Ein halb verfallenes Haus am Stadtrand

  • "Ich auch, Julia. Es war ein anstrengender Tag und morgen wird es wahrscheinlich nicht langweiliger." Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und sagte zum Schluss nur noch: "Schlaf gut, meine Diebin." bis er dann kurz darauf tief und fest einschlief...

  • "Du auch.", meinte sie lächelnd, war sich jedoch nicht mal mehr sicher, ob Nero das überhaupt gehört hatte.
    Seinen Schlaf wollte sie haben, sie lag immer noch längere Zeit wach, kuschelte sich an Nero und dachte über den Tag nach, ehe sie auch einschlafen konnte.
    So auch heute. Vorallem die Frage war dieser Mann gewesen war spukte ihr im Kopf herum. Doch sie konnte keine Antwort finden. Irgendwann schlief sie dann langsam aber sicher ein.

  • Die ersten Sonnenstrahlen kamen durch das Fenster und Nero wachte frohen Mutes auf. Er hatte sehr gut geschlafen, so ein platz im Stroh war immer sehr gemütlich und er war wieder voller Tatendrang. Nero stand also auf, ging zum Vordereingang und sah auf die hellerleuchtete Straße. Anschließend ging er zurück zu Julia und rüttelte ein wenig an ihr. "Hey, aufstehen Schlafmütze. Wir haben heut noch viel vor."

  • Grummelnd schlug Julia halbherzig nach der Hand die sie wachrütteln wollte und drehte sich auf die andere Seite.
    Doch ihr blieb nichts erspart und so setzte sie mehr oder wenger wach auf und kämmt mit den Fingern durch ihe Haare. Blinzelnd versuchte sie sich an des Licht zu gewöhnen und gähnte leicht.
    "Warum musst du früh immer so munter sein?", grummelte sie und stand sich streckend vollends auf.

  • "Tja, ich nunmal immer wieder gespannt, was ein neuer Tag wohl bringen mag." sagte er mit einem lächeln im Gesicht. "Hier dein Frühstück." Er warf ihr ein Stück Brot zu. "Wenn du fit bist müssen wir los. Am morgen können wir noch gut alles erkunden, während wir am Mittag, wenn es bei den Märkten am vollsten ist, zuschlagen können." Nero blickte wieder aus dem Fenster und wartet bis Julia ganz aufgewacht ist.

  • Julia fing das Stück Brot und steckte es sich in den Mund. Es hatte am Vorabend besser geschmeckt, doch was solls.
    Nach kurzem, aber heftigem, Kopfschütteln war sie dann vollends wach und ging zu Nero.
    Sie umarmte ihn leicht von hinten, legte das Kinn auf seine Schulter und meinte grinsend:
    "Weiß ich doch. Wir können los, sofern du bereit bist."

  • Julia lies sich allein auf das Lager sinken.
    Nero hatte seine Mutter wiedergefunden und sie verübelte es ihm nicht, dass er zu ihr wollte, dass er zu ihr gegangen war.
    Doch sie verübelte es ihm, dass er ihr in den, wenn auch wenigen, Monaten, die sie sich gekannt und, ja, fast geliebt hatten, nie von seiner Mutter erzählt hatte. Nie hatte er erwähnt, dass es möglich wäre, dass er keine Waise, wie sie, wäre. Nie hatte er erwähnt, dass er sofort verschwinden würde, sollte er wieder was von seiner Mutter hören. Nie hatte er erwähnt, dass er sie allein lassen würde.
    Aber es war auch ein unseliger Zufall, dass Julia ausgerechnet seine Mutter ausgespäht hatte, um sie zu bestehlen. Ein unseliger Zufall, dass er seine Mutter erkannt hatte und ihr auch gleich beim weiteren Einkauf geholfen hatte.
    Es war, als wären die beiden, Mutter und Sohn, nie getrennt gewesen, sei es auch nur für die drei Monate. Die drei Monate, in denen Nero bei ihr, bei Julia war.
    Nicht einmal wirklich verabschiedet hatte er sich...
    Sie musste zugeben, dass sie ihm nicht wirklich die Chance gegeben hatte sich zu verabschieden, sie war auf dem Absatz herumgefahren und davon gelaufen.
    Seid dem hatte sie Nero nicht mehr gesehen. Wie es ihm wohl ergangen war?
    Sie knabberte an einer der Oliven, die sie erbeutet hatte. Seid Nero weg war hatte sie eindeutig mehr hungern müssen, als in der Zeit wo sie zusammen waren.
    Aber das zugeben? Das würde sie nie.
    Sie aß die eine Olive und schließlich alle anderen schnell auf und erhob sich wieder. Der Tag war noch jung, vielleicht konnte sie noch was zu Essen auftreiben.

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