[Capitolium] Auguraculum

  • "Gut. Wie ihr vielleicht wisst, soll seit kurzem Misenum wieder in eine lebendige, blühende Stadt gewandelt werden. Zu diesem Zweck sollen dort Patriziergentes angesiedelt werden. Jedoch liegt es in meinem Sinne, wie auch in dem Sinne des dortigen Magistratus, die Chance zu nutzen und die Stadt zu einem Punkt des Traditions- und Religionsbewusstseins zu machen, für das die Patriziergentes ja stehen sollten.
    Ich selbst werde leider bald verpflichtet sein, hier in Rom zu bleiben, um meiner Arbeit als Augur und - wenn die Götter es denn wollen - als Politiker nachzugehen. Es wird aber dringend jemand in Misenum gebraucht, der die dortige religiöse Struktur aufbaut, organisiert und überwacht. Es ist wichtig, dass der religiöse Gedanke unter den vielen Projekten und Wandlungen, die diese Stadt erleben wird, nicht untergeht. Ihr seid bereits länger im Cultus Deorum tätig als ich, und angesichts dessen, was ich von euch hörte, vertraue ich eurem Urteil. Kennt ihr jemanden aus dem Cultus Deorum, der bereit und qualifiziert wäre, diese Aufgabe zu übernehmen?"

  • Ich überlegte kurz. Dann sagte ich.


    Ich denke, dass Amulius Plinius Balbillus oder Didia Aemilia sicher Potential dazu hätte, aber auch an Antonia Annaea Minervina, aus Eurer Familie würde ich denken.

  • Tiberius legte demonstrativ die Hand an die Schläfe.


    "Natürlich, dass mir das nicht gleich einfiel. Ich danke euch für diesen Rat. Minerva ist denke ich die adäquate Wahl, da ich dort noch in gewisser Weise kontrollieren kann, dass sie ihre Sache gut macht. Ich danke euch für diesen Rat. Solltet ihr noch etwas auf dem Herzen haben, zögert nicht, zu fragen.

  • Tiberius verabschiedete Agrippina mit einer leichten Verbeugung.


    "So steht es zu hoffen. Ich wünsche euch viel Erfolg."


    Eine Weile sah er in seiner inzwischen gewohnten Weise in den Himmel und besah sich genauestens die Vögel, studierte ihre Bewegungen. Flügelschläge, wenn er sie erkennen konnte, Höhenveränderungen, Kurven. Es war wichtig, dass er auch die kleinste Unregelmäßigkeit wahrnahm.
    Plötzlich dann riss ihn Minervina aus der leichten Verträumtheit. Er sah sie an und begrüßte sie.


    "Salve. Ich nehme an, ihr seid Minerva. Ich danke euch, dass ihr euch hierher begeben habt."

  • "Nun, wie ihr vielleicht wisst, wird in Misenum seid kurzer Zeit viel gearbeitet. Traditionsbewusste und -treue Kräfte versuchen, die Stadt wiederzubeleben, wenn man so will und wie es in Mantua bereits geschehen ist. Wie ihr euch sicher denken könnt, werden dabei viele helfende Hände benötigt. Unter anderem auch solche, die sich im Bereich der Religionen auskennen. Misenum soll auch eine Stadt der Religionen werden. Ich unterstütze dieses Projekt, kann jedoch nicht immer persönlich anwesend sein und es ist jemand notwendig, der die verantwortungsvolle Aufgabe übernimmt, den Magistraten und seine Helfer beim Aufbau der religiösen Struktur zu helfen und darauf acht zu geben, dass diese beim Ausbau der Stadt nicht vernachlässigt wird. Und so kommt ihr ins Spiel, denn ihr seid diejenige, die diese Aufgabe übernehmen könnte."


    Tiberius nickte Minervina freundlich zu.

  • "Ausgezeichnet. Ich werde mit euch reisen und euch dem Magistraten vorstellen, damit ihr nicht mit der Bürokratie zu kämpfen habt. Ich schlage vor, wir ziehen morgen los. Wir sollten das Stadttor von Misenum dann innerhalb kurzer Zeit erreichen. Solltet ihr noch etwas wissen wollen, zögert nicht, zu fragen."

