| Epistolae | POSTEINGANG

  • Ein Bote aus Tarraco brachte einen Brief für den Duumvir der Stadt.



    Salve Kollege,


    ich weiß nicht, ob du es schon mitbekommen hast, aber einer meiner Magistrate ist kürzlich verstorben. Das tragische ist, dass dieser Magistrat sch um die Kooperation unserer beiden Städte im Bereich des Marktwesens kümmern wollte. Leider hat er mir keine Unterlagen zurückgelassen. Daher wollte ich bei dir anfragen, wie weit eure Planungen diesbezüglich sind? Immerhin ist ein gemeinsamer Markttag eine Bereicherung für die Wirtschaft dieser Regio und sollte daher bald durchgeführt werden. Aufgrund der aktuellen Umstände werde ich mich ersteinmal persönlich um diese Sache kümmern, brauche aber deine Informationen. Vielleicht wäre der Magister Scriniorum auch in der richtigen Position, sich an der Organisation zu beteiligen? Immerhin ist es ein städteübergreifender Markt in dieser Regio!


    Ich hoffe bald auf Nachricht von dir.


    Vale,


    Marcus Matinius Metellus


    http://www.imperium-romanum.in…s/sigs/hictar-duumvir.png


  • Auf dem Brief stand Casa Matinia in dieser Stadt, aber er war nun den halben Tag hier rumgelaufen und hatte diese besagte Casa gesucht, aber keine gefunden, bis er rausbekommen hatte, dass der Mann an den der Brief gehen sollte, der Duumvir dieser Stadt sein sollte, also war er zu der Curia gegangen und bingo, er hatte es geschafft den Brief nun einfach hier abzugeben, allerdings nahm er sich nicht einen kleinen Vermerk noch beizufügen, damit der Verschicker auch beim nächsten mal die richtige Adresse bekam.


    Notiz von Postumus Equitius Licinius


    Adresse lautete
    Casa Matinia in Carthago Nova, leider konnte besagte Casa nicht ausfindig gemacht werden, bitte berücksichtigen.


    Vale
    Postumus Equitius Licinius




    Quintus Matinius Valens
    Casa Matinia
    Carthago Nova
    Hispania


    Salve Valens, mein Freund!


    Ich möchte dir zuerst herrzlich gratulieren, dass du nun auch Duumvir geworden bist, wie ich es bin. Ich hoffe du hast nicht allzu viele Probleme dich einzuarbeiten. Bei mir geht es auch ganz gut!
    Ich möchte mich entschuldigen, dass es so lange gedauert hat, bis ich geschrieben habe. Doch nun ist es soweit.


    Wie läuft das Geschäft? Hast du schon etwas ausführen können? Hast du etwas darüber herausgefunden, was mit deinem Lieblingsgewürz geschehen ist? Hast du eine Spur?
    Ich habe noch keine großen Geschäfte machen können, doch ich hoffe, dass es bald soweit ist!


    Vale bene,


    Glabrio


  • Matinius Valens
    Carthago Nova
    Hispania


    Salve, mein Freund!


    Ich habe heute einen interessanten Brief von dir erhalten und möchte mich dazu gerne sofort äußern.
    Es ist sehr schade, dass es mit dem Handel nicht richtig vorangeht, und ich denke auch, dass wir nun handeln müssen. Doch ich bin mir nicht sicher ob das Reden über die Löschung der Ladung nicht doch eine Klage mit sich ziehen könnte oder zumindest sehr viel schlechtes Reden. Trotz allem möchte ich dich bitten, mir deinen Entwurf zu schicken und dann, mit meiner Zustimmung, mit unser BEIDER Unterschrift gezeichnet, sollten wir etwas derartiges veröffentlichen. Doch wir müssen uns im Klaren sein, dass es schwere Folgen nach sich ziehen kann und ich denke, wir sollten uns gegenseitig unser Durchstehen und unsere völlige Aufgabe in dieser Sache mitteilen um uns gegenseitig wenigstens aneinander halten zu können, wenn nichts anderes uns mehr hält!
    Sind wir uns überhaupt über den Antrieb des anderen im Klaren? Ich weiß kaum etwas über dich, wenn ich darüber nachdenke und deswegen vertraue ich dir einfach. Ich weiß nicht, was du für einen Hintergrund hast und ich weiß nicht, wie du reagieren magst, wenn ich dich über meinen aufklären würde.
    Daher frage ich dich, mein Freund: sollten wir nicht eine Art Pakt schließen, unter dem wir völlig offen und mit uneingeschränktem Vertrauen handeln können? Reicht der geheime und unausgesprochene Pakt der Freundschaft oder sollen wir ihn niederschreiben?


