Lager der Ala II Numidia nahe Mediana

  • Ein paar kleinere Übungen hat Severus am Vorabend noch mit seinem Bruder geübt. Es ist ihm jedoch schnell klar geworden, dass dieser noch einiges an Ausbildung braucht. Entsprechend erleichtert ist der Decurio am nächsten Morgen, als die Probati nicht mit zum Appell gerufen werden. Die übrigen Soldaten der Ala II Numidia sind jedoch schon bald vollzählig angetreten und warten kampfbereit auf die Befehle ihres Praefekten. Severus steht wie immer an der Spitze der Turma I, seine Männer entschlossen hinter sich...

  • Amulius nahm Gaius' Worte ohne Erwiderung hin, sah nach vorne und nickte nur kurz. Nun, was sollte der junge Peregrinus auch darüber hinaus tun? Die Worte des Soldaten waren derart allgemein gehalten, dass sie keine weiteren Schlüsse zuließen. Amulius vertraute einfach auf die Erfahrung des anderen Soldaten. Und die Ratschläge eines gedienten Mannes im Militär waren zumeist Gold wert. Daraufhin fiel der Probatus wieder ein wenig zurück und schwieg auf der weiteren Reise, sah sich um und versuchte wirklich, sich zu entspannen. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg, aber das war wohl nichts Besonderes bei der ersten Reise eines jeden neuen Soldaten.
    Er konnte wohl nicht sagen, dass die Stunden der Reise wie im Flug für Amulius vergangen waren, doch verliefen sie ohne Zwischenfälle. Die gesamte Kolonne kam vor einer kleinen, unbewachsenen Ebene zum Stehen, rund herum umwuchert von kleineren Wäldchen. Selbst die Barbaren hätten diese lichten Baumreihen nicht für einen effektiven Hinterhalt nutzen können. Der Boden bestand aus hellgrauen Kiesel, hier und dort durchzogen durch Steinschutt. Na ja, es gab wohl bessere Orte, allerdings musste und würde es für ein militärisches Lager reichen.
    Von den einen auf den anderen Moment trat eine rege Geschäftigkeit ein und sämtliche Soldaten und Offiziere stiegen von ihren Pferden und wandten sich den verschiedenen Aufgaben zu, die zum Aufbau eines Lagers von Nöten waren: Zelte und Unterstände einrichten, einen Graben ausheben, Palisaden aufstellen. Amulius war zunächst ein wenig verwirrt und wusste nicht so recht, welchen Arbeiten er sich anschließen sollte. Plötzlich spürte er eine Hand auf der rechten Schulter und drehte sich um. Im nächsten Moment wurde ihm Lucius gewahr, der den jungen Probatus angrinste und ihn mitnahm, um zu helfen, den Graben auszuheben. Ein recht amüsantes Bild ergab sich: Etliche Ausrüstungshäufchen lagen an verschiedenen Orten um mehrere Stoffleinen, die in einem Quadrat abgesteckt worden waren. Um diese Leinen herum befanden sich mindestens genauso viele Soldaten, die bereits ihre Arbeit verrichteten und gruben.
    Amulius legte ebenfalls die Teile seiner Ausrüstung, die ihn beim Ausgeben des Grabens behindern würden, zu einem Haufen zusammen, schnappte sich eine herumliegende, freie Schaufel und begann ebenfalls, den Boden unter ihm von dem Kiesel zu befreien. Keine dankbare Aufgabe, wenn man bedachte, dass die Erde unter dem Kiesel sehr festgetreten und dadurch recht schwer umzugraben war. Doch irgendjemand musste auch diese Arbeit erledigen. Währenddessen konnte auch Amulius ab und an einige Soldaten erkennen, die mit Karren Baumstämme zur Baustelle anfuhren. Der junge Peregrinus kam sogleich zu der Erkenntnis, dass diese Stämme wohl zur Palisadenverteidigung ausgebaut werden sollten.
    Erst am späten Abend - die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden und Fackeln waren entzündet worden - wurden die arbeitenden Soldaten mit einer leichten Mahlzeit erlöst. Voller Erschöpfung fiel Amulius nach dem Mahl auf ein Lager in einem der Gemeinschaftszelte der Turma II und schlief sofort ein. Derartige körperliche Anstrennung innerst kürzester Zeit war der junge Probatus mit Sicherheit noch nicht gewohnt. Der Schlaf brachte ein wenig Erholung mit sich, aber auch einen stark schmerzenden Muskelkater, der Amulius am nächsten Morgen nach dem Aufstehen sogleich begrüßte.
    Wie es schien, hatte die Nacht keine unangenehmen Überraschungen mit sich gebracht, denn Alles war noch so, wie es zumindest Amulius in Erinnerung gewesen war. Allerdings bedeutete dies ebenso, dass der Lagerbau noch nicht beendet war. Der Garben war an einigen Stellen noch nicht beendet worden und die Palisade war alles Andere als lückenlos. Doch das engagierte Anpacken und die ungeheure Disziplin der Ala II Numidia sorgte dafür, dass das Lager bereits um die Mittagszeit zu größten Teilen errichtet und befestigt war. Nur noch Kleinigkeiten waren zu verrichten und diese konnten auch im Laufe der nächsten Tage vollendet werden.
    Den einfachen Soldaten blieben für den Rest des Tages größere körperliche Anstrengungen erspart. Sie wurden in ihren militärischen Alltag entlassen. Für Amulius bedeutete dies, seine Ausrüstung zu pflegen, durch ein kurzes Schläfchen weitere Kraftreserven aufzufrischen und sich weiter mit seinem Umfeld vertraut zu machen, was ihn bereits ganz gut gelang. Bisher bereute er seinen Entschluss nicht. Das abendliche Mahl brachte dieses Mal frischen Fisch, was nicht nur den jungen Peregrinus verwundete. Aber was scherte die Soldaten, woher das Essen kam, Hauptsache blieb doch, dass es schmeckte. Und das tat es. Auch die darauffolgende Nachtruhe konnte Amulius genießen.
    Am darauffolgenden Morgen war der junge Probatus etwas verwirrt, als er gebeten wurde, eine andere Richtung einzuschlagen als die anderen Soldaten. Amulius wurde zu einem kleineren Platz geführt, auf welchem sich noch elf weitere Soldaten befanden, allesamt Probati, allesamt mehr oder minder verwirrt. Diese Verwirrung wurde nicht gerade behoben, als Momente später Decurio Honorius vor die jungen Soldaten trat.



