Mantua - Misenum - und zurück

  • Nachdem ich in Mantua alle wichtigen Gespräche zu einem Abschluss gebracht und mich von Aemilius verabschiedet hatte, bestieg ich in Begleitung meiner Mutter und meines Bruders eine Reisekutsche, die uns nach Misenum bringen sollte. Ich hoffte sehr, dass uns dort bereits ein Heim zur Verfügung stand. Wie ich meinen Vater kannte, hatte er dafür vermutlich bereits gesorgt. Auch die Stadtverwaltung wollte in Gang gebracht werden und so beschäftigten mich ziemlich viele Gedanken während der langen Fahrt ...

  • Ich bemerkte, dass meine Schwester sehr in Gedanken versunken war und es ließ mir keine Ruhe. Meine angeborene Neugier wollte befriedigt werden:


    "Du siehst so nachdenklich aus Schwesterchen. Ist etwas? Sollte ich etwas wissen?"


    fragte ich mit einem kleinen Schmunzeln....

  • Aus den Gedanken gerissen, blickte ich auf. Ein Lächeln traf meinen Bruder.


    "Ja, es liegt so unendlich viel Arbeit an. Ich bin froh, dass du uns begleitest und ich bin sicher, du packst kräftig mit an. Wir müssen praktisch zwei Dinge gleichzeitig tun: Einmal die neue Villa einrichten und ebenso die Stadtverwltung. Pläne wollen für die Belebung der Stadt geschmiedet und vor allem auch umgesetzt werden. Da kommt viel auf uns zu.


    Die Kandidaturfristen sollten nicht versäumt werden. Was hältst du übrigens davon, für Misenum zusätzlich zur Provinzcurie zu kandidieren?"


    Gespannt blickte ich Maxentius an.

  • Beruhigend redete ich auf meine Schwester ein:


    "Mach dir keine Sorgen. Nun bist du ja nicht mehr allein. Ich werde dich nach Kräften unterstützen, gemeinsam schaffen wir das schon. Die Provinzcurie, hmmm, klingt interessant. Warum eigentlich nicht."

  • Dankbar sah ich Maxentius an. Er war voller Tatendrang. Auch in der Hinsicht glich er mir, als wäre er mein leiblicher Bruder. Na sowas, dabei war ich nur von meinem Vater adoptiert. Klar, schon kurz nach der Geburt und ich war ebenfalls von ursprünglich adligem Geblüt. Dennoch erstaunlich wie ähnlich wir uns waren. Was gleiche Erziehung so alles ausmachte ...


    "Dabei fällt mir ein, ich und Mutter sind ja bereits mit unserem Wohnort in Misenum gemeldet. Du noch nicht, oder?"


    Ein Großteil der Strecke lag bereits hinter uns. Mehrere Übernachtungen hatten wir in teils einfachen Gastwirtschaften erlebt und ebenso mehrere Tage in diesem schaukelnden Gefährt. Ich sehnte die Ankunft herbei ...

  • "Nein, du hast recht. Ich bin immer noch in Roma gemeldet. Es geht alles ein wenig schnell, deshalb hab ich noch keine großen Versuche unternommen mich irgendwo anders zu melden. Ich wollte erst abwarten, wie es mit der Arbeit weitergeht. Aber ich denke ich werde meinen Wohnsitz nun nach Misenium verlegen und zu euch ziehen."


    Auch ich war mittlerweile der Reisen überdrüssig. Bereits die Heimreise von Korinth nach Rom war sehr anstrengend und ich hatte nur einen Tag Ruhe. Aber auch dies konnte meine Laune nicht verderben. Zu sehr überstrahlte meine glückliche Ankunft den Rest....

  • Ich musste schmunzeln als ich Mutter beobachtete. Ich hatte ganz vergessen das sie sich überhaupt nicht für politische Sachen interessierte, aber jetzt da ich sie sah wie sie gelangweilt aus dem Fenster schaute kam es mir wieder in Erinnerung. Ich wollte sie aber nicht stören, deshalb wandte ich mich wieder an Deandra:


    "Nun sag, was machen wir jetzt als erstes wenn wir in Misenium sind? Ich würd mal sagen die Bewerbung für den Magistrat aufgeben oder?"

  • Es war kurz vor den Stadttoren Misenums, als Maxentius diese Frage stellte. Ich sah bereits erste Dächer und glaubte, das Meer rauschen zu hören.


    "Hm, als erstes müssen wir erfragen, ob Vater bereits eine Villa gekauft hat. Ich hoffe das, denn ich habe nichts mehr von ihm gehört. Dort laden die Sklaven dann unsere Sachen ab, wir machen uns kurz frisch, essen etwas und ich würde vorschlagen, dann geht es gleich in die Stadtverwaltung. Du gibst deine Kandidatur ab, meldest dich um und Mutter beauftragt die Sklaven, sich nach Esswaren auf dem Markt umzusehen. So in etwas dachte ich das."

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