Die berittene Eskorte zog langsam davon, über die Straße, die schon die Legionen des Augustus über den Brenner nach Norden geführt hatte. Macer ritt in der Mitte, begleitet von einigen wenigen Soldaten, die er aus der LEGIO I mitgenommen hatte in der Erwartung, dass in Germania nach den blutigen Kämpfen sicher noch der eine oder andere Posten unbesetzt war. Er reiste mit sparsamen Gepäck, wie er es in all den Jahren gewohnt war. Er hatte es geschätzt, Soldat zu bleiben, auch als Legat.
Praetorianer ritten voran und hinterher, wie es nun einmal üblich war. Wirklich gebraucht wurden sie nicht auf dieser alten Strecke.
Macer dachte nach. Ob er auf Wegen ritt, die sein Großvater gebaut hatte? Sein Urgroßvater mütterlicherseits hatte als Auxiliarreiter noch unter Augustus mehrfach die Alpen überquert, das wusste er. Sein Sohn war zur Legion gegangen. Ob er an dieser Alpenstraße mitgearbeitet hatte? Den Weg in den Felsen gehauen hatte? Macer wusste es nicht. Beschritt er neue Wege, oder hatten seine Ahnen ihm diese Wege bereitet?
Die Raststation des heutigen Tagesziels kam in Sicht. Etwas Warmes würde ihm gut tun. Bald würde er in Germanien sein.