[Via Sagularis] Intervallum

  • Sie vollendeten die erste Runde und Geminus und Mela ließen sich etwas zurückfallen, um die letzten anzutreiben. Das gelang ihnen auch ganz gut. Und so holten Mela, Geminus und die vier letzten Probati das Mittelfeld wieder ein. Von der Ferne dran ein Wiehern zu ihnen. Mela schnaufte und stieß hervor:
    "Ich ... freue mich ... schon auf ... das ... Reiten!"
    Geminus sah ihn unbehaglich an und schüttelte den Kopf.
    "Pferde! Ich ... kann die Viecher ... nicht ausstehen ... verdammt!" rief er.
    Mela grinste und schlug ihm im Laufen auf den Rücken.
    "Achwas, das packst du ... schon."

  • Vom Exerzierplatz kommend bogen wir auf die Via Sagularis ein. Während gelaufen wurde scherzten die Probati miteinander und tauschten Erinnerungen, Frauengeschichten und ähnliches aus; zumindestens noch. Ich hatte das Gefühl das dies bald schon nicht mehr so sein würde.


    Dennoch konnte auch ich es nicht lassen mit den anderen herumbzublödeln. Vor allem mit Faustus, welcher neben mir lief und Strabo, welcher neben Faustus lief. Objekt unseres Gelächters war zumeist Faustus, welcher leichtes Übergewicht hatte und trotzdem eine erstaunliche Ausdauer hatte.


    Langsam freundete ich mich mit den beiden an......


    Die Milites die wir passierten während unseres Laufes konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. Einige brachen sogar in Gelächter aus.


    "Gehört wohl auch dazu." sinnierte ich vor mich hin und achtete ein wenig mehr auf meine Atmung......

  • Die zweite Runde absolviert er mit den Probati im Trab, doch sein Hengst würde gerne ein deutlich höheres Tempo anschlagen, so lässt er die Probati an sich vorbei ziehen,...

    "Probati, was soll das für eine Haltung sein ? Geminus, das ist ein Pferd und kein Latrinenbalken."


    Dann, als ale Probati vorbei gezogen sind, gallopiert er an der Reihe vorbei...

  • Geminus wurde noch bleicher, sofern das überhaupt möglich war. Mela schloss zu ihm auf und ritt nun neben ihm.
    "Setz dich gerade hin und halt dich ruhig am Sattelknauf fest, wenn du nicht weißt wohin mit den Händen. Und nimm die Zügel etwas kürzer... Ja, genau so", gab er dem Kamerad leise Anweisungen und hoffte, der Centurio würde dies billigen.

  • Mela trieb der Stute die Fersen in die Flanken und sah sich gleichzeitig nach Geminus um. Dessen Pferd machte einen Satz und schoss dann vorwärts, Geminus konnte sich gerade so halten. Mela und Geminus preschten Seite an Seite die Via entlang, hinter wenigen anderen Probati her und vor vielen entlang. Sie erreichten das Ende der Via unbeschadet und Mela zügelte die Stute. Geminus allerdings schoss an ihm vorbei.
    "Aaaaaaaaah! Wie hält man dieses verdammte Ding aaaaaaaaan........." schrie er, während er in Panik am Zügel riss und das Pferd so noch weiter antrieb. Mela sah sich um, sein Blick streifte den des Centurio. Sollte er Geminus hinterherreiten und ihm helfen oder nicht??

  • Langsam wurde das laufen anstrengend. Obwohl es ein recht kühler Tag war, begann ich allmählich zu schwitzen. Die mittlerweile eingetretene Stille in unseren Reihen zeigte mir, dass auch andere alle Hände voll zu tun hatten um das Tempo zu halten.


    Mittlerweile war keiner mehr dazu aufgelegt um zu scherzen oder herum zu albern. Alle wahren darauf bedacht ihre Atmung und ihren Schritt zu kontrollieren.


    Am Rand der Via hingegen zogen wir nun an den Offiziersunterkünften vorbei. Als ich einen Tribun aus der Tür kommen sah, der noch damit beschäftigt war sich fertig anzukleiden und anscheinend recht spät dran war musste ich lachen.


