[Forum Holitorium] Templum Apollinis Medici

  • "Delphi? Tatsächlich?" =)
    Ein weiteres Mal nimmt Aemilia die merkwürdigen Amphoren staunend in Augenschein, während sie neben Vic in den Tempel hinein geht.
    "Sieht gut aus! Ich hab gehört, dass es in Delphi keine Löffel gibt. Klingt für mich ziemlich merkwürdig... Glaubst du das?"
    Nachdenklich runzelt Aemilia die Stirn, während sie ihren Kuchen sorgsam vor sich her trägt.
    "Naja, ich eigentlich nicht. Die gleiche Tratschtante, die mir das weis machen wollte, hat auch erzählt, Apollo habe eine blaue Nase. Was für ein Blödsinn!" :D
    Sie schüttelt den Kopf und bleibt am Altar angekommen schließlich stehen.
    "Marillencreme? Na, Creme aus Marillen! Du kennst die nicht? Die sind süß und gelb..."
    Aemilia überlegt kurz.
    "Du bist aus Hispania, nicht wahr? Ich glaube, ihr sagt Aprikosen dazu. Kann das sein?" =)
    Sie stellt den Kuchen neben dem Altar ab und schaut Vic fragend an.
    "Schmeckt auch super zu Pfannenkuchen!" =)

  • Was diese Sacerdos nur immer alles weiß. Wahrscheinlich, weil sie mit allen und jedem immer am Reden ist. 8)


    "Dat mit dem Löffel kann ich mir auch nich vorstellen. Wie sollen die sonst Suppe essen? Auf der andren Seite, ich hab ma gehört, dass die in diesen Ländern im Osten mit zwei Stöckchen essen, sogar die Suppe. Verrücktes Volk! Auf so ne Idee würde kein Italier kommen, geschweige denn so essen." Er schüttelt den Kopf.


    "Aprikose meinst du, jo, dat kommt wohl hin."


    Er holt das übliche Opferzubehör, Räucherschale, Kohle, Opferschalen, und zündet die Kohle an. Ein kleines Säckchen Weihrauch hat Vic natürlich auch dabei.


    "Breit?"

  • Sim-Off:

    Breit??? :D Freundscher Vertipper, oder was? :] Ich ergänze gedanklich mal ein 'e'... :D


    "Bereit!" nickt Aemilia. ;)
    Sie beginnen mit dem Rauchopfer und schon bald erfüllt der süßliche Geruch des Weihrauchs den Tempel. Aemilia atmet genießerisch ein und zwinkert Vic verschmitzt zu. ;) Anschließend packt sie ihren Kuchen aus, während Vic eine der beiden Falerner-Säulen in die Hände nimmt. Gemeinsam bringen sie jeder ihre Gabe dar. Dann ergreift Aemilia als erste das Wort und wendet sich direkt an den Gott. =)
    "Oh, großer Apollo! Wir danken dir für deine große Gnade und die wunderbaren Gaben, die du uns zuteil werden lässt. Wir danken für deine Inspiration und deinen Schutz, für das große Geschenk, das uns nur durch deine Gunst gegeben werden konnte..." :]

  • Sim-Off:

    LOL, kommt hin 8)


    Vic setzt direkt im Anschluss an Aemilia an und fährt mit den Bitten fort.


    "Großer Apollon, Vollstrecker des Willen des Iuppiter, schenke uns deine Weitsicht und wache über die Herden und Städtegründer unseres schönen Imperiums. Du, der du Sonne und Licht bringst, bringe Licht ins Dunkel der Umnachtung."


    Auch die zweite Säule Falerner findet ihren Weg in die Hände des Gottes. Vic hofft, dass sich die beiden Falerner doch gut aufeinander vertragen und der Gott das Opfer annimmt.

