[Horrea] Verpflegungsmagazine

  • "So, du hast alles und jetzt hau ab in deine Unterkunft und sieh zu, daß du dich bei deinem Centurio meldest. Ich habe noch zu tun. Bist ja nicht der einzige Probati, der neue Ausrüstung haben will. UND WEGEN CENTURIO FRAGE HALT DEN OPTIO, DER DICH HIERHER GESCHICKT HAT ODER DEN PRIMUS PILUS (der Optio brüllte diesen Satz). DAS HIER IST DIE MATERIALAUSGABE UND KEINE AUSKUNFT! "

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Ich war überrascht ob des rüden Tons des Optios, behielt aber mein ruhiges Gemüt. Ich salutierte und verließ die Rüstkammer um zur Unterkunft zu gehen. Ich nahm mir vor den Optio später nach dem Centurio zu fragen.

  • Plautius ging mit dem Probatus ins Ausrüstungsmagazin und orderte beim zuständigen Optio eine komplette Grundausstattung für Probatus Flavius Aristides.


    Der Optio stellte nach und nach alles zusammen und brummelte dabei ununterbrochen unverständlich vor sich hin. Schließlich war er fertig und ein riesiger Haufen lag vor dem Probatus auf dem Tisch.


    Plautius inspizierte alles und wandte sich dann an den Optio.
    “Optio, wieso sind das alles nur gebrauchte und ausgebesserte Sachen? Hast du nichts Neuwertiges mehr im Lager. Man könnte ja fast meinen, daß du extra alles Gebrauchte für diesen Probatus zusammen gesucht hast.”


    Der Optio hob bedauernd die Schultern, schaute aber etwas zu unschuldig drein.
    “Centurio, tut mir Leid, aber wir hatten in der letzten Zeit zuviele neue Probati. ich habe keine absolut neue Grundausstattung da. Vielleicht in 2-3 Wochen. Wir warten halt noch auf einen Nachschub von der Classis und aus Mogontiacum.”


    Plautius schaute den Optio schief an, sagte aber nichts weiter, sondern wandte sich an den Probatus.


    “ Probatus Aristides! In 2 Wochen kommst du wieder hierher und tauschst deine alte Ausrüstung aus. Auf! Nimm die Sachen und ann weiter zu deiner Unterkunft. Keine Sorge. Es liegen auf dem Tisch nur etwa 40kg Ausrüstung. das schaffst du bis zur Unterkunft.”



    deine Ausrüstung im Überblick: Ausrüstung ohne Packesel oder Tragsklaven

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  • Interessierten Blickes folgte Marcus dem Centurio in das Vrepflegungsmagazin. Er blieb ruhig an der Seite von Plautius stehen und betrachtete den wachsenden Haufen. Ein kurzes Lächeln huschte über Marcus Gesicht. Die etwas heruntergekommene Ausrüstung amüsierte ihn doch etwas. Aber insgesamt fand er das gar nicht mal schlecht. Dann würde nicht gleich jeder von seiner Abstammung wissen und so etwas bei ihm vermuten. Vielleicht wollte der Optio ihn damit ärgern und herausfordern, aber Marcus war das mit der Ausrüstung durchaus recht.


    "Jawohl, Centurio!"


    Marcus nahm den Stoffsack und packte seinen 'neuen' Paenula, seinen Paradehelm, dessen Busch nicht wirklich paradefähig waren, sein Koch- und Essgeschirr, die Trinkflasche, die Ölflasche und die Ersatztuniken hinein. Immerhin musste er noch kein Proviant dort verstauen. Dann schlang er den Riemen des Schildes um seine Schulter, um diesen über seinem Rücken zu transporten, gürtete sein Gladius und hängte daran den normalen Helm. Das eher schlecht geflickte Kettenhemd und die Arm und Beinschienen warf er sich über die Schulter und band es zusätzlich an seinen Gürtel. Die Schuhe hängte er mit den Bändern an den Speer. Dann nahm er den Speer in seine Hand. Das viele Gepäck drückte ihn doch etwas runter, da er unter seinem eigenen Umhang noch das Kettenhemd, was er von zu Hause hatte, trug. Womit er gut über 60 kg jetzt trug. Aber Marcus war ein kräftiger Mann und nickte als Zeichen, dass er bereit war. Wobei er schon hoffte, dass es nicht allzuweit war. Zwei Kettenhemden waren ihn dann doch etwas zuviel.

