Villa Rustica Matinia

  • Er würde was? Ich drehte mich zu ihm um und beobachtete ihn während er sich anzog. Das hieß also im Klartext dass wir uns einige Monate nicht sehen würden. Ich stand allerdings dann auch wieder auf und striff mir die Tunika über und fuhr mir notdürftig ein paar Mal mit den Händen durchs Haar. Ich merkte, dass ich doch ziemlich angetrunken war, denn sonst hätte ich zumindest an eine kleine Möglichkeit gedacht, wie ich mir zumindest die Haare ordentlich frisieren konnte. Na, was sollte es. Ritt ich halt wie jemand nach Haus, der tagelang an stürmischen Klippen gestanden hatte. War ja auch nur halb gelogen, eine leichte Bö war es sicherlich nicht gewesen. Ich musste wieder grinsen, auch wenn die Aussicht auf die nächsten Monate ziemlich düster war. Ich versuchte, ihn nichts anmerken zu lassen und fragte in einer völlig anderen Sache:


    "Wohin müssen wir jetzt? Am besten du führst..."

  • Auch ich war soweit fertig uns sah zu ihr. Sah ich da eine kleine Gefühlsregung was meine Reise angeht? Vielleicht irrte ich mich auch nur. So sprach ich es nicht an.


    "Es gibt ein kleines Triclinium unten! Das Essen dürfte schon angerichtet sein."


    Ich öffnete die Türe vom Cubiculum und ging vor.


    Ich hatte recht behalten! Das Frühstück war angerichtet. Es duftete nach frischem Brot und Früchten. Auch Wein war aufgesetzt. Ich ließ mich auf eine Clinie nieder.

  • Ich hätte gern seine Hand gehalten, doch auch wenn wir die nächsten Stunden noch genießen wollten, so sollten wir doch langsam wieder Abstand nehmen und ich trottete brav hinter ihm drein. Ich betrachtete seinen Nacken und musste grinsen. Die Nacht war wirklich einmalig geworden. Und doch verspürte ich schlechtes Gewissen. Maximus war kaum fort und ich...??
    ___


    Im Triclinium angekommen tat ich es ihm gleich. Es roch wunderbar, dieses Mal gefiel mir sogar der Geruch des erhitzten Weines. Auf der Clinie liegend betrachtete ich ihn aus den Augenwinkeln. Er sah gut aus. Und ich war sicherlich nicht die erste, trotz seines Alters. Ob ich die letzte war? Sicher nicht. Und dieser Gedanke verletzte ein wenig... War es doch nicht nur Lust gewesen? Ich wusste nicht, ob ich hoffen sollte, dass es für ihn weniger war oder ob auch er so empfand.

  • Der Hausverwalter gesellte sich zu uns und ich wieß ihm einen Platz zu.


    "Du hast deine Arbeit wirklich gut gemacht. Das Gut ist in einem guten Zustand. Deine Belohnung hast du ja schon selber eingesackt, aber ich habe bei meinem Vater ein gutes Wort für dich eingelegt. Die Angelegenheit ist somit erledigt!"


    Er strahlte. Zweifelsohne hatte ich nun hier auf dem Gut einen Verbündeten. Ich wusste nicht, wie viel er von der Nacht mitbekam, aber er würde nicht reden. Ich schaute zu Helena.


    "Iß! Hier liegt das Beste vor dir, was das Gut und die Provinz zu bieten hat!"


    In meinen Worten lag eine gewisse Zweideutigkeit...

  • Ich erwiderte seinen Blick und versuchte zu offensichtliche Gedanken aus diesem zu nehmen. Lächelnd antwortete ich nur, wie ich es dachte:


    "Ich weiß. Für Köstlichkeiten sind die Matinia bekannt."


    Ich zwinkerte kurz, ehe ich nach einem Stück Brot griff und dieses in den süßen Honig tunkte und langsam davon abbiss. Es schmeckte wirklich sehr gut, eben Matinia. Ich grinste während des Kauens und sah zu Metellus.


    "Was kannst du mir denn am Meisten empfehlen?"


    Ich deutete über die Speisen, wobei ich Metellus allerdings leicht in diese Bewegung mit einschloss. Auf den Hausverwalter achtete ich kaum, nur soweit, dass er nicht genau bemerkte was ich auch meinen könnte...

