Ich ließ meinen Kopf von der einen auf der anderen Seite abwägig neigen.
"Wie man es nimmt! Zu tun gibt es immer etwas, es ist nur die Frage, ob man ein Auge für die Arbeit hat, oder ob man darüber hinweg sieht! Ich für meinen Teil sehe lieber genau hin!"
Direkt hatte er meine Frage nicht beantwortet, doch ich hakte auch nicht näher ein und strich ihm stattdessen sanft mit meiner Hand in den Nacken und lehnte meinen Kopf an seine Schulter.
"Also hattest auch du heute keinen besonders ruhigen Tag!"
schloss ich und lächelte.
Ich wollte gerade von meinem Essen abbeißen, als ich nochmals aufschaute.
"Ich mag keine ruhigen Tage. Die kommen später noch genug im Leben!"
Dann biß ich herzhaft zu.
"Na, dann können wir bald tauschen. Meine Reise nach Rom wird drei neue Schüler für mich bedeuten. Ich hoffe sehr, dass ich sie alle wieder mit nach Tarraco mitnehmen kann. Diese Last bürde ich mir gerne auf, wenn ich weiß, dass dann nahezu jeder Tempel hier betreut ist."
Ich sah von Metellus kurz zum Essen und wieder zurück, wobei ich etwas welpenähnliches in meinen Blick legte.
"Nach Roma... Eigentlich wollte ich mit Agrippa mitreisen, aber ich schaffe es nicht. In der Curia gibt es noch einiges zu erledigen und dann sind hier auch bald Wahlen...! Und ob ich danach Zeit finden werde? ich weiß es nicht!"
Ich bemerkte ihren Blick un hielt ihr kommentarlos das Essen vor dem Mund.
Ich biss ein kleines Stückchen vom Brot ab und machte ein zufiredenes Geräusch. Er schien meine Gedanken lesen zu können. Aus den Augenwinkeln blickte ich zu ihm auf und sobald ich das Essen hinuntergeschluckt hatte, antwortete ich:
"Ich für meinen Teil würde mich sehr freuen wenn du mit mir mitreisen könntest, auch wenn wir erschreckend viele würden. So hätte ich doch auch jemanden bei mir, mit dem ich andere Gesprächsthemen habe als die Nervosität vor dem Gespräch mit Claudia."
Ich seufzte und dachte nach.
"Hm... Ich kann dir nichts versprechen. Aber ich werde versuchen mich frei zu machen! Aber ob es vor den Wahlen noch geht, glaube ich kaum!"
Ich würde gerne mit ihr mitreisen und hoffte, dass es klappen würde.
"Wenn es so viele sind, dann werden wir uns eine Koje wohl teilen müssen, weil bestimmt nicht so viel Platz an Bord ist!"
Sagte ich neckisch und zwinkerte ihr zu.
Ich schloss kurz die Augen und genoss seine Nähe, während ich an ihn lehnte. Ich liebte diesen Mann, ich mochte seinen Duft, seine Worte, seine Gefühle und nicht zuletzt auch sein Aussehen. Ich seufzte einmal tief und glücklich, ehe ich antwortete:
"Ich weiß auch gar nicht ob ich es vorher schaffe. Ich muss noch meine Schülerin knapp in meine Aufgaben einweisen, damit sie zeitweilig auf mein Officium acht gibt. Außerdem kann ich ebenfalls nur schlecht bei den Wahlen abwesend sein..."
Ich lächelte und stellte mich wieder gerade hin, damit ich zu ihm aufsehen konnte.
"Und doch sollten wir unseren Mitmenschen Zeit lassen, unsere Liebe zu verfolgen. Oder denkst du es ist in Ordnung, wenn sie erfahren dass da schon länger etwas ist?"
sprach ich meine Gedanken aus, die mich schon lange beschäftigten.
Ich schaute sie ernst an.
"Man muss es ihnen nicht auf die Nase binden! Doch wieso sollten sie zu dieser Vermutung kommen?"
Es wr bestimmt nicht selten, dass frisch verliebte Paare einiges zusammen unternahmen.
"Es kann ja sein, dass man sich vorher in einander verguckt hat, aber aus Anstand nicht auf seine Gefühle einging!"
"Ja, da hast du auch wieder Recht."
gab ich etwas karg wieder - natürlich war mir dieser Gedanke bei allem Gedanken hin - und herwälzen nicht gekommen. Aber Metellus war da ja wieder einfallsreicher als ich.
"Naja, wie sie auf diese Vermutung kommen könnten... hm..."
Ich näherte mich meinem Gesicht und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.
... welchen ich vergnügt hinnahm.
"Das ist aber immer noch kein Grund, wieso die Leute Verdacht schöpfen sollten. Immerhin können wir uns erst vor kurzem erst verliebt haben und wie junge Leute nun mal sind..."
Ich gab ihr einen richtigen langen Kuß auf den Mund.
"... gehen die ganz anders an die Sache heran!"
schmunzelte ich.
Ich schloss sacht meine Augen als er mich küste und genoss diesen Kuss in vollen Zügen, während ich meine Hand sanft seinen Nacken streicheln ließ. Zart öffnete ich meine Augen wieder, als er endete und sah ihm tief und verliebt in die Augen.
"Na, so jung bin ich auch nicht mehr, Liebster Metellus!"
schmunzelte ich und hauchte ihm einen raschen Kuss auf die Wangen.
"Aber trotzdem habe ich kein Problem damit anders an die Sache heranzugehen. Im Gegenteil, ich sehe das eigentlich recht locker..."
murmelte ich mit meinem Lächeln, welches auf den Lippen ruhte und meine Augen eine Einladung sandten. Doch brav schloss ich meine Augen kurz und blickte zur Seite. Rasch griff ich wieder nach seiner Hand.
"Man ist so jung, wie man sich fühlt, sagte mir ein Philosoph in Athenae. Wobei dieses Gefühl bei mir manchmal von Tag zu Tag schwankt. Aber spätestens in den Thermen verjünge ich wieder... oder in deinen Armen!"
Ich hatte mein Essen ganz vergessen und wollte nicht, dass es kalt werden würde. So biss ich schnell nochmal davon ab, während wir weiter gingen.
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