  • "Gut Probatus. Dann wollen wir mal weiter zu deiner neuen Unterkunft. Ich muß noch was mit dem Bautrupp besprechen. Daher bringe ich dich auf direktem Weg zu deiner Unterkunft. Optio Avitus oder Optio Lupus können dir das Lager zeigen. Wenn du Quartier bezogen hast, dann meldest du dich auf dem Exerzierplatz in voller Rüstung und Bewaffnung."



    weiter geht es bei: Unterkünfte II

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  • "Verstanden, Centurio!"


    Marcus nickte knapp. Bei jedem Schritt, den er nun machte, klappterte, klimperte und polterte Marcus durchaus. Drei Schritte und schon bohrte sich die Pfanne in Marcus Rücken. Er ächzte leise und dann rutschte das Pilum ihm fast aus der Hand. Gerade noch rechtzeitig fing er das Pilum wieder auf. Beim nächsten Mal würde er die Hälfte der Ausrüstung ja tragen und es würde wohl handlicher werden. Auf den ersten Tagesmarsch freute sich Marcus wirklich nicht. Doch schweigend lief er hinter Plautius hinter her.

  • Etwas in Gedanken vertieft betrat Avitus die Verpfelungsmagazine und machte sich dann auf zum Waffenampfang. Schweigend nickte er dem Miles zu, de dort Dienst hatte. Irgendwie kam ihm der Mann bekannt vor.
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    "Salve, Optio? Na, geht's dir besser"
    fragte dieser und nun fiel es Avitus wieder ein. Der glatzköpfige Maro, der ihn vor einigen Tagen dabei erwischte, wie sich Avitus die Seele aus dem Leib kotzte. Der Optio lächelte.
    "Ah, Miles Maro, richtig? Nun, ich brauche einen Bogen und ein paar Pfeile"
    sagte Avitus. Seit seiner Ankunft in der Legio war das Bogenschießen etwas knapp gehalten worden und Avitus musste alleine ausserhalb des Castellums trainieren, um seine Fertigkeiten, die sich wahrlich noch nicht sehen ließen, zu verbessern.


    Maro verschwand kurz in den hinteren Räumen der Waffenkammer und kam dann mit einem Bogen und einem Dutzend Pfeile zurück, die er dem Optio hinlegte.
    "Du musst den Empfang bestätigen, Optio"
    sagte er und legte ihm ein Dokument vor. Avitus nickte nur, nahm eine Feder und tränkte sie in Farbe, bevor er seinen Namen und Rang auf die dafür vorgesehene Stelle am Dokument setzte. Mit einem leichten Nicken bedankte er sich beim Miles und verließ die Waffenkammer in Richtung des Haupttores...

  • Mit dem Petronier im Schlepptau betrat Marcus die Horrea. Die Abwechslung in seiner normalen Tagesroutine tat Marcus gut und entschädigte ihn, daß er den neuen Rekruten herum führen musste. So hatte er wieder eine etwas gnädigere Miene und sah sich aufmerksam um.


    "Optio? Jemand hier?"


    Marcus spähte über die Tische hinweg und zu den hinteren Räumen. Doch da er bis jetzt niemanden sah, zuckte Marcus mit der Schulter und wandte sich an den Neuen.


    "Mein Name ist Marcus! Mir gegenüer brauchst Du nicht sonderlich förmlich zu sein."


    Marcus reichte Bursa seine Hand und nickte ihm freundlich dabei zu.