  • "Solange es nur bei einem Becher bleibt könnte ich sehr gut noch ein wenig des Weines vertragen. Schenk nur ein.."


    Ich nahm eine der Weintrauben und schob sie mir langsam in den Mund, wobei ich Metellus genau beobachtete und ihm in die Augen sah. In meinem Lächeln war der Hauch von Verführung, ehe ich doch lachen musste und grinste:


    "Ach, hast du es noch nicht gewusst? Doch, ich nasche eigentlich schon recht gern..."


    Und biss demonstrativ noch einmal von meinem Brot ab.

  • Ich schenkte ihr einen Becher voll Wein ein und auch dem Verwalter gab ich einen Becher, der dankend annahm.


    "Tja, und nun beginnt bald wieder der Ernst des Lebens. Es tut einerseits so gut, eingebunden zu sein! Was machst du denn so beruflich als Pontifex?"


    Ich hatte sie irgendwie noch nicht arbeiten sehen... Aber ich hielt mich auch kaum im Tempelbezirk auf. Leider!


    Dann nahm ich meinen Becher, verschütete ein wenig für die Götter und trank...

  • "Ich fange erst heute wieder an."


    Lächelte ich leicht. Auch ich verschüttete einen reichlichen Schluck für die Götter, während ich aus den Augenwinkeln zu dem Hausverwalter sah.


    "Aber es sind hauptsächlich Verwaltungsarbeiten, Zusammenarbeit mit dem Collegium Pontificium... Und die Ausbildung von Schülern. In den Tempeln habe ich nur das Wenigste zu tun."


    fasste ich kurz zusammen, würde er mehr wissen wollen konnte er es gerne erfahren. So angenehm liegend legte ich mein eines Bein vor das andere und präsentierte mich beinahe. Ich konnte diese Spielerei nicht lassen und dieses Mal konnte es nicht am Wein liegen.


    "Jetzt in der nächsten Zeit habe ich erst einmal nachzuarbeiten."

  • "Ist es nicht schade, direkt bei den Göttern zu arbeiten? Ich würde mir das nicht nehmen lassen, denn sonst wüsste ich nicht, wofür ich das alles tun würde.


    Auch wenn es mehr Arbeit bedeuten würde, so würde ich doch ab und wann immer auch die 'niederen' Arbeiten erledigen. So bleibt man auf dem Laufenden und weiß, wofür man arbeitet. Ich hoffe dir macht deine Arbeit auch Spaß! Ich bin froh, wieder zutun zu haben!"


    Was machte sie da? Ich konnte meinen Blick nicht von ihr abwenden und hätte beinahe meinen Wein verschüttet. Ich linste zum Verwalter hinüber, dem das Schauspiel wohl gefiehl.

  • "Ja, sicher. Ich verbringe möglichst viel Zeit mit potentiellen Schülern, opfere auch wenn vonnöten. Doch leider finde ich kaum mehr Zeit dazu. Ich denke ich werde mir noch eine Sklavin kaufen, die mir ein wenig der Arbeiten abnehmen wird. Ich werde sie dann jeden Tag mit in mein Officium nehmen. Du hast Recht, die direkten Dienste an den Göttern vermisse ich schon sehr."


    Ich streckte kurz meinen Fuß ein wenig von mir und reckte während des Streckens ein wenig meine Brust vor - das Gähnen welches diese Handlung verfolgte war völlig unecht. Ich tat müde und rieb mir die Augen.


    "Bei dieser frischen Luft und überhaupt der wohltuenden Umgebung fällt es sehr schwer aus dem Bett zu kommen, ist es doch äußerst angenehm dort. Ganz anders als in der Stadt, dort ist es kaum möglich von Vögeln geweckt zu werden, eher von Kindergeschrei."


    Wieder warf ich ob des 'angenehmen Erwachens' einen Blick zu Metllus.

  • Ich schaute den Verwalter an.


    "Du hast doch bestimmt noch zutun, oder?"


    Er nickte und verabschiedete sich höflich, bevor er den Raum verließ.


    Ich betrachtete Helena, wie sie da lag...


