Endlich wieder in Rom
Ernst mustert Medeia Martinus. "Den Armen eine Hilfe sein?" Sie schweigt eine Weile und trinkt nachdenklich etwas Wein.
"Ich bin vor einigen Tagen auch durch die Subura gekommen und natürlich auch die Viertel außerhalb der alten Stadtmauer. Es bleibt nicht aus, dass eine so mächtige Stadt aus aller Welt Menschen anzieht, die hoffen, hier ihr Glück zu machen. Leider werden sie schmählich enttäuscht. Wer arm war, wird auch meistens arm bleiben." Sie blickt kurz aus dem Fenster raus.
"Aber verwunderlich ist das nicht. Rom führt etliche Kriege, was es auch gewinnt. Und jedes Mal kommen tausende Sklaven hier ins Imperium. Die Sklaven übernehmen oftmals die Arbeit, die diese Menschen dort draußen in der Subura übernehmen könnten. Und auch auf dem Land ist es genauso. Die Bauern können gegen die Großgrundbesitzer mit ihrer Sklavenschar nicht ankommen. Und was sollten sie auch mit ihrem Getreide machen? Aus Ägypten kommt sehr viel billigeres und mehr in die Stadt Rom und wird außerdem noch kostenlos verteilt, weil die Armen es sich nicht leisten könnten. Es ist eine Zwickmühle." Sie hebt ihre Schultern leicht und sieht Martinus ratlos an.
"Aber könntest Du nicht beim Kaiser etwas erreichen. Du sitzt doch auf dem richtigen Posten!" Ihr Blick ist fragend und langsam ißt sie noch einige Oliven.