Decimus Romanus

  • Zuerst schiebt sich ein Ellbogen hervor und ein Tablett voll mit Schüsseln und einem Krug und einem Becher.


    Dann kommt Ganymed in das Zimmer herein. Die Tür hat er mit dem Rücken aufgedrückt und geht einige Schritte in das Zimmer.


    "Salve, Herr! Ich wurde geschickt, um Euch etwas zu essen zu bringen!"


    Er tritt an den Tisch und stellt dort das Tablett ab und fängt an die Schüsseln auf den Tisch zu bereiten.


    Er hebt die Deckel hoch, so dass das dampfende Fleisch und Gemüse sichtbar wird und seinen verführerischen Duft in Richtung von Romanus wehen läßt. Dann gißt er eine weißliche Flüssigkeit in den Trinkbecher.


    Mit dem Tablett in der Hand macht er einen Schritt zurück. "Habt Ihr vielleicht noch einen Wunsch, Herr?"

  • Die Augen des jungen Römers wurden immer größer als sich der Sklave mit dem Tablett in das Zimmer schob und wie auf Kommando begann sein Magen zu knurren. Ein Grinsen legte sich auf sein Gesicht, er sprang auf und näherte sich dem Tisch. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen und er musste sich regelrecht zusammenreissen, um nicht wie ein Raubtier über die Köstlichkeiten herzufallen. Erst jetzt bemerkte er, wie ausgehungert er war.


    "Ja, du kannst mir etwas Gesellschaft leisten", sagte Romanus schließlich und deutete auf die zweite Kline, während er sich bereits aus der ersten Schüssel bediente. "Wie heißt du?"

  • Etwas verdutzt bleibt Ganymed erst stehen und hält das Tablett vor seiner Brust. Dann nickt er und lächelt.


    Er setzt sich und stellt das Tablett zur Seite. "Mein Name ist Ganymed, Herr! Bene tibi sapiat, Herr!"


    Er hat erst seine Augen demütig niedergeschlagen, doch seine Neugierde obsiegt immer mehr. Einige Herzschläge später sieht er zu Romanus. "Ich habe Euch noch nie hier gesehen, Herr. Kommt Ihr aus Hispania?"

  • Mit vollen Backen kauend, musterte Romanus einen Moment den jungen Mann, der ihm nun gegenüber saß. Er war selbst wohl nur ein paar Jahre älter als er und der junge Römer dachte einen Moment wehmütig daran, dass er so jemanden gerne in Tarraco gehabt hätte.


    Er schluckte und schob dann eine der Schüssel in Ganymeds Richtung. "Hier greif zu, dass ist viel zuviel für mich allein. Ja, ich komme aus Tarraco, warst du schon einmal dort?"


    Romanus griff sich ein paar Oliven, schob sie in den Mund und spuckte kurz darauf die Kerne in die Schüssel. "Oh und nenn mich nicht Herr, ich heiße Romanus". Er lächelte und reichte dem jungen Mann die Hand.

  • Ganymed grinst gut gelaunt und ergreift die Hand von Romanus. "Danke!" Mit den Worten greift er nach etwas Stück Brot und tunkt dieses in die Schüssel.


    "Ja, ich war vor ein paar Wochen in Tarraco. Domina Didia Aemilia, die Verlobte von Marcus Decimus Livianus, war dort zur Eröffnung der Gladiatorenschule!"


    Ganymeds Augen leuchten. "Die Gladiatoren sind ja sooo fantastisch. Und wie die Kämpfen können!" Er rümpft dann die Nase. "Aber dieser Spartacus...der ist ein arroganter Mistkerl! Weißt Du, wie die ganzen Frauen immer machen, wenn er in der Nähe ist?"


    Er verschränkt die Hände vor der Brust und verdreht, selig, aber etwas dämmlich grinsend die Augen. "Aaaach, dieser Spartacus..." äfft er in einer weibischen Stimme nach. "...der ist ja soooo toll!" Genervt rollt Ganymed mit den Augen und grinst zwinkernd zu Romanus.


    "Aber Du bist wirklich ein Glückspilz, Romanus. Die neue Sklavin kommt nach Tarraco und die ist wirklich wunder, wunderschön!"

