• Ich lachte fröhlich: "Ich kann mich sowieso nicht allzu sehr auf meine Studien konzentrieren! Ich habe andere Dinge im Kopf! Es freut mich dich kennen zu lernen! Welchen Lehrer hast du?" fragte ich freundlich um ihn in ein Gespräch zu verwickeln.
    Er schien sehr nett zu sein, aber auch ein trübsiniger Kerl, er saß schon eine Weile hier und hatte noch nicht viel gelacht und nur selten gelächelt.


    'Vielleicht ist er schüchtern?' fragte ich mich selbst.

  • Flaccus nickte.
    Mein Lehrer ist sacerdos Iulius. Du bist discipula? Wenn du dich deinen Studien widmen willst, so solltest du dies vielleicht besser zuhause tun, dort wird es ruhiger sein. In den Bibliotheken stört mich selbst stets der große Lärm. Aber wenn deine Gedanken sich momentan mit etwas anderem beschäftigen, hat das Lernen wohl eh wenig Sinn, egal in welchem Umfeld.
    Ansatzweise war ein Lächeln in Flaccus Gesicht zu sehen.

  • "Discipuli bin ich nicht mehr, aber ich lerne für sie Prüfung zum Sacerdos! Ob ich hier oder zu Hause lerne ist einerlei, ich kiann eigentlich überall lernen!" sagte ich, ich freute mich über sein Lächeln, anscheinend war doch nicht so ein griesgram, wie ich befürchtet hatte.
    "Meine Gedanken sind derzeit, sowieso bei anderen Dingen! Ich habe nur versucht mich abzulenken, aber so ganz scheint das nicht zu funktionieren!"

  • Titus Lächeln verschwand wieder, er sprang von seinem Schemel und verneigte sich leicht ehrerbietend.
    Verzeih, ehrwürdige popa! Ich hoffe, dass es nicht Kummer und Sorge sind, die deine Gedanken abschweifen lassen. Dies belastet den Menschen wohl am meisten.
    Natürlich blieb er während des Gespräches ersteinmal stehen

  • Ich war überrascht, als er sich vor mich verneigte. "Nein Sorgen sind es nicht die mich zum Nachdenken bringen! Es ist mehr ein freudiges Erreignis, von dem ich auch erst vor kurzem erfahren hatte! Aber setzt euch doch wieder!" irgendwie war mir sein Verhalten unangenehm, ich ließ es ihn aber nicht merken.

  • Flaccus tat, wie die junge Anwärterin auf das Priesteramt ihm sagte, und setzte sich wieder hin.
    Wenn das Ereignis freudiger Natur ist, so ist es gut und ich freue mich für dich. Wenn du die Frage erlaubst, seit wann dienst du dem cultus deorum?

  • "Ich diene dem Cultus Deorum seit einigen Monaten! Meine Großmutter war schon Priesterin und ich bin ihr nun gefolgt! Ich habe mich schon immer für die Götter interesiert und es macht mir Spaß!" ich nippte an dem Becher mit Milch. "Was hat dich zum Cultus Deorum gebracht?" fragte ich freundlich.

  • Flaccus musste leicht lächeln, denn die Geschichte hatte er seit seiner Rückkehr in den letzten Tagen wohl schon dutzende Male erzählen müssen.
    Ich war viele Jahre nicht in Rom. Lange habe ich in Athenae studiert, war auf Cyprus und in Palmyra, sowie später noch in Alexandria. Ich habe in dieser Zeit viel studiert und so fand ich meine Verbindung zu Apoll, dem Gott der Wissenschaft, der mich auf meinen Reisen begleitete und seine Hand schützend über mich hielt. Hast du Italia schon verlassen oder warst gar im Osten des Reiches?

  • Als Flaccus merkte, dass die anerkennenden Worte der popa ihm ein wenig Röte ins Gesicht trieben, erhob er schnell den Becher und schaute verlegen hinein. So nahm er noch einen längeren Schluck, auch wenn der Becher längst leer war.
    Ich habe auf meinen Reisen viel gesehen und erlebt, ob ich deswegen gelehrt bin...nunja...
    So, dann hast du also den Westen bereist, hiervon habe ich wiederum noch nichts gesehen.
    Ich hoffe, dass ich meine Ausbildung ähnlich schnell und gut abschließen kann, wie du es tatest, und den Ruhm eines sacerdos erringen kann.

  • "Noch bin ich kein Sacerdos, das braucht noch seine Zeit! Aber Hispania ist schön, dort ist es wesentlich wärmer, als hier und die Menschen sind dort auch ein wenig freundlicher!" gedankenverloren starrte ich auf den Becher in meinen Händen. "Aber ich bin froh wieder hier in Rom zun sein! Hier lebt meine ganze Familie und ich habe sie vermisst, als ich fort war!"

