Ich ging in Begleitung des Fremden hierher und bat ihn zu warten. Weiter in die Villa wollte ich ihn nicht führen.
edit: Titel geändert
Ich ging in Begleitung des Fremden hierher und bat ihn zu warten. Weiter in die Villa wollte ich ihn nicht führen.
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Vielen Dank, ich werde hier warten.
Samira berichtete mir von einem Besucher, der sich als Barbier vorgestellt hatte. Skeptisch zog ich die Brauen nach oben. Es war Wochen her, als ich einmal einen solchen gesucht hatte. Mit Zurückhaltung trat ich dem Fremden im Eingangsbereich gegenüber.
"Was wünscht du?“ Nachdenklich musterte ich den mir fremden Mann.
Ave, ehrenwerteste Aurelia Deandra!
Ihre Ausstrahlung überwältigte mich und ich verbeugte mich tief. Es entstand eine kurze Pause...
Verzeiht, dass ich hier - obwohl ich nicht geladen - eindringe, doch komme ich soeben von den Mercati Traiani, wo mir ein entfernter Bekannter verriet, ihr suchtet nach einem fähigen Tensor, der hier in der Stadt ansässig sei: Ich bin Artifex Iunius, der neueste Tensor Romas.
Ich verstehe mich auf die modernsten Frisuren, wie sie Attica uns göttlich vorlebt, auf allerlei wunderbare Extravaganzen Asiens, Syriens und auch Ägyptens und schließlich auf die Haartracht der Diva Iulia Ulpia Drusilla.
Zu Euren Diensten!
Und ich verbeugte mich abermals.
Ich versuchte mir meinen Sklaven in der Haartracht der Iulia Ulpia Drusilla vorzustellen und musste herzhaft lachen.
"Nun ja, Fremder. Einen Versuch wäre es wert. Doch möchte ich nichts über den Kopf meines Sklaven hinweg bestimmen, denn es liegt mir fern, seinen Willen zu brechen."
Ich ließ nah Assindius rufen.
Hier ist mir und meinem Browser wohl ein kleiner Fehler unterlaufen...
Wie ungeheuer merkwürdig, dacht ich, der Wille des Sklaven steht in diesem Hause in ausgesprochen hohem Ansehen... ...muß ja ein ganz besondrer Kerl sein. Ich war etwas irritiert und sagte:
Oh, das freut mich aber sehr und ich bin sehr gespannt euren Sklaven Assindius kennenzulernen, von dem man ja allerlei Wunderbares hört!
Ich eilte ins Vestibulum als ich hörte das nach mir geschickt wurde. Ich hatte ein ungutes Gefühl und beeilte mich. Da stand ein Mann den ich nie zuvor gesehen hatte. Ich wendet meinen Blick nicht mehr von dem Typ, nachdem ich mit deutlicher Stimme die Herrin ansah und sagte:
„Herrin, Ihr habt rufen lassen.“
"Assindius, dieser Herr offeriert ungefragt seine Dienste. Er hat das Plakat auf dem Markt gesehen, als ich für dich vor Wochen einen Barbier gesucht habe. Ich gestatte dir, selbst mit ihm zu verhandeln. Du kennst meine Ansichten und Wünsche und musst diese nun unter einen Hut mit deinen bringen.“
Das war ein großes Zugeständnis an meinen Sklaven. Mir war das klar und vermutlich würden mich die Männer meiner Familie dafür kritisieren, aber ich war der Überzeugung, dass es richtig war. Richtig für mich und für meinen Sklaven.
Wenn es etwas auf der Welt gab was ich hasste waren es Barbiere. Ich hatte gleich ein ungutes Gefühl als hergerufen wurde. Ich kniff die Augen zusammen, strich mir prüfend durch Bart und Haar und sagte:
„Bart kurz und ansonsten gepflegt, Herrin. An das jetzige Aussehen hab ich mich gewöhnt, also einfach kürzen.“
Dann zum Barbier gewandt:
„Wie ist es damit?“
Was hört man denn so alles von mir?
Oha! Das ist also der Sklave einer angesehenen Römerin... als germanischer Aufständischer ginge er allerdings auch durch...
Nun, wenn es deine Herrin wünscht, so soll es sein. Wenn du allerdings fragst, wie ich darüber denke, so will ich freimütig sagen: etwas mehr wohl sollt' fallen; bedenke, deiner Herrin Zierde kann das Schlechteste nicht sein, richtig?
was man so hört? only sim-on :p
Also eins stand fest: Mit Assindius konnte man immer und überall Eindruck hinterlassen. Ich lachte in mich hinein und verfolgte schweigend den Dialog der beiden.