    *Wenigstens sehen die Offiziere morgens ebenso übel aus wie jeder andere Soldat auch* dachte ich mir im Vorbeilaufen.....

  • Langsam aber sicher näherten wir uns wieder dem Exerzierplatz. Zuvor kamen wir aber noch an den Ställen vorbei und konnten eine Turmae beim Training beobachten. Etwas abseits konnte ich auch mein Pferd erspähen, welches von einem Legionarius gepflegt wurde. *Das hast du dir verdient* dachte ich mir während mein Blick wieder zu der übenden Turmae fiel.


    "Da will ich auch hin, in die Reiterei." sagte ich eher zu mir selber als zu den anderen, doch diese quittierten diese Aussage mit einem erstaunten Blick und fragten etwas ungläubig:


    "Zur Reiterei? Kannst du überhaupt reiten?


    "Na klar und das sogar ziemlich gut. Ich bin mit Pferden aufgewachsen. Mein Bruder mochte Pferde nicht. Er meinte solange der Soldat selber gehen kann soll er dies auch machen. Ich bin da aber ganz anders."


    antwortet ich. Faustus wollte noch etwas sagen, doch da bogen wir schon auf den Exerzierplatz ein. Endlich hatte diese Rennerei ein Ende. Manche konnten sich kaum noch auf den Beinen halten, andere sahen hingegen noch recht frisch aus als hätten sie lediglich einen Spaziergang gemacht. Ich befand mich zwar noch in einem recht guten Zustand, doch spürte ich ein leichtes stechen in meinen Seiten.


    Wir machten noch eine letzte Kurve und bogen dann auf den Exerzierplatz ein.

  • Zitat

    Original von Secundus Petronius Mela
    Mela trieb der Stute die Fersen in die Flanken und sah sich gleichzeitig nach Geminus um. Dessen Pferd machte einen Satz und schoss dann vorwärts, Geminus konnte sich gerade so halten. Mela und Geminus preschten Seite an Seite die Via entlang, hinter wenigen anderen Probati her und vor vielen entlang. Sie erreichten das Ende der Via unbeschadet und Mela zügelte die Stute. Geminus allerdings schoss an ihm vorbei.
    "Aaaaaaaaah! Wie hält man dieses verdammte Ding aaaaaaaaan........." schrie er, während er in Panik am Zügel riss und das Pferd so noch weiter antrieb. Mela sah sich um, sein Blick streifte den des Centurio. Sollte er Geminus hinterherreiten und ihm helfen oder nicht??


    Der Centurio sah Geminus ausdruckslos hinterher und Mela fasste das als Aufforderung auf, seinem Kamerad zu helfen. Er gab seiner Stute die Sporen und raste wie der Teufel hinter einer armen Seele hinter Geminus her. Wenig später hatte er ihn erreicht. Geminus war schneeweiß im Gesicht, als Mela nach den Zügeln des inzwischen nur noch trabenden Pferdes griff und sie so zum Stillstand kamen.
    "Ich - hasse - Pferde", wimmerte Geminus kreidebleich.
    "Steig ab, mein Freund. Ich denke, der Centurio wird das verstehen. Du hast dich gut gemacht." entgegnete Mela freundlich und sah zu, wie der zitternde Geminus sich aus dem Sattel rutschen ließ und neben Mela, der Geminus' Pferd führte, zurück zu den anderen marschierte. Inzwischen befanden sich jene wieder auf dem Exerzierplatz, wo Mela und Geminus nun auch hingingen.

  • Vom Exerzierplatz kommend bogen wir wieder auf dei Via Sagularis ein. Mein Freund Faustus neben mir flucht wie ein Barbar über die Laufeinheit, die der Centurio wieder einmal verordnet hatte. Aus seinem Gegrummel hörte man nur mehr eizelne Fetzen heraus wie etwa:

    "verdammt....immer das Gleiche.....langsam reichts.....Hunger...."


    Vor allem wegen seines stetigen Hungers musste ich lachen, doch auch mir verging mein Grinsen mit zunehmender Geschwindigkeit und gelaufener Strecke.

  • Die Runden zogen sich elendig in die Länge. Bei dieser Kälte Lauftraining zu machen war wirklich keine Freude, denoch versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen.


