Gubernaculum Obscurum

  • "Senatoren, ich erhielt folgenden Bericht vom Aedilen Livianus und lege ihn hier unkommetiert vor. Die Aussprache ist gemäß §57.9 C.U. den Restriktionen des §72 C.I. unterworfen." Ich begann zu lesen


    Bericht der Aediles an den Senat


    Bei der Durchsicht der Geldbewegungen diverser öffentlichen Rechnungsbücher, die uns zur Kontrolle vorgelet wurden, sind uns vor allem in der Provinz Hispania einige Unregelmäßigkeiten aufgefallen.


    Die folgenden Auszüge stammen aus der Amtsperiode des neuen Proconsuls Publius Matinius Agrippa. Über den gesamten Zeitraum hinweg tätigte er Einzahlungen zu einem Gesamtwert von 42.360 Sesterzen. Dieses Geld wurde allerdings nur zu einem kleinen Anteil für die Belange der Provinz verwendet, während der Betrag von insgesamt 30.030 Sesterzen wieder an den Einzahler zurück ausbezahlt wurde.


    Als Betreff wurde stets ein Darlehen angegeben, von dem jedoch von Seiten der Provinz offensichtlich nur selten Gebrauch gemacht wurde.


    Auch zwei Auszahlungen an Aulus Octavius Avitus fallen auf und können nicht mit der Verwaltung von Hispania in Verbindung gebracht werden. Aus diesen Anhaltspunkten erhärtet sich der Verdacht, dass das Konto systematisch zur Steuerhinterziehung und private Zahlungen (Avitus) verwendet wird.




  • „Senatorin mir stellt sich die Frage wo hier ein Problem vorliegt ich habe gerade noch einmal unsere gültigen Gesetze angeschaut und Steuerhinterziehung gibt es nicht, ich denke hier handelt es sich viel mehr um Sparen, als um hinterziehen.”

  • Zitat

    Original von Aulus Octavius Avitus
    „Senatorin mir stellt sich die Frage wo hier ein Problem vorliegt ich habe gerade noch einmal unsere gültigen Gesetze angeschaut und Steuerhinterziehung gibt es nicht, ich denke hier handelt es sich viel mehr um Sparen, als um hinterziehen.”


    "Ich erteile euch gerne das Wort, werter Avitus. Eure Meinung ist uns allen wichtig. Und sag uns auch: Aus welchem Rechtsgrund erhieltet ihr Mittel aus der Kasse Hispanias?"

  • Zitat

    Original von Aulus Octavius Avitus
    "Ich erhielt kein Geld von der Provinz Hispania, vielmehr unterstützte mich mein Onkel mit Geld aus seinem Privatvermögen.“


    Ein Scriba notierte dies beflissen.

  • "Da Proconsul Agrippa ja sicher zur Wiederwahl antreten möchte wird er dieses Rätsel sicher aufklären können..."

  • "Obiges Konto ist also dasjenige der Provinz Hispania.


    Ergo darf es darauf nur Dinge geben die mit den Provinzgeschäften in Verbindung stehen.


    Ist dort etwas Privatsache, so sehe ich zwei Möglichkeiten.
    Hat jemand privates Geld auf das Konto überwiesen und es dann in exakter Höhe woanders überwiesen so ist dies einzustellen und zu rügen, sonst nichts, würde ich sagen.


    Doch ging Geld an Privat, ohne das es eine Gegenbuchung gab, so sehe ich das als § 89 Veruntreuung Cod Iur.


    Wo kommt das Geld auf diesem Konto denn her? Man entschuldige meine Unwissenheit, woher beschafft sich Hispania das Geld?


    Und was das Geldlagern zum Steuernsparen angeht, so sehe ich nach oberflächlicher Prüfung den § 94 Betrug und Untreue durchaus nicht unbeachtlich. Ich werde das prüfen."

  • Er senkte seinen Blick auf den Boden und wagte es nicht den Senatoren in die Augen zu schauen ...


