Warteraum vor den Officien

"Zum Wohl!" Er trinkt ebenfalls einen tiefen Schluck, wobei etwas Wein an seinem Bart perlt.

"Der Wein? Ich glaube, ein Hispanischer...von einem Gut hier in der Nähe!"

Apollonius nickt. "Sehr gut!" Dann sieht er verwundert aus. "Germanien? Vor kurzem war es noch Rom. Der Senator kommt viel herum!" Er wischt sich dabei über den Bart und die Reste des Weines weg.

"Wunderbar, dann haben wir ja alles. Ich komme dann übermorgen zur Casa Decima!"

"Unverkennbar, die kräftige Note und die Farbe. ;Mit Sicherheit aus Hispania."

Ich leerte meinen Becher und erhob mich

"Der Senator hat das Kommando über eine der Legionen erhalten und musste schnellstens nach Germania reisen. Wann er zurückkehren wird konnte er nicht sagen."

Ich reichte meine Hand zum Abschied

"In Ordnung, wir sehen einander in der Casa.
Ich danke für die Zeit und wünsche noch einen schönen Tag.
Vale"

Apollonius nickt und erhebt sich. Er drückte ihm mit festem Druck die Hand. "Ich danke Dir, dass Du Dir die Zeit für diesen Besuch genommen hast. Ich führe Dich noch nach draußen."

Wir reichten einander die Hände zum Gruss

"Es freut mich dass das Gespräch so positiv verlaufen ist.
Wir werden uns dann ja in Zukunft des öfteren sehen."

Ich folgte ihm zum Ausgang und sah mir am Weg die Schule ein wenig an.

((W))

"Wartet bitte kurz hier, ich sag dem Lanista Callidus, daß ihr da seit."

Der Nubier nickt und Claudia setzt sich auf eine der Sitzgelegenheiten.

Callidus wird gerufen und kommt zu Tiberia Claudia.

"Salve, werte Dame. Ein unerwarteter Besuch, aber dennoch seid Ihr mir herzlichst willkommen. Lasst uns doch bitte in das Officium von Spartacus gehen, welches ich als Besprechungszimmer in seiner Abwesenheit nutze. Wünscht Ihr eine Erfischung. Eure Sklavin kämpft meines Wissens gerade in der Arena. Vielleicht wünscht Ihr ja auch etwas zu zu schauen."

Sie erhob sich. "Salve. Ich nehme an, ihr seit der Leiter dieser Schule?" Sonst ist das Gespräch schon hier beendet dachte sie.

"Ich wünsche keine Erfrischung, ich wünsche lediglich etwas über die Fortschritte zu erfahren, die Ftatateeta macht."

"Mein Name ist Horatius Callidus und ich bin der Lanista dieser Schule. Auch wenn die einfache blaue Tunika eines Ausbilders einen Besucher der Schule oft darüber hinweg täuschen mag, aber in der Arena oder bei der täglichen Verwaltungsarbeit ist eine Toga eher hinderlich. Wenn Ihr mir bitte folgen wollt, dann teile ich Euch gerne einiges über Eure Sklavin mit."

Sie folgte ihm.

Der Medicus der Gladiatorenschule hält höflich die Tür vor Adria auf und läßt sie in den Warteraum hineintreten. Einige Sessel laden dort durchaus zu Sitzen ein und auf einem Tisch steht eine Karaffe und zwei Becher.

"Setzt Euch doch, werte Adria!" Apollonius setzt sich ebenfalls. "Ich habe schon gehört, dass die Schola hier eine Schule eröffnet hat." Er gießt ihr etwas verdünnten Wein in einen Becher. "Etwas Wein?" fragt er beiläufig. "Braucht Ihr für die Schola noch Lehrer?" Er schmunzelt. "Oder wollt Ihr mich fragen, ob ich noch mal die Schulbank drücken will?"

Adria folgte ihm und nahm dankend den Platz an.

"Die Gladiatorenspiele! Daran hatte ich nicht gedacht. Ich hatte also noch Glück dich hier anzutreffen."

Auf die Frage nach Wein, nickte sie dankend.

"Die Schola ist immer auf der Suche nach qualifizierten Lehrern, die vor allem ihr Fachgebiet an der Schola lehren würden.
Die Schulbank drücken? Im Gegenteil, wir würden uns freuen dich als Dozent für Medizin gewinnen zu können. Es gibt sicherlich viele interessierte Schüler dafür."

Erwartungsvoll sah sie ihn an.
"Könntet ihr euch es vorstellen?"

"Das wir alle nach Rom reisen, habe ich auch erst vor kurzem erfahren. Das war ein schneller Entschluss der Veranstalter der Spiele." Apollonius lehnt sich zurück, greift dann noch mal zu der Karaffe und schenkt sich ebenfalls ein.

Er trinkt einige Schlücke, nachdenklich. Einige Tropfen bleiben erst an seinem Oberlippenbart hängen, die er aber gedankenverloren wegstreicht. "Eigentlich hatte ich mit meiner Lehrtätigkeit, seitdem ich das Museion verlassen habe, abgeschlossen. Aber hmm...!" Er nickt nachdenklich und zwirbelt an seinem Bart herum. "Ich vermisse es durchaus. Nur die praktische Tätigkeit ohne Forschung lieg mir auch nicht." Er zwirbelt unermüdlich weiter. "Aber ich muss Euch vorwarnen. Ich bin Empiriker!" meint er.

Fragend sieht er zu Adria. "Ist es denn ein Problem, dass ich kein römischer Bürger bin?"