  • Mit der kleinen Kutsche der Aurelier kam ich vorgefahren......Hier irgendwo muss es doch sein, verflixt........der Weg von Misenum steckte mir noch in den Knochen, und dann immer diese Mahnungen...fahr vorsichtig, pass auf die Kiste auf....olles Gelumpe. Ich bin froh, wenn ich den Tand endlich los bin. Ah, da hinten stehen so ein paar Leute.


    "Hey, wo ist denn das Auguraculum in der Regia des Cultus Deorum? ich habe hier `ne Lieferung für, ähm,...Sophus...."

  • Ein Tempeldiener, offensichtlich von den Göttern nicht mit übermäßiger Intelligenz gesegnet trat dem Besucher entgegen und kratzte sich demonstrativ am Kopf.


    "Salve, äh. Jaja... Sophus, hm. Genau. Da sollte hier eine Lieferung ankommen, hatte er gesagt, hm... das mit der Lieferung machen wir schon. Sophus wird sich die Kiste abholen, wenn es wichtig ist, denk ich, hm... gibt's sonst noch etwas?"

  • "Nö, dann bin ich ja froh....pack mal mit an, damit der Trödel aus der Kutsche kommt!"


    Ich wickte ihn ran und begann, die Kiste aus der Kutsche zu ziehen. Puh, ganz schön schwer, was da wohl drin war...

  • Der Tempeldiener blickte erst auf irgendeinen Punkt im Umfeld von dem wohl nur die Götter wussten, welcher es war und aus welchem Grund er seinem Betrachter so interessant erschien, dann endlich begriff er, dass sein gegenüber ihn gemeint hatte und trat mit einem gemurmelten "Natürlich" heran, um ihm zur Hand zu gehen. Er ächzte ausgiebig bei der Arbeit. Er würde sich wohl um eine Gehaltserhöhung bemühen für diese Arbeit.

  • Irgendwie war ich hier der einzige, der am ackern war.....dieser Hallodri war mit seinen Gedanken wohl schon zu Hause. Na, egal. Mit einem lauten "RRRRUmmms" knallte die Kiste zu Boden.

    "Na, also, geschafft, mein Alterchen. Aber pass mir schön auf, daß der alte Zausel auch seine Kiste bekommt ;)"


    Ich schwang mich auf den Bock, in der Villa erwartete mich doch schon Deandra, damit ich auch ja für meine lumpigen Sesterzen so richtig schön schuften konnte. Achje, wie ruhig war doch mein Leben, als ich noch das Lupanar führte. Hart trieb ich die Zossen an und scheuchte ein paar von den Leuten von der Bahn.


    "Heiii----Hooooooo, los ihr Gäule, Auf, nach Hause"

  • An diesem Tage hatte Durus auf dem Auguraculum Dienst. Hier beantwortete er die Fragen der Bürger, aber auch die der Magistrate - falls diese Auspizien einzuholen gedachten. Jeder Pater Familias konnte sich an ihn wenden.


    So entstieg er auf dem Platz vor dem Iuppiter-Tempel seiner Sänfte und wurde sogleich von zwei Viatores empfangen. Noch einmal überprüfte er den Sitz seiner Toga praetexta, dann nahm er den Lituus entgegen und ging auf die kleine Hütte zu, die angeblich bereits zu Zeiten des Romulus gestanden hatte. Durus wusste es hingegen besser, denn in den augurischen Geheim-Archiven waren mehrere "Sanierungen" notiert.


    Kaum hatte er die Hütte betreten, reichte ihm sein Viator, Caius Perplex, eine Tabula mit Anfragen von treusorgenden Familienvätern.


    Q Fufius Afer - Scheidung von seiner Frau
    C Granius Rectus - Kauf eines Hauses
    L Poetelius Flamma - Verlobung des Sohnes
    Cn Naevius Tutor - Verlobung der Tochter
    T Geganius Papias - Adoption des Neffen (Waise)
    S Volscius Promotus - Berufswahl


    Durus musterte die Tafel und wunderte sich wieder einmal, wegen welchen Nichtigkeiten Bürger bereit waren, einen Obulus zu entrichten und den höchsten aller Götter zu befragen. Er war immerhin Staatspriester und musste sich um derartiges kümmern...unglaublich!

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