Nirgends bummelte es sich besser ...


  • Das war wirklich eine höchst diplomatische Antwort, dachte ich mir. Und nicht viel anders hätte ich auf die Frage hin geantwortet. Wobei meine Familie hier war und es mich deshalb fast schon mehr hier hielt.


    "Hast du denn keine Angst, weil du vor all den Gästen reden wirst? Ich weiß, dass es einfach zu den Aufgaben eines Popa dazugehört, aber wenn es mich vor etwas graut, dann davor. Wahrscheinlich ist es am Ende nur eine Sache der Übung, wie viele Dinge."


    Ich seufzte einmal leise und legte meine zweite Hand auf die, die sich bei Imperiosus eingehakt hatte. War es zu erahnen, dass ich wegen der Prüfung und den neuen Aufgaben schon ziemlich aufgeregt war?


    "Nein, in letzter Zeit war ich zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Als Discipula muss viel lernen."


    Er sah mich direkt an, ich hielt seinem Blick stand und lächelte schließlich. Er lächelte gern und es passte zu ihm. Ja, ich mochte ihn. Nun musste ich meinen Kopf aber doch wieder einmal abwenden.

  • Sie schien ihre zauberhaften Augen zu verstecken...er fragte sich warum...seine Zuneigung wuchs stetig...würde sie das merken? merkte sie seine Aufregung? merkte sie seinen Stolz?...er verdrengte seine Zweifel...


    "Ich habe Angst, ich hatte sie schon immer, auch obwohl mir mein alter griechischer Lehrer Rhetorik eingetrichtert hatte, bis ich es nicht mehr hören wollte. Je höher du steigst, je wichtiger du bist, desto mehr musst du auf dich nehmen. Mehr leiden. Angst gehört dazu."


    "Ja, ich musste als Discipulus auch viel lernen. Doch ich muss sagen, dass ich einen fabelhaften Lehrer hatte. Wenn du es wünscht, können wir zusammen opfern. Du hattest erwähnt, dass du bald die Prüfung ablegen willst. Eine kleine Bitte an Fortuna wäre da nicht unangebracht."


    er fühlte sich wohl...so nah bei ihr...dieser Fremden, die ihm doch sehr bekannt vorkam, wie eine Schwester, als kennen sie sich lange...


  • Er hatte auch Angst, vor vielen Menschen zu reden? Ich fühlte mich verstanden.


    "So einen Lehrer hatte ich auch. Er konnte schon ganz schön nerven mit seiner ewigen Rhetorik. Er rechtfertigte sich immer, in dem er sagte, dass die Kunst sich auszudrücken unbezahlbar wäre, wenn er wieder eine Lektion verteilte."


    Ich lächelte und wischte mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Es wehte ein leichter Wind, doch die Sonne schien noch recht warm.


    "Ja, das ist eine ausgesprochen gute Idee. Zum Tempel ist es nicht weit. Hast du noch ein wenig Zeit?"


    Ich sah ihn fragend an und vergaß schon wieder ganz, dass ich eigentlich hergekommen war, um über die Mercati Traiani zu bummeln.

  • "Ja, diese Griechen sind schon außergewöhnliche Menschen, sie bestehen ja förmlich darauf, dass man alles Mögliche lernt."


    er lächelte ihr zu und beobachtete wie locker der Wind mit ihren hübschen schwarzen Haaren spielte...


    Er wollte sie ihr schon mit einer liebevollen Geste aus dem Gesicht streichen, doch er traute sich nicht...er war nicht dieser, der sich jeder Frau annahm...dies war einfach nicht seine Art.


    auf ihre Frage hin, wollte er schon antworten, dass er für sie alle Zeit der Welt hatte...doch...


    "Ja, natürlich habe ich Zeit. Lass uns gehen."


    er traute sich wieder nicht zu sagen, was sein Herz begehrte...
    mit seiner rechten Hand strich er ihr sanft über Ihrige und gab somit ein Zeichen zum weitergehen...