    Wie wir es bereits gewohnt waren wurden wir zudem von den Legionarii an der Seite ausgelacht. Wir wollten und konnten uns nicht wehren, auch wenn ich eine Lust in mir verspürte einem dieser "Zaungäste" eine zu verpassen.


    Faustus war mittlerweile bedenklich ruhig geworden, doch er lief noch und es schien als würde er es auch noch eine Weile tun.


    Nach einer Weile konnten wir endlich wieder auf den Exerzierplatz einbiegen obwohl uns vermutlich die nächste Tortur erwarten würde.


    Wir nahmen die letzte Kurve und begaben uns zu unserer Ausgangsposition auf dem Exerzierplatz.....

  • In gemächlichem Schritt bogen der dicke Faustus, Felix, Fuscus und ich mit den Pferden auf die Via Sagularis ein. Wir folgten dabei dem Centurio welcher vor uns herritt.


    Der dicke Faustus jammerte dabei laut und unbehaglich. Er machte beinahe das gleich Gesicht wie sein Pferd, welches sein Gewicht tragen musste und wohl bisher wesentlich leichtere Milites zu tragen gehabt hatte.


    Wir konnten es einfach nicht lassen und veräppelten Faustus während wir in einem gemütlichen Schritttempo die erste Runde drehten.....


    Faustus hingegen schnaubte leicht beleidigt zurück:


    "Ich hasse Pferde. Ich bin doch nicht zur Legion gegangen um zu reiten. Ich will kein Eques werden, sondern Legionarius. Hmmmmpfff"

  • Der Centurio führt Ajax neben den Probati her, sieht immer wieder auf die Männer, korrigiert ihre Haltung, treibt sie an.
    Er lässt Ajax etwas vorpreschen, dreht ihn dann um und hält auf die Milites zu, die gerade Faustus trizen.

    "Probati,... was soll das ? Ihr seit Kameraden,... jeder für jeden... und nicht jeder gegen jeden. Faustus, keine Angst du wirst schon kein Eques."


    Dann dreht er Ajax wieder...

    "Und nun, in den Trab !"

  • Natürlich waren wir Kameraden, das wussten wir alle und es hätte auch niemand infrage gestellt. Doch Fuscus musste wie üblich seinen vorlauten Kommentar dazugeben:


    "Aber Centurio, das wissen wir doch. Wir machen ja nur Spaß mit Faustus."


    Ich für meinen Teil verdrehte nur kurz die Augen und wechselte ebenfalls in den Trab. Und eines musste man Faustus lassen; dafür dass er angeblich noch nie geritten war stellte er sich gar nicht dumm an.....

  • Ich hörte Fuscus hinter mir noch fluchen während ich mir einen Kommentar verkniff. Ich folgte dem Centurio in den Trab, ganauso wie die anderen.


    Faustus schloss zu mir auf und ritt neben mir her. Mittlerweile grinste er leicht schadenfroh über die Rüge die Fuscus bekommen hatte.


    *Endlich wieder Reiten.* dachte ich mir. Ich hatte es bereits vermisst, zu lange hatte ich meinen Klepper schon nicht mehr gesehen. Reiten war eine meiner vielen Leidenschaften, denen ich versuchte so oft wie möglich zu frönen....

  • Der Centurio lässt Ajax angallopieren, setzt sich an die Spitze und dreht dann den schwarzen Hengst, gallopiert an den Probati vorbei. Am Ende des Feldes dreht er wieder,...

    "Probati,... in den Gallop,... und dann zurück auf den Platz."

  • Nachdem wir eine Weile im Trab geritten waren hatte ich den Hengst mittlerweile sehr gut unter Kontrolle. Er zickte nicht mehr herum und nahm meine Kommandos ohne Widerspenstigkeiten an. Mittlerweile schien er sich auch an mich gewöhnt zu haben.


    Die Plauder und Scherzstunde war den meisten Probati mittlerweile aber vergangen, mich sollte es nicht stören. Wie befohlen wechselte ich in den Galopp und ritt hinter dem Centurio her. Nachdem wir die Runde beendet hatten bogen wir wieder auf den Exerzierplatz ein....

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