Officium Scribarum (Anmedung für Termine bei den Duumviri)

  • "Vielleicht."


    Er blickte sich um.


    "Ich suche jene Baustelle, die besonders viel Aufsehen hier in der Stadt verursacht. Ich bin hier, um jenen Architekten zu sprechen, der dort die Aufsicht hat."


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Schließlich war es doch nicht ein Scriba der öffnete, aber das konnten die beiden ja nicht wissen. Mit gerunzelter Stirn war Corvinus auf der Suche nach dem Scriba, der eigentlich hier arbeiten müsste. Dass ihm das nicht gefiel, dass hier so schlampig gearbeitet wurde, das sah man ihm an - den Grund natürlich nicht. "Salve", entbot er dem Scriba regionalis und deutete ihm, mitzukommen, in das Officium des Magistraten. "Hier entlang, bitte."

  • Phokas im Schlepptaum marschierte Apollonius die Treppen zur Curia hinauf und durch die Gänge. Es war nun schon viele, viele Monate her, dass er das erste und letzte Mal hier in der Curia gewesen war. Also hatte er keine Ahnung, wem er bald gegenüber stehen würde und was dieser vom Bauprojekt wußte. Doch insgesamt kam er recht gut gelaunt herein, denn die Bauarbeiten waren fertig und Apollonius wollte in Bälde wieder nach Germania abreisen. Seine Medicustasche um die Schulter, sein griechisches Gewand dem Wetter angepasst, trat er zur Tür des Scribas und klopfte. Er trat hinein und wandte sich dem Mann zu, der ihn zum nächsten Magistrat oder zum Duumvir führen sollte. Doch der Platz war leer und Apollonius somit aus dem Konzept gebracht. Suchend sah sich der Medicus um und spähte durch eine halbgeschlossene Tür. "Salve, jemand hier?"

  • Aus der Tür des gegenüberliegenden Officiums trat Corvinus in schlichter, aber edel gehaltener Tunika und besah sich die beiden Griechen, ehe er sein Haupt leicht neigte. Leider kannte er Apollonius bisher nur vom Hörensagen und konnte ihn somit nicht erkennen.


    "Salvete, ich bin Decimus Artorius Corvinus, der Magistrat der Stadt Misenum. Wie kann ich euch behilflich sein?"

  • Apollonius Gesicht erhellte sich. Immerhin würde der ältliche Medicus und sein Sklave Phokas nicht allzulange warten müssen. Kannte er dem Mann, der ihm da entgegen kam? Apollonius krazte sich am Bart, zwirbelte seine Bartspitze und grübelte. Kopfschüttelnd verneinte er seine Gedanken. "Salve, wir kennen uns noch nicht?! Mein Name ist Apollonius von Samothrake. Aelius Callidus ist nicht zufällig hier? Nun ja, es geht darum, dass die Villen nun fertig sind und ich plane heute noch mit dem Schiff abzureisen. Das Geld für die Stadt, welches mir von den Käufern zugesandt wurde, habe ich schon der Kasse der Stadt zukommen lassen, abzüglich der üblichen Unkosten natürlich. Ja, von meiner Seite war es das nun." Apollonius verschränkte die Arme hinter dem Rücken und sah Corvinus musternd an.


    Edit: Doch er ließ dem Magistrat gar nicht viel Zeit, statt dessen zog er einige Schriftrollen hervor. "So, hier sind die Pläne für die einzelnen Villen und jeweils dazu eine Auflistung der Ausgaben, Kosten, meinen Spesen und auch die Berechnungen der Preise." Apollonius drückte alles Corvinus in die Hand. "Ich muss mich jedoch jetzt sputen. Mein Schiff geht bald. Viel Vergnügen mit den Villen. Vale!" Apollonius drehte sich um, winkte Phokas ihm zu folgen und stolzierte schnell nach draußen. Das nächste Schiff würde erst wieder in zwei Wochen gehen und dieses wollte Apollonius auf keinen Fall verpassen.


    Sim-Off:

    Muss weg...wie angekündigt! Sorry :(

  • Etwas überrumpelt blinzelte Corvinus den griechischen Gelehrten an, nickte zu seinen Worten und verschränkte unterdessen langsam die Hände auf dem Rücken. Tja, anscheinend hatte sich damit auch das geregelt, wenn auch etwas schneller, als gedacht. Ob mit den Villen etwas nicht in Ordnung war, weil Apollonius so schnell weg wollte? Ah, das würde er von selbst heraus finden. Blinzelnd nahm er die Rollen entgegen und sah den Mann ein paar Augenblicke lang an, ehe er bestätigend nickte.