  • Danke Markus, alle nennen mich Bursa.


    Bursa reichte Markus die Hand. Leicht ermüdet von den Strapazen der letzten Tage sagte er:


    Hoffe das ich bald meine Ausrüstung bekomme und meinen Fahneneid ableisten kann. Ich bin von der ganzen Reise ganz müde. Ich freue mich, wenn ich mal in meine Unterkunft komme.

  • Ein mürrischer Centurio tauchte aus den Tiefen des Versorgungsmagazines auf.

    „Immer mit der Ruhe, Soldat. Nur nicht hetzen und nur nicht in Panik geraten. Was soll es denn sein?“

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  • "Aha! Na dann wollen wir mal schauen. Groß, Plattfüsse. Bei Mars, ob ich Sandalen in der Größe habe. Mit den Füssen kannst du ja mit der Marsstatue im Tempel von Roma mithalten. Sonderlich breitschultrig bist du ja nicht gerade. Ob ich aber für diese Wassermelone auf dem Kopf einen Helm habe? Das sieht mir bei Dir nach einer Spezialanfertigung aus. Stell dich mal gerade hin. Bauch rein, Brust raus. Versuch es zumindest mal."


    Der Centurio begann nach und nach einen Berg Ausrüstung vor dem Legionär anzuhäufen. Dann verschwand er wieder im Materiallager um die Waffen und Rüstung zu besorgen.



    http://www.imperiumromanum.net…ava_galerie/Centurio5.jpg

  • Sim-Off:

    ups, sorry, habe dich vergessen. bei der hitze laufe ich im büro und abends auf sparflamme.



    Der Centurio kam mit den letzten Ausrüstungsgegenständen zurück und wuchtete alles auf den Tisch. Dann konfrontierte er den Probatus mit einer langen Liste auf einer Wachstafel, die er unterschreiben sollte. Diese enthielt alle ausgehändigte Ausrüstung, wobei er die einzelnen Gegenstände noch einmal vorlas und darauf zeigte. Na ja, nicht jeder Legionär konnte lesen und so lernte er auch gleich schon mal was was ist.


    "So mein Sohn! Nimm die Sachen und dann weiter zu deiner Unterkunft. Keine Sorge. Es liegen auf dem Tisch nur etwa 40kg Ausrüstung. Das schaffst du locker bis zur Unterkunft. Anschließend meldest du dich bei deinem zuständigen Centurio und dann ab auf den Exerzierplatz und zum Fahneneid.”



    deine Ausrüstung im Überblick: Ausrüstung ohne Packesel oder Tragsklaven


    Darüber hinaus empfehle ich Dir auch ein wenig im WIKI zu schmökern. Ansonsten stehen bei Fragen ich oder Artorius Avitus zur Verfügung.

  • Bei dem Wort 40 Kg musste Bursa erst ein mal schlucken. Naja das es einfach wird hatte er nicht geglaubt.
    Mit einem leicht zerknirschten Gesichtsausdruck kam aus seinem Mund:
    Danke Centurio, ich werde mich dann wohl mal zu meiner Unterkunft begeben.


    40 Kg waren doch schwerer als er geglaubt hatte. Die Zeiten des süßen Lebens, als er den Mädchen von Tarraco nachstellte, waren jetzt wohl endgültig vorbei.
    Bursa suchte seine Unterkunft.

  • Gelangweilt hatte Marcus das alles im Hintergrund verfolgt. Dabei reinigte er seine dreckigen Fingernägel mit seinem Dolch und bließ ab und an die Dreckstücke von der Metallspitze. Leise seufzend steckte er den Dolch wieder weg und fing an einige der Wafffen zu betrachten, die wohlgeordnet dort rumlagen. Verwundert hob er eine Keule hoch, die voller Nägel und seltsamer Beschläge ausgestattet waren. Die Augenbrauen hebend, legte er die Keule zurück und hob den Blick als er das Wort Unterkunft hörte. Die würde er ihm wohl noch zeigen müssen. Doch schwupp, war der Probatus schon weg. Verdutzt sah Marcus hinter dem Probatus her und nickte noch schnell dem Centurio zu ehe er dem Probatus hinter her lief.

