- Officium XV

  • "Nun, wenn ich den Tathergang nicht kenne, kann ich natürlich auch nicht sagen, um welches Vergehen es sich genau handelt." erklärte er.
    "Trotzdem - wenn ihr weiterermittelt, was ich empfehlen würde - würde ich gern informiert werden - ich muss ziemlich sicher Anklage erheben."

    Sim-Off:

    ja

  • Durus blickte überrascht auf. Der Praefectus Praetorio! Und dazu noch mit einem kaiserlichen Befehl! Das war mal eine Überraschung. Er erhob sich und ging auf den Prätorianer zu
    "Ja? Was wünscht der Kaiser?" fragte er dann, ohne zu wissen, ob er sich freuen sollte...

  • Ui, der Advocatus hielt sich auch nicht mit langen Floskeln und so weiter auf, gefiel Crassus, hatte er ja eigentlich besseres zu tun als den Boten zu spielen ;)


    Inwiefern hast du die "Kauft nicht bei Germanen-Sache" unseres Ädils mitbekommen?

  • "Ich habe die Aktion misstrauisch beäugt. Allerdings kann ich zur Zeit nichts tun - der Aedilis Plebis genießt die Immunität. Somit kann ich nichts dagegen tun." erklärte Durus.
    Offensichtlich war es schon einmal nichts negatives, da es nicht um seine Person ging...

  • Doch das kannst du widersprach Crassus schmunzelnd. Der Kaiser wünscht, dass du sofort die Untersuchungen aufnimmst und die Anklage vorlegst. Das ist ein Befehl des Kaisers, die Immunität greift also nicht. Die Sache hat oberste Priorität und sowohl der Kaiser als auch ich wünschen schnellstmöglich die Anklage. Sollte jemand meinen du handelst wider dem Gesetz so sage ihm, dass es eine direkte Anweisung des Kaisers ist. Sollte er sich trotzdem nicht belehren lassen, schicke ihn zu mir, setze aber deine Arbeit fort. Alles klar?

  • Durus nickte und wunderte sich, was den Praefectus an solch' einer Geschichte amüsierte. Offensichtlich handelte es sich um eine äußerst ernste und dringliche Angelegenheit. In Gedanken ging er bereits durch, was er alles zu tun hatte...
    "Ich werde mich sofort darum kümmern. Gibt es sonst noch etwas?"
    Vielleicht hatte der Kaiser noch mehr Wünsche?

  • "In Ordnung. Ich werde den Antrag so bald wie möglich abgeben und dir dann den Verhandlungstermin mitteilen. Wenn es der Wille des Kaisers ist, wird es sicherlich keine Probleme geben."

  • "Vale, Praefectus!" verabschiedete sich auch Durus und schloss die Tür. Er hatte einen Auftrag von größter Wichtigkeit - von staatstragender Wichtigkeit sogar!
    Er hatte viel zu tun...also rief er
    "Ulpianus!"
    Der Scriba aus dem Vorraum kam herein.
    "Ja, Advocatus?"
    Durus instruierte seinen engsten Mitarbeiter sofort
    "Ich muss eine Anklage gegen den Aedilis Plebis vorbereiten. Beschaffe mir eine Abschrift des Ediktes - zu weißt schon, das mit den Germanen - und bringe es mir...bring mir außerdem einen Becher verdünnten Wein!"
    Damit ging er zu seinen Codices und holte den Codex Iuridicalis hervor, um die Anklagepunkte gesetzlich zu unterlegen...

  • Nach einiger Zeit kam Ulpianus wieder. In einer Hand hielt er den Weinbecher, in der anderen ein Papyrus mit der Abschrift.
    "Hier. Ich habe es abgeschrieben - abreißen wollte ich es nicht. Immerhin ist es ein Edikt!"
    "Sehr gut." antwortete Durus.
    "Dann kannst du gehen - ich rufe dich, wenn ich dich brauche!"
    Damit entließ er den Scriba und begann, das Plakat zu studieren.



    +++ DER AEDIL WARNT +++ DER AEDIL WARNT +++

    RÖMER !!


    SÖHNE DES ROMULUS! SEHT NICHT TATENLOS ZU!


    <<Bild eines Germanen>>


    KAUFT NICHT BEI GERMANEN !!!



    SCHMÄHT GERMANISCHE PRODUKTE, DENN SIE WOLLEN EUCH SCHADEN !
    SO, WIE SIE UNSEREN LEGIONEN ZUSETZEN, SO SETZT AUCH IHNEN ZU ! LASST SIE SPÜREN WAS SOLIDARITÄT UND DAS WORT "RÖMER" BEDEUTET ! VERGESST NICHT DIE SÖHNE ROMS, DIE DURCH DES GERMANEN KLINGE STARBEN !



    Im besonderen raten die officia civilia zur vollständigen Abweisung von Produkten oder Dienstleistungen der romanisierten und eingegliederten Germanen. Ihre Ahnen aßen noch Fleisch vor dem Lagerfeuer, ihre Ahnen spießten römische Soldaten auf, einige tun es immer noch. Beweist Solidarität und erinnert euch der gefallenen Römer an der Grenze zu diesem Land.