    "Vale bene, Apollonius.."

  • Callidus erreichte nach den "geschäftlichen Angelegenheiten" die Kurie Misenums, wo er das officium des scriba betrat und sich anmelden ließ.
    Geduldig wartete er, bis man ihn zum Magistraten der Stadt vorlassen würde.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Es war eine lange Reise und die Nerven von Livia und Hungaricus liegen blank. Anfangs haben sie sich recht gut verstanden. Doch es war, wie so meist, nur eine Frage der Zeit bis sie ein Thema fanden, an dem sich ihre Geister schieden. Den Rest der Fahrt haben sie zuerst leidenschaftlich debattierend und dann frostig schweigend hinter sich gebracht. Ebenso schweigend stolziert die Patrizierin nun ihrem Göttergatten und selbst den Sklaven voran in die Curia der Stadt Misenum. Höchstpersönlich macht sie das Officium das zuständigen Scriba ausfindig und wird erst dort wieder von ihrem Gefolge eingeholt. Sogleich heißt sie einen der Sklaven anzuklopfen, was dieser auch sogleich erledigt. Ungeduldig wartet Livia darauf dass man öffnet, während ihr Blick wieder den Gang hinunter schweift, in Richtung ihres Gemahls.

  • Alte Zicke. Zu hart gewählt? Neeeeein, dieses Weibstück konnte den süßesten mulsum zu der sauersten Kellerkleschn verwandeln. Innerlich schlug er sich vor den Kopf, ging da seine Frau ohne Anstand vor ihm in die Curia, mit ihrem süßen kleinen wackelnden Hintern, 4 Fuß rechts, 3 Fuß links. Unglaublich, was die sich einbildete. Peinlich diese Aktion, wirklich peinlich. Und deswegen (und zusätzlich wegen ihres Blickes) ließ sich Hungi schön Zeit, er hatte sie und wollte sich wirklich nicht abhetzen. Erst recht nicht wegen ihr.

  • Sim-Off:

    tut mir leid, hatte viel zu tun :)



    Mit etlichen Schriftrollen und Papyri beladen bog Corvinus gerade um die Ecke, wich gerade noch rechtzeitig einem Eimer aus und balancierte den Haufen Akten in seinen Armen geschickt den Gang entlang. Hatte er hier etwas gehört? Er war sich nicht sicher, aber langsam wurde es wirklich Zeit, an der Tür des Scriba-Officiums ein Umleitungsschild anzubringen, das die Besucher in sein Officium führte. Noch eher wurde es Zeit, endlich einen Scriba zu finden. Als er über seinen Papierberg blickte, hoben sich die Brauen und er straffte sich etwas, was die vielen Akten in gefährliches Wanken brachte.


    "Salvete Vinicius Hungaricus.. Tiberia Livia. Es ist mir eine Ehre, euch hier anzutreffen, wie darf ich euch helfen? Folgt mir doch bitte in mein Officium."


    Er nickte beiden höflich zu, für mehr war er wohl leider zu beladen, dann deutete er kurz auf die gegenüberliegende, offene, Tür seines Officiums und ging voran - um die Akten endlich in Sicherheit zu bringen.

  • Livia schießt aus ihren Augen gerade noch spitze Dolche auf den werten Gemahl ab, als die Stimme des Magistratus eine wundersame Wandlung bei ihr auslöst. Augenblicklich glätten sich ihre Gesichtszüge und sie ersetzt den auf ihren Mann gerichteten Zorn durch ein liebenswürdiges Lächeln, mit dem sie sich nun zu dem Artorier umwendet und diesen freundlich begrüßt.


    "Salve, Artorius. Dein Officium? Hattest du bei unserem letzten Gespräch nicht noch ein Amt in Ostia inne?" erkundigt Livia sich interessiert, während sie dem Magistratus in den bedeuteten Raum hinein folgt. Hungaricus überlässt sie dabei erstmal vollkommen sich selbst.

  • Wieder war es der Sklave der Curia, der gerade für Corvinus einen gewaltigen Stapel an alten Schriftstücken aus dem Officium in einen anderen Raum schaffen wollte, als der Didier den Raum betrat. Stirnrunzelnd sah der Grieche den Mann an, ehe er zur Frage ansetzte.
    "Salve. Wie kann ich dir helfen?"

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