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An Flavia Agrippina
Villa Herkulanea
Baiae
Liebste Mutter
ich bin angekommen! Germania ist nicht so schlimm wie ich es gedacht hatte. Auch das Leben als Soldat geht einigermaßen. Bis jetzt war ich immer nur im Kastell und hab keinen einzigen Germanen mit Waffen gesehen. Aber vielleicht kommt das bald und ich kann so mir etwas vom großen Ruhmeskuchen abschneiden. Dann werde ich mir sicherlich auch einen Namen machen, wie Du es Dir so wünschst, liebste Mutter. Ich habe sogar schon meine Grundausbildung fast hinter mir und bin nun ein vollwertiger Legionär. Mein zukünftiger Schwager, Tiberius Vitamalacus hat mich zuerst ausgebildet. Ein unflätiger Mann mit dem ich noch eine Rechnung offen habe. Zu schade, daß seine Anverwandte in unsere Familie einheiratet. Wie ist es in Baiae? Ärgert Dich Deine Sklavin Olympia immer noch so sehr?
Es wird nun wohl noch einige Jahre dauern, bis ich mal wieder in Baiae vorbeischauen kann. Ich bezweifel, daß ich selbst zu der Hochzeit meines neuen Neffens vorbeischauen kann. Sicherlich hast Du es schon gehört, aber Milo hat noch einen Bruder, einen gewissen Flavius Furianus. Er ist vor kurzem noch Aedil gewesen in Rom. Er sieht Milo aber gar nicht ähnlich! Ich frage mich auch, ob sie wirklich Brüder sind. Er hat so gar nichts von Milo, aber ich hab ihn nur kurz getroffen. Vielleicht kannst Du ja was über ihn in Erfahrung bringen. Außerdem wäre ich Dir dankbar, wenn Du den Sonderauftrag von Hannibal mal abschließst. Ich brauche meinen Sklaven hier in Germania.
Ich hoffe, die Götter achten gut auf Dich und daß es Dir gut geht. Ich denke immer an Dich.
Dein Dir immer ehrgebener Sohn!
Marcus
An Titus Flavius Milo
Villa Flavia Felix
Roma
Italia
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Titus, Bruder im Geiste, Kamerad und wackerer Saufkumpane,
ich grüße Dich aus dem fernen Germania. Ja, ich bin angekommen und in den Klauen der Legion aufgenommen worden. Der Sklave hat mich tatsächlich bis vor das Tor gebracht. Mutter ist wie immer viel zu überbesorgt. Viel von Germania hab ich noch nicht gesehen. Und auch wenig von den Frauen. Du kannst Dir vorstellen, unter was für einem Druck man da steht. Es ist scheußlich! Auch gibt es im Kastell kein Lupanar oder irgendwelche leichte Frauen, die man schnell rumkriegen kann. Bis jetzt hab ich nur aus weiter Ferne mal eine blonde Legatenverwandte gesehen. Niedlich sieht diese junge Decima schon aus, aber leider kann ich mich kaum an eine Anverwandte meines Legaten ran machen. Oder was meinst Du? Aber sie ist leider blond wie die Germaninnen!
Straßen mußte ich noch keine bauen, aber das wird wohl nur eine Frage der Zeit sein. Ach Titus, es ist schrecklich öde hier! Zwar bin ich den ganzen Tag beschäftigt und das Waffentraining macht mir ja auch Spaß, aber sonst ist hier kaum was los. Weder Feiern, noch Saufgelage, noch sonst etwas interessantes. Ich sehne mich nach dem pulsierenden Leben von Baiae zurück. Jetzt kommen mir sogar die dreckigen Straßen von Roma als sehr verlockend vor. Hoffentlich bekomme ich etwas frei, wenn Dein Bruder heiratet. Weißt Du, wann er sich unter die Fuchtel der Tiberia begeben wird? Wie kommst Du in deinen politsichen Bestrebungen voran? Wirst Du bald kandidieren?
Im Übrigen könntest Du mir einen kleinen Gefallen tun? Hier in der Legion hat mich ein gewisser Tiberius Vitamalacus in der ersten Zeit ausgebildet. Dieser kleine Drecksack hat es tatsächlich gewagt, Agrippina zu beleidigen. Er hat Mutter als eine Lupa bezeichnet. Ich schwöre Dir bei den Göttern, daß diese Schlange das noch bereuen wird. Wie dem auch sei! Kannst Du vielleicht etwas mehr über ihn herausfinden? Quetsche doch mal Furianus aus, was er über diesen Tiberier weiß. Der soll es noch bereuen eine Flavia derartig beleidigt zu haben. Selbst auf dem Feld der Legion gibt es Grenzen und diese hat er weit überschritten.
Außerdem gib doch Hannibal mal einen festen Tritt in den Hintern. Mein alter Sklave soll endlich hier in Germania auftauchen. Wie Du siehst, muß ich die Briefe selber schreiben und bei meiner unschönen Schrift ist es ja auch für Dich eine Zumutung. Also liegt es ganz in Deinem Interesse, wenn Hannibal es wieder für mich übernimmt.
Tja, Brüderchen, halt die Ohren steif und Dich bei den ehrbaren Frauen Roms ein wenig zurück. Ich schreib Dir irgendwann mal wieder.
Marcus
Überwiesen am 09.10. (über einen Anverwandten)