• Nach dem wie üblich energischen Anklopfen betrat Pullus die Rüstkammer. Im Stillen rief er sich nochmals seine Befehle in den Sinn. Ausrüstung in der Rüstkammer holen, die Unterkunft aufsuchen, sich beim Vorgesetzen melden! Knapp grüßte er den anwesenden Vigil.


    "Salve! Probatus Pullus meldet sich zum Ausrüsten!"


    Er schaute sich kurz in der Rüstkammer um.

  • Titus Maccius Ovidianus war der eingeteilte Zeugwart der Hauptstadtvigile, neben seinem dicken Bauch und seiner Angewohnheit kurze Sätze durch Brummlaute zu ersetzen, war auch sein ungepflegter Bartwuchs sehr auffällig. Als nun die neuen Probaten einer nach dem anderen ihre Sachen geholt hatten, musste er natürlich die Inventarlisten aktualisieren und war somit gut beschäftigt als Pullus hereinkam ...


    "Hmmm ... welche Größe?"






  • Unmittelbar nach seinem Gespräch mit dem Praefectus war Seleucus zur Rüstkammer aufgebrochen, um seine neue Ausrüstung entgegenzunehmen. Der zuständige Zeugwart war Titus Maccius Ovidianus und hatte von der Ernennung des Griechen natürlich noch nicht erfahren.


    "Ave, Vigil", grüßte Seleucus den Zeugwart.
    "Ich bin der neue Centurio der Dritten, Eprius Seleucus und möchte meine neue Ausrüstung entgegennehmen."


    Seleucus streckte Ovidianus das Ernennungspapier entgegen, um dies zu versichern.


    "Natürlich...Centurio. Hier, bitte."


    Ovidianus nahm die verschiedenen Körperschutzteile und einen Gladius hervor. So war er also deutlich als Angehöriger der Vigiles zu erkennen.


    "Danke."


    Ohne weitere Worte wendete sich Seleucus ab und brachte seine Ausrüstung in sein Quartier.

  • Vom Sacellum kommend begab sich Libo zur Rüstkammer. Er betrat den etwas dunklen Raum und sah sich um. Es fiel ihm zunächst schwer etwas zu erkennen, da er draußen von der Sonne geblendet worden war. Nachdem er sich an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatte, sah er einen Vigil an einem Tischchen sitzen:
    "Ave Vigil, ich melde mich zum Ausrüstung abholen!!!" Libo ging noch ein paar Schritte auf den Vigil zu.


  • Tradernos war es Leid, immer den Dienst in diesem heruntergekommenen Kämmerlein zu schieben. Doch in dieser Woche war leider er wieder derjenige, der sich dieser eintönigen Tätigkeit widmen musste. Der Vigil war sichtlich genervt und war gerade dabei etwaige Formulare auf seinem kleinen Schreibtisch auszufüllen. "Aha, nun gut. Da bist du nicht der einzige." Mit einem Kopfnicken deutete er auf drei andere Probati, die sich in einer Schlage vor dem Tresen positioniert hatten und kritisch zu Libo hinüberblickten. "Hinten anstellen, Soldat."


  • Der Vigil schaute grimmig von seinem Schreibtisch auf. Anscheinend hatte Libo einen Fehler gemacht. Und da wies in der Vigil auch schjon gleich darauf hin, dass er nicht der Einzige war, der seine Ausrüstung abholen wollte. Libo hatte die anderen Probati übersehen. Das musste an den Lichtverhältnissen liegen. Er schaute sich um, nickte den anderen Probati und dem Vigil zu: "Entschuldigt bitte, ich muss euch übersehen haben." Dann stellte er sich in die Reihe und wartete, bis er an der Reihe war. Ihm gefiel zwar der Ton nicht, den der Vigil anschlug, er wollte sich aber nicht gleich am ersten Tag unbeliebt machen. Außerdem war er Probatus und musste sich etwas zügeln.


