vor dem Haus der Vestalinnen

  • Die Kutsche hielt in der Nähe des Tempels der Vesta. Corus sprang heraus und half seiner Schwester beim Aussteigen.


    "Viel Erfolg bei deinem Vorhaben. Vielleicht laufen wir uns in Rom ja auch einmal über den Weg."

  • "Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Sicher eher in Rom als in Ostia, denn ich werde ja hier im Haus der Vestalinnen wohnen. Danke dafür, dass du mich begleitet hast."


    Verina lächelte und verschwand daraufhin in ihrem zukünftigen Zuhause. Sie freute sich auf ihre Ausbildung und hoffte, die würde nun auch bald beginnen.

  • Erfreut sieht Verina Flavia Agrippina auf sich zukommen. Sie grüßt und folgt ihr anschließend in das Haus. Verina ist aufgeregt und auch neugierig. Sie hofft, man sieht es ihr nicht an.

  • An einem dienstfreien Nachmittag suchte Corus die Nähe des Vestatempels auf. Er wollte kein Testament abgeben, nur sehen, ob er seine Schwester traf und fragen, wie es ihr ging. Es musste eine große Umstellung für sie sein. Corus war gespannt, ob Fortuna ihm gewogen war.

  • Natürlich bemerkte Verina ihren Bruder als sie aus dem Fenster sah. Etwas freie Zeit hatte sie und so ging sie hinaus.


    "Salve, Corus! Wolltest du nachsehen, ob ich vielleicht wieder ausgerissen bin? Keine Sorge, das kommt bestimmt nicht mehr vor."

  • Ich sah aus der Ferne und sah Bruder und Schwester. Ich hielt die Tränen zurück, kam mir doch Tiberius Flavius Animus, mein liebster verstorbener Bruder in den Sinn. Ich schaute den beiden eine Weile zu, wie sie sich unterhielten und Erinnerungen stiegen in mir hoch. Ich musste weggehen und zog mich in den Tempel zu einem Gebet zurück.

  • "Zwar ist die Umstellung recht groß, aber es geht mir gut. Ich habe allerdings erfahren, dass ich als Vestalin Rom nicht mehr verlassen darf. Wenn ihr mich sehen wollt, dann geht also nur hier. Ich möchte höchstens in Ausnahmefälle gegen diese Regel verstoßen. Also nur dann, wenn ich muss."


    Bedauernd zuckte Verina mit den Schultern. Im Grunde bedauerte sie es aber nicht. Sie hatte sich frei für ein solches Leben entschieden.

  • "Dann richten wir es so ein, daß wir dich hier besuchen. Nun weiß ich ja, wie es dir geht. Wenn du ein Anliegen hast, dann laß es mich wissen. Ich bin in der Vigileskaserne zu finden.“


    Corus winkte noch einmal bei der Verabschiedung. Auf direktem Wege kehrte er zu seiner Dienststelle zurück.

  • "Besuch mich bald wieder!"


    Ob Corus die Worte noch gehört hatte? Mitunter fühlte sich Verina doch einsam in dieser Tempelanlage. Manchmal auch eingesperrt. Ihr fehlte die Luft zum atmen. Doch anderen gegenüber gestand sie das nicht ein.

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