  • Crispus kam zu dem Magazin, wo gewöhnlich nur Probati hinkamen, um ihre Sachen zu empfangen. Doch der junge Optio war gekommen, um seine Sachen abzugeben. So trug er das Scutum auf dem Rücken, hatte den Schwertgurt umgelegt, in der Hand jeweils Helm und Rüstung. Auch die anderen Dinge, die er der Legion zurückgeben musste, hatte er noch irgendwie an sich befestigen können, sodass er nicht zweimal laufen musste.
    Schnaufend kam er bei dem Tischchen des Zeugmeisters an und legte seine Rüstung darauf.
    "Salve, ich will nur mein Zeugs abgeben - ich werde zur IIten versetzt."
    Der Legionär sah misstrauisch auf die Ausrüstung, dann nahm er jedes Teil, begutachtete es, ob daran Schäden waren und nahm es schließlich.
    "Wieso gehst du denn zur IIten? Die sind dort doch alle...komisch!"
    Während er redete, suchte er gedankenverloren einen Codex hervor, in dem die Ausrüstungszuteilung vermerkt war.
    "Ach, meine Familie wohnt in Mogontiacum!" erklärte der Petronier.
    "Wie war nochmal dein Name?" fragte der Legionär, nachdem er Crispus' Erklärung mit einem Nicken quittiert hatte.
    "Optio Marcus Petronius Crispus, II. Kohorte!" sagte der Gefragte und befreite sich währenddessen von der übrigen abzugebenden Ausrüstung, während der Finger des Legionärs über die Seiten flog und verzweifelt den Namen des Versetzten suchte. Schließlich fand er die entsprechende Zeile, kontrollierte Soll mit Haben und nickte dann noch einmal.
    "Gut, das passt! Gute Reise und viel Spaß bei der IIten! Und lass dich nicht unterbuttern von denen!"
    Damit stand er auch schon auf, um die Ausrüstung einzusortieren.
    Crispus hingegen ging zurück zu seiner Unterkunft - er wollte schließlich noch heute aufbrechen!


  • So recht glauben konnte Avitus es noch nicht. Als er die Bekanntmachung seiner Beförderung in den Zenturionat vernommen hatte, blieb er wie versteinert stehen und stand einige Momente lang mi leicht geöffnetem Mund da, ehe ihm bewusst wurde, dass es sich nicht gehörte, sich so vor den anderen Soldaten zu präsentieren. Er hatte sich zusammengerissen und da erst schoss ihm das Blut in den Kopf. Centurio... Die Halsadern traten leicht hervor, als er krampfhaft versuchte, nicht lauthals zu jubeln und die Fingerspitzen bohrten sich in seine Handflächen, als er die Fäuste ballte. Eilenden Schritts machte er sich zu den Horrea auf, um als erstes die Ausrüstung abzuholen, die ihm ab jetzt zustand.


    Er verabschiedete sich von dem Segmantpanzer... in all der Zeit hatte er diese Rüstung getragen und nun machte sie dem Kettenpanzer platz. Avitus lächelte. Zwar war diese schwerer, aber bei der Hitze, wie zuweilen selbst hier in Germania herrschte, würde er wenigstens nicht mehr geröstet, wenn die Sonne auf die polierten Platten schien und diese aufheizte.
    Er ermpfing seinen neuen Helm mit der begehrten crista transversa, ein Zeichen seines neuen, diese so begehrten Ranges unter den Soldaten. Beim Mars, dies war ein guter Tag. Ein Tag, den der Artorier wohl nie in seinem Leben würde vergessen können.
    Er gab das cingulum des Miles ab und empfing das der Centurionen. Es war breiter und reicher verziert. Ab jetzt konnte jedermann sehen, dass er Offizier war. Voller Stolz würde er dieses Abzeichen tragen. Ferner die ocreae, die Beinschienen. Avitus hielt sie einige Momente lang, starrte sie an, ehe er das paludamentum, den roten Umhang in Empfang nahm.