    <<Siegel SPQR>> SCITUM PER SIGNUM:


    PER PROCURA PLEBIS
    MAGISTRATUS - CURSUS HONORUM



    Außerdem holte er ein Formblatt zur Anklageantrag hervor.


    ANTRAG
    GEMÄSS CODEX IURIDICIALIS



    Die Advocatio Imperialis beantragt gem. §28 I CodIur die Aufnahme eines Strafverfahrens gegen


    ____________________________


    Ihm wird ____________________________________ zu Last gelegt.


    ____________________,
    Advocatus Imperialis



    Noch einmal ging er den Anschlag durch, der als Edikt des Aedils gekennzeichnet war...

  • Durus nahm den Gesetzestext zum Thema Volksverhetzung und den zum Amtsmissbrauch zur Hand und begann - wie damals, als der den Cursus Iuris absolviert hatte - die Bedingungen für die Sachverhalte zu überprüfen...


    ...
    § 105 Volksverhetzung
    Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, zum Hass gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder die Würde anderer dadurch angreift, dass er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet, wird mit Freiheitsstrafe von 3 bis 5 Monaten oder mit Geldstrafe von 1.500 bis 2.500 Sz. bestraft.
    ...


    Das Edikt rief zweifelsfrei zum Hass gegen Teile der Bevölkerung - namentlich die Germanen - auf. Sie wurden "beschimpft, böswillig verächtlich macht [...] [und] verleumdet". Somit war dieser Sachverhalt geklärt.


    ...
    § 113 Mißbrauch der Amtsgewalt
    Ein Beamter oder Amtsträger des Cursus Honorum, der mit dem Vorsatz, dadurch einen anderen an seinen Rechten zu schädigen, seine Befugnis, im Namen des Imperiums, einer Provinz, einer Regio, einer Gemeinde oder einer anderen Person des öffentlichen Rechtes als deren Organ in Vollziehung der Gesetze Amtsgeschäfte vorzunehmen, wissentlich mißbraucht, wird mit Freiheitsstrafe von 5 bis 7 Monaten oder mit Geldstrafe von 800 bis 1.200 Sz. bestraft.
    ...


    Tacitus war auf jeden Fall ein Amtsträger des CH, die Germanen waren andere - in gewisser Weise. Ob sie an ihren Rechten geschädigt wurden, war jedoch fraglich - es war ja nur eine Warnung. Andererseits war es ein Edikt, das durchaus geschäftsschädigend sein konnte - mit dem Siegel des Cursus Honorum! Also los...

  • [SIZE=7]Vergessen, vergib mir![/SIZE]


    Zitat

    "Trotzdem - wenn ihr weiterermittelt, was ich empfehlen würde - würde ich gern informiert werden - ich muss ziemlich sicher Anklage erheben."


    "Ja, das ist wohl auch so. Ich werde dir vielleicht einen schriftlichen Bericht zu kommenlassen, vielleicht wird sich aber auch ein anderer Beteiligter melden.", sagte ich. "Jedoch zurück zum eigentlichen Thema: Phaeton. Was habe ich dir schon erzählt?" Mein Kurzzeitgedächtnis schwächelte in letzter Zeit. Vielleicht hatte ich einfach zu viel um die Ohren.

  • Durus betrachtete kritisch seine Notizen
    "Du sagtest, dass ihr ihn noch nicht verhört habt und ihr seinen Fall Phaeton genannt habt." erklärte er und befand, dass er praktisch nichts gesagt hatte...

  • "Gut. Sagt dir der Name Pompeius etwas?", fragte ich. "Ich glaube irgendwie hat er damit etwas zu tun." Ich musst mal wieder rein kommen - in das Berichten. Schriftlich war ich doch besser, es sei denn bei Reden halten.

  • "Ich meine Pompeius, den einen Bandenchef von den Suburbs.", ging ich näher ins Deteil. "Sein Markenzeichen ist ein Haifischzahn. Neulich gab es eine blutige Schlägerei auf der Hauptstraße der Suburba. Ein Dutzend Männer Pompeius waren darin verwickelt. Zwei von ihnen waren scheinbar einer anderen Gruppe angehörig. Ich fürchte, dass es einen Bandenkrieg zwischen Pompeius und einem anderen Führer gibt. Und das alles hat mit Phaeton zu tun, wie ich vermute."

  • Durus horchte auf. Er hatte schon von diesem Pompeius gehört. Aber eher als ein Gerücht. Jedenfalls war noch nie erfolgreich gegen ihn geklagt worden, soweit er wusste. Stets hatte Beweise gefehlt...
    "Phaeton gehört demnach wohl einer Bande an...ihr solltet das schleunigst herausfinden. Mit Bandenkriegen ist nicht zu spaßen!"
    erklärte er dann ernst, obwohl Sura das wohl sowieso wusste.

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