    "Aber vorher sollten wir noch etwas für das Opfer kaufen."


    fügte er hinzu...


  • Ich lachte leise.


    "Wahrscheinlich wissen viele von ihnen zu viel, sodass sie von ihrem Wissen abgeben müssen."


    Dabei war ich immer froh gewesen, dass ich so viel bei ihnen lernen durfte. Was sollte man auch als junger Mensch tun, wenn nicht so viel wie möglich zu lernen?


    Als er zusagte, dass er mich noch begleiten würde, schenkte ich ihm ein dankbares Lächeln. Dass er flüchtig über meine Hand strich, trieb mir fast wieder die Röte auf das Gesicht. Seite an Seite gingen wir wieder und ich fühlte mich sicher und wohl.


    "Meinst du, Obst und Wein würden Fortuna gefallen?"


    Mein Blick fiel auf einen Stand, an dem verschiedene Obstsorten verkauft wurden.

  • er lächelte...


    "Ja, dem Anschein zufolge haben diese Lehrer schon einen Überfluss an Wissen."


    seine schlechten Erfahrungen mit dem Stock des Lehrers brachten ihn dazu dieses Thema ganz schnell zu umgehen...


    "Du hast vollkommen Recht, Obst und Wein sind sehr gute Opfergaben. Aber ich würde noch ein paar Blumen hinzufügen.


    er sah sie lächelnd an...


    "Dann lass uns gleich mal zu diesem Stand hier gehen."


  • Ich lächelte.


    "Ja, die werden Fortuna ganz gewiss gefallen."


    Wir gingen zu dem Stand, ich enthakte mich und trat zu dem Händler.


    "Salve! Ich hätte gern Obst, eine Amphore Wein und Blumen für ein Opfer."


    Der Händler nickte und legte die Amphore in einen geflochtenen Weidenkorb. Dazu legte er verschiedenes Obst und stellte ein kleines, buntes Sortiment Blumen zusammen. Ich sah ihm kritisch dabei zu ging hinüber zu ihm. Dort lag ein ganzer Bund weißer Lilien. Ich klaubte mir eine davon heraus und roch an ihr. Ich liebte diesen Duft einfach, auch wenn es bedeutete, dass der Duft, den ich von vorhin noch in der Nase hatte, verlor.


    "Noch drei dieser Lilien bitte."


    Ich lächelte meinem Begleiter zu.


    "Wenn ich eine Göttin wäre, müssten mir die Menschen Lilien opfern."



  • er stand die ganze Zeit hinter ihr...
    achtete auch auf die Produkte, die der Händler wohl gut zusammenstellte, schließlich durfte das Opfer nicht schief gehen..


    ihre Haare glänzten in der Mittagssonne und er besann sich nicht die ganze Zeit dahin zu starren...


    auf ihre scherzhafte Anmerkung wollte er schon mit: ich würde mich für dich opfern antworten...


    doch er zweifelte an ihrer Reaktion und ließ es beiseite..


    "Eine Göttin, soso."


    er nickte ihr zu...


    "Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht."


    als der Händler nun alles fertig verpackt hatte...
    "So, alles fertig junge Dame."
    überreichte er ihr den Korb...


  • Ich nahm den Korb entgegen und hing ihn mir an einen Arm. Er war nicht allzu schwer.

    "Das macht dann 30 Sesterzen."



    Ohne zu meckern nickte ich. Zum Glück hatte ich mir von meinem Vater etwas Geld geben lassen, sodass ich dem Händler seine 30 Sesterzen zahlen konnte, die ich in einem kleinen Lederbeutel in einer Falte meiner Tunika an der Kordel befestigt hatte.


    "Danke."


    Damit wandte ich mich Imperiosus zu, der geduldig gewartet und aufgepasst hatte.


    "Es kann weitergehen."


