Officium des Rectors

Den Kopf schüttelnd, suchte er ihren Blick und musterte sie einige Augenblick lang. "Nein danke, das wäre alles. Obwohl... ich hoffe, dass bald wieder ein Cursus Architectura angeboten wird. Neben dem Cursus Iuris eines der Dinge, die ich unbedingt besuchen möchte." Damit erhob er sich aber schon und neigte sein Haupt leicht vor ihr. "Ich danke dir für deine Zeit, Rectorix. Vale bene."

Ein Scriba legte das Stück Papier auf ihrem Schreibtisch.

Und wieder war es Corvinus, den es zur Schola Atheniensis verschlug, erneut zum Büro der Rektorin, um sich zu erkunden, wie es um ihn stand und ob er sich für den Cursus inskribieren durfte. Zweifelsohne hatte er ein leicht flaues Gefühl im Magen, als würde er wie zu alten Schulzeiten eine Prüfung ablegen und der Lehrer sähe ihn mit strenger Miene an. Doch diese Zeiten waren vorbei, es wurde keine Prüfung abgelegt und der strenge Lehrer war eine Rectorix. Dennoch wollte dieses Gefühl nicht weichen und er kommentierte es mit einem leisen Seufzen, ehe er nähertrat, in den Türrahmen - und gegen eben jenen leicht mit den Fingerknöcheln pochte, um auf sich aufmerksam zu machen.

"Salve, Rectorix..."

"Ja, das hatte ich vor..", begann er und sah sie an. Die Anspannung seines Gesichtes löste sich bei dieser freudigen Kunde sofort und die Mundwinkel hoben sich an. Am liebsten wäre er auf sie zugerannt und hätte sie stürmisch umarmt, aber aus Gründen der Pietät - und ein paar anderen - tat er das natürlich nicht. So blieb ihm nur ein offenes und ehrliches Lächeln.
"Oh wundervoll. Ich danke dir, Aelia Adria. Vielen Dank!"

"Ich werde mein bestes geben, Rectorix." Er neigte das Haupt leicht vor ihr und lächelte. "Und mich beim Cursus de litteris antiquis einschreiben, ehe es zu spät ist. Vale, Aelia Adria."

Zitat

Original von Aelia Adria

"Erzähl mir, welche Städte lohn es sich, unbedingt zu besuchen?"
Schon öfters hat Adria darüber nachgedacht, was sie alles machen und besuchen möchte, wenn sich für sie die Möglichkeit dafür ergibt, für längere Zeit der Stadt Rom den Rücken zu kehren. Die Erzählungen von Avarus bisher waren doch sehr verlockend und erregten ihr Interesse.

Er lehnte sich etwas zurück, fast so als wollte Avarus mit seinen Gedanken in jene Ferne schweifen, die er so lieb gewonnen hatte.

"Die Vorstellung schon hat uns gelehrt, das am unteren Rand des Mare Internum eine steinreiche, karge Wüste auf den Besucher wartet. Die Überraschung war groß, als wir in ein farbenfrohes Blütenmeer eintauchten und mit unseren Augen Plantagen von knochigen Weinreben, blühenden Obst- und Olivenbäumen und Wiesen erblickten, die man selbst im fruchtbaren Tiberbecken manchmal vermißt. Wenn du also ein Landgut anstrebst, wäre neben den nahen Regionen zu Rom auch die Küste Mauretaniens denkbar. Vorallem sollen dort die Grundstückspreise noch nicht so exorbitant hoch sein."

Eine kleine Pause folgt.

"Städtisch dreht es sich dort viellmehr im Einstöckigen bis maximal dreistöckigen Bereich. Die Tore , Gänge und auch viele Räume werden durch wunderschön strukturierte Mamorsäulen verziert und auch sonst spart man im edlen Hause nicht an jenem Grundbaumittel. Daneben achtet amn auch darauf, das all die Straßen und Plätze sauber gepflegt sind. Außer dem Forum Romanum kann man da in Rom nicht wirklich erfreut sein. Richtige Größstädte gibt es nur wenige, Leptis Magna zum Beispiel, aufgebläht zu einer Metropole, die ohne den weitläufigen Hafen und seine zentrale Lage wohl nie eine solche Stadt geworden wäre. Doch so dient sie mehr denn je dem Handel mit Rom und kann heute kaum noch den Karawanen und Seeschiffen genügend Raum bieten. Also sie würde ich bei meiner Reise auslassen, wenn nicht wie in unserem Fall eine Mansio dort wartet."