  • Die anderen Anwärter beäugten Libo kurz missmutig, ehe sie sich wieder abwendeten und den Vorfall schweigsam wegsteckten. Immerhin hätten sie als Neue genauso gut in diese Situation kommen können.
    Es dauerte nur wenige Minuten, ehe der Iulius an der Reihe war und der Vigil sich nun um ihn kümmerte. "Hier, deine Ausrüstung. Es ist nun deine Pflicht sie zu pflegen und täglich zu putzen. Wegtreten, Probatus. Der Vigil überreichte den Ausrüstungspack. "Nächster!" Ein kurzer Vorgang, der recht schnell abgeschlossen werden konnte.


  • Libo bekam seine Ausrüstung. Es würde schwierig sein, sie zu transportieren, da es doch etwas sperrig war, wie er bemerkte. Die Ausrüstung bestand nicht nur aus einer Rüstung und einer Waffe, sondern darüber hinaus aus einer Spritze, einem Eimer, einer Axt, einer Leiter, Decken und Hakenstangen. Libo freute sich darauf, den Umgang mit diesen Utensilien zu lernen.
    "Danke Vigil!!!" Zum salutieren hatte er leider keine Hand mehr frei. Also nickte er nur leicht dem Vigil zu, machte auf dem Absatz kehrt und verließ die Rüstkammer in Richtung der Unterkünfte der dritten Centurie der dritten Kohorte.

  • Wer barfuß Geräusche macht, trampelt wie ein Ochse oder hat feuchte Füße. Das hatte ihm mal ein Fahrerkollege bei einer feucht fröhlichen cena anvertraut. Feras machte keine Geräusche beim Laufen, zu den zwei genannten Gründen fehlten ihm seine calligae. Bevor er sich einen riesen Anschiss beim centurio abholte und Strafe riskierte, wollt er es erst hier in der Rüstkammer versuchen.


    *Hust*.... "Ähm. ich brauche ein paar calligae. Meine haben sich in Luft aufgelöst."


    Sim-Off:

    Sollte Zeit oder Lust fehlen, spiele ich das auch selbst aus. :D

  • “Bitte was?“ fragte der Vigil, der heute hier in der Rüstkammer seinen Dienst schob und gerade versuchte, sich durch diverse Materiallisten zu kämpfen. “Wie können sich Caligae in Luft auflösen? In welcher Centurie bist du? Welches Contubernium?“

  • „Ich war in einem Tempel und als ich wieder raus kam, waren sie weg.“ sagte Feras. „ Ähm, I. Centurie, VI. Contubernium.“ Ihm war fast entfallen wo er als Tiro eingeteilt war. „ Bekomme ich jetzt neue??“ fragte er vorsichtig nach. Es war ja nicht seine Schuld. Man musste vor dem Tempels seine calligae ausziehen.

  • “Erste Centurie? Bwahahahaha, viel Spaß“, lachte der Vigil los und ließ damit erkennen, dass er jetzt schon wusste, was da kommen würde.
    “Wie stellst du dir das vor? Ich muss über jeden einzelnen Nagel hier buchführen. Über jeden Nagel! Weißt du, wieviele Nägel in so einem scheiß Schuh sind?“
    Der Vigil schüttelte den Kopf und machte eine kleine Pause. “Dein Centurio wird dich barfuß marschieren lassen, bis dir die Fußsohle abfällt. Ich könnte ja ganz vielleicht was organisieren, aber was gibst du mir dafür, dass ich dich vor Grisuix decke?“

  • " So bei die 80 Stück und mehr." rutschte es Feras raus. Calligae mit neuen Nägeln zu versehen war eine scheiß Arbeit.
    So ein Mist. Einfach mal ein paar calligae aus der Rüstkammer zu bekommen war nicht drin. Feras überlegte. Der Vigil würde mit sich handeln lassen. 15 Sesterzen hatte er als Barschaft, dafür würde der Vigil sicherlich keine calligae rüber wachsen lassen. " Was würdest du denn haben wollen?" fragte Feras zurück. Fünzig Fünfzig stand es. Handel oder centurio.

