• Livilla hob kurz eine Augenbraue, als sie die Tücher fing. Hätte es nicht mehr gebracht, wenn er ihr eine von seinen Tuniken gegeben hätte? Nunja, nachdem er jetzt weg war, konnte sie sich auch ein wenig in der restlichen Wohnung umsehen, er konnte sie schließlich nicht abhalten. Doch wirklich etwas interessantes fand sie nicht und so legte sie sich auf eine der Clinen, die Tücher über sich und wartete darauf, etwas zum Anziehen zu bekommen.

  • Einige Zeit später betrat ich meine Wohnung wieder. Die Hausvermieterin hatte zwar etwas komisch geschaut, als ich sie nach einer langen Damentunika und einen Mantel gefragt hatte, doch sie hatte etwas entsprechendes aufgetrieben und mir ausgehändigt. So bestückt trat ich in das Atrium und ging auf die Kliene zu, auf welcher sich Livilla niedergelassen hatte. Ich legte die Kleidungsstücke ab.


    "Hier, ich denke das müsste passen.
    Sie hat ungefähr Deine Statur."

  • Livilla blickte ruhig zu ihm auf und erhob sich, so dass ihr Körper unter den Tüchern wieder zum Vorschein kam. Sie beachtete die Blicke, von denen sie sicher war, dass sie ihre Rundungen musterten, nicht weiter und zog sie die Ruhe in Person wieder an.


    "Ich denke, wir werden gut miteinander klarkommen", meinte sie mit einem selbstsicheren Lächlen, als sie die Tunika übergestreift hatte.

  • "Ich habe bisher meist bei denen genächtigt, denn ich zu Diensten war. Wenn du mir also eine feste Unterkunft vermitteln könntest, hätte ich nichts dagegen einzuwenden. Es muss nichts großes sein. Ein Bett, ein paar Korbsessel, eine kleine Küche, das reicht völlig. Es kann auch ruhig nur ein oder zwei Zimmer haben", antwortete sie und wieder konnte sie ihre Ansprüche genauestens schildern.

  • Ich nickte mit dem Kopf und wusste auch schon genau, welchen Vermieter ich ansprechen würde. In einer Insula die Straße hinauf, standen ein paar Wohnen leer, da die Mieter wegen Überschuldung die Wohnungen räumen mussten.


    "Ich werde mich darum kümmern. Falls es nicht klappt kann ich Dich auch bei einem der anderen Mädchen unterbringen. Oder aber Du schläfst hier. Ich bin eh selten da."

  • Livilla blickte ihn einen Moment unergründlich an, ehe sie sich den Umhang um die Schultern legte.


    "Ich habe den dumpfen Verdacht, dass du öfter zu Hause wärst, als mir lieb ist. Ich hätte gerne etwas für mich."

  • Livilla lachte auf. Er war wirklich ein amüsanter Mann. Es hatte nichts zu bedeuten? Sie hatte seine Blicke gesehen und sie kannte diese Blicke: Voller Gier waren sie und voller Lust, kaum konnten sie sich von ihr losreißen - aber natürlich hatte es nichts zu bedeuten, dass er sich ihr hingegeben hatte, dachte sie sarkastisch, lächelte aber zuckersüß, während ihre Augen berechnend dreinblickten.


    "Du bist auch nur ein Mann, mein Lieber", antwortete sie ruhig und streckte sich leicht, so dass sich der Stoff über ihrer Brust spannte.

  • Ich schüttelte nur den Kopf.


    "Tut mir leid. Aber für heute reicht es. Versuch Deine Künste ein anderesmal."


    Dann wies ich ihr mit einer Handbewegung den Weg zur Türe.


    "Morgen wieder um die selbe Zeit?
    Bis dahin werde ich auch eine Wohnung für Dich haben..."

  • Livilla lachte abermals. Balbus amüsierte sie, definitiv. Als ob sie jetzt vor gehabt hätte, noch einmal mit ihm eins zu werden. Es war nötig gewesen, um die Arbeit zu bekommen, aber noch einmal mit ihrem Arbeitgeber schlafen? Nunja, wenn er sie ganz lieb bat und entsprechend zahlte, konnte sie es sich ja noch einmal überlegen, ihn als Kunden anzusehen.


