Typhoeus zog mit drei Männern, die ebenso in ihre Mäntel gewickelt waren wie er selbst um die Häuser in den Gassen Roms. Es war dunkelste Nacht und die Männer hatten zwei Fackeln dabei.
Etwas später kamen sie an ihrem Zielort an. Es handelte sich um ein Schmuckgeschäft der einfacherern Sorte. Keine Menschenseele war auf dieser Strasse um diese Zeit unterwegs. Das Geschäft war mit einem Holzladen verschlossen.
Typhoeus gab das Zeichen. Seine Männer konnten förmlich den alkoholischen Atem spüren. Er zog seinen Dolch. der andere, der keine Fackel trug machte es ihm gleich. In der Dunkelheit suchte er mit den Fingern die Scharniere und die Schlösser des Ladens.
Er fuhr mit der Klinge zwischen die feinen Eisenstäbe und mit etwas Gewaltanwendung zerbrach das erste Schloss. Er arbeitete hastig, über ihm wohnte der Geschäftsbesitzer. Der andere Mann mit dem Dolch arbeitete sich ebenso brutal an den Scharnieren vor. "Macht euch bereit!", brummelte Typhoeus, während er mit eiskalter Miene das Teil öffnete.
Nachtfeuer
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Mit einem lauten Krachen zerbarsten die Befestigungen und Typhoeus liess die Abdeckung der Ladenfrontseite polternd auf die Strasse fallen.
"Los jetzt.", zischte er seinen Männern zu.
Schweigend aber hastig sprangen die vier Männer über die Ladentheke ins Innere des Geschäftes. Eilig plünderten sie alles wertvolle, was sie erbeuten konnten.
Der Dolchträger zertrümmerte sämtliche Tonkrüge und Typhoeus stopfte sich seine Taschen mit wertvollen Gegenständen voll. Seine Männer zerstörten alles mit Gewalt. Doch dazu waren sie nicht hier.
Das ganze hatte erst zehn Sekunden gedauert, als Typhoeus sagte:
"Los, weg hier." Er und die anderen Männer sprangen wieder hinaus auf die Strasse, doch die Fackelträger schleuderten ihre Fackeln in das verwüstete geschäft. Die Stofftücher und das ausgelaufene Öl fingen sofort Feuer. Als die vier Männer sich aufteilten und hastig davonrannten blickte sich Typhoeus kurz zufrieden um. Der Geschäftsinhaber war selbst schuld, dass er das Schutzgeld an seinen Klienten nicht bezahlt hatte...
Die Männer verschwanden in den verzweigten Gassen Roms, gemäss Typhoeus' Fluchtplan. Niemand sollte sie finden.
Und das Geschäft stand alleine neben der Strasse und brannte... -
Als nur wenige Minuten später Dragonum mit einer Contubernie in Richtung Castra unterwegs ist fällt ihm ein seltsamer Lichtschein und der dazugehörige Gestank auf. Als er sich umsieht entdeckt er das in Flammen stehende Haus und schickt sofort einen Miles zu den Vigilen. Währenddessen machen sich die restlichen Soldaten auf in Richtung Haus, als sie Tür des Hauses erreichen schlagen ihnen sofort die vom Öl geschürten Flammen entgegen. Als plötzlich eine Stimme aus dem oberen Stockwerk zu hören ist die um Hilfe schreit. Sofort reisst Dragonum den Federbusch von seinem Helm und legt den Umhang ab, der an seiner Rüstung befestigt ist, und stürmt in das brennende Gebäude ...
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Als die Zenturie in der Gasse eintraf, hatte das Feuer bereits um sich gegriffen. Hastig brachten die Männer die Löschgeräte zur Aufstellung.
"Wo befindet sich hier der nächste Brunnen?“
"Ich kenne mich hier aus. Unweit von hier, in einer Nebenstraße.“
"Gut. Pumpen installieren und Spritzen bereit machen. Nebengebäude gibt es keine, also brauchen wir keine Absperrmaßnahmen vornehmen. Die Männer, die das Gebäude betreten, hängen sich getränkte Decken um. Trefft Rücksprache mit den Männern der CU, die offenbar bereits im Gebäude weilen.“Der Centurio ließ sich vor Ort weitere Informationen geben.
"Wir brauchen sicherheitshalber einen Medicus. Es scheint in Mitleidenschaft gezogene Bewohner zu geben und schneller, Männer! Wir sind hier nicht auf einer Übung!“
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Kaum hatte Corus seinen Satz zu ende gesprochen kam Dragonum mit einer Frau auf dem Arm schwer hustend aus dem Gebäude gehumpelt, er setzte beide behutsam ab, woraufhin sie von Miles der Vigiles versorgt wurden. Dann hustete er noch und wies in Richtung Obergeschoss:
"Da .. ist noch ein ...Mann drin .. *hust*!"
Und sackte dann ebenfalls auf dem Boden zusammen ...
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"Wo bleibt der Medicus?“ Corus kontrollierte in Ermangelung eines Medicus die Atmung des Mannes.
Gleichzeitig gab der Centurio seinen Leuten einen Wink.
"Zwei Mann gehen da rein und holen den Mann raus. Feuchte Tücher vor den Mund. Schnell und umsichtig handeln! Danach geb ich das Wasser frei, also beeilt euch.“Inzwischen waren in großer Eile die Spritzen aufgebaut worden und der Brunnen gefunden. Es fehlte noch der Anschluß und hoffentlich war bis dahin dieser Bewohner gefunden worden. Es wäre übel, würden die Soldaten in den Wasserstrahl kommen.
