Die Aurelier, eine der reichsten Familien Mantuas, hatten vor Monaten einen noblen Entschluss gefasst. Sie ließen in Mantua eine reich ausgestattete Badeanstalt errichten und wiesen diese als öffentliches Bad aus. Der Lebenswandel der aurelischen Familien war weniger ausschweifend, als man allgemein den Patriziern nachsagte, aber sie legten Wert auf körperliche und geistige Fitness und sie unterstützen "ihre“ Stadt, wo immer sie konnten.
Heute wurde Mantuas Gymnasium eröffnet und natürlich benutzten es die Aurelier als erste. Er war in ornamentale Bauweise errichtet und bot eine Vielzahl an Dienstleistungen. Abgesehen von den verschieden temperierten Wasserbecken, die der Ruhe oder der Bewegung dienten, konnte man Wechselbäder nehmen, die Gesundheit in trockenem oder nassem Dampf stärken, sich durch kalte Luft abhärten und immer wieder in Räume zurückziehen, die Ruhe und Schlaf ermöglichten.
An Platz hatten die beiden Sponsoren, die auch die größten Villen im Ort bewohnten, nicht gespart. Großzügig waren die Räumlichkeiten angelegt und auch die Ausstattung ließ keine Wünsche offen. Viele Wände waren mit kostbaren Mosaiken und Fresken versehen, Becken und Fußböden bestanden aus Marmor und besaßen eine Unterbodenheizung.
Aurelia zwinkerte Aurelia zu, als sie den bis dahin unberührten marmornen Fußboden entjungferten.
"Womit wollen wir beginnen? Mir wäre alles Recht bis auf die Dachterrasse und das Sonnen. Ich meide die Sonne so gut ich kann. Sie lässt die Haut schneller alt werden, mal abgesehen davon, dass ich nicht mit einem sonnengebräunten Bauernmädchen gleichziehen möchte.“