  • Romanus musste lachen als Ganymed die Frauen in der Arena nachmachte und griff sich ebenfalls ein Stück Brot. Der junge Sklave gefiel ihm und war ihm auf Anhieb sympathisch. Vielleicht konnte er mit ihm zusammen mal in die Stadt gehen, sie würden sicherlich viel Spaß haben.


    "Das nächste Mal, wenn du in Tarraco bist, musst du mich besuchen kommen. Aber die Gladiatoren mag ich nicht sonderlich, ich finde Kämpfen nicht so gut". Der Junge seufzte und biss in das Brot. Er kaute, schluckte und fuhr dann fort. "Ich bin ein lausiger Kämpfer".


    Als Ganymed eine neue Sklavin erwähnte, hob Romanus die Augenbrauen und musterte den jungen Mann erneut. "Wer ist sie?", fragte er interessiert und grinste dann. "Du bist verliebt, kann das sein?"

  • "Ich? Verliebt?" Ganymed sieht Romanus groß an, wird dabei abwechselnd rot und wieder blass und grinst dann kopfschüttelnd. "Ich kenne Niobe ja noch nicht mal. Ich hab sie nur im Atrium kurz gesehen! Ich kenne sie gar nicht..."


    Er zuckt mit der Schulter. Er lächelt dann. "Aber meine Herrin, Didia Aemilia, hat gemeint, dass sie mich irgendwann vielleicht frei läßt, dann gehe ich zur Ala und verdiene soviel Geld, dass ich Niobe freikaufen kann. Aber 5000 Sesterzen sind schon sehr viel..." Er scheint selber skeptisch darüber zu sein, das Geld aufbringen zu können.


    "Sag, hast Du eigentlich schon die Stadt gesehen? Und kannst Du reiten, Romanus?" fragt Ganymed Romanus, während er sich ein Ei schält.

  • "Niobe, mmh?", sagte Romanus lächelnd und warf Ganymed einen bedeutsamen Blick zu. "Und was ist an deiner Niobe so besonders, dass sie soviel Geld wert ist und du sie unbedingt freikaufen willst? Immerhin ist das ein stolzer Preis."


    Er langte nach einer Schüssel mit marinierten Fleischstücken, griff sich eines heraus und steckte es in den Mund. "Von der Stadt habe ich bisher nur recht wenig gesehen, ich war mit meinem Cousin unterwegs. Ob ich reiten kann? Klar, kann ich reiten, was für eine Frage...naja zumindest kann ich mich im Sattel halten. "


    Romanus zwinkerte dem jungen Sklaven zu, nimmt dann den Trinkbecher in die Hand und führt ihn zum Mund. "Warum fragst du?"

  • Ganymed sieht nachdenklich auf den Boden. "Weißt Du, es gibt Menschen, die sind nicht dafür geschaffen ein Sklave zu sein. Irgendetwas an ihrer Haltung oder etwas in den Augen..." meint er leise.


    Er blickt zu Romanus. "Und Niobe gehört dazu! Aber 5000 Sesterzen werde ich mir nie leisten können. Noch nicht mal die 2000, die Dominus Livianus für mich gezahlt hat!" Er zuckt mit der Schulter.


    Dann grinst er plötzlich breit. "Ich soll mich in nächster Zeit um ein ganz fantastisches Pferd kümmern und darf auf ihm reiten. Ich dachte, wir könnten ausreiten gehen. Ich will ja, wenn ich Glück habe, mal zur Ala. Und da muss ich schon richtig gut reiten können!"


    Neugierig beugt er sich vor. "Und? Warst Du auch im Colosseum?"

  • Sim-Off:

    Da Du ja jetzt in Tarraco bist, schreibe ich mal ein passendes Ende hierfür ;)


    Ganymed hat den jungen Romanus noch über seinen Stadtbummel ausgefragt. Auch neugierige Fragen über Tarraco konnte er nicht zurück halten.


    Nach einiger Zeit merkte er dann, dass Romanus wirklich müde war. Das leere Geschirr zusammen sammelnd, fügt er noch an. "Falls Du nicht bald zurück musst, können wir ja noch reiten gehen. Aber ansonsten wünsche ich Dir eine sichere Überfahrt!"


    Er nimmt das Tablett. "Würdest Du vielleicht bitte ein Auge auf Niobe haben in Tarraco? Danke für das Essen!" Er verabschiedet sich von Romanus und entschwindet aus dem Zimmer.

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