Der Miles atmete noch, hatte aber offenbar eine Rauchvergiftung davongetragen. Es musste dringend medizinisch behandelt werden.
Schneller als geglaubt kamen die Männer mit dem bewusstlosen Bewohner zurück und der Centurio gab das Wasser frei. Mit großer Macht klatschte das Wasser an Hauswand und in Innenräume. -
Dragonum erholte sich langsam wieder und ihm fiel ein Stein vom Herzen als er den Mann in Sicherheit wusste. Dann wank er den Princeps Prior herbei der einige Meter abseits stand :
"Zwei Miles bleiben hier und halten die Schaulustigen fern, und du nimmst den Rest und durchsuchst die nähere Umgebung es handelt sich auf jeden Fall um Brandstiftung, ich nehme an man hat was gestohlen und dann das Haus angezündet. Also los mach dich auf den Weg!"
Der PP salutierte noch schnell, bevor er die Befehle weiterleitete und sich mit dem Trupp auf den Weg machte ...
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Noch bevor Gaius irgendetwas realisiert oder verstanden hatte, bekam er den Befehl zugeteilt die Spritzen auf den unteren Teil des Hauses zu richten, damit es nicht einstürze. Ohne lang nachzudenken tat er, wie ihm geheißen, wusste er doch bei einem Brand Sekunden entscheidend sind......
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Die Löscharbeiten zeigten erste Erfolge. Die Flammen konnten eingedämmt werden. Es brauchte aber noch einiger Wasserfontänen, bis das Feuer endgültig gelöscht sein würde. Im Obergeschoß hatte man den Brand unter Kontrolle bekommen können, nur unten züngelten weiterhin Flammen heraus. Es war, als ob hier das Wasser keinerlei Wirkung zeigte.
"Das Feuer wird durch ausgelaufenes Öl genährt.“
Der Centurio nickte.
"Schafft mittels Eimer Sand herbei. So läßt sich der Brandherd sicher ersticken.“
Zum Glück erholte sich der Offizier der CU. Er schickte den Großteil seiner Männer zur Fahndung.
Die beiden Brandopfer wurden inzwischen medizinisch notversorgt. Auch ihnen ging es den Umständen entsprechend gut. -
Schließlich rappelte sich Dragonum auch wieder auf hustete allerdings noch, als plötzlich die Soldaten aufhörten mit Wasser zu löschen sondern Sand in das Haus kippten! Das war bestimmt richtig also verwarf Dragonum den Gedanken und suchte sich einen Platz von dem aus er den Platz überblicken konnte und dabei sitzen möglich blieb ...
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Der Einsatz der Vigiles neigte sich dem Ende entgegen. Viele der vom Feuer erfaßten brennbaren Materialen waren längst durch den Einsatz der Spritzen gelöscht. Die Stoffe waren allerdings verbrannt. Hier konnten die Männer nichts mehr machen. Der eigentliche Brandherd das ausgelaufene Öl stellte kein Problem mehr dar. Er wurde mittels Sand erstickt. Diese Stelle war nicht groß gewesen, aber sie hielt zäh den Wassermassen stand. Die Soldaten schoben den überschaubaren Sand zu einem kleinen Haufen zusammen und schafften ihn abschließend aus dem Haus.
Der Centurio ließ seine Soldaten antreten. Er resümierte den erfolgreichen Einsatz. Das Gebäude konnte gerettet werden. Teile der Einrichtung waren allerdings den Flammen zum Opfer gefallen. Die abschließende Untersuchung des Centurio ergab, daß der Brand weniger als Unfall sondern vielmehr als Brandstiftung zu sehen war. Das ausgelaufene Öl ließ zunächst auf beides schließen, aber es wurden Spuren eines Einbruches gesichtet, die einen Unfall eindeutig ausschlossen.
Ermittlungen würden in der Folge anlaufen… Die Absprache mit den Soldaten der Cu war vonnöten.
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Die restlichen Soldaten samt dem PP waren mitlerweile zurück und Dragonum mußte feststellen das die Brandstifter sehr wenige Spuren hinterlassen hatten den es war leider nichts gefunden worden also ging er hinüber zum Vorsteher der Vigiles und lies sich berichten ...
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Gaius war froh, dass der Einsatz zu Ende war und merkte, dass er sich lange nicht mehr so angstrengt hatte. Aber er wusste, dass es das wert war, da das Gebäude gerettet werden konnte..
Er wartet darauf was der Optio sagen würde und war in Gedanken schon bei seinem Bett -
Der Centurio bemerkte den Offizier von der CU.
"Da der Mann oder die Männer von niemand gesichtet worden sind, fehlt jede Täterbeschreibung. An Beweismaterial liegt uns ebenfalls nichts vor. Auf einen Einbruch deuten mutwillig zerstörte Schlösser und Scharniere. Es liegen Unmengen an zerbrochenen Tonkrügen in dem Laden. Alles deutet auf einen Einbruch mit folgender Brandstiftung hin. Ein Unfall kann ausgeschlossen werden. Dem Umfang des Schadens zu Folge müssen es mehrere Täter gewesen sein. Das Feuer sollte wohl die Spuren vernichten und das hat es auch getan. Es wurden keine sachdienlichen Hinweise gefunden.“
Bedauernd zuckte der Centurio mit den Schultern.
"Gute Arbeit, Männer.“ Der Centurio war mit seinen Leuten zufrieden. Mehr konnte nicht erreicht werden.
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