• Ich hatte es geschafft. Ich war wieder daheim in Hispania. Die Überfahrt war beschwerlich, doch der Zwischenstop in Italia tat gut. Doch jetzt war ich hier. Endlich! Mit Freuden hatte ich von der Beförderung meines Vaters gehört und auch ich könnte davon profitieren. Doch aufgefallen bin ich bei meinr Ankunft nicht. Ich war anscheinend zu lange unterwegs gewesen und war nun nicht mehr das Kind, was auf Reisen gegangen war. Doch nun war ich wieder hier! Endlich!


    Ich trat in die Eingangshalle unseres Anwesens und schmiss meine Sachen in eine Ecke. Es war still... So begann ich mit einem kleinen Rundgang durch das haus, was ich kaum wiedererkannte.

  • Doch die Stille die den 'Fremden' begrüßt hatte wurde schnell durch Kinderlachen unterbrochen. Sie sah nach hinten, musste sich doch gut vor ihrer Mutter verstecken, die sie nicht finden sollte. Doch nun zog sie die Lehre, dass man besser nicht nach hinten schaut, wenn man um Kurven rennt, denn sie stieß nicht gerade sanft mit Metellus zusammen. Erschrocken, woher denn diese Säule plötzlich kam, wich sie ein paar Schritte zurück und sah aus großen Augen zu ihm auf.


    "Hallo!"


    sagte sie leise und schüchtern.


    "Entschuldige bitte.."

  • Ich erschrak... Was.. Wer war das denn? Hatte mein Vater?.. Ist dies?... Nein, das könnte es nicht sein.


    "Hoppla junge Dame! Ich entschuldige mich! Ich war etwas.. in Gedanken versunken... Komm, ich helf dir auf!"


    Ich streckte meine Arme aus und nahm sie hoch


    "Entschuldige wieder einmal, ich habe mich gar nicht vorgestellt: Mein Name ist Marcus Matinius Metellus! Und mit wem habe ich das Vergnügen?"

  • Ich war auf das Spiel Minervinas eingegangen und war ihr gefolgt. Doch da hörte ich Stimmen und mein erster Reflex war, einfach wieder umzukehren. Ich hatte es noch immer nicht sonderlich eilig, mit neuen Leuten Bekanntschaft zu schließen.


    Ich atmete einmal tief durch und setzte mein Standardlächeln auf. So ziemlich das einzige, was ich während der letzten Zeit getan habe, war mich in der 'Schauspielerei' zu üben.


    "Minervina. Matinia Minervina!"


    Ich nickte ihm freundlich zu.


    "Und ich bin Helena!"


    Ich blieb direkt an der Ecke stehen und beobachtete die beiden kurz, während ich mich an die Wand lehnte. Man konnte wahrlich nicht behaupten, dass mein Lächeln überaus freundlich war.

  • Matinia... Doch hatte ich zuvor noch nicht von ihnen gehört? War es die neue Frau meines Vaters? Nun glücklich sah sie nicht gerade aus... Und dieses Kind? wo kam das dann her? Sie wußte anscheinend nicht, wer ich war. Ein Wunder, wenn dies hier überhaupt noch jemand wissen würde... Ich habe das halbe Imperium gesehen und das war der Preis.

    "Angenehm!.. Ich kann eure Namen gerade nicht zuordnen..."


    Ich setzte eine nachdenkliche Mine auf.


    "Mein Vater, der ehrenwerte Prokonsul hat mir nicht von euch berichtet. Du mußt wissen, ich war auf Studienreise im östlichen Teil unseres Imperiums. Eindeutig der kulturreichste... Homer, Aristophanes..."


    Die Zeit auf der Akademie in Athen war wirklich schön... Und noch schöner die Abende mit den heimischen Mädchen, als ich mit meinen Kameraden durch die Strasen zog. Gut das vater nicht wußte, dass er auch das mitfinanzierte.

  • "Eigentlich sollten wir uns kennen. Ich scheine demnach deine Cousine zu sein. Naja..."


    '..eigentlich nun Schwester' doch dieser Gedanke war mir noch immer ziemlich fremd. Mein Leben lang war Agrippa stets mein Onkel gewesen und nun sollte er mein Vater sein.


    "Ich war auch lange nicht mehr in diesem Haus. Geboren bin ich als Helena Octavia, falls dir das etwas sagen sollte. Doch zu damaligen Zeiten verbrachte ich mein Leben in Achaia bei meinem Onkel. Also durchaus verständlich dass wir uns ein wenig fremd sind. Trotz des gleichen Blutes."


    Die Wege, die mich zur Gens Matinia geführt hatten, konnte ich nicht aufführen. Noch konnte ich es nicht. Selbst nun beim bloßen Gedanken bildete sich wieder ein Kloß in meinem Hals. Unbewusst sah ich zu Boden und wich den Blicken aus.

  • "Ja, gehört habe ich sicherlich schon von dir. Du warst also auch in Achaia?! Ich bin dort zur Akademie gegangen... Aber nun bin ich wieder hier! Hat sich ja anscheinend viel getan hier. Aber du mußt mir nun mal erklären, wie aus einer Octavia, eine Matinia wird. Hast du einen meiner Verwandten..."


    Nein, kaum vorzustellen, wenn doch die beiden Familien so eng schon verwandt sind


    "... nein, das wohl nicht.. erzähl mal, Cousine!"


    Ich war verwirrt.

  • Ich wartete eine kurze Weile und versuchte in dieser Zeit einen klaren Gedanken zu fassen. Doch jene schwirrten bei diesem Thema immer ziellos umher und ich wusste nicht, was ich ihm antworten sollte. Gelogen hatte ich noch nie und es würde auch so bleiben. Also antwortete ich leise:


    "Das ist eine verdammt lange Geschichte, die jetzt nicht unbedingt ausgerollt werden muss."


    Was für eine typische Antwort. Na, er würde es sicherlich verstehen, dass sie das Thema lieber mied.


    "Ich kam durch den Tod eines geliebten Menschen hierher."


    Hoffentlich klang das in seinen Augen nicht rätselhaft genug, alsdass er weiter nachhaken würde. Schließlich konnte es auch um Anton, meinen Vater gehen. Wäre Ma... Nein, das konnte ich jetzt nicht.

  • "Mama wollte nicht mehr da bleiben, wo wir früher waren. Das hat sie alles furchtbar traurig gemacht. Das hat mir Pentesilea erzählt."


    warf sie kurz nach Helenas Worten ein. Sie verstand nicht, warum ihre Mutter das nicht klar heraus sagte. Sie sah den Mann, dessen Namen sie schon wieder vergessen hatte, aus großen Augen an und nickte um ihre Worte zu bekräftigen.

  • Eine rätselhafte Geschichte... Doch ich sah, dass es der Frau nicht gefiel, darüber zu reden. Also beschloß ich meine Informationen von anderer Stelle zu bekommen.


    "Es tut mir leid, dass ich dich daran erinnert habe...! Woran auch immer genau..."


    Damit war für mich dieses Thema erledigt!


    "Ich glaube, du hast etwas verloren..."


    Dann reichte ich ihr das Kind hinüber.


    "Wo ist der Proconsul? Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen und bin brennend daran interssiert, was er so zu erzählen hat. Außerdem glaube ich, möchte er sich ein Bidl von seiner Investition machen, welche nicht nur in Wein und Mäd... Ach lassen wir das Thema! Ich hoffe es gibt mein Zimmer noch und eine warme Mahlzeit!"

  • Ich nahm Minervina auf meinen Arm und hielt sie fest. Halt suchend, denn sie war schließlich seine Tochter. Ich strich ihr kurz durchs Haar, ehe ich mich wieder auf diesen Metellus konzentrierte.


    "Agrippa ist in Rom. Er hat glaube ich Probleme im Senat bekommen, warum genau weiß ich nicht. Und in meinem Namen hat er auch etwas zu erledigen. Ich glaube aber nicht, dass er noch lange fortbleibt. Vielleicht noch eine oder zwei Wochen."


    Dann nickte ich in Richtung Triclinium.


    "Für eine Mahlzeit kann gesorgt werden. Ich werde den Sklaven gleich Bescheid geben, damit sie sich um das Essen kümmern!"

  • "Das ist lieb, Cousine! Hätte ich eher gewusst, dass er in Rom ist, dann wäre ich dort geblieben. Aber nun gut, so habe ich noch Ferien, bis ich mich um meine Etablierung in das Gemeinwesen kümmern muß, denn mit Hilfe des Proconsuls habe ich es sicherlich einfacher.


    Wie geht es dem Proconsul denn? er hat ja immer einige.... Naja, lassen wir das!"


    Diese Frau, meine Cousine war etwas seltsam. Ich war gespannt darauf, das Rätsel zu lösen. Sie sah fertig aus.. Wie alt war sie? 35 Jahre??? Aber das konnte nicht sein... Irgendetwas hatte sie altern lassen.


    Sim-Off:

    Sorry, net rechtzeitig gesehen ;) Ich kopiere ihn dann mal...

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