  • Wenn da der wunderschön glatt glasierte Opferkuchen nicht gewesen wäre, und der Falerner nicht in ausreichender Menge und Qualität geopfert worden wäre, Apollon hätte bei den ganzen Laberrhabarber gar nicht mitbekommen dass ihm geopfert wurde. Doch ein so schöner Opferkuchen... die glänzende, dunkle Oberfläche... aus welchem Material die wohl bestand? Es roch auf jeden Fall sehr appetitlich. Vom Falerner ganz zu schweigen. Apoll würde sich da eine oder vielleicht auch beide Säulen reinkippen und einen angenehmen Abend verbringen (mit Pizza als Nachspeise)... Und vorher noch den Opferkuchen essen.


    Beinahe, aber auch nur beinahe ein perfektes Opfer.


    Etwas fehlte.


    Schlagobers.


    :D

  • Sakrale Ruhe breitet sich durch den Tempel aus und nichts geschieht. Vic hält einen Augenblick die Luft an und nickt Aemilia dann zufrieden zu. Sie wenden sich nach Rechts vom Altar ab und schlagen die Kopfbedeckungen zurück.
    Vic mustert das Opfer auf dem Altar. "Dass es so wenig Priesger gibt, hat schon auch seine Vorteile, hrhr."



    Etwas später sitzen sie in einem der Nebenräume des Tempels über dem Kuchen. Eine Hälfte davon haben sie an die Tempeldiener des Mercurius-Tempels verteilt, den Rest essen sie selbst.


    "Mhmm, schmeckt wirklich gut." Vic findet den Kuchen mit der viele Marmelade und Glasur fast ein bisschen zu süß, aber das würde er Aemilia niemals sagen. Nach dem zweiten Stück muss er jedoch kapitulieren und schiebt den Rest unauffällig zu der Sacerdos hin, welche noch immer begeistert am Essen ist. :D

  • Genüsslich futtert Aemilia ihren Anteil :D am Kuchen bis auf das letzte Krümelchen auf und lehnt sich schließlich satt und zufrieden zurück.
    "Mmmmh... Ja, das war lecker. Das ist übrigens mein Lieblingskuchen!" =)
    Aemilia lässt die Augen durch den Tempel schweifen.
    "Sonderlich viel ist hier aber auch nicht los, hm? Weißt du zufällig, ob die Apollo-Priester auch bald wieder Nachwuchs bekommen?"
    Sie seufzt leise.
    "Die Zeiten sind hart für den Cultus Deorum..."

  • Zurückgelehnt beobachtet Vic Aemilia ganz genau dabei, wie sie sich über den Kuchen hermacht. Eine ziemlich Süße, hrhr.


    "Das sind sie." Zum Nachspülen fehlt jetzt nur noch ein Becher Wein. Wer hat sich nur das unsinnige System ausgedacht, dass die Kuchen für die Tempeldiener übrig bleiben, der gute Wein aber vergossen wird.


    "Aber ich glaube, es geht wieder aufwärts. Mein einer Discipulus ist mittlerweile Popa, es ist also hoffentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis es einen neuen Sacerdos Mercurius gibt. Und einer von den anderen Discipuli wird in den Kult des Apollon wechseln, wenn er soweit ist. Daher lautet die Antwort auf deine Frage ganz klar, ja." Er grinst. "Außerdem gab es ein paar neue Discipuli bei den Göttinenkulten. Hab ich da nich eine sogar zu dir geschickt?"

  • Wieder einmal 'trieb' mich irgendetwas in den Tempel meines Gottes. Ich betete um Weisheit, Klugheit und gerechtes Urteil - gerade jetzt in der Zeit des Wahlkampfes war dies sehr wichtig -fand ich.


    Ich hatte auch eine kleine Spende mitgebracht, keine große. Die war in dieser Periode für Mercurius Ostiae gewesen. Ich versprach meinem Gott aber - egal wie der Wahlkampf ausgehen würde - ihm danach ein würdiges Opfer darzubringen.

  • Mein Versprechen nach eine würdigen Opfer für meinen Gott einzulösen, war ich gekommen. Mein Opfertier, ein weißes Schwein, das bis auf den kleinen Delphin auf dem "Rücken", makellos schien, hatte ich dabei und wartete nun auf Valerius Victor, damit er mit mir dieses (hoffentlich) würdige Opfer darbringe, auf dass Apoll es entgegennehme.

