[Templum] Mercurius

Langsam Schrittes war ich durch den Bezirk gelaufen. Weh,ütig war ich an meinem alten Officium vorübergeschritten, dass unerwarteterweise während meiner Zeit als Aedil und während meiner Abwesenheit geschlossen wurde. Zu wenig Mitglieder. Traurig betrat ich, ohne zu ahnen, dass Claudia auch dort war, den Mercuriustempel. Ich wusste nicht, ob es seine Aufgabe gewesen wäre oder jene des Mars, mir Maximus zurückzubringen. Vermutlich beider. Ich wusste ja nicht, was mit ihm geschehen war.

Meine Augen lächelten nicht und selbst um meinen Mund zuckte es nicht einmal. Ernst sah ich meine ehemalige Schwägerin an. Ich hatte Angst vor einer Begegnung mit meiner alten Familie gehabt.

"Ja, habe ich mich so verändert?"

erwiderte ich. Eigentlich hatte ich versucht spaßig zu sein, doch es klang eher mürrisch. Wie ich mich veränderte? Sehr. Ich war mager und noch blasser geworden als zuvor.

Wie konnte es sein, dass sie es nicht wusste? Ich befürchtete schon, dass sie mich einfach nur ärgern wollte. Oder verletzen. Doch das passte nicht zu Claudia.

"Die Zeit verändert vieles, meine Liebe."

murmelte ich. Ich konnte es nicht schon wieder aussprechen, dass Maximus fort war. Gerade sie musste es doch wissen.

"Sprechen wir von etwas anderem..."

wich ich typisch meiner Gewohnheit nach der Frage nach meinem Befinden aus. Ich folgte ihr langsam, während ich über einen Themenwechsel nachgrübelte.

"Wie ist es dir ergangen?"

Mir stockte der Atem. Es war meine Schuld. In diesem Fall war sie es. Ich sah Claudia mitfühlend an.

"Ich... es tut mir leid."

Doch ich verband mehr Mitleid mit Claudia als mit Nova oder Vitamalacus. Sie hatten mir auch viel ärger eingebracht. Ich fühlte mich schlecht, da ich gelogen hatte.

"Ich weiß es ehrlich gesagt nicht so genau..."

antwortete ich leise und starrte auf den Boden. Es fiel mir schwer, ihr gegenüber zu treten. Konnte ich es gestehen? Ich sah sie an.

"Es ist sehr wohl meine Schuld.."

"Weil ich ihr immer zur Seite stehen wollte und versprach eine Lösung zu finden. Doch irgendwann bin ich einfach davongelaufen. Es ist wegen Vitamalacus, habe ich Recht?"

antwortete ich mit trauriger Stimme.

"Und ich die Mutter der Familie. Es lag in meiner Aufgabe, dass ich mich um sie kümmere. Sie hat mir alles gesagt, auch wenn ich glaube dass sie mir an manche Ecken etwas verschwiegen hat..."

Eingeschüchtert nickte ich nur. Ich wagte es nicht zu widersprechen oder das Thema ein weiteres Mal anzuschneiden. Vermutlich konnte sie es nicht mehr hören, so wie ich e snicht mehr hören konnte, dass Maximus fort war.

"Ich werde die Gens verlassen... Bald werde ich Plebejerin nicht mehr unberechtigterweise im Adel sein. Ich werde zu meinen Wurzeln zurückkehren. Mein Onkel wird mich aufnehmen!"