• „Wie immer werde ich mir einen guten Wein gönnen. Nicht irgendeinen, sondern erstens unterstütze ich mit meinem Kauf Factiokollegen oder eben Gleichgesinnte und zweitens muss der Wein schon richtig gut sein und der beste kommt eben aus Mantua. ;) Lass mich mal rechnen. Wenn ich also 10 Kannen Landwein kaufe, sind 8 Sesterzen verbraucht.
    Ein paar Trauben nehme ich zusätzlich noch, auch 10 Packungen an der Zahl. Dann bleiben mir noch 17 Sesterzen.
    Hm, meine Schwester hat bald Geburtstag. Da sollte ich ein Geschenk besorgen. Am besten eine Vase oder sowas von Crispina. Die kosten auch 8 Sesterzen. Bleiben mir noch 9 und die könnte ich für Öllampen einlösen. Oder ich mache es ganz anders. Ich könnte ein Opfer für die Götter kaufen. Dann blieben nur noch 5 Sesterzen übrig. Mal sehen. Und was fängst du mit deinem Offizierssold an? Da lohnt es sich etwas mehr, einkaufen zu gehen.“

  • "Stimmt, er ist doppelt so hoch wie deiner. Tja, was mache ich? Einen Teil braucht man zum leben. Das ist klar. Wein, ab und an eine Fleischmahlzeit, ein Opfer, eine neue Tunika. Den Rest lege ich mir auf die Seite. Als Soldat braucht man nicht viel und ich möchte irgendwann, wenn Verdienste und Vermögen stimmen, zum Ritter ernannt werden. Das ist mein Ziel."


    Vesuvius hatte in Begleitung von Flavian den Arbeitsraum des Signifers erreicht. Sie mussten sich an das Ende einer kleinen Warteschlange stellen. Sie waren eben nicht die einzigen Soldempfänger.


    "Ich habe gehört, die vierte Cohorte ist während des Amphitheaterbaus zur Rotation eingeteilt. Hm, da bin ich mal gespannt, wo unsere Centurie demnächst eingesetzt wird. Wie es aussieht, werde ich wohl direkt am Bauplatz sein. Wäre gut, wenn ein eingespieltes Team um mich wäre, aber das obliegt ja nicht meiner Entscheidung. Was meinst du?"

  • "Das sehe ich ähnlich wie du. In einem eingespielten Team läuft manches runder. Da müssen wir wohl abwarten, wer wohin eingesetzt wird. Die Gespräche im Stab laufen ja auch noch.“


    Flavian rückte einen Platz vor.


    "Was hältst du von den neuen Probaten?“

  • Vesuvius musste sich das Lachen verbeißen. Der letzte war die Krönung überhaupt, denn er hatte es nicht einmal bis zur endgültigen Aufnahme als Probatus geschafft. Der davor war nicht übel, aber er drückte sich seit längerem vor der Ausbildung.


    "Die Moral unter den jungen Männern ist stark gesunken. Selten gibt es noch Leute, die in der Legion aufgehen. Sobald mir einmal einer begegnet, lasse ich es dich wissen.“


    Claudius erinnerte sich auch an einige junge Legionäre zurück, die außer banalem Gelaber nicht viel auf die Reihe brachten. Womöglich lagen seine eigenen Ansprüche aber über der Norm. Vielleicht war das der Fehler.


    "Um ehrlich zu sein, ein zwei Neulinge von der Sorte des Aurelius und ich wäre begeistert. Dann macht der Dienst nämlich doppelt so viel Spaß und nicht nur der Zahltag.“


    Nun rückte auch Claudius um eine Position nach vorn.

  • Am gegenüberliegenden Kasernenblock stand Priscus in der Schlange um sich seinen Sold auszahlen zu lassen. Sein Signifer zählte langsam und bedächtig das Geld ab, notierte den Betrag, den Namen und liess sich den Empfang quittieren. Sorgfältig wie immer. Die Männer wussten, dass sie ihn vertrauen konnten.

  • Claudius entdeckte Priscus und grüßte ihn auf die Ferne. Wenige Tage nur noch, dann würde er mit ihm zu den Militärwettkämpfen nach Rom reisen. Dabei fiel ihm ein, dass er Flavian noch gar nicht von seiner Teilnahme berichtet hatte.


    "Am 10. des Monats finden in Rom Militärwettkämpfe statt. Ich habe mich gemeldet, Priscus übrigens auch, und wir wurden für die Zeit der Kämpfe vom Dienst freigestellt. Das bedeutet, die Abreise steht nahe bevor.
    Dass du mir gut auf die Stube achtgibst und die jungen Legionäre unseres Contuberniums in der Zwischenzeit nicht die ganze Bude ruinieren."
    :D

  • Die Aussicht auf eine Soldauszahlung hatte sogar den alten Griechen dazu bewegt, hinter seinem Arztbesteck hervor zu kommen und dem auszahlenden Offizier seine Dienstmarke unter die Nase zu halten. Klimpernd wanderten die Münzen in seinen Lederbeutel.


    "Morgen Wein kaufen", murmelte er noch beim Rausgehen und machte sich wieder auf den Rückweg zum Valetudinarium.

  • "Vielleicht sollten wir uns Strategien einfallen lassen, wie wir engagierte Rekruten gewinnen können. Mehr Werbung machen, womöglich bis über die Grenzen des Reiches hinaus. Verwandte ansprechen oder auch Unbekannte."

  • "Äh, da sorge ich schon für Ordnung. Viel Erfolg wünsche ich schon einmal jetzt."
    Ein Soldat stand noch vor mir und Claudius. Warum Signifer aber auch immer so langsam das Geld zählen mussten? Jedes Mal dasselbe. Als ob man das nicht schneller ausführen könnte.

  • Claudius musste bei der Vorstellung, dass er werbend durch die Straßen des Reiches ziehen und alle möglichen Leute auf ihre Ambitionen, Soldat werden zu wollen, ansprechen sollte, grinsen. Wenig erbaut knurrte er. Das war die einzige Antwort, die er von sich gab.


    Schließlich war er an der Reihe, seinen Sold zu empfangen. Nachdem alles gründlichst erfasst und offenbar dreimal kontrolliert war, wiegte Claudius die Münzen in der Hand. Zufrieden zog er den Lederbeutel zu.


    Er nickte dem Signifer kurz zu und grüßte beim Weggehen. An Flavian gewandt:


    "Man sieht sich. Vale."

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