Ich machte große Augen und sah ziemlich dumm aus der Wäsche. Ich zählt mit den Fingern mit und ging geistig noch mal durch was er da grade sagte, deiner Herrin Zierde kann das Schlechteste nicht sein. Wat will der den gez von mir.
Tja, was auch immer er damit sagen wollte; ich kam nicht drauf also antwortete ich schlicht:
"Hä?"
Na dann erzähl mal, ich bin gespannt
Das sagt der also gerade heraus, mir ins Gesicht, ganz wohlgemut: "Hä!" - Ein Germane, wie er am Limes steht...
"Ich sehe freudig, wir verstehen uns! Schön! Wenn du aber meinst, dass ein etwas zeitgenösischerer Schnitt deiner Herrin gefiele, so gib nur Bescheid - auch der ließe sich bewerkstelligen; denn du hast einen guten Kopf... er erinnert an den jungen Octavianus..."
und jetzt wieder du
Ich fasste mir mit dem Daumen und dem Zeigefinger der Linken in die zu gekniffenen Augen und lächelte Kopf schüttelnd. Du Fusel dachte ich, jetzt stehen wir da und er glaubt das ich der Herrin jetzt in den Arsch krieche, weil sie auch hier steht. Der wollte was verkaufen.
Ich sah ihm tief in die Augen und trat einen Schritt auf ihn zu. Dann sagte ich deutlich und langsam:
„Nur kürzen! Klar?“
Bei Juppiter, dieser Kerl gehört in den Cricus Maximus. Ungeheuerlich dieses Benehmen! Ich lächelte ihn milde an...
"Klar ist, dass gekürzt werden sollte."
...dann wandte ich mich seiner Herrin zu, die sich scheinbar köstlich über die Situation amüsierte...
"Euer Sklave ist ein direkter Mann, der die Einfachheit des Wortes zu schätzen weiß. Nun, ich denke wohl, dass ich ihm die Haare kürzen könnte - und stehe Euch zur Verfügung!"
Ich machte eine kurze Verbeugung und brachte etwas Abstand zwischen mich und den Sklaven...
Ich stand abgewendet, denn ich musste mir die vom unterdrückten Lachen rollenden Tränen aus den Augen wischen. Mehr als tief atmete ich durch und drehte mich beherrscht so gut es eben ging dem Barbier zu. Und es ging nicht! Die Hand vor den Mund haltend, musste ich mich noch einmal wegdrehen. Mir wurde heiß. Es war höchst anstrengend, nicht lauthals lachen zu dürfen.
„Nicht zu kurz, Artifex Iunius. Ich reise mit meinem Sklaven in Kürze nach Germanien. Man soll ihn dort noch annähernd als solchen erkennen können. Ich rechne damit, dass ich auf seine Kenntnisse und seine Beziehungen angewiesen sein werde.“
Mit einem Wink gab ich mein Einverständnis, mit der Haarpflege zu beginnen.
„Das Haupthaar darf lang bleiben. Es passt zu ihm. Nur soll er insgesamt gepflegt aussehen. Die Preise sind die üblichen?“
Gespannt betrachtete ich das weitere Geschehen.
Ich dachte nach... der übliche Preis, ...der übliche Preis, ...ja was könnte der hier wohl sein?
Sicher ist dies ein Hausbesuch, und sicher war das hier kein üblicher Hausbesuch! Und ganz sicher kein üblicher Auftrag - womöglich würde mich der Kerl beißen, was dann? Oder schlimmeres! Für ein Paar Sesterzen! Ich sollte in die Legion gehen! Ich werde mich jetzt mal schön zurückhalten...
Wir werden wohl zusammenkommen... wollen wir gleich beginnen, Assindus? Umso schneller ist's vorüber...
Ich sah ihn böse an. Nä, ich hasste Barbiere und das ließ ich ihn spüren. Grimmig sagte ich zuerst:
„Assindius, wenn ich bitten darf!“
Dann trat ich an in heran, sah ihm dabei böse in die Augen und flüsterte ihm langsam zu:
„Wenn das zu kurz wird, reiß ich dir die Eier ab!“
Ich begann wortlos mein Werk. Ich schnitt ein wenig hier, ein wenig da... dann nochmals hier ... ja hier schnitt ich nochmals und flüsterte:
...die werden Dir nicht schmecken, du kulturloses Etwas - solltest du es wünschen, schneide ich Dir gleich ein wenig in dein Ohr... vielleicht aber auch gleich ganz ab?...
Dann rief ich aus:
O! Mein guter Assindus, du wirst dich wundern, welch hübscher Mensch unter deinem Pelz sich verbirgt!
... ich arbeitete weiter, kam immer mal wieder an jene Stelle und freute mich schon auf den Bart... indessen Pfiff ich eine sabinische Weise.
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