    Und schließlich das Symbol seines Ranges, seiner Befehlsgewalt... die vitis. Diese verkörperte Autorität eines Centurio. Avitus nahm sie so behutsam auf, als ob ihm der Stock jeden Momnt zerbrechen könnte. Für den Exerzierplatz würde er auf eine Alltags-Version zurückgreifen und dieses nur bei besonderen Anlässen führen.


    Er zog die Sachen an... legte die Mannschaftsrüstung weg und legte die Neue an. Sie wurden zu einer Besprechung mit dem Legatus befohlen und er wurde dort bereits als Centurio geführt... er beeilte sich, denn es hieß sofort und seinen ersten Befehl als Centurio wollte er nicht zu spät ausführen.


    Er bedankte sich bei den Milites, die in den Verpflegungsmagazinen Dienst taten und ihm die Sachen zusammengestellt hatten, und verließ dieses...

  • Wir kehren heute mit unserer Betrachtung zu einem Tag zurück, der nur kurz nach dem Appellantritt stattfand. Kurz, nachdem der Legat Decimus Meridius seiner alten Legion eine Aufwartung gemacht hatte. Ein alter Soldat saß brütend zu jener Stunde in der Ausrüstungskammer. Mißmutig ließ er einige knöcherne Würfel in seinen alten Händen knacken. 22 Jahre war er schon bei der Legion. Er hatte wahrlich viel mitgemacht, die Aufstände in Hispania hatten ihm jedoch seine Karriere wirklich vermiest. Hatte ihm doch ein Aufständischer das rechte Knie übel zertrümmert. Seitdem war er nur noch für das Lager verantwortlich und grübelte oftmals stundenlang über seine, mit jedem Tag, glorreichere Vergangenheit nach. So war seine Laune heute wieder auf einem Tiefpunkt, wenn er auch jeden Tag den Göttern dankte, kein Bein verloren zu haben. Denn sonst wäre er nur einer der vielen alten Veteranenkrüppeln, die auf den Straßen Roms dahin vegetierten.


    Just in dem Moment ging die Tür auf. Scheppernd und polternd trat Marcus in die Ausrüstungskammer. Dabei hatte er seine gesamte Ausrüstung an, sein Waffen, seine Paradeuniform, Sack und Wanderbündel. Der alte Soldat sah ärgerlich auf und runzelte die Stirn.


    "Ja, Soldat?"


    Marcus trat an den Tisch des Mannes zu und versuchte gar nicht erst zu salutieren. Zum einen wäre das bei dem ganzen Gewicht und seinen beladenen Armen gar nicht möglich gewesen, zum anderen wußte er gar nicht, ob jener überhaupt im Rang über ihm stand. Mühsam reichte Marcus dem Soldaten die Tafel des Centurios.


    "Centurio Matinius wies an, mir eine neue Ausrüstung zu geben. Die Alte ist in einem desolaten Zustand."


    Der alte Soldat, nennen wir ihn mal Decius Allium, stierte Marcus stumm an. Was? Da kam einfach ein Soldat in eine Rüstkammer und wollte Ausrüstung? Mußte er sich gar jetzt bewegen? Nachdenklich ließ er die Würfel in seinen Händen knirschen. Ein gewitztes Grinsen huschte über sein Gesicht.


    “So, so! Nun, wenn der Centurio das sagt. Leider ist die neue Ausrüstung noch nicht da. Ich hätte zwar noch eine recht gute hinten im Lager, aber die war eigentlich schon für einen anderen Soldaten reserviert! Aber vielleicht...vielleicht geb' ich sie Dir trotzdem, Soldat! Wenn Du Spiel gewinnst! Und wenn Du verlierst...!“


    Allium grinste weiter verschlagen. Marcus sah ihn verdutzt an und ließ sein Bündel und das Pilum heruntersinken. Die Essschalen und die Pfanne, die jedem Soldaten zustand, klapperten in dem Bündel als es auf dem Boden aufkam.


    „Und was, wenn ich verliere?“


    Der Alte lachte leise in sich hinein und ließ erneut die Würfel in seinen Händen reiben.


    „Nun, dann bekommst Du vielleicht trotzdem Deine Ausrüstung. Aber Du schuldest mir dafür einen Gefallen. Abgemacht?“


    Marcus wog das in seinen Gedanken hin und her. Dem Alten einen Gefallen schulden wollte er nicht. Aber ohne Ausrüstung hier rausmarschieren? Ne, das ging auf keinen Fall. Bei Fortuna, ein gutes Würfelspiel schlug Marcus eigentlich nie aus, aber irgendwie stimmt der Einsatz nicht wirklich. Schließlich hatte er ein Anrecht auf die neue Ausrüstung. Aber was sollte man machen? Die Zeiten waren nun mal anders, er durfte schließlich nicht seine private Ausrüstung tragen. So zuckte er mit der Schulter.


    “Also gut!“


    Rumpelnd und polternd ließ er die Ausrüstung auf den Boden gleiten und zog einen hölzernen Hocker an den Tisch heran. Allium grunzte zufrieden und packte die Würfel. Schwungvoll schüttelte er die knöchernen Würfel in seiner hohlen Hand. Mit einem Grinsen, was einige Lücken in seiner Zahnreihe offenbarte, reichte er die Würfel dann an Marcus. Dieser nahm sie stumm, fixierte den Alten mit einem Blick und fing an die Würfel in seinen Händen hin und her zu rütteln. Nach einigen Sekunden ließ er die kubusförmigen Knochen auf den Tisch rollen. Fast bis zur Kante kamen sie, dann zeigten sie ihr Ergebnis.


    “9 Augen!“


    Marcus hob seinen Blick von den Würfeln und sah den Alten auffordernd an. Dieser griff mit seinen fleckigen Händen und den eher knöchernen Fingern nach den Würfeln. Lange ließ er die Würfel in seinen Händen kreisen und grinste als er Marcus wachsende Ungeduld bemerkte. Erst dann knallte er seine Handfläche auf den Tisch und hob sie. Marcus beugte sich vor und sah auf die Würfel. Mit einem ärgerlichen Grummeln lehnte sich Marcus wieder zurück. 11 Augen...was für ein Pech! Der Alte grinste.


    “Also, Soldat, wie war noch mal Dein Name?“


    Langsam stand der Alte dabei auf und ging in Richtung der Rüstkammer.


    „Marcus Flavius Aristides!“


    Marcus Stimme klang beleidigt und sehr ärgerlich. Aber Marcus war schon immer ein schlechter Verlierer gewesen und mußte etwas an der Niederlage, wenn es auch nur ein Würfelspiel war, knabbern. Der Alte lachte.


    “Ach, der Patrizier. Na, das ist ja praktisch für mich. Wollte schon immer einen Gefallen bei einem Patrizier haben!“


    Mit den Worten verschwand er hinten und kam einige Zeit später schwer beladen zurück. Grinsend schob er die neue Ausrüstung Marcus zu, der die Alte an der Seite Stück für Stück ablegte und die Neue entgegen nahm. Auffordernd schob der Alte Marcus eine Wachstafel zu. Marcus nahm den Griffel und setzte seine Initialen darunter. Allium nickte.


    “Dann viel Spaß, Soldat. Ich komm schon noch auf Dich zu.“


    Marcus nickte knapp, griff nach seinen neuen Sachen und den neuen Paradehelm und verschwand polternd und scheppernd aus der Ausrüstungskammer.

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