  • Ich lächelte schon wieder goldig. Er wusste wirklich, was sich gehörte und was ein Mädchen wie mir gefiel. Bereitwillig ließ ich ihn den Korb nehmen und sorgte dafür, dass ich wieder den Platz an seiner Seite mit eingehaktem Arm bekam. So bekam er vielleicht wieder eine Gänsehaut, aber ich bekam wieder leichtes Herzklopfen.


    "Hab Dank.", sagte ich. Wir gingen weiter. Ich versuchte den Bogen zurück zu unserem Gespräch zu spannen.


    "Deine Mutter. Wo ist sie jetzt? Ist sie in Achaia geblieben?"

  • er lächelte...und als sie ihn berührte...da passierte es schon wieder...
    Gänsehaut.


    peinlich errötet veruschte er wieder zum Ernst zurück zu finden und wurde jedoch ein wenig traurig, senkte seinen Kopf beim Gehen und schien ein wenig abwesend...


    "Meine Mutter."


    seine Augen begannen wässriger zu werden...


    "Ist vor ein paar Monaten von mir gegangen. Ich hoffe, dass sie im Elysium schnell auf meinen Vater trifft. Denn ich vermisse sie beide und wenn ich weiß, dass sie dort sind, im Reich der Toten, vereint. Dann, ja dann bin ich glücklich."


    noch immer schritt er gesenktem Hauptes neben ihr entlang und auch die Gänsehaut verflog alsbald...


  • Wie es schien, hatte ich ein nicht allzu gutes Thema gewählt. Imperiosus senkte den Kopf und wirkte plötzlich sehr traurig. Mir tat es gleich leid, dass ich ihn nach seiner Mutter gefragt hatte. Er schien noch immer sehr an ihr zu hängen.


    Ich überlegte einen Moment, schweigsam Respekt zollend, ehe ich meine zweite Hand auf seinen Arm legte.


    "Sie haben sich bestimmt schon gefunden. Ich kann mir denken, dass dein Vater sie nach all den Jahren sogar erwartet hat. Und eines Tages wirst auch du dich dort bei ihnen wiederfinden."


    Gleichermaßen hoffte ich, dass meine Mutter mich einmal suchen würde und ich sie erkennen konnte. Doch wie, wenn man sich nie kennenlernen durfte, ehe die Götter das eine Leben beendeten, wo das andere gerade erst seinen Anfang hatte?


    Ich versuchte ein zaghaftes Lächeln, ihm Mut zu machen. Mir auch.

  • als sie ihre Hand auf die Seinige legte verspürte er schon seit langer Zeit wieder einmal Nähe und Fürsorge...diesen Augenblick würde er für immer festhalten wollen, denn es kann sehr einsamm werden, alleine, ohne Familie, ohne Wärme leben zu müssen...und im Cultus herrscht ja auch nicht gerade die Familieäre Athmosphäre, die er sich wünschen würde...die Welt schien ihm schon kalt geworden...bis sie ihre zarte und warme Hand auf seine legte...


    er versuchte zu lächeln, denn das Leben ging weiter, die Toten bleiben Tote, obwohl er doch schreckliche Sehnsucht nach seinen Eltern verspürte...


    "Ich danke dir für deine Worte. Ich hoffe es, ja, ich hoffe wirklich, dass sie sich schon gefunden haben."


    er versuchte doch wieder recht schnell von diesem traurigen Thema abzukommen, denn sie schien ihm gleichermaßen bedrückt...


    "Noch ein Stück, dann sind wir schon da..."


    er lächelte ihr wieder freundlich zu...


  • Ich lächelte und nickte. Ein Themawechsel war auch mir nur recht. Wir gingen weiter und erreichten schon fast den Tempel.


    "Da wären wir. Gehen wir hinein."


    Sim-Off:

    Ich hab im Moment leider viel zu tun. Posten wir im Palast weiter?

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