    Ich verbleibe in spannender Erwartung deiner Antwort,
    Glabrio


  • Quintus Matinius Valens
    Carthago Nova
    Hispania


    Salve, mein Freund!


    Mit Zufriedenheit habe ich deine Rede gelesen, und ich bin auch mit den Plänen deines Vorgehens einverstanden. Wo sollen wir die Rede vortragen? Sollte nicht wenigstens einer von uns nach Rom reisen und sie vor dem Senat oder doch wenigstens auf der Rostra vortragen? Hier in den Provinzen dürfte ein solch ungewöhnliches Thema möglicherweise verklingen ohne richtig wahrgenommen worden zu sein. Wann soll der Termin zum Vortrag sein? Können wir noch jemanden gewinnen, der an einem weiteren Ort die Rede vorträgt? Hier noch einige Verbesserungsvorschläge!



    De Servitio et Servitiae Emancipatione
    .......
    Auch hindert die Immobilität der Sklavenschaft und ihre Gebundenheit an die Herren den kulturellen Austausch innerhalb des Reiches erheblich.
    Warum sollte die Sklavenschaft immobil sein? Wenn das stimmt ist es allerdings ein gutes Argument!



    Des weiteren ist die Willkür und Brutalität, mit der manche Sklavenhalter ihre Sklaven behandeln, unmenschlich und dient weder dem Staat noch dem Volk, im Gegenteil, es schadet ihnen, da arbeitsunfähig geschlagene Leute keinen Beitrag zur Wirtschaft geben können. Hierbei wäre es, selbst wenn es zu keiner Emanzipation kommen kann, zumindest angeraten, eine angemessene Behandlung zu garantieren. Diesen letzten Satz würde ich weglassen, da wir unser Verlangen sogleich wieder relativieren. Das ist nicht gut, denn sonst werden wir nicht ernst genommen!



    Darum wäre der Vorschlag, die Sklaverei in Schritten abzuschaffen (beziehungsweise seine Ausmaße abzumildern, nicht so abwegig,) wie er zunächst erscheinen mag....\"



    Gibt es noch irgendeinen Paragraphen in unseren Gesetzen, der sich mit der Würde des Menschen beschäftigt? Den sollten wir dann auch noch unbedingt aufführen!
    Außerdem wird die Frage kommen, was wohl passieren solle, wenn man die Sklaverei abgeschafft hat. Die Wirtschaft werde zusammenbrechen und wahrscheinlich das ganze Reich. Wo sollen desweiteren die ganzen ehemaligen Sklaven bleiben? Nun, wir beugen derart peinlichen Fragen besser vor, indem wir in die Rede folgendes mit einbinden könnten:
    \"Die Sklaven oder besser, die gewesenen Sklaven würden eine unvorstellbare Flut darstellen, die das römische Volk hinwegschwemmen wird. Gleichzeitig würde die Größe des Römischen Reiches dahinschwinden, Feinde würden über uns hereinbrechen, die Äcker lägen brach.
    Doch das muss nicht sein. Um diesem grausigen Szenario vorzubeugen möchte ich euch folgenden Vorschlag vorlegen: Wie auch bei der regulären Freilassung sollte man auch bei der großangelegten Emanzipation vorgehen. Diese Freilassung regelt ein Gesetz, Codex Universalis, Pars Quarta, Lex Germanica Servitium, § 2, in dem es unter anderem heißt: \"(2) Der Libertus ist der Client seines ehemaligem Herrn und hat deswegen die gleichen Rechte und Pflichten, die einem Clienten zustehen. Er darf den Patron nicht wechseln.
    (3) Darüberhinaus darf der Patron seinen ehemaligen Sklaven eine gewisse Anzahl von Tagen festlegen, an dem der Libertus für seinen Patron arbeiten muß. Hiebei darf der Patron jedoch nicht in der Anzahl, noch in der Arbeit selbst dem Clienten unangemessene Härten aufzwingen.\"
    Dies bedeutet, dass die ehemaligen Sklaven auch in unserem Falle für eine Übergangszeit noch verpflichtet wären für ihren Patron zu arbeiten, wie gewohnt, sie werden lediglich bezahlt -- Die Wachen fallen dafür jedoch nach kurzer Zeit weg. Nach einer festzulegenden Übergangszeit könnten die Sklaven sich dann entscheiden, ob sie weiterarbeiten wollten und ihre Kinder später die Chance auf die Staatsbürgerschaft haben sollten, oder ob sie es nicht wollten. Die meisten werden sich jedoch dafür entscheiden, da sie längst aus ihrer Heimat entwurzelt sind und Geld zum Überleben brauchen.\"



    Ich hoffe, es gefällt dir so oder ähnlich!