Erneut pausiert Avarus und denkt zurück an die Mamorbrüche bei Cirta.

"Alles in Allem verstehen sich die Gaetuler und Cinithier darauf im Dienste Roms eine neue Macht aufzubauen, auch wenn sie hoffentlich nur wirtschaftlicher Natur ist. Doch andere Anzeichen habe ich auch nicht zu Gesicht bekommen. Sie verstehen es -wie wir Römer- ihr Leben zu genießen und wenn sie so weiter machen, werden sie uns bald abgelöst haben, was den Ruf anbelangt die pompösesten Feste zu feiern."

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PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
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BEISITZER - CURIA PROVINCIALIS ITALIA
SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

"Was für eine Frage, natürlich. Rom ist meine zweite Heimat geworden und in einer eigenen Bleibe fühlt man sich doch immernoch am wohlsten.

Gibt es denn irgendwelche Neuigkeiten, die ich wissen müßte, oder die es lohnt zu wissen?"

Seine Augen sprühten ein klitzekleines Bischen Neugierde aus.

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Longina kam nach der Erfüllung des Auftrages zurück.

„Salve Rectorin, ich konnte alles zu deiner Zufriedenheit erledigen.“

Sie gab ihr die Bestätigung.

“Nun ist es nur noch eine Frage der Zeit bis das Geld auf das Scholakonto überwiesen wird.”

"Sie wird sich darum kümmern und wir müssen auf dem gesamten Nachlass warten. Sie hat wirklich zurzeit einiges zu tun."

Also das Officium von Attica gefiel Longina besser, man merkte einfach dass sie im Palast arbeitet.

Zitat

Original von Aelia Adria
Der Junge tat ihr irgendwie leid, so herzzerreissend vernahm sie sein Seufzen.
"Ich denke du kannst auch genauso gut das Geld einfach mitnehmen, wenn du zur Prüfung hierher kommst. Du weißt wahrscheinlich schon, wo und wann diese Prüfungen immer stattfinden?"

"Ja, rectrix, das ist mir bekannt. Gut, dann werde ich es so machen wie du mir geraten hast. Ich danke dir für deine Zeit und deinen Rat und werde mich nun verabschieden. Vielen Dank", sprach ich und erhob mich.
"Vale, rectrix."
Ich verließ ihr Officium.

Zitat

Original von Aelia Adria
"Sonst noch Neuigkeiten? Ich denke nicht.
Das Wichtigste weißt du bereits."
Sie überlegte was es denn noch Neues gab, hatte aber kleine Probleme damit sich zu erinnern, was sie ihm schon alles berichtet hatte.
"Callidus könntest du dir vielleicht etwas genauer ansehen. Ich denke wir haben einen guten Griff mit ihm gemacht und er passt ganz gut hierher.

Wie gefällt dir eigentlich dein Posten als LACP?". Die Frage schien etwas aus dem Zusammenhang gerissen, aber vielleicht merkte er auch, weshalb sie fragte.

"Hm das kann ich tun, ich wollte mich sowieso wieder etwas mehr in unserer Bibliothek herum treiben."

Ihre Frage dann konnte er sich schon zusammen reimen, aber eine Antwort darauf war nicht einfach.

"Der Posten des Legatus Augusti beschäftigt mich viele Stunden am Tag, er ist intressant, aber fordert mich. Dazu muß ich viele Reisen unternehmen und die "Herde" zusammen halten. Auf der anderen Seite steht jedoch auch eine sehr gute Vergütung und du kennst meinen Lebenswandel. Mit weniger würde ich kaum auskommen."

Ein leichter Grinser huscht über das Gesicht von Avarus.

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