    "Ehrenwerte Mitsenatoren,


    zu aller erst will ich mich für mein tun bei euch entschuldigen, ich bin am Anfang dem Pfad der Tugend gefolgt, bin aber mit der Zeit vom Weg abgekommen, welcher mich schliesslich auf den Pfad der Ketzer führte. Es hat wohl einen Wink der Götter gebraucht, damit ich wieder auf den Pfad der Tugend zurückkehre, dieser Wink stammte von den beiden amtierenden Aedils.


    Sein gesenkter Blick wanderte zu Geminius.


    "Ja, es ist das Konto der Hispania. Die Mittel stammen aus meinem Privatvermögen, diese habe ich der Provinz Spanien zur Verfügung gestellt und später wieder einen Teil zurücküberwiesen. Die Überweisung für Avitus sollte über meine Privatenkonten getätigt werden, doch ist dabei wohl ein Verwechslung der Konten passiert. Deshalb bitte ich, dies einzig und allein mir anzulasten, Avitus kann für die Dummheit seines Onkels nichts dafür."


    Er schluckte ...


    "Falls du es wünscht Geminius, werd ich dir Einblick in meine Privatenkonten gewähren ..."

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  • Keine Reaktion von den Senatoren, war das jetzt gut oder schlecht für ihn? Er wusste es nicht, aber was er wusste, dass er drigend einen Becher Wein bräuchte ...

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  • "Was mich intressiert," erhob Avarus die Stimme, "was geschah mit den restlichen 12330 Sesterzen auf dem Konto. Liegt das Geld noch vor Ort? Ist es als Spende an die Provinz Hipanien zu sehen, seid ihr so wohltätig für die Provinz Hispanien... ist es das Senator Agrippa, oder liegt es wahrlich nur zur Steuerersparnis dort?"

  • Es gab keine neue Überweisung, das Konto, so wie es im Bericht steht, ist woweit aktuellt, 430.00 sind zur Zeit noch auf dem Konto, die 12 000 Sz., welche ich mir nicht zurück überwiesen hab, sind davon 8 000 Sz. in den Bau des Aquadukts von CN geflossen, 1 500 für eine Fiesta in Tarraco, 1 500 an die Legion IX. und 750 Sz. an die Stadt Corduba ...

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    Einmal editiert, zuletzt von Publius Matinius Agrippa ()

  • "Also Spenden in Infrastrukturmaßnahmen. Wieviele Monate hätten diese wohl brach gelegen, wenn du diese Sesterzen nicht an die Provinz Hispanien gespendet hättest?
    Gehe ich Recht in der Annahme, das du einfach mit mehr Ausgaben für eben jene Projekte gerechnet hattest, immerhin bist du kein (mit Verlaub) Architekt, der Baukostenabrechnungen aus dem FF beherrscht."

  • Ja, es wurde in die Provinz Hispania investiert ...
    Hätte ich dies nicht an die Provinz gespendet, wäre es wohl auf das Konto der kaiserlichen Bank in Rom gegangen. Ich hatte mit mehr Ausgaben erwartet, vorallem für den Aquadukt in Carthago Nova, doch konnt man da weitere Investoren finden ...

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  • "Wohl dem, genau das war es was ich glaubte zu hören und zu lesen, als man uns den Bericht vorstellte. Ich kann kaum glauben, das der Senat solch hoch geschätzte Spender der imperalen Infrastruktur zu verurteilen gedenkt und ich bin mir sicher, das ich nicht der einzigste Senator bin, der dies erkennt.


    Frevler gibt es an allen Ecken, mag sein, doch ist es jetzt bereits strafbar zu spenden? Ich glaube wohl kaum. Auf einem Konto in Rom hätte der Staat überhaupt keine Steuern gesehen, ebensowenig Spenden. Ich stimme dafür diesen Fall et Acta zu legen und die lächerlichen 500 Sz. an den Bürger Avitus zu verzeihen."

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