    Tbc: [Raetia] Übungsplatz im Lager der Ala II Numidia

  • Zitat

    Original von Sebastianus Germanicus Reverus
    Ja, dass habe ich. Ave Flavus. Ich habe einen Auftrag für dich. Du wirst ab sofort mit der Ausbildung der Probati betraut. Ich brauche Decurio Metellus für etwas anderes. Ich bin mir sicher du wirst deine Sache gut machen. Ich denke du weist wo du sie findest? Sorge dafür, dass sie nicht gleich vom Pferd fallen wenn sie einen Schlag abbekommen.


    Dann kann ich bei der nächsten Schlacht also nicht mitkommen? dachte ich mir, ließ mir aber meine Enttäuschung nicht anmerken.


    Jawohl Praefectus! antwortete ich schließlich.

  • Die Ala war versammelt und nun konnte das Opfer vollzogen werden.
    Der dafür erschienene Priester begann mit der Zeremonie und kam zu dem Ergebnis, dass die Göter ihnen wohl gesonnen waren.


    Die Soldaten jubelten.


    Dann war es an der Zeit den Eid zu schwören.


    Sebastianus sprach ihn vor


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.


    Jetzt war es an den Soldaten den Eid zu schwören.
    Danach wurde zum Aufbruch geblasen und die Ala II Numidia machte sich auf ihren Weg, den Germanen entgegen.


    Sim-Off:

    Weiter auf dem Scglachtfeld!

  • IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.


    Gemeinsam und voller Überzeugung wiederholen die Männer von der Turma I ihren Eid, den sie schon so gut kennen. Anschließend folgen sie den Befehlen und marschieren kampfbereit in die Richtung, wo sie die Germanen vermuten.

  • Tbc von: [Raetia] Übungsplatz im Lager der ALA II Numdia



    Der dritte Morgen brachte jedoch einen anderen Tagesverlauf, als ihn sich zumindest Amulius vorgestellt hatte. Gerade, als er im Begriff war, den Übungsplatz anzusteuern, wurde das Haupttor aufgestoßen und in das Lager strömten die ausgerittenen Soldaten der Ala II Numidia, schwer gezeichnet von den Kampfhandlungen, denen sie sich tapfer gestellt hatten. Allerdings waren etliche der Reiter im Kampfe gefallen, denn viele der Turmae kamen Amulius größer vor, als sie das Lager vor einigen Tagen verlassen hatten. Als die Verwundeten, denen noch nicht das Leben geraubt wurde, in das Lager gebracht wurden, erschauderte Amulius beim Anblick einiger Soldaten. Er hoffte in diesem Moment inständig, solch ein Schicksal nicht erleiden zu müssen, sollte er jemals in Kampfhandlungen verstrickt werden.
    Als sich der junge Peregrinus einen noch ansprechbaren Soldaten, einen Miles, griff und ihn fragte, welchen Ausgang denn die Schlacht genommen hatte, atmete Amulius auf, als er vernahm, dass die Ala II Numidia den Sieg errungen und die Barbaren in die Flucht getrieben hatte. Allerdings unterrichtete ihn der Miles auch, dass die Reitereinheit bereits gegen Abend das Lager aufgeben und Richtung Confluentes, in das heimatliche Castellum, aufbrechen würde. Diese Nachricht überrasche den Probatus, erfreute ihn aber gleichfalls, da somit auch die am heutigen Tage anstehenden Ausbildungs-Übungen entfallen würden.
    Die Stunden bis zum Aufbruch verbrachte Amulius damit, dabei zu helfen, einige der Verwundeten, bei deren Anblick dem jungen Peregrinus nicht sofort übel wurde, zu versorgen und seine Ausrüstung im Auge zu behalten, um sie später nicht zu vergessen. Ab und an versuchte er unter den Soldaten nach Lucius zu sehen, doch er konnte den sympathischen Miles nirgends auffinden. Auch auf Nachfrage wusste keiner von ihm. Bald gab Amulius die Suche auf und zog den unangenehmen Schluss, dass Lucius den Barbaren zum Opfer gefallen sein musste.
    Am Abend dann verließ die Ala II Numidia ihr Lager nahe des Ortes Mediana, Amulius in Mitten der Turma II. Ein, zwei Mal drehte sich der Probatus noch um, sah das Lager sich immer mehr entfernend. Von weitem wirkte es wie ein Kadaver, aus dem sich selbst das Getier entfernt hatte. Es würde wohl als Ventil für die Überbleibsel germanischer Truppen dienen, sollten diese es je wieder wagen, die Grenzen zum römischen Imperium zu überschreiten. Das jedoch war keine Gegenwart für Amulius, er war gespannt, was ihn in Confluentes erwarten würde.



    Tbc: Rückkehr der Ala

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!