"Salve Rectorin!"
Mit einer eleganten Geste stellt er sich vor.
"Mein Name ist Lucius Sergius Chlorus und ich möchte nachfragen wann der Nächste Grundlagenkurs stattfindet."
"Salve Rectorin!"
Mit einer eleganten Geste stellt er sich vor.
"Mein Name ist Lucius Sergius Chlorus und ich möchte nachfragen wann der Nächste Grundlagenkurs stattfindet."
"Es freut mich, dass du Interesse an unseren Kursen hast, Chlorus.
Du meinst den Cursus Res Vulgares, nehme ich an."
Sie nahm ihren Kalender zur Hand und sah nach. Irgendwie hatte ihr Gedächnis in den letzten Wochen ohne ihr ersichtlicher Erklärung stark gelitten. Mit dem Finger fuhr sie darauf entlang und überlegte.
"Der letzte begann an den letzten Kalenden. Der nächste Kurs wird wohl Mitte des kommenden Monats stattfinden. Einen genauen Termin kann ich dir noch nicht nennen. Wenn er bekannt ist, wird der Kurs unten gleich neben dem Eingang ausgehängt werden."
Er überlegte kurz und nickte dann auf ihre Frage. Darauf wollte er schon laut bestätigen, doch die Rectorin suchte schon mit ihren sanften Fingern in einem Kalender, es handelte sich wohl mehr um eine Frage rethorischer Natur. Schließlich gab sie ihre Erkennntnis preis, woraufhin Chlorus wieder nickte.
"Habe vielen Dank für deine Mühen, ich werde dann nach dem Aushang ausschau halten."
"Vale bene und nocheinmal vielen Dank."
Noch als er aus der Tür trat, aber auch als er das gesamte Gebäude verließ musste er gestehen das die Rectorin auf ihre ganz spezielle Art eine wunderschöne, wenn auch nicht typisch römische, Frau war.
Balbus klopfte an die Tür des Officiums.
Die beiden Speculatores standen links und rechts neben der Tür.
Decius bekam die Anweisung sich zurück in den Kursraum zu begeben.
Mit dem üblichen "Herein" reagierte Adria auf das Klopfen und holte sich langsam selbst aus ihren Träumen über eine Landvilla in Misenum zurück.
Balbus trat ein.
"Salve Senator, bitte verzeih mir die Störung. Prudentius Balbus, Princeps Praetorii der Cohortes Praetoriae. Uns wurde zugetragen, dass in den Hallen der Schola ein Cursus über einen Kaiser gehalten wird, der einer Damnatio Memoriae unterliegt."
Erschrocken sah Adria zu dem Prätorianer und der Griffel fiel ihr aus der Hand und landete mit einem klackenden Geräusch auf dem Tisch. Es konnte doch nicht sein, dass sie das tatsächlich übersehen hatten. Nicht nur sie, sondern auch andere Mitarbeiter der Schola.
Doch langsam erinnerte sie sich wieder, wie es mit der Damnatio von Nero weiterging. Sie räusperte sich.
"Unter Kaiser Otho gab es doch eine restitutio memoriae und mir ist nicht bekannt, dass diese später nochmals aufgehoben wurde."
Mit einem fragenden Blick sah sie den Prätorianer an und wartete auf Aufklärung.
In meinen alten Tagen sollte ich mich etwas beschäftigen, sonst werde ich schneller gebrechlicher als mir lieb ist. Und wie es der Zufall so will, wurde eine Stelle als Scriba frei. Die Schola war leicht zu finden und ich klopfte an.
"Ja bitte?", tönte es von der anderen Seite der Tür.
Eine Frau saß an einem Schreibtisch. Wir wohl die Rektorin sein.
"Salve, ich möchte gern zu Rektorin der Schola. Ich lass nämlich eine Ausschreibung für einen Posten als Scriba."
"Salve!
Da bist du bei mir richtig."
Sie stand zur Begrüßung auf und bot einen Stuhl an.
"Bitte nimm Platz.
Und erzähle mir gleich, welchen Tätigkeiten du bisher nachgegangen bist."
Ich setzte mich.
"Das freut mich, ich habe ab und zu Schwierigkeiten mich zurecht zu finden."
Blickte auf.
"Bisher habe ich nur meine Kinder großgezogen und dass ist wirklich eine schwierige Angelegenheit. Aber was erzähle ich, du hast bestimmt selber welche. Wie gesagt, anbieten kann ich wenig, aber gewollt bin ich allemal."
Die erste Antworte entlockte Adria noch ein schmunzeln. Gute Werbung war diese Aussage jedenfalls für die Bewerberin nicht. Auf das Kommentar mit den Kindern ging Adria nicht ein. Bei der letzten Aussage der Dame begann sie dann doch wieder zu schmunzeln.
"Gewollt bist du ... ". Wohl hatte die Dame eher 'gewillt' sagen wollen, aber es war vielleicht die Nervosität.
"Wir suchen jemanden, der Schreibarbeiten tätigt und mich in der Verwaltung unterstützt, auch bei Korrespondenz und ähnlichem.
Kinder großziehen ist nicht unbedingt eine Qualifikation, die ich mir dabei vorgestellt habe."
"Studenten benehmen sich oft aber wie Kleinkinder." Grinste ich. "Natürlich, für diese Aufgaben bin ich gewachsen. Vielleicht solltest du mich erst als eine Probe-Scriba einstellen. Aber wie ich mich kenne, wirst du nicht lange zögern und mich fest einstellen." Ups, etwas zu dick aufgelegt.
'Aber wie ich mich kenne' ... Interessant, dass das mit der Entscheidung des Rektors etwas zu tun haben soll, aber bitte. Adria versuchte freundlich zu lächeln.
"Dein Kontakt wird weniger mit Studenten sondern eher mit vielen Schriftrollen sein."
Viel von Ironie scheint sie nicht zu verstehen.
"Klar, ich habe nur meine Beobachtungen zu Wort gegeben und Rektorin, Schreiben liegt mir wirklich.", dabei zwinkert ich mit den Augen, bei Männer klappt es immer zu 90 Prozent.
Das Zwinkern fiel Adria nicht.
"Dann danke ich dir für das Gespräch.
Sag mir bitte nur noch, wo du erreichbar bist, wir werden uns dann bei dir melden."
"Casa Helvetia." Diemal blieb ich kühl, als ob mein Mann gegenüberstehen würde.
"Mit Senator Geminus verwandt?
Und wie ist der voller Name?"
"Ach, ich habe mich gar nicht vorgestellt. Sehr merkwürdig, normalerweise passiert mir sowas recht selten. Ich bin Helvetia Longina und ja, verwandt mit Senator Geminus." Meine Augen funkelten vor Stolz.
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