    Bitte schreibe schnell zurück,


    Vale bene,
    Glabrio



  • Quintus Matinius Valens
    Carthago Nova
    Hispania


    Salve, mein Freund!


    Ich bin mit der jetzigen Fassung der Rede völlig einverstanden. Nun steht nur noch das Festsetzen eines Zeitpunktes aus.


    Während du die Rede in Rom vorstellst, soll ich es in Mogontiacum machen? Oder soll ich ebenfalls nach Rom kommen? Hier in Germanien wird die Rede wahrscheinlich etwas verschlafen aufgenommen werden...


    Ich warte auf deine Antwort, lege ruhig einen Tag fest und auch einen Ort und lass es mich schnellstens wissen!


    Es verbleibt,


    Marcus Petronius Glabrio


  • Quintus Matinius Valens
    Carthago Nova
    Hispania


    Salve, mein Freund!


    Ich meine, dass wir die Rede halten sollten, einige Tage vor unserer Reise nach Rom. Und daher solltest du einen Termin festlegen, an dem du nach Rom kommen kannst, dann werde ich mich danach richten und wir werden die Rede einige Tage davor hier halten (natürlich in den Provinzhauptstädten).


    Ich warte auf deine Antwort,


    Glabrio

  • Duumvir Quintus Matinius Valens, Carthago Nova, Provincia Hispania



    Decemvir litibus iudicandis Manius Flavius Gracchus Quinto Matinio Valenti s.d.


    Tiefes Mitgefühl über den Verlust deines Neffen Lucius Matinius Macro sei dir mit diesem Schreiben versichert. Die Erinnerungen an jene Zeit, welche wir mit ihnen teilen durften, sind sicherlich das Wertvollste, was die Verstorbenen uns zurücklassen. Doch obwohl es dir im Augenblicke womöglich unerheblich erscheinen mag, so hat dein Neffe gleichsam weltliche Güter hinterlassen, deren Verteilung unter den Erben meine Aufgabe als Decemvir litibus iudicandis ist. Nach den gesetzlichen Richtlinien kommt dir als Onkel des Verstorbenen ein Anteil von 25 Sesterzen zu, welchen es dir gestattet ist, abzulehnen.


    Ich bitte dich, mir bis zum Tag ANTE DIEM VII ID MAI DCCCLVII A.U.C. (9.5.2007/104 n.Chr.) mitzuteilen, ob du gewillt bist, dieses Erbe anzutreten, welches gleichsam keinerlei weitere Verpflichtungen nach sich zieht. Solltest du diesen Termin versäumen, so wird dein Anteil dem zu verteilenden Erbe hinzugefügt werden, ebenso wie sich der deinige Anteil durch den Verzeicht eines der anderen Erben erhöhen kann.


    Zum Trost über den erlittenen Verlust bleiben letztlich einzig die Worte der Weisen unserer Welt, so sprach denn schon Seneca: »Der Tod ist die Befreiung und das Ende von allem Übel, über ihn gehen unsere Leiden nicht hinaus, der uns in jene Ruhe zurückversetzt, in der wir lagen, ehe wir geboren wurden.«


    M.F.G.

  • Quintus Matinius Valens
    Carthago Nova
    Hispania


    Lieber Freund.


    Ich möchte dir, leider etwas verspätet, den Bescheid zukommen lassen, dass ich nun auch soweit bin. Wenn du nichts dagegen hast, werde ich die Rede schon in den nächsten Tagen halten.


    Ich bin bereit für unsere Sache so weit zu gehen, wie notwendig, möge der Herr uns vor dem Schlimmsten bewahren!


    Sei gesegnet,


    dein Freund Glabrio

  • ... brachte einen Brief für den Duumvir der Stadt.



    An den Duumvir
    Curia Carthaginis Novae


    Zahlungsaufforderung


    Ave Duumvir,


    Die Verwaltung der Provinz Hispania repräsentiert durch den Proconsul Lucius Flavius Furianus möchte Dich darauf hinweisen, das eine Steuerforderung der Provinz Hispania ihrer Stadt gegenüber in Höhe von 8000 Sesterzen noch nicht beglichen wurde.
    Um weitere Verzögerungen und Unannehmlichkeiten zu vermeiden wirst Du als oberster Repräsentant der Stadt aufgefordert der Zahlungsverpflichtung umgehend nachzukommen.


    Die Zahlung hat direkt an die Kasse der Provincia Hispania zu erfolgen.


    Im Namen des Proconsuls


    Lucius Flavius Furianus

    Tarraco, ANTE DIEM IV KAL OCT DCCCLVII A.U.C. (28.9.2007/104 n.Chr.)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!