[Forum Boarium] Templum Mercuri

  • Iulianus, welcher die Kultstatue gerade auf Makel oder Haarrisse im Marmor untersuchte, entdeckte den Suchenden geschwind.
    Mit ruhigem Schritte kam er näher.


    "Salve, mein Name ist Titus Claudius Imperiosus Iulianus. Ich bin der Sacerdos dieses Tempels und sehe du bist auf der Suche."

  • Salve, Sacerdos CLaudius. Mein Name ist Lucius Flavius Furianus. Ich möchte heute dem Mercurius Facundus opfern, damit er mir mit weisen Ratschlägen bei meiner Rede zur Seite steht. Ich gedenke für das ehrenvolle Amt des Aedilis Curulis zu kandidieren und es ist von größter Bedeutung für mich die Gunst der Götter mein nennen zu können in solch einer Stunde."


    Sagte er lächelnd und fügte hinzu.


    "Nun bin ich hier und bräuchte einen erfahrenen Opfergehilfen, welcher mir zur Seite steht und Fehler, ich hoffe es kommt nicht dazu, korrigiert oder mir den rechten Weg weist."

  • "Ich verstehe, Flavius."


    Nickte er zustimmend.


    "Nun, ich muss sagen, dass ich jetzt keine Zeit habe, da ich gleich zu einem anderen Tempel aufbrechen muss. Dann müsste ich noch zur Regia. Aber keine Sorge, wir haben zur Zeit sehr kompetente Popa, welche sicherlich Anwärter auf das Amt des Sacerdos sind."


    Er blickte sich kurz um.


    "Wenn es dich nicht stört, so hole ich gleich einen guten Mann."

  • Nach einiger Zeit kehrten der Sacerdos und der gesuchte Popa zum Eingang des Tempels zurück und Flaccus begrüßte den gottesfürchtigen Mann, der gedachte dem Mercurius ein Opfer darzubringen.
    Salve, Lucius Flavius Furianus! Ich bin Titus Tiberius Flaccus. Der Sacerdos Claudius berichtete mir bereits von deiner Absicht.

  • Furianus nickte.


    "Ich bin erfreut, Tiberius Flaccus, dich hier wiederzusehen. Nun, ich denke, dass du mir behiflich sein könntest. Könntest du mich auf häufig vollzogene Fehler hinweisen, die es zu beachten gilt? In der Opferzeremonie bin ich mir noch nicht ganz so sicher und es gilt auf jeden Fall die Missgunst des Gottes zu verhindern, da ich ihn um seine Hilfe bei meiner Rede bitte."

  • Nachdem er sich vorgestellt hatte, sah Flaccus, dass Furianus sich sein Gesicht gemerkt hatte. Nach den Sponsalia waren sie ja nun verwandt, wenn auch Flaccus nicht vermochte auf die Schnelle zu sagen in welchem genauen Verhältnis.
    Ich werde gern mit dir das Opferritual durchsprechen.
    Nach dem Voropfer wirst du dein Gebet an Mercurius richten. Es ist wichtig, dass du ihn dabei anrufst und dich auch auf seine Taten berufst. Mercurius sollte dich dann erhören und du solltest seine Aufmerksamkeit auf dich gezogen haben. Berufe dich sodann auf deine Taten und Opferungen, um Mercurius daran zu erinnern, dass du stets pflichtbewusst die Götter verehrt hast. Formuliere dann klar und deutlich dem Gott gegenüber deine Bitte um Beistand und bezeuge, dass du auch in Zukunft ihm Ehre erweisen wirst und ihm noch Opfer darbringen wirst, wenn er deiner Bitte nachkommt. Dies sollte Mercurius dir gegenüber wohlgesonnen stimmen.
    Nach deinem Gebet wende dich zur guten Seite. Danach werden wir das Hauptopfer durchführen und sehen, ob Mercurius es entgegennimmt. Doch was gedenkst du zu opfern, Flavius Furianus?

  • Furianus nickte und versuchte sich den strengen Ablauf und Form zu merken, was jedoch nicht so leicht war, wie es schien.


    "Gut, Tiberius Flaccus. Ich gedenke ein wenig Weihrauch, Obst und eine Amphore Falerner zu opfern. Glaubst du dies reicht, damit mir Mercurius mit der Kunst der Rede hilft?"

  • Flaccus hörte dem Flavier zu und überlegte nur kurz.
    Gut, du solltest hier im Inneren des Tempels zuerst den Weihrauch entzünden. Durch die Dämpfe wird der Gott sicher schneller aufmerksam auf dein Opfer. Danach sprich dein Gebet, wie ich es dir vorgegeben habe. Nach deinem Gebet - vergiss die Wendung nach rechts nicht! - opfer dem Gott in den Opferschalen den Wein und stecke das Obst in den Foculi in Brand.
    Ich denke, dass Mercurius dich bei deiner kleinen Bitte dann auch unterstützen wird, so du den Ablauf beachtest.

