Graphicus Universalis Cornelius

  • Durus überlegte. Eigentlich sollte es für alles gut sein...
    "Nun, eigentlich für alle Angelegenheiten - also sollte es auch für förmlichere Schreiben genügen. Das Familien-Emblem wäre vielleicht tatsächlich keine schlechte Idee...aber es sollte trotzdem insgesamt nicht zu viel sein..."
    Seine Wünsche waren schon etwas spezieller, aber das Briefpapier war die halbe Miete für einen Brief - so war das nunmal!

  • Natürlich wusste er nicht so recht, was er wollte - deswegen war er ja hier! So überlegte er...
    "Hm, könntest du mir 2-3 Entwürfe machen, damit ich den auswählen kann, der mir am meisten zusagt. Und wie meinst du das mit 'Stand hervorheben?'"
    Wie sollte denn ein Briefpapier den Stand des Absenders hervorheben? Durus konnte sich nicht entsinnen, so etwas je gesehen zu haben...

  • Ich zuckte leicht mit den Schultern.
    "Zum Beispiel der Beruf oder das Amt, oder das Zeichen für Patrizier...
    Multifunktionales Briefpapier muss ja schliesslich auch im Beruf oder für offizielle Dinge einsetzbar sein, nicht wahr?
    Aber schlussendlich zählt für mich das, was dir am besten gefällt.
    Sicher könnte ich Entwürfe machen, allerdings geht das nicht so schnell, in diesem Fall müsstest du später mal vorbeikommen..."

  • Durus überlegte...nein, ein Patriziersymbol war wohl nicht sooo geeignet - immerhin hatte ihn ja sogar der Kaiser zur Mäßigung angehalten!
    "Nun, dass vielleicht mein Name und das Genswappen drauf ist? Und vielleicht auch 'Villa Tiberia, Roma' - damit man mir antworten kann.
    Das mit dem Titel ist so eine Frage...wenn ich es irgendwann nicht mehr bin, kann ich das Papier nicht mehr brauchen...
    Könntest du einfach ein paar Entwürfe anfertigen und damit jemanden in die Villa Tiberia schicken, wenn du sie hast?"

    Das war wohl das einfachste - und außerdem hatte er da Zeit zum drüber nachdenken...

  • "Manius Tiberius Durus. Dann erwarte ich dich in einer Woche zu Hause. Vormittags bin ich sehr beschäftigt - wäre dir Nachmittag recht?"
    Das hätte er fast vergessen: Zur Hauptgeschäftszeit vormittags würde es ja gar nichts nützen, wenn die Vorschläge kamen!

  • Nach einer Zeit des Suchens hatte ich den Laden endlich gefunden - Graphicus Universalis Cornelius. Man hatte so einiges gehört über die künstlerischen Fähigkeiten dieses Mannes, sogar Senatoren schätzten seine Dienste, dass ich mich unbedingt selbst davon überzeugt mußte.
    In Anbetracht meines schmalen Geldbeutels hoffte ich, dass es nicht zu teuer werden würde.


    So betrat ich den offenen Laden, in dem allerlei Utensilien und halbfertige Werke, mit denen der Meister wohl gerade beschäftigt war, herumstanden, und rief ins das Innere hinein.


    "Hah, ist da jemand ?"

  • Tiefer drang ich in den Laden ein und mußte enttäuscht feststellen, dass niemand da war.


    Gerade wollte ich wieder gehen, da kam ein eifriger Sklave auf mich zu, ging an mir vorbei und hängte ein Schild an den Eingang des Ladens auf, auf dem stand


    Geschlossen.


    Bemitleidend sah er mich an und grinste dabei. Dann sagte er in gebrochenen, stark akzentuierten Latein und irgendwie entschuldigend "Tut mir leid, Herr, Geschäftsaufgabe....verzogen....kein Kundschaft." und schüttelte dabei heftigst den Kopf.


    Also wandte ich mich ab und trabte die Straßen und Gassen entlang in mein Heim.

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