  • Auch im Osten gibt es reizvolle Orte, oft scheint die Sonne dort aber zu unerbittlich. Ja, meine Familie habe ich oft vermisst, nur die Briefe, die meine Schwester mir schrieb, halfen mir in den Jahren über die Einsamkeit hinweg. Wenn man viel reist, lernt man zwar viele Menschen kennen, doch jeder Aufbruch an einen neuen Ort bedeutet wieder Trennung.

  • "Das stimmt leider! Aber denoch genießt man dieUunabhängigkeit die man dadurch gewinnt! Man ist an niemanden gebunden und niemanden verpflichtet! Man kann tun und lassen was man will, sofern man sich im Rahmen der Gesetzte bewegt! Ich würde gerne auch einmal Alexandria sehen! Kannst du mir etwas darüber erzählen? Wie ist es dort so?" fragte ich ihn, meine Neugier war wieder einmal geweckt und ich konnte sie nich verbergen (wie so oft).

  • Erfreut über das Interesse der jungen Frau erzählt Flaccus ein wenig aufgelockert.
    Wenn du lange im Osten warst, ist der Schritt nach Aegyptus kein großer, doch eine Reise von Rom direkt dorthin, würde es dir sicher befremdlich erscheinen lassen. Die Herrschaft der Könige hat dort eine andere Mentalität bei den Menschen hervorgerufen. Doch gibt es in Aegyptus auch wunderschöne Orte und imposante Bauten, alle anders als in Rom. Das Land ist sehr fruchtbar und gewaltige Anbaugebiete gibt es an den Ufern des Nils. Ständig laufen in Alexandria römische Schiffe ein, die das Korn nach Italia bringen. Somit gibt es auch dort viele römische Handelsleute und Vertreter der kaiserlichen Administration. Doch es ist schwierig, die Eindrücke von dort in Worte zu fassen.

  • "Es muss schön dort sein!" ich träumte ein wenig von dem weit entfernten Land. "Stimmt es, dass Ägypten größten Teils aus Wüste besteht? Ich habe so etwas gehört, aber ich kann es so recht nicht glauben! Außerdem soll es dort riesige Bauten geben, in denen sie ihre Könige begraben, wie hießen sie noch gleich....?"

  • Diese Frau weckte in Flaccus fast schon wieder so etwas wie Fernweh...
    Ja, das Land ist zu großen Teilen mit Sand bedeckt. Am Tag kann es sehr heiß werden, in der Nacht dafür kalt. Sie haben gewaltige Tempel in die Berge in der Wüst geschlagen.... oh ja, es gibt ein Tal mit gewltigen Bauten, in denen sie ihre Könige begraben haben. Aus unglaublicher Entfernung kannst du diese Bauten schon sehen. pyramis heißt ein solcher spitzer Bau aus Felsblöcken. In diesem Tal stehen allein drei große pyramides. Ein wirklich außergewöhnliches Land
    Flaccus schaute etwas abwesend in die Luft *träum* :rolleyes:

  • Ich versuchte mir diese pyramis vorzustellen, doch es galng mir nicht so recht. "Es muss ein wundervolles Land sein! Vielleicht kann ich Aurelianus dazu überreden, dass wir dorthin reisen!" irgendwie bekam ich Fernweh.

  • Flaccus schmunzelte. Diese Frau war leicht zu begeistern und wenn er ihr auch noch von Achaia und Palmyra erzählen würde, dann wäre dieser Aurelianus, den sie erwähnte, wohl lange auf Reisen, oder sehr schnell arm. Bei diesem Gedanken versteckte Flaccus noch ein breiteres Grinsen.
    Ja, in der Tat ist dieses Land einen Besuch wert, wenn man sich auch für die Sitten anderer Völker interessiert.

  • "Schon als kleines Mädchen wollte ich die ganze Welt bereisen, doch meine Eltern haben mich davon abgehalten! Ich denke ich werde das nach holen! Aber erst, wenn mein Kind auf der Welt ist! Jetzt wäre es zu anstrengend und Aurelianus, würde das wahrscheinlich nicht gefallen!"

  • Flaccus horchte auf.
    Ein Kind erwartest du? Möge die Iuno Lucina euch, aber vor allem dir beistehen! Ich werde dafür beten und ihr ein Opfer bringen. In der Tat solltest du von anstrengenden Reisen Abstand nehmen, wenn du im Begriff bist, eine Familie zuhause zu versorgen.

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