    Flaccus zeigte Furianus die einzelnen Opferschalen und kleinen Altäre, mit denen der Flavier das Opfer durchführen sollte.

  • Furianus hörte aufmerksam zu und nickte bestätigend.


    "Um meinetwillen werde ich es sicherlich nicht vergessen und deine Angaben befolgen. Die Götter sind mir sehr wichtig, Flaccus, auch spielte ich einst mit dem Gedanken in den Dienst des Iuppiter zu gehen, doch ich wartete auf ein Zeichen. Es kam nicht und ich beschreite nun meinen Weg. Aber genug, ich will nun anfangen, sonst verärgert diese Verzögerung die Götter."


    Furianus trat nun zur Kultstatue vor und küsste diese ehrfürchtig. Die Sklaven mit den Körben und dem vinum eilten sogleich herbei.

  • Furianus nahm vorsichtig den Weihrauch und legte ihn auf die glühenden Kohlen des Hauptaltars. Ein lieblicher Duft stieg hinauf.
    Ein Sklave nahm eine Flöte heraus und fing an auf dieser zu spielen.
    Nachdem Furianus alles verbrannt hatte stülpte er sich einen Zipfel der Toga über den Kopf und erhob seine Hände zur Decke.
    Leise sprach er.


    "Großer Mercurius facundus, der, der du jedem neuen Kaiser bei der Totenrede hilfst. In dieser schweren Stunde bist du der Lenker unserer vergöttlichten Herrscher, der Beistand in solch schwerer Zeit. Großer Mercurius facundus, ich opferte dir steht, sei es auf meinen Wegen oder auch am Ziele. Stets war ich dir dankbar. Nun benötige ich deine Hilfe, o großer Gott, in einigen Tagen werde ich auf die Rostra schreiten und meinen politischen Weg gehen. Ich kandidiere. Dieser Schritt bedarf einer guten und mitreißenden Rede. Ich bitte dich nun mir zu helfen, deine geflügelten Worte mir zu verraten, zuströmen zu lassen. Großer Gott, darum stehe ich hier und opfere pflichtbewusst für deine Hilfe. Erhöre meine Bitte, großer Mercurius."


    Dann senkte er seine Hände und wandte sich nach rechts, ließ den Zipfel auch hinuntergleiten, sodass er nun weiter dem Opferablauf folgen konnte. Die Amphore goss er nun selbstständig ganz in die große Schale und verbrannte das Obst auf den verschiedenen foculi.
    Ein wenig stolz wandte er sich an Flaccus.


    "Flaccus, habe ich Fehler gemacht?"

  • Flaccus hatte die Zeremonie verfolgt und auch dem Gebet zugehört. Nach dem Ritual, als der Flavier ihn ansprach, ging Flaccus ein paar Schritte auf ihn zu.
    Deine Worte waren bedacht und klar gewählt, Flavius Furianus. Dein Handeln war souverän und auch an eigene Flötenspieler hast du gedacht. Ich bin mir sicher, dass Mercurius dieses Gebet erhört haben muss und so hoffe ich, dass er es auch annimmt und dir zu jenem Zeitpunkte deiner Kandidatur beisteht, so dass du frei und flüssig reden mögest.
    Flaccus schaute nochmals auf das vor sich hin schmorende Obst und ob der Hauch eines Windes dem Rauch ein Zeichen beikommen lassen würde.

  • "Ich danke dir, Tiberius Flaccus. Deine Worte wiegen mich schon jetzt in Sicherheit, doch der Wille der Götter ist wohl nicht zu ergründen."


    Als er dies sprach schaute er ein wenig empor, um irgendein Zeichen des Gottes erkennen zu können.

  • Zitat

    Original von Titus Claudius Imperiosus Iulianus
    Iulianus, der gerade zum Unterrichtsraum schrat, sah den jungen Mann, welchen er kürzlich noch in der Regia kennenlernte.


    "Salve, junger Mann. Was führt dich hierher?"


    "Ah Salve! Immer noch dasselbe wie kürzlich: Die Ludi Florales. Ich habe mit der Flaminca geredet, die meinte du seist dafür zuständig, also bin ich hier und ersuche dich im Namen Mantuas um Hilfe."

  • Zitat

    Original von Titus Claudius Imperiosus Iulianus
    Iulianus nickte.


    "Was wird denn noch benötigt? Einige Sacerdotes Cerealis sind angereist und auch andere Priester werden sich dem annehmen."


    "Mit anderen Worten die Priesterliche Unterstüzung ist gesichert? Kann ich dies so dem Magistrat übermitteln?"

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