Die Freude über das Interesse von ihm ist Adria ins Gesicht geschrieben.

"Beides ist kein Problem. Weder der Empiriker, wobei ich das eher vorteilhaft sehe, noch dass ihr kein römischer Bürger seid. Für uns ist es nur wichtig, jemanden zu haben, der etwas von seinem Fach versteht und das Wissen auch gerne weitergibt.
Also kann ich es als Zusage von dir nehmen?"

Apollonius schweigt für einen Moment, um Adria auf die Folter zu spannen, dann nickt er.

"Ja, das könnt Ihr!" Er läßt nun seinen gezwirbelten Bart los. "Wie sehen denn die genauen Modalitäten aus?"

"Wunderbar!

Der Kurs könnte in dem Gebäude der Schola in Tarraco abgehalten werden, schlage ich vor.
Natürlich wird dir dein Aufwand auch entsprechend bezahlt.
Wie du den Kurs organisieren möchstest, sei dir dann überlassen. Ob du eine einfache öffentliche Vorlesung machst, ob du auch bei der Vorlesung aktive Beteiligung der Schüler möchtest, wie die Prüfung dazu ablaufen soll.
Wie du es für günstig findest.

Wie sieht es zeitlich bei dir aus? Ab wann wäre es dir möglich den Kurs zu halten?"

Nachdenklich nickt Apollonius. "Ja, gut. Die Kurse können anfangen, sobald ich wieder aus Rom zurück bin. Die Ludi werden nicht allzulange dauern, aber die Reise..." Er hebt die Schultern bedauernd. "Aber das kennt ihr ja. Ach, wie ungerne ich auf Schiffen reise. So Wind und Wetter ausgesetzt zu sein!"

Er lehnt sich zurück. "Ihr werdet sicher auch bald wieder nach Rom reisen, nicht wahr? Wer wird denn für die Schola hier zuständig sein, an den ich mich wenden kann?"

Sie nickt ihm zustimmend zu.
"Schiffsreisen, wem sagst du das. Ich leide jedesmal noch zwei Tage nach Ankunft darunter."

Aber ihr Gesicht erhellt sich gleich wieder. Apollonius für die Schola gewonnen zu haben war zu erfreulich.
"Das bedeutet der Kurs könnte schon bald abgehalten werden. Sehr schön!
Es werden sicherlich auch Schüler aus anderen Provinzen teilnehmen wollen, der Kurs muss daher rechtzeitig angekündigt werden.
Hier in Tarraco liegt die Verwaltung für die Schule bei Decima Valeria. Du kannst mit allen Anliegen zu ihr kommen.

Gibt es noch etwas zu klären?
Oder schon Vorstellungen wie der Kurs gemacht werden könnte?
Ich werde zwar noch einige Tage hier in Tarraco verweilen, aber wenn ihr nach Rom abreist, werden wir uns wohl nicht mehr sehen."

"Wenn Bürger aus den anderen Provinzen daran teilnehmen wollen, müssen sie aber unbedingt hierher reisen. Die praktischen Grundlagen der Medizin sind auch sehr wichtig. Ich dachte mir, den Kurs sozusagen in drei Teile aufzuteilen."

Er verschränkt die Arme vor der Brust. "Zum einen werde ich die Vorlesungen abhalten, wo die Teilnehmer in einer gesondertern Runde und nach gründlichem Studium meiner Vorträge ihre Fragen stellen können. Dies umfasst die Theorie der Medizin." Er atmet ein, um weiter zu sprechen. "Dann werde ich noch einen praktischen Unterricht veranstalten. Die Grundlagen der Anatomie werden an Schweinen und anderen Tieren veranschaulicht, die Techniken des Schröpfens, des Bruchbandes und natürlich das richtige Setzen von Blutegeln und der Aderlass wird dort geübt. Auch in die Grundlagen der Chirurgie werde ich die Schüler einweisen. Danach wird es eine mündliche Prüfung geben in Theorie und am Patienten geben!" Er nickt bestimmt.

"Je nach Ergebniss, werden die Schüler sich mit drei verschiedenen Titeln zieren dürfen. Nach Bestehen mit dem Nötigsten als Capsarius, ab einer bestimmten Vorraussetzung als Medicus, mit der Aufteilung- Praktikus, der einfache Medicus, und der Iatrós akrós, der herausragende Arzt und Koryphäe." Er sieht nachdenklich auf seinen leeren Becher, stellt ihn zurück und sieht zu Adria. "Wobei natürlich auch zu überlegen ist, ob der Titel des Iatrós akrós erst nach dem Bestehen eines weiteren, etwas intersiveren Kurses, zu vergeben ist? Was meint ihr?"

Sein Blick wird fragend, als ihm etwas einfällt. "Wie gut ist die Schola an Material und Räumlichkeiten ausgestattet?"

"Es freut mich außerordentlich, dass du schon so genaue Pläne für die Kurse hast. Und es hört sich alles sehr interessant an.

Diese drei verschiedenen Titel, die dir vorschweben. Du würdest also je nach Fleiss und Bestehen des Schülers diese Unterteilung machen?
Ein intensiverer Kurs mit dem man Iatrós akrós ist, so wie du es nennst, hört sich schon sehr verlockend an. Du könntest auch einen solchen abhalten? Ich nehme an, das würde ein eigener Kurs sein, der den Grundlagenkurs Medizin zur Voraussetzung hat. "

Sie ist noch immer fasziniert über die gut überlegten Vorschläge von ihm.

"Räumlichkeiten gibt es an der Schola genug. Doch was meinst du mit Material?"