    "Nun sind wir wieder alleine! Kann es sein, dass du noch nicht genug von mir hast, oder wie soll ich deine Regungen interpretieren?"

  • Ich hätte beinahe den Wein ausgespuckt, den ich gerade trank, als Metellus den Verwalter hinausschickte. Das Grinsen allerdings konnte ich mir unmöglich verkneifen und so stellte ich den Becher wieder ab. Unschludigen und treuherzigen Blickes sah ich ihn an.


    "Ich verstehe nicht ganz... von welchen Regungen sprichst du?"


    Wieder setzte ich mich ein wenig auf und stützte mich mit den Händen hinten ab, sodass ich in einer recht aufreizenden Position war und ihm ein laszives Lächeln schenkte.

  • Ich sah sie mißtrauisch an..


    "Was hast du vor? Du willst einen armen jungen Mann doch nicht hier am Frühstückstisch verführen, oder? Ich dachte du seist eine gesittete Priesterin, die dazu noch Patrizierin war und Mutter von drei Kindern... Du bist mir ja ein schönes Vorbild!"


    Ich konnte mich kaum beherrschen liegen zu bleiben und war sichtlich angespannt... Oh dieser Körper...

  • "Du hast recht..."


    flötete ich ein wenig bedröppelt, versuchte aber, mir nichts anmerken zu lassen.


    "Vielleicht sollte ich wirklich besser an die Sitten denken. Aber um eines möchte ich dich bitten: Patrizierin war ich aus Liebe, habe mich in dem Stand allerdings sehr unwohl gefühlt. Also..."


    Ich zwinkerte und doch war mir die Lust auf dieses Spielchen genommen. Ich mochte das mit der Patrizierin nicht mehr hören, schon gar nicht in Kombination mit meinen Kindern. All dies war wegen Maximus. Doch ich ließ mir nichts anmerken, außer dass ich keine Andeutungen mehr machte sondern recht normal an meinem Brot weiterkaute.

  • "Nun, da bin ich ja beruhigt! Denn die Wände haben hier Augen und Ohren... Da müssten wir uns schon ein anderes Plätzchen suchen!"


    Ich zwinkerte ihr zu und setzte dann mein Frühstück fort.


    "Was hast du heute so zutun, liebste Helena?"

  • "Ich werde mich heute darum kümmern, dass ich morgen startklar bin, mein Officium einzurichten. Ich schätze bis ich soweit bin wird noch einiges zu tun sein."


    Ich war noch immer ein wenig irritiert wegen meiner Selbst. Er war jünger, die Nacht vorbei und... Trotz all dieser Dinge versuchte ich..? Ich schüttelte unbewusst den Kopf. Ein wenig gedankenverloren kaute ich weiter an meinem Brot.

  • "Also im Grunde willst du mir sagen, dass du heute faulenzt, damit du morgen loslegen kannst?"


    Ich musste lachen...


    "War die Nacht so anstrengend? Bin ich so anstrengend?"


    Ich sah, wie sie auf dem Brot rumbiss...


    "Du musst auch kauen, oder ist dir auch das zu anstrengend? Kann ich irgendetwas für dich tun?"

  • "Faulenzen?"


    Ich sah ihn ein wenig erbost an. Na, das würde noch Rache geben, da würde ich keine Gnade kennen.


    "Ich finde es gar nicht so einfach notwenide Einkäufe und Organisatorisches zu erledigen! Heute Nachmittag werde ich mich zum Beispiel um den Kauf einer Sklavin kümmern!"


    Ich brachte allerdings nur ein kleines resigniertes Lächeln zustande. Zynischen Tonfalls brachte ich ihm entgegen:


    "Doch, vielleicht. Du könntest meinen Kiefer rauf und runter bewegen, es ist so unglaublich anstrengend."

  • "Ich sehe schon, der Luxus bekommt dir nicht gut... Wenn das so anstrengend ist, dann höre doch einfach auf! Nun gut, ich habe ein wenig Mitleid mit dir, immerhin war die Nacht ein ganz schöner 'Akt', nicht war?"


    Ich sah sie leidenschaftlich an.. Oh, am liebsten würde ich sie nocheinmal lieben....

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