    "Bis morgen dann", verabschiedete sie und hob kurz die Hand, während sie aus der Wohnung trat.

  • Ich blickte ihr nach, wie sie die Treppe nach unten nahm und dann verschwand. Dann trat ich in meine Wohnung zurück, schloss die Türe und übersah das Chaos, welches wir im Atrium hinterlassen hatten. Sie war deffinitiv talentiert und solange sie für das Dolce Vita arbeiten würde, würde sie auch für mich zu arbeiten haben. Wozu sollte ich mir diese Gelegenheit entgehen lassen? Der Kauf des Lupanars entpuppte sich im Nachhinein als echter Gewinn. Und Livilla war wirklich gut gewesen...

  • Ich lag gerade auf einer Kline und aß ein paar Happen kalten Braten mit Trauben, Käse und etwas Wein, als es an die Türe klopfte. Immer kamen die Leute zur Unzeit. War ich nicht schon selten genug zu Hause? Und welcher Vollidiot auf der Verwaltung gab den Bittstellern immer meine Privatadresse an? Etwas missmutig erhob ich mich, wischte mir den Mund an einer Serviette ab, wusch meine Hände in einem Wasserbecken und überprüfte, ob auch meine Frisur in Ordnung war. Dann ging ich zur Türe und öffnete. Es war die Lupa.


    "Salve. Komm rein."


    sprach ich und machte den Weg frei.

  • Er schien nicht erfreut über ihren Besuch, stellte Livilla ein wenig überrascht fest, doch er hatte sie ja selbst herbestellt, so konnte es kaum etwas mit ihr zu tun haben. Sie lächelte ihn an.


    "Salve, Balbus", antwortete sie und trat ein, legte den Mantel der Hausverwalterin ab. "Ich wollte fragen, wie du mit der Zimmerbeschaffung vorangekommen bist."

  • Sie war wegen dem Zimmer gekommen und mir fiel ein, dass ich sie ja deswegen herbestellt hatte. Mir fiel auf, dass sie den Mantel der Verwalterin trug.


    "Ich habe eine kleine Wohnung gefunden. In einer Insula, zwei Straßen weiter. Es gab einen Selbstmord und so steht sie jetzt frei. Der Vermieter hat mir zugesichert sie nicht weiterzuvermieten und auf Deine Entscheidung zu warten. Nimmst Du sie? Oder willst Du sie zuerst sehen? Viel ist zur Zeit nicht auf dem Markt zu finden."

  • Livilla beäugte den Mann misstrauisch und wiegte den Kopf hin und her.


    "Hast du einen Zweitschlüssel?", fragte sie ihn schließlich, lächelte ihn aber wieder aufreizend an, während sie sich in einen Korbsessel fallen ließ und sich eine Traube nahm.

  • "Natürlich habe ich einen Zweitschlüssel. Was denkst Du?"


    Ich sah sie etwas entgeistert an. War ich der Regionarius, oder war es nicht? Glaubte sie, ich würde meine Hausaufgaben nicht machen? Ich kam überall rein, wenn ich wollte.


    "Also. Und jetzt? Willst Du Deine Wohnung sehen?
    Oder willst Du es Dir erst ein wenig gemütlich machen, mit mir schlafen und dann Deine Wohnung sehen? Ich hab viel zu tun."

  • Livilla blickte ihn an. Nunja, dann war es eben so, dass er einen Zweitschlüssel hatte.


    "Wenn du so viel zu tun hast, hast du sicher keine Zeit, mit mir zu schlafen. Außerdem muss ich sowieso ins Lupanar, oder habe ich heute bereits meinen freien Tag? Wenn dem so ist, werde ich aber wohl kaum hier meiner Arbeit nachgehen, glaubst du nicht?", antwortete sie mit einem gespielt grüblerischen Ausdruck, lachte ihn dann aber an (nicht aus!).

  • "Wenn Du ins Lupanar musst, warum machst Du es Dir dann in dem Korbsessel bequem? Und lass mein Frühstück in Ruhe..."


    Ich schüttelte den Kopf und behandelte sie irgendwie mies.


    "Ach meinetwegen. Wenn Du was essen willst, dann iss eben. Ich kann auch mal später ins Officium. Ich hasse den Papierkram sowieso.
    Also? Wohnung oder Nicht-Wohnung?"

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