Aufschlagen auf dem Boden weiter zu beachten.


    Deim Jupiter, was ist, wenn der arme Mann dort ganz alleine liegt und von Straßenräubern ausgeraubt wird? Die Straßen Roms sind nicht mehr die sichersten.", dachte sich Varus und machte auf dem Hacken kehrt.


    Schnell fand er den Unbekannten, wie er sich nach einem erneuten Sturz und kleinem Nickerchen aufrappelte.


    "Wartet Herr! So werdet ihr nur ein zweites und drittes Mal das Pflaster grüßen. Und wer weiß, wer euch dann aufhelfen wird.", sagte Varus und stützte den Mann.


    "Mein Name ist Quintus Octavius Varus. Sagt, wohin kann ich euch geleiten?"

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