  • Zwischen Tempel und Atrium war Victor glücklicherweise der Brief aufgefallen, und so kommt auch er an diesem Tag zum Tempel des Apollo. Er entdeckt den Opfernden auf dem Vorplatz und geht zu ihm ihn.


    "Salve Sergius Stephanus, möge Mars mit dir sein. Und die übrigen Götter natürlich auch, besonders Apollo."


    Er begutachtet das Schwein. "Ja, nicht schlecht. Viel heller gehts ja fast nicht mehr." Prüfend reibt er mit einem Finger über den Rücken des Tieres und stellt zufrieden fest, dass keine Farbe abgeht.

  • "Auch mit Dir! Der Händler war übrigens sehr erschrocken, als ich Deinen Namen nannte. Er sagte etwas, dass Du mit Mars auf du und du stehst. Und dass er Dir immer gern zu diensten sein würde. Dann hatte er wegen dieses kleinen Males auf dem Rücken ein schlechtes Gewissen, da es aber wie ein Delphin aussieht, habe ich das Schwein dennoch genommen - mit einem kräftigen Rabatt versteht sich."

  • Vic schaut sich das Tier nochmal genauer an. "Nun, wenn du in dem Mal einen Delphin siehst, dann ist es sicher in Ordnung."


    Er winkt einen Tempeldiener heran und weist Stephanus an, ihm das Tier zu übergeben. "Es muss gereinigt und mit der Mola Salza bestrichen werden. Hast du auch etwas für das Voropfer dabei?"

  • Zitat

    Original von Vibius Valerius Victor
    "Es muss gereinigt und mit der Mola Salza bestrichen werden. Hast du auch etwas für das Voropfer dabei?"


    "Ähm ja. Ich habe Weihruach, den ich in Delphi erworben habe, mit gebracht. Einen Kuchen und etwas Wein. Ich hoffe, das ist gut so?"

  • "Das ist alles, was du brauchst." Vic deutet zum Tempel hin. "Lass uns für das Voropfer hinein zur Kultstatue begeben. Auf dem Weg werde ich dir erklären, was beim Opfer zu beachten ist."


    Sie setzen sich in Bewegung und steigen die Stufen zum Tempelgebäude hinauf. "Während Voropfer und Hauptopfer ziehst du dir einen Zipfel deiner Toga über den Kopf, so dass dieser bedeckt ist. Es ist üblich, den Blick beim Opfern vor der Statue gesenkt zu halten, die Handflächen sind beim Bitten nach Oben gerichtet. Die Opferhandlung schließt mit einer Wendung nach Rechts ab. Beginnen tut sie mit dem Rauchopfer. Du streust den Weihrauch in das Opferbecken und bittest laut oder in Gedanken Apollo um die Gunst seiner Aufmerksamkeit. Anschließend bringst du den Kuchen dar und gießt den Wein in die Opferschale." Als sie den Tempelraum betreten lässt Vic unbewusst seinen Blick über die Wände gleiten und vergleicht den Tempel mit dem des Mars Ultor.


    "Danach gehen wir wieder nach draußen, an den Altar. Dort wird das Schwein bereit stehen. Du bist der Opferherr, also gibst du die Handlungen vor. Es ist nun die Zeit, deine Bitten oder deinen Dank an Apollo zu richten. Bist zu bereit, dann streiche mit dem Opfermesser über den Rücken des Schweines und gib das Messer an den Popa. Dieser wird dich fragen, ob er zur Tat schreiten soll, was du mit einem 'Age!' bestätigst. Der Rest ist Sache der Opferhelfer und des Sacerdos. Also meine." Er grinst. "Ich werde die Innereien anschauen und wenn alles in Ordnung ist, dann können wir davon ausgehen, dass das Opfer angenommen ist."


    Mittlerweile sind die beiden vor der Kultstatue des Apollo angekommen. "Da wären wir. Nun ist es an dir. Wenn du Hilfe brauchst, ich werde hier sein."

  • Ich hatte Victor gut zugehört und begann mich in die richtige Haltung zu bringen. Ich zog den Zipfel der Toga über meinen Kopf, senkte meinen Blick, erhob die Arme. Nach einer kurzen Stille, legte ich den delphischen Weihrauch in das dafür vorgesehene Becken und sogleich erhob sich der Weihrauch. Dann drehte ich mein Handflächen nach oben und sprach:


    " O Apoll, Licht meines Lebens, Licht meiner gens, Licht und Weisheit, der Dir treu Ergebenen, wende Dich uns zu und beachte die unwürdigen Opfergaben, die ich Dein unwürdiger Diener Dir darzubringen wage. Würdige uns mit Deiner Gegenwart, im Weihrauch steigt unser Gebet zu Dir auf, Dein Aufmerken uns zuzuwenden. O Apoll wende Dich uns zu!"


    Danach legte ich den Kuchen, der süß und schmackhaft roch, vor die Statue und goß den Wein, ein gar-nicht-übler Falerner, in die Opferschale. Dann wartete ich und es drang eine große Stille in mein Herz ein...

  • Nach einem guten Moment der Stille wand ich mich - nach rechts - zum Gehen . Vor den Tempel führten mich meine Schritte und ich hoffte, dass Victor mir folgen würde.


    Draußen am Altar angekommen standen Schwein, Popa, und Opferhelfer und warteten. Ich stellte mich zu ihnen hin senkte den Blick und öffnete wieder meine Handflächen nach oben und wandte mich an Apoll, sprechend:


    "O großer und ehrwürdiger Apoll! Ich danke Dir für die Gnadengaben, die Du mir und den meinen immer wieder bereitet hast. Für die Beweise Deiner Gunst die Du meiner gens seit den Zeiten des Sergestus geschenkt hast. Und dieses Opfer vor Dich bringend, bitte ich: Erweise auch fürderhin Deine Huld an mir und den meinen, beschütze uns und schenke unserem Weg Dein Heil und Dein Licht, mit dem Du uns erleuchtest hast seit Zeiten. O großer, anbetungswürdiger Apoll, hilf mir, hilf Rom und hilf unserem Imperator, dem Günstling der Götter. Lass Dein Licht leuchten, o Apoll."


    Dann strich ich mit dem Messer über den Rücken des vorbereiteten Schweines, gab das Messer dem Popa. Dieser sprach sogleich und fragte:


    Agene?


    Und ich antwortete, "Age!", und er tat...

  • Mit einem schnellen Schnitt ist die Kehle des Tieres durchtrennt. Das Blut schießt aus der Wunde und ergießt sich über den Altar. Einen Augenblick hält der Popa das Tier noch aufrecht, dann, als das Leben aus ihm weicht, lässt er es zur Seite kippen, so dass es auf dem Stein zum liegen kommt. Mit einem Schritt tritt er nach vorne und öffnet den Bauch des Tieres. Zwei Opferdiener eilen mit Schalen herbei, in welche der Popa die Innereien legt.


    Vic steht schon gespannt bereit um sich die Eingeweide anzusehen. Nacheinander greift er in die Schalen, holt die Stücke heraus und unterzieht sie einer eingehenden Betrachtung.

  • Milde lächelnd sah Apollo auf seine Gläubigen herab. Ach, das ging doch wieder runter wie Öl... Wohlwollend nickte er und sah sich das Schweinchen genauer an.


    Die Eingeweide waren makellos. Allein das merkwürdige Mal in Form eines Wales irritierte ihn ein wenig, doch der Opfernde hatte sich sicher etwas dabei gedacht.


    Ah, war das etwa ein Opfer für die Praesina? Mit viel Phantasie ließ sich ein Delphin erkennen... Da Apoll heute seinen sozialen Tag hatte, beschloss er dies beim nächsten Wagenrennen in Erinnerung zu behalten. :D

  • Wie er die Eingeweide auch dreht und wendet, sie bleiben makellos. Vic schaut zufrieden zu Stephanus und verkündet laut. "Litatio! Das Opfer wurde vom großen Apoll angenommen!"


    Er reicht die Opferschalen wieder an die Tempeldiener, welche sie zu Stephanus bringen, der am Kohlebecken bereit steht, um die vitalia dem Apoll darzubringen.

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