  • “Spaßvogel“, kam es ein wenig mürrisch von dem Vigil auf die Bemerkung mit den Nägeln hin.
    Als er gefragt wurde, was er wollte, taxierte der Mann den Tiro vor sich. Wenn der Kerl Geld gehabt hätte, hätte er versucht, zu einem Schuster zu gelangen. Außerdem machte niemand diese Arbeit, wenn er Geld hatte. Wenn er erst einmal die Caligae herausgerückt hatte, wäre es möglich, dass eine entsprechende Gegenleistung einfach vergessen werden würde, und er hatte keine Chance, sie ernsthaft einzufordern, ohne sich selbst zu verraten. Also entweder jetzt etwas gleichwertiges, oder gar nichts.
    Und eigentlich gab es da nur eines, was ihn vielleicht interessieren könnte. Er sah an dem Mann noch einmal auf und ab und sagte dann: “Wie wär es, wir gehen mal eben kurz etwas weiter nach hinten in die Rüstkammer und du bist ein wenig nett zu mir?“

  • Das war mal ein Angebot. Ein bisschen nett sein und es gab ein paar neue calligae. Feras sah sich den Vigil an. Das Nett was er sich vorstellte sah anders aus, als der Kerl sich das vorstellte. Bekam er dann keine calligae, hatte er wenigstens seinen Spaß mit dem Vigil gehabt. Feras atmete durch. „ Dann lass uns nach hinten gehen. Zeig mir mal deine Rüstkammer.“ meinte Feras freundlich. „ Ein Paar calligae für ein bisschen nett sein?“ vergewisserte er sich.

  • Na, das war aber ein schnelles Einverständnis! Der Vigil schaute noch einmal kurz verwirrt, grinste dann aber breit und ging nur allzu gerne mit Feras weiter nach hinten. Konnte es wirklich sein, dass er hier so einen Glücksgriff gemacht hatte? Wenn Feras ohnehin auf Kerle stand, konnte man das Ganze ja vielleicht ausbauen zu einem regelmäßigen Engagement. “Genau, wenn wir fertig sind, bekommst du die Caligae“ bestätigte er nochmal.
    Als sie beide weit hinten in der Rüstkammer angekommen waren, vom Eingangsbereich gut abgeschottet durch ein vollbeladenes Regal, öffnete er schnell sein Cingulum und ließ es zu Boden fallen. Das klimpernde Ding wäre nur hinderlich.

  • Der Hengst legt sein Geschirr ab, dachte sich Feras. Er wird sich gleich wünschen ihm diese unverfängliche Angebot nie gemacht zu haben. Als ob es an das Kastrieren eines Hengstes ging, griff ihm Feras zwischen die Beine und packte kräftig zu. " Ich habe schon einige Hengste kastriert. Deswegen hör mir gut zu. Willst du deine Glocken behalten, gibt's du mit jetzt auf der Stelle ein paar Caligae, schreibst sie auf meine Tabula und ich bezahle sie von meinem Sold ab." mit der freien Hand streichelte er dem Vigil sanft über die Wange. "Solltest du Zicken machen und mich verpfeifen, pass auf die da auf. Nicht das du eines Morgens ohne sie aufwachst." Feras fasste nochmal richtig zu. " Klar?" Ein kleiner freundschaftlicher Klaps auf die Wange folgte. Loslassen ? Erst, wenn der Vigil seiner Forderung zustimmte. Ansonsten konnte er gleich hier ade sagen.

  • “Aaaah, bist du Wahnsinnig? Lass mich los, du Schwanzlutsch...AAaah!“ schimpfte und schrie der malträtierte Vigil und versuchte irgendwie, sein bestes Stück aus dem Griff zu bekommen, ohne Feras dazu zu bringen, ihm entscheidende Teile davon zu zerquetschen. Blanker Hass stand in seinen Augen, aber ebenso die Panik vor dem, was passieren könnte. Feras machte sich hier definitiv keinen freund. “Schon gut, schon gut. Da drüben... im Regal. Nimm dir ein Paar und hau ab!“

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!