Rundgang in der Subura

  • Auf dem Weg in die Subura erklärte der Tribun Hungaricus von seinen Absichten. Er wollte die Soldaten nicht zu den wichtigen Plätzen wie das Forum Romanum führen, weil es dort seiner Ansicht nach zu ruhig ist. Die Probleme gibt es in der Subura - viel mehr Kriminalität, viel mehr Frustrationen der Bewohner, von allen negativen Stimmungen viel mehr. Hungaricus sagte zu den Soldaten, daß sie ohnehin auch in der Subura eines Tages reguläre Patrouillen gehen müssten, je eher sie mit den Situationen in der Subura konfrontiert werden, desto besser. Wenn man in der Subura besteht, so kann man das überall in Rom.


    Als sie in der Subura endlich ankamen, trauten die Bewohner ihren Augen nicht - war es doch schon lange her, daß sich Soldaten der Cohortes Urbanae hier zeigen ließen. Hungaricus ließ seine Soldaten etwas langsamer als gewohnt marschieren, sollen doch die Leute nicht denken, daß ihnen dieser Ort hier Unbehagen verursacht. Doch auch Hungaricus fühlte sich hier nicht unbedingt wohl. Er führte seine Leute zu einem kleinem Platz, wo Bauern ihre Gemüse- und Obstprodukte anboten. Auch hier erregten sie ein wenig Aufsehen. Der Tribun sprach zu seinen Männern:


    Es wird eher selten vorkommen, daß ihr Diebe auf frischer Tat ertappen werdet. Wenn man euch sieht, werden sie vorsichtiger sein. Anders jedoch, wenn ihr den ganzen Tag an einem Platz seid. Dann werden Diebe eine Unachtsamkeit von euch ausnützen. Daher denkt daran, die Augen immer offen zu halten.

  • Ich war gerade auf dem Weg zurück in sichere Gefilde, zurück von meinen namenlosen Bekannten, als ich das, für die Suburba ungewohnte Geräusch, von beschlagenden, marschierenden Stiefel vernahm.


    Als ich aufschaute sah ich zu meiner Überraschung eine Abteilung der Cohortes Urbanae.
    Angeführt vom Tribun Marcus Vinicius Hungaricus selbst.


    Eigentlich hätte ich nicht überrascht sein sollen. ich hatte ja gehört, das mein Pater Factio nun dort das Kommando hatte.
    Da er seine Aufgaben sehr ernst zu nehmen pflegte, war es eigentlich überhaupt nicht verwunderlich, das die Cohortes nun hier Präsents zeigten.


    Fast verspürte ich Mitleid mit den dunklen Elementen der Suburba. Nun würden harte Zeiten anbrechen.


    Aber nur fast.
    Denn bei den meisten wäre es besser wenn sie aus diesen Ecken hier entfernt würden und aus eigener Erfahrung wusste ich, das es immer einen Weg für Unlautere Taten gab.
    Er würde aber mit Sicherheit sehr viel schwerer werden unter den wachsamen Augen der Cohortes Urbanae.


    Und etliche der netten Bewohner hier würden es wahrscheinlich zu spät merken.

  • Die Aufregung ob der ungewohnten Besucher in der Subura beruhigte sich bald, dennoch wurden die Soldaten weiterhin argwöhnisch begutachtet.


    Ihr werdet nicht nur Bauern und ihre Stände auf eventuelle Diebe beobachten müssen, sondern auch die Waren. Ihr wißt, daß vor kurzem ein Lebensmittelgesetz erlassen wurde - alle Verkäufer, Inhaber von Tavernen und Garküchen müssen sich an dieses Gesetz halten. Und ihr müsst diese Einhaltung überwachen. Jetzt sehen wir uns einmal die Stände an. Kontrolliert, ob die Waren gut sind.


    Hier meldeten sich Soldaten zu Wort, daß sie dieses Gesetz nicht kennen, und daß sie daher nicht genau wüßten, was nun kontrolliert werden muß. Außerdem konnten sie nicht bei allen Waren gute von schlechte unterscheiden.


    Daß Ihr dieses Gesetz nicht kennt, ist ein Versäumnis meinerseits. Ich habe ohnehin befürchtet, daß Ihr genauen Unterricht benötigt bezüglich der Gesetze und der Verordnungen. Was die Waren betrifft und deren Unterscheidung in gute und schlechte, so seid ihr deswegen hier. Ihr geht bei jedem Stand, jeder Lokalität gleich vor: Zunächst überprüft Ihr, ob jeder Stand eine Konzession zum Verkauf vorweisen kann, danach prüft Ihr die Waren selbst. Lebensmittel dürfen nicht verdorben sein, Kleidungsstücke nicht zerrissen und dergleichen. Alles was euch in diesem Sinne negativ auffällt, merkt euch und meldet es mir.

  • Die Soldaten schwärmten aus und kontrollierten den Markt. Hungaricus sah ihnen dabei zu, wie die Soldaten kontrollierten und prüften. Sie waren noch etwas unsicher, konnten sich aber durchsetzen. Die Uniformen dürften ihnen dabei geholfen haben, kaum einer sah ihnen selbstbewußt in die Augen. Die Cohortes Urbanae dürfte tatsächlich schon lange nicht mehr unterwegs gewesen sein. Die Soldaten berichteten von einigen kleineren Fehlern - nichts Großartiges, es reichte, die Händler zu verwarnen.


    Hungaricus verließ mit seinen Männern die Subura. Es war genug für heute, seine Männer mußten die